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Kartoffeln im Topf anbauen: Schritt-für-Schritt Anleitung

Regina
Regina
Regina
Regina

Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Kartoffeln lassen sich sehr leicht in einem sogenannten Kartoffeltopf anbauen. Wie der Kartoffelanbau im Topf gelingt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Kartoffeln im Topf ernten
Mithilfe eines ausreichend großen Pflanzgefäßes lassen sich Kartoffeln im Topf anbauen [Foto: Emma Brewster / Shutterstock.com]

Wer an die typisch deutsche Küche denkt, dem schießt vermutlich gleich eine nahrhafte Knolle in den Kopf. Kartoffeln (Solanum tuberosum), auch Erdäpfel genannt, stammen zwar eigentlich aus Südamerika, sind aber längst in der ganzen Welt heimisch. Kein Wunder – schließlich lässt sich von Kartoffelpüree über Aufläufe und Salate bis hin zu Pommes fast alles aus den rundlichen Knollen zaubern. Doch nicht nur kulinarisch hat die Kartoffel einiges zu bieten, auch im Garten lässt sie sich leicht kultivieren. Aber was, wenn man keinen Garten hat? Kein Problem: Wir zeigen Ihnen, wie Sie auf der Terrasse oder auf dem Balkon Kartoffeln im Kübel anbauen können, und geben eine Anleitung für Potato Pots.

Der richtige Standort für Kartoffeln im Topf

Kartoffeln bevorzugen einen warmen, sonnigen, wenn möglich vor Witterung geschützten Standort. Sie vertragen schlechtes Wetter bei schneller Abtrocknung zwar gut, aber dennoch lassen sich mit einem Regenschutz einige Kartoffelkrankheiten hinauszögern oder gar verhindern. Ein Platz an einer nach Süden ausgerichteten Wand und eventuell einem Dachüberstand ist ideal für den Kartoffelanbau im Topf geeignet. Auch die Ost- oder Westseite eines Balkons eignen sich. In einer Wohnung können Kartoffeln auch gelingen, wenn sie an einem sonnig exponiertem Fenster stehen und dort ausreichend Wärme und Licht bekommen.

Kartoffelanbau im Kübel anpflanzen
Kartoffeln im Eimer oder Topf bevorzugen einen bestenfalls witterungsgeschützten, warmen und sonnigen Standort [Foto: Jean Faucett/ Shutterstock.com]

Kartoffelsorten für den Anbau im Kübel

Um Kartoffeln im Topf anzupflanzen, braucht es keine bestimmte Sorte. Solange das Pflanzgefäß groß genug ist, lassen sich eigentlich alle Kartoffelsorten darin kultivieren. Möchten Sie allerdings verschiedene Sorten zusammen anbauen, sollten Sie darauf achten, dass die Sorten eine ähnliche Reifezeit besitzen, sodass Sie alle Knollen zur gleichen Zeit ernten können. Ein besonderer Blickfang sind natürlich violette oder rote Kartoffelsorten.

Wann pflanzt man Kartoffeln im Topf?

Kartoffeln im Topf werden zur gleichen Zeit gepflanzt wie Kartoffeln im Beet. Die beste Pflanzzeit liegt zwischen Anfang April und Mitte Mai. Es sollten draußen mindestens 10 °C, besser 15 °C und in der Nacht nicht weniger als 5 °C herrschen, zudem sollte es auf gar keinen Fall mehr gefrieren.

Welche Erde eignet sich für Kartoffeln im Kübel?

Kartoffeln sind Starkzehrer, sie benötigen daher nährstoffreiche und gleichzeitig durchlässige Pflanzsubstrate. Spezielle Gemüseerde, wie beispielweise unsere torffreie Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde, weist meist bereits einen höheren Nährstoffgehalt auf und eignet sich daher ideal für die Befüllung eines künftigen Kartoffel-Pflanzkübels.

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Kartoffeln im Topf pflanzen: So gehen Sie richtig vor

Das künftige Pflanzgefäß für Kartoffeln sollte mindestens 10, besser 20 Liter Erdvolumen fassen. Nebst handelsüblichen Töpfen, Pflanzkübeln, Eimern oder gar Fässern eignet sich ein sogenannter Potato Pot für eine besonders einfache Ernte. Wie Sie kinderleicht einen solchen Kartoffeltopf basteln können, finden Sie hier Schritt für Schritt erklärt.

  1. Zuerst wird das passende Zuhause für die Kartoffel vorbereitet. Dazu benutzen Sie einen einfachen Plastikpflanztopf mit einer Größe von 10 bis 20 Litern Fassungsvermögen und möglichst dünnen Wänden.
  2. Schneiden Sie an den Seiten drei gleich große Schaufenster mit einem Teppichmesser oder Ähnlichem aus. Achten Sie dabei nicht nur darauf, dass Sie sich nicht in die Finger schneiden, sondern auch, dass zwischen den einzelnen Fenstern der Steg nicht zu dünn wird. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Topf nicht mehr stabil genug ist oder sogar reißt. Nehmen Sie nun einen zweiten Kübel (ohne Fenster) und stellen Sie den ersten hinein.

  1. Nun können Sie die Kartoffeln pflanzen: Verwenden Sie hierfür am besten bereits vorgetriebene oder grüne Kartoffeln, die in der Küche keine Verwendung mehr finden. Wer keine Kartoffeln im Haus hat, kann auf Pflanzkartoffeln aus dem Gartencenter zurückgreifen.
  2. Füllen Sie den vorbereiteten Topf zu etwa einem Viertel mit Erde (gerne gemischt mit etwas Sand und Kompost) und legen Sie die Knollen jeweils etwa in der Mitte jedes Fensters hinein. Bedecken Sie die Knollen mit mind. 10 cm Erde und füllen Sie den Topf bis fast ganz oben hin auf.
  3. Jetzt heißt es warten und hin und wieder die Kartoffeln pflegen. Die Erde sollte immer etwas feucht sein, jedoch gilt es auch, darauf zu achten, Staunässe zu vermeiden. In den nächsten Monaten wächst die Kartoffel, bis sie, je nach Reifezeit der Sorte, schließlich erntereif ist.
Kartoffelpflanze wird gegossen
Staunässe wird auch von Kartoffel-Pflanzen nicht gut vertragen [Foto: PromKaz/ Shutterstock.com]

Pflege im Topf

Sackt die eingefüllte Erde nach mehrmaligem Gießen zusammen, können Sie später erneut etwas Erde nachfüllen. Das Anhäufeln der Kartoffel im Topf ist nur bedingt möglich – ist der Topf immer gut mit Erde gefüllt, reicht dies aber normalerweise aus. Meist wachsen die Pflanzen in begrenzten Gefäßen aber auch nicht so stark wie im Beet. Gießen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig, so dass die Erde nie vollständig austrocknet, Staunässe darf dabei nicht entstehen. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Rasenschnitt verringert die Verdunstung nicht nur im Beet, sondern auch im Topf deutlich. Kartoffeln sind Starkzehrer und sollten daher die Saison über gut mit Nährstoffen versorgt werden. Eine ausgewogene Düngung entlohnt die Kartoffelpflanze mit gesundem Wachstum und höheren Erträgen. Da eine Düngung mit festen Granulaten im Topf schwierig ist, empfehlen wir die Verwendung eines organischen Flüssigdüngers, wie unseres Plantura Bio-Tomaten- & Gemüsedüngers. Weitere Hinweise zur Kartoffel-Pflege erfahren Sie in unserem Spezialartikel.

Reife Kartoffeln im Topf
Je nach Reifedauer können Sie bereits ab Ende Juli Ihre Kartoffeln im Topf ernten [Foto: Jean Faucett/ Shutterstock.com]

Kartoffeln im Topf ernten

Die ersten Kartoffeln sind nach etwa drei bis vier Monaten erntereif, bei Frühkartoffeln bereits ab Juli bei noch grünem Laub – bei späteren Sorten, sobald das Laub abstirbt. Nun werden die Pflanzen aus dem Topf oder dem anderweitigen Pflanzgefäß befreit und die Kartoffeln händisch abgeerntet. Nähere Details zum Ernten von Kartoffeln finden Sie in unserem Spezialartikel. Die Ernte wird im Potato Pot durch die gebastelte Topfkonstruktion vereinfacht. Statt die ganze Pflanze auszugraben, heben Sie einfach den inneren Topf heraus. Durch die ausgeschnittenen Fenster lassen sich die Kartoffeln ohne großen Aufwand ernten. Wenn Sie die Pflanze erneut in den Topf stellen, kann diese sich erholen und Sie können die restlichen, noch zu kleinen Knollen zu einem späteren Zeitpunkt ernten.

Kartoffelanbau im Sack
Kartoffel-Pflanzsäcke eignen sich für den Anbau auf dem Balkon nur bedingt, da die Bewässerung in schwieriges Thema ist [Foto: Angela Lock/ Shutterstock.com]

Kartoffeln im Sack anbauen: Alternative zum Topf?

Kartoffeln lassen sich auch in Kunststoffsäcken oder Big Packs kultivieren. Diese fassen größere Mengen Erde und sind dabei oft rechteckig und somit platzsparend geformt. Die Kartoffelpflanze kann sich darin gut ausbreiten. Für den Kartoffelanbau auf dem Balkon oder in der Wohnung sind die Pflanzsäcke nur bedingt geeignet. Problematisch ist dabei, dass die Säcke oft zu dicht sind, sodass überschüssiges Wasser nicht abfließen kann, wodurch Staunässe entsteht. Sind die Säcke aus durchlässigeren Materialien wie beispielsweise Jute, wird das Wasser nicht gut gehalten und suppt über den Balkon oder die Terrasse. Die Wasserversorgung ist beim Kartoffelanbau im Sack daher der wichtigste zu beachtende Punkt. Kartoffeln im Topf lassen sich mit engen Verwandten aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) veredeln und somit können Sie auch überirdisch Früchte ernten. Wir stellen Ihnen die einzigartige Tomoffel vor und geben Tipps zum Nachmachen.