Süßkartoffel anbauen: Infos zu Jungpflanzen, Sorten und Erntezeit
Süßkartoffeln im Garten anbauen: Wir stellen geeignete Sorten an Jungpflanzen vor und geben Tipps zum Pflanzen, über Pflege und Düngung, bis hin zur Ernte.
Schon im 16. Jahrhundert hat die Süßkartoffel (Ipomea batata) den europäischen Markt erobert und das bereits vor der allseits bekannten Kartoffel. Allerdings blieb die Süßkartoffel eher ein exotisches Gemüse und die Kartoffel wurde zum damaligen Exportschlager. Innerhalb kürzester Zeit wurde die „normale“ Kartoffel in vielen Teilen Europas schnell zur wichtigsten Nahrungsquelle. Der Anbau von Süßkartoffeln wurde nicht weiter verfolgt. Dafür gibt es aber eigentlich keinen logischen Grund. Zwar stammt die Süßkartoffel aus den tropische und subtropischen Gebieten Südamerikas, aber mit den richtigen Anbau-Tricks und angepassten Sorten ist auch bei uns ein hoher Ernte-Ertrag möglich. Seit kürzerer Zeit liegt die Süßkartoffel im Trend, was nicht nur in der Küche, sondern auch im Anbau angekommen ist. Vor einigen Jahren wurden bereits Freilandversuche von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf unternommen. Die Ergebnisse zeigen, dass Süßkartoffeln auch in unseren Klimaverhältnissen prächtig gedeihen können. Damit auch Sie in der nächsten Gartensaison eigenen Süßkartoffeln ernten können, haben wir für Sie einen ultimativen Süßkartoffelanbau-Guide erstellt.
Inhalt
So gelingt die Vermehrung von Süßkartoffeln
Die wichtigste Grundlage für einen erfolgversprechenden Anbau von Süßkartoffeln ist das richtige Pflanzenmaterial. Bei der Süßkartoffel wird in der Regel über die Knolle oder über Stecklinge vermehrt. Samen werden nur sehr selten benutzt, da viele Süßkartoffelsorten meist auch keine Samen mehr produzieren können. Theoretisch könnten Sie also einfach eine Süßkartoffel aus dem Supermarkt kaufen und in die Erde stecken. Bei warmen Temperaturen wird sie dann nach einiger Zeit Wurzeln und Triebe schieben. Dabei gibt es nur ein Problem: Die Sorte der Supermarkt-Süßkartoffeln ist meistens nicht bekannt und eventuell könnte diese erworbene Süßkartoffel nicht optimal an unser Klima angepasst sein. Um Enttäuschungen während der Anbausaison vorzubeugen, raten wir deswegen zu bewurzelten Stecklingen vom Fachhandel. Dort sind die Sorten und ihre Eigenschaften bekannt.

Wenn Sie sich für eine passende Sorte entschieden haben, sollten Sie die Stecklinge bestellen sobald dies möglich ist. Für eine gute Ernte im Herbst ist es nämlich wichtig, dass die Pflanzen schon etwas größer sind, wenn sie in das Beet gepflanzt werden. Für die Zeit auf der Fensterbank sollten Sie den Jungpflanzen einen Topf gönnen, der einen halben Liter groß ist. Warum das wichtig ist, erfahren Sie später. Außerdem brauchen die Jungpflanzen viel Wärme und jeden Sonnenstrahl, den der Frühling bietet. Am besten eignet sich deswegen eine Fensterbank Richtung Süden. Vermeiden Sie dabei Temperaturen unter 10 °C und kühle Zugluft durch Lüften. Denn bereits ab einstelligen Temperaturen kann die Süßkartoffel Schaden nehmen. Bei Temperaturen um 25 °C fühlt sich die Batate dagegen richtig wohl. Gießen Sie die Pflanzen zusätzlich regelmäßig, damit das Substrat immer feucht bleibt (nicht nass!). Eine Düngung ist nicht nötig, wenn vorgedüngte Erde für das Umtopfen benutzt wurde. Die Pflanzen verbleiben jetzt so lange auf der Fensterbank bis die Temperaturen nachts nicht mehr unter 10 °C fallen. Jungpflanzen von Süßkartoffeln sind relativ teuer. Aus diesem Grund sollten Sie die gekauften Stecklinge selbst weiter vermehren. Nur so lässt sich ein Beet mit Süßkartoffeln preisgünstig realisieren.
Alle Vermehrungsverfahren im Überblick
Stecklinge von Süßkartoffeln
Eine einfache und schnelle Methode um viele kleine Süßkartoffeln zu erhalten, ist die Stecklingsvermehrung. Voraussetzung dafür ist eine bereits vorhandene Pflanze mit einigen längeren Trieben. Schneiden Sie von der Pflanze 10 cm lange Triebe ab. Die Triebe werden anschließend in einen Topf oder eine Saatschale mit Anzuchterde gesteckt. Manchmal ist es notwendig, ein oder zwei der unteren Blätter zu entfernen, da die Stecklinge sonst nicht tief genug in die Erde gesteckt werden können. Damit die empfindlichen Stecklinge bis zu ihrer Bewurzelung nicht vertrocknen, muss für eine hohe Luftfeuchtigkeit gesorgt werden. Eine hohe Luftfeuchtigkeit erreichen Sie mit einem Minigewächshaus für die Fensterbank, das schon für ein paar Euro zu haben ist. Nun müssen Sie nur noch für Temperaturen um die 25 °C sorgen. Es reichen zwar auch 20 °C, aber bei höheren Temperaturen bewurzeln die Triebe wesentlich schneller. Bei optimalen Bedingungen bewurzeln die Triebe manchmal schon nach 1 bis 2 Wochen. Ein sicheres Zeichen für eine erfolgreiche Bewurzelung ist das beginnende Triebwachstum. Nun sollten die Jungpflanzen langsam abgehärtet werden: Sie sollten von Tag zu Tag mehr Lüften und das so lange, bis die frischen Süßkartoffeln ganz auf die Plastikabdeckung verzichten können.

Knollen der Süßkartoffel
Natürlich kann die Süßkartoffel wie die normale Kartoffel auch über die Knolle vermehrt werden. Damit aus einer Knolle mehrere Pflanzen entstehen, kann diese in mehrere Teile zerschnitten werden. Vier bis 5 Knollenstücke sollten so aus einer Süßkartoffel gewonnen werden. Die zerteilte Knolle sollte aber nicht direkt eingepflanzt werden. Lassen Sie den Schnittstellen 2 bis 3 Tage Zeit zum Eintrocknen. Dadurch vermindern Sie die Gefahr von Fäulnis. Nach der Wartezeit können die Knollenstücke in Anzuchterde gesteckt oder leicht vergraben werden. Häufig wird gefragt, ob die Knolle ganz vergraben werden soll und wie rum die Süßkartoffel gepflanzt werden muss. Unsere Antwort: Es ist egal! Die neuen Triebe suchen sich ihren Weg; viel wichtiger ist eine hohe Temperatur und die richtige Feuchtigkeit der Erde. Bei 20 bis 25 °C und feuchter Erde sollten die ersten Triebe nach ein paar Wochen erkennbar sein.
Süßkartoffelsorten-Übersicht
Schon vor 5.000 Jahren haben sich die indigenen Völker Südamerikas von der Süßkartoffel ernährt. Durch die Domestizierung haben die Ureinwohner mit zu der heutigen Sortenvielfalt beitragen. Mittlerweile wird die Süßkartoffel in fast allen warmen Regionen auf der Welt angebaut. Mit ungefähr 7.000 Sorten bietet die Süßkartoffel eine riesige Auswahl an unterschiedlichen Pflanzen. Meistens unterscheiden sich die Sorten in Bezug auf die Wurzelknolle. So gibt es Knollen mit roter, gelber oder weißer Schale und auch die Färbung vom Fleisch reicht von Orange über Weiß bis zu Lila. Auch das Laub muss nicht immer grün sein. Spezielle Züchtungen eignen sich besonders als Zierpflanze, da die Blätter auffällig gefärbt sind. Natürlich spielen auch andere Eigenschaften eine Rolle. Für die Nutzung im heimischen Garten ist vor allem die Kulturzeit wichtig. Denn bei uns sollten nur Sorten mit einer kurzen Kulturdauer angebaut werden. Im Moment ist die Auswahl an Sorten in Deutschland leider noch begrenzt. Allerdings dürfte sich dieser Umstand schnell ändern, denn das Interesse an der Süßkartoffel wächst und wächst. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle vier Sorten vorstellen, von denen auch Jungpflanzen gekauft werden können. Außerdem wurden die Sorten von der Hochschule Weihenstephan getestet und können allesamt in Deutschland erfolgreich angebaut werden.

- Beauregard: Sorte mit kurzer Kulturdauer (90 – 95 Tage). Die Knolle hat eine rot gefärbte Schale, das Fleisch ist orange. Im Freilandversuch bildete diese Sorte die größten Knollen aus und brachte einen Ertrag von 3,5 kg pro m². Sorten mit einem orangenen Fruchtfleisch enthalten sehr viel Beta-Carotin.
- Bonita: Auch diese Sorte liefert einen verlässlichen Ertrag, dabei sind die Knollen aber etwas kleiner. Die Schale hat eine rosa Färbung und das Fleisch ist weiß-gelblich. In der Küche soll Bonita ein echter Allrounder sein.
- Evangelina: Die Sorte Evangelina soll besonders fein schmecken. Vielleicht liegt das am verhältnismäßig hohen Zuckergehalt. Auch als Zierpflanze ist sie geeignet, aufgrund der weinroten Triebspitzen. Die Knollenfarbe ist rot-violett und das Fleisch orange. Kulturdauer: 100 – 110 Tage.
- Murasaki: Die japanische Züchtung mit weißem Fleisch und einer rosa Schale ist ein echter Hingucker. Mit einem süßlich-nussigen Geschmack soll die Sorte besonders für Chips geeignet sein. Die Kultur dauert mit 120 – 130 Tagen relativ lange. Der Ertrag ist nicht hoch, die ungewöhnliche Knollenfarbe entschädigt das allerdings.
Diese Süßkartoffelsorten sind leider noch nicht in Deutschland erhältlich:
- Oklamex Red: Die Wurzelknollen haben eine dunkelrote Schale und ein lachsfarbenes Fleisch. Der Zuckergehalt soll bei dieser Sorte besonders hoch sein.
- Sumor: Bei dieser Sorte soll der Vitamin-C Gehalt sehr hoch sein. Aber auch farblich hat die Sorte einiges zu bieten, denn das Fleisch hat eine sehr schöne weiße bis gelbe Färbung
- Black Hearth: Bei der Sorte Black Hearth handelt es sich eher um eine Zierpflanze. Die Blätter haben eine intensive Violett-Färbung und sollten in keinem Blumenkasten fehlen. In gut sortierten Gärtnereien findet man öfters Süßkartoffeln mit besonderen Blattfarben.

Richtiger Standort für die Süßkartoffel
Süßkartoffeln im Beet anbauen
Frühestens nach den Eisheiligen sollten die Jungpflanzen ins Freie gepflanzt werden. Bei einstelligen Nachttemperaturen sollten Sie aber lieber noch warten. Ein Kälteschock kann das Wachstum der Süßkartoffeln über einen langen Zeitraum zum Stocken bringen. Für ungeduldige Gärtner empfiehlt sich hier ein Frühbeet-Vlies. Dadurch sind die empfindlichen Pflanzen vor Wind geschützt und unter dem Vlies sind die Temperaturen immer um einige Grad wärmer als im Freien. Außerdem bietet das Vlies anfangs einen Schutz vor der Sonne. Denn auch die lichthungrige Süßkartoffel muss sich an die direkte Sonneneinstrahlung erstmal gewöhnen. Neben dem Pflanztermin ist natürlich der Standort an sich entscheidend für eine üppige Ernte:
- Bevorzugt wird ein vollsonniger Standort; Halbschatten ist möglich aber nicht optimal
- Leichter, sandiger Boden für gute Knollenbildung und gegen Staunässe
- Kultur auch im Gewächshaus möglich
Wenn die Tage warm genug sind, können die Jungpflanzen ihr neues Heim im Beet beziehen. Befreien Sie den Wurzelballen dafür vorsichtig vom Topf. Nun muss der Wurzelballen achtsam aufgelockert werden. Dieser Arbeitsschritt ist wichtig, damit später keine unschönen Wurzelknollen und Verwachsungen entstehen. Für optimales Wachstum sollten die Pflanzen außerdem nicht einfach in das flache Gemüsebeet gepflanzt werden. Beim Anbauen von Süßkartoffeln hat sich die Dammmethode als besonders erfolgversprechend herausgestellt. Mit dieser Technik kann die Süßkartoffel zudem in schweren Böden erfolgreich angebaut werden. Für die Anbautechnik werden im Beet 60 cm breite und 20 cm hohe Erd-Dämme angelegt, die mindestens einen Meter voneinander entfernt sind. Auf die Dämme werden dann die Jungpflanzen in einem Abstand von mindestens 30 cm gepflanzt. Der Anbau auf einem Damm bietet zwei große Vorteile. Als erstes kann sich die Erde im Damm schneller erwärmen und dadurch hat die Süßkartoffel einen Wachstumsvorteil. Zusätzlich fließt überschüssiges Wasser schneller ab und die Gefahr von Staunässe sinkt.

Anfangs wachsen die Süßkartoffeln noch sehr langsam und das Beet bietet viel nackte Erde, was eigentlich vermieden werden sollte. Deswegen ist die Süßkartoffel perfekt für die Mischkultur geeignet. Zwischen den Dämmen können Pflanzen angebaut werden, die nur einen kurzen Zeitraum bis zu ihrer Ernte brauchen. Sie können dort also Salat, Radieschen oder Spinat aussähen. Mit dem Mischkulturverfahren beugen Sie gegen Bodenerosion vor und nutzen den Platz in Ihrem Garten wesentlich effizienter. Nun ist der Grundstein für einen hohen Ertrag im Herbst gelegt. Neben der Düngung sind der Standort und die Vermehrung nämlich entscheidend für einen erfolgreichen Süßkartoffelanbau.
Topfkultur von Süßkartoffeln
Süßkartoffeln können natürlich auch in einem Kübel angebaut werden. Wichtig ist dabei, dass der Kübel mindesten 20 Liter Erde fasst (für eine Jungpflanze). Der Kübel kann überall dort aufgestellt werden, wo es auch sonnig ist. Am besten eignen sich schwarze Plastikkübel, denn diese wandeln die Sonnenstrahlen in Wärme um und dadurch haben es die Süßkartoffeln besonders kuschelig. Eine Hauswand aus Stein kann die über den Tag gespeicherte Wärme über die Nacht abgeben und so ebenfalls für höhere Temperaturen sorgen. Wie bei der Beetkultur sollte ein lockeres und durchlässiges Substrat benutzt werden. Wenn Sie gut vorgedüngt haben, müssen Sie anfangs auch keine weiteren Nährstoffe zuführen.
Süßkartoffeln pflegen
Die Süßkartoffel braucht keinerlei besondere Pflege. Ist das Beet richtig vorbereitet und ein guter Standort gewählt, wächst die Pflanze wie von alleine. Nur anfangs, wenn die Süßkartoffel noch nicht das ganze Beet mit ihren kriechenden Trieben bedeckt, muss hin und wieder Unkraut entfernt werden. Im späteren Verlauf der Saison kann sich aber meist kein Unkraut mehr gegen die Blattmassen der Süßkartoffel durchsetzen.

Süßkartoffel richtig gießen
Wenn die Pflanzen noch klein sind und wenige Blätter besitzen, muss in der Regel kaum gewässert werden. Trotzdem sollten Sie bedenken, dass die Erd-Dämme schneller als ein normales Beet abtrocknen. Aus diesem Grund muss immer gegossen werden, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist. Wenn die Süßkartoffeln im Sommer ein Meer voll Blätter gebildet haben, dann steigt auch der Wasserverbrauch. Bei ausbleibendem Niederschlag und hohen Temperaturen muss dann teilweise täglich gegossen werden. Die Süßkartoffel verträgt zwar kurze Dürreperioden problemlos, die spätere Knollenbildung kann durch eine ungleichmäßige Wasserversorgung aber negativ beeinflusst werden.
Beim Anbau im Topf muss besonders auf die Wasserversorgung geachtet werden. Wenn die Süßkartoffeln größer sind, ist eine tägliche Kontrolle der Erde wichtig. Das bedeutet mehr Gieß-Arbeit als bei der Beetkultur. Hier gilt die Regel: Desto kleiner der Topf, desto häufiger muss gegossen werden. An richtig heißen Sommertagen darf deswegen ruhig Gießwasser im Untersetzter verbleiben. Nur zum Abend hin sollten sie überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer entfernen. Im Herbst reduzieren Sie die Wassergaben dann langsam. Die wachsenden Knollen sollten dann nämlich nicht mehr so feucht stehen wie im Sommer, da die Wurzelknollen der Süßkartoffel relativ anfällig gegenüber Fäulnis sind.
Süßkartoffeln richtig düngen
Wenn Sie das Beet zum Saisonstart richtig vorbereiten, ist keine zusätzliche Düngung nötig.
- 3 Liter reifer Kompost und 100 g Hornmehl pro m2 in die Erde einarbeiten
- wird eine Mischkultur angelegt, steigt der Nährstoffverbrauch und es muss mehr gedüngt werden
- alternativ können auch vornehmlich organische Bio-Dünger wie unser Plantura Bio-Tomatendünger benutzt werden
Beim Anbau in einem Kübel reicht eine einmalige Düngung definitiv nicht. Hier empfehlen wir eine leichte wöchentliche Düngung mit einem hochwertigen Flüssigdünger wie unserem Plantura Bio-Tomaten- & Gemüsedünger. Beginnen Sie mit der Verabreichung des Flüssigdüngers, wenn die Süßkartoffel mit einem starken Blattwachstum beginnt.

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Schädlinge an der Süßkartoffel
Auch hier haben wir eine gute Nachricht: Die Süßkartoffel scheint bei einheimischen Schadinsekten nicht besonders beliebt zu sein. Beim großangelegten Freilandversuch der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf konnten ebenfalls keine Schäden beobachtet werden. Es wird allerdings von einigen Gärtnern berichtet, dass sich Mäuse über die reifen Wurzelknollen hin und wieder hermachen. Hier hilft nur rechtzeitiges Ernten. Es bleibt zu hoffen, dass mit der Zeit keine neuen Schädlinge eingeschleppt werden, die es auch auf die Süßkartoffel abgesehen haben.
Ernte, Lagerung und „Curing“ der Süßkartoffel
Erst im September fängt die Süßkartoffel überhaupt mit der Knollenbildung an. Vorher wird die gesamte Energie in die Blattbildung gesteckt. Der perfekte Erntetermin ist erreicht, wenn die Blätter sich gelblich verfärben (Oktober). Zu diesem Zeitpunkt befindet sich der höchste Gehalt an Kohlenhydraten in den Knollen. Je nach Sorte oder Witterung kann es aber sein, dass die Knollen früher geerntet werden müssen. Denn die Knollen vertragen keinen Frost und müssen deswegen unbedingt vor dem ersten Frost aus dem Beet geholt werden. Auch wenn einem das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht, die Knollen werden auch bei einer etwas früheren Ernte schmackhaft sein.

Bei der anstehenden Ernte ist dann etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Die Knollen haben nur eine sehr dünne Rinde, wird diese verletzt, verkürzt sich die Lagerzeit und Fäulnis kann entstehen. Meistens müssen Sie bei der Ernte auch gar nicht tief graben, denn die Süßkartoffeln befinden sich eher in der oberen Erdschicht. Die ausgegrabenen Knollen sollten für die Lagerung gründlich gewaschen werden und danach lassen Sie die süßen Kartoffeln am besten an der Sonne trocknen. Im Prinzip können die Süßkartoffeln direkt verzehrt werden, allerdings weisen die Batata anfangs einen hohen Stärkegehalt auf und weniger Zucker. Gerade bei den hier vorherrschenden Lichtverhältnissen bildet die Süßkartoffel weniger Zucker und mehr Stärke. Sprich: Die hier direkt geernteten Süßkartoffeln sind weniger süß, als die aus dem Supermarkt. Mit einer Behandlung, dem sogenannten Curing, kann der Zuckergehalt aber gesteigert werden und zusätzlich verlängert sich die Lagerfähigkeit.
Das Curing:
- Normalerweise in speziellen Klimakammern durchgeführt (4 – 10 Tage bei 30 °C und 80 – 95 % Luftfeuchtigkeit).
- Durch das warm-feuchte Klima schließen sich kleine Wunden in der Schale und Stärke wandelt sich in Zucker.
- Zu Hause kann das Curing nachgeahmt werden, indem die Süßkartoffeln in schwarze Folie eingewickelt werden.
- Das Folienpacket wird tagsüber für 5 Tage in die Sonne gelegt und nachts in den wärmsten Raum.
Normalerweise sind Süßkartoffeln nach der Ernte bei 12 bis 16 °C 3 bis 4 Wochen haltbar. Durch Temperaturen unter 10 Grad können Kälteschäden entstehen und bei Temperaturen über 16 °C verkürzt sich die Haltbarkeit. Mit dem nachgeahmten Curing kann sich die Haltbarkeit um ein paar Wochen verlängern. Durch das professionelle Curing sogar um viele Monate. Die Lagerfähigkeit wird auch erhöht, wenn eine hohe Luftfeuchtigkeit im Lagerraum herrscht. Auf jeden Fall sollten nur gesunde Knollen eingelagert werden. Bei Knollen mit größeren Verletzungen ist die Gefahr zu groß, dass sich Fäulnis ausbreitet.

Falls Sie planen, den Kartoffelanbau im Topf zu betreiben, haben wir hier zusätzliche hilfreiche Tipps für Sie bereitgestellt.