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Kartoffelsorten: Die besten 50 Sorten im Überblick

Steffi
Steffi
Steffi
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Ich habe im schönen Weihenstephan Agrarwissenschaften studiert. Neben dem Gärtnern (ich baue vor allem Gemüse und Kräuter an) schlägt mein Herz auch besonders für die Tierwelt. Egal, ob Hund, Meerschwein, Igel oder Biene – alle sollen sich in meinem Garten wohlfühlen.

Lieblingsobst: Wassermelonen und Himbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln

Die Kartoffeln Linda, Annabelle & Gala sind bekannte Sorten. Die besten Kartoffelsorten in Deutschland von mehlig bis festkochend finden Sie hier.

bunte Kartoffelsorten
Obwohl viele nicht bekannt sind gibt es eine Vielzahl an Kartoffelsorten [Foto: Olga Bondas/ Shutterstock.com]

Seitdem 2008 als internationales Jahr der Kartoffel (Solanum tuberosum) ausgerufen wurde, erfährt die Kartoffel wieder etwas mehr Aufmerksamkeit. Nichtsdestotrotz fristet die Kartoffel oft immer noch ein Schattendasein. In den meisten deutschen Supermärkten gibt nur eine äußerst überschaubare Auswahl an Kartoffelsorten. Zwar mögen die 210 in Deutschland kultivierten Sorten viel erscheinen, doch der Schein trügt. Vergleicht die Sortenauswahl in Deutschland mit der über 4000 uns bekannten Kartoffelsorten wird schnell klar, dass in der modernen Landwirtschaft lediglich ein gefährlich kleiner Genpool angebaut wird.

Kartoffelsorten im Überblick: festkochend bis mehlig

Die verschiedenen Kartoffelsorten können nach verschiedenen Kriterien untergliedert werden. Neben der Einordnung nach der Kocheigenschaft (festkochend bis mehlig) ist unter Hobbygärtnern besonders der Reifezeitpunkt (sehr frühreifend bis spätreifend) wichtig.

Kartoffeln werden je nach Stärkegehalt in drei verschiedene Kategorien unterteilt: festkochend, vorwiegend festkochend und mehlig kochend. Je mehr Stärke eine Kartoffel enthält, desto lockerer wird sie beim Kochen. Mehlige Kartoffeln sind demnach trockener und weicher als die festkochende Variante. Diese ist schnittfest und saftig und hat einen kernigen Biss sowie eine feine Struktur. Die Eigenschaften von vorwiegend festkochenden Kartoffeln liegen zwischen den zwei Varianten.
Von den Eigenschaften der Knolle hängt ab, welches Gericht sich aus ihnen zubereiten lässt. Schließlich sollen Bratkartoffeln nicht so schnell zerfallen, während dies beim Zubereiten von Püree natürlich eher erwünscht ist.

reife Kartoffeln
Kartoffeln aus dem eigenen Garten schmecken einfach am besten! [Foto: Artem Matiushenko/ Shutterstock.com]

Festkochende Kartoffeln

Festkochende Kartoffelsorten enthalten üblicherweise etwas weniger Stärke als mehligkochende. Besonders für Bratkartoffeln, Kartoffelsalat und Pellkartoffeln verwendet man festkochende Sorten, da diese schnittfester, „saftiger“ und eine feinere Textur aufweisen.

  • Linda: mittelfrühe Sorte mit lang-ovalen Knollen, deren glatte Schale gelb gefärbt ist. Das tiefgelbe Fleisch hat einen hervorragenden cremigen Geschmack und ist beliebt als Salat-, Salz-, Pell- oder Gratinkartoffel. Des Weiteren zeichnet sich diese Sorte durch ihre gute Lagerfähigkeit aus.
  • Sieglinde: frühe Sorte mit langovalen Knollen und typisch gelber Schale sowie Fleisch. Durch ihren angenehm kräftigen Geschmack ist diese Kartoffel sehr beliebt für Salatgerichte oder als Salz- bzw. Pellkartoffel.
  • Heideniere: mittelfrühe Sorte mit länglichen Knollen in typisch gelber Färbung. Ihr feinwürziger, speckiger Geschmack macht die Heideniere zu einer beliebten Pell-, Salat- oder Salzkartoffel.
  • Annabelle: sehr frühe Kartoffelsorte mit länglichen Knollen, deren Schale und Fleisch typisch gelb gefärbt sind. Die Kartoffeln bestechen durch ihren sehr guten, feinen Geschmack und eignen sich als Salat-, Pell- oder Salzkartoffeln.
  • Nicola: mittelfrühe Sorte mit lang-ovalen Knollen in typisch gelber Färbung. Das hellgelbe, wohlschmeckende Fleisch eignet sich als Pell-, Salz- oder Salatkartoffel. Nicola ist Kartoffel des Jahres 2016!
  • La Ratte: mittelfrühe Sorte mit länglich-hörnchenförmiger Knolle, deren Schale und Fleisch gelb gefärbt sind. Diese Kartoffelsorten ist auch als „Asparges“ bekannt und besticht durch ihren sehr guten, speckigen Geschmack. Sie eignet sich als Salat- oder Pellkartoffel.
  • Goldmarie: frühe Sorte mit langovalen Knollen und gelber Schale. Das gelbe Fleisch hat einen fein-aromatischen Geschmack und eignet sich als Pell-, Salz- oder Salatkartoffel.
  • Glorietta: sehr frühe Sorte mit langovalen, gelben Knollen. Das tiefgelbe Fruchtfleisch hat einen sehr aromatischen Geschmack und eignet sich als Salat-, Grill- oder Ofenkartoffel.
  • Charlotte: mittelfrühe Kartoffelsorte mit langovalen, gelben Knollen. Das gelbe Fleisch hat einen sehr guten, aromatischen Geschmack und eignet sich als Salat- und Pellkartoffel.
  • Allians: mittelfrühe Sorte mit langovalen, gelben Knollen. Das tiefgelbe Fleisch zeichnet sich durch ein sehr feines Aroma aus und ist beliebt als Salat-, Salz- oder Pellkartoffel.

Vorwiegend festkochende Kartoffeln

Dieser Kartoffeltyp weist bereits einen etwas höheren Stärkegehalt auf und mit diesem eine höhere Tendenz beim Kochen zu zerfallen. Vorwiegend festkochende Kartoffelsorten eigenen sich überwiegend zum Zubereiten von Salz- und Pellkartoffeln sowie Pommes Frites.

  • La Bonnotte: mittelfrühe Sorte, deren gelbe, runde Knollen mit tiefen Augen geprägt sind. Das gelbe Fleisch ist äußerst cremig und fein im Geschmack. Die Kartoffeln eignen sich Pell-, Salz- oder Salatkartoffel.
  • Finka: sehr frühe Sorte mit ovalen Knollen, deren Schale als auch Fleisch sind typisch gelb gefärbt sind. Durch ihr kräftiges Aroma ist sie eine beliebte Püree- oder Salzkartoffel.
  • Granola: mittelfrühe Sorte mit rundovalen Knollen in typisch gelber Färbung. Durch ihren hervorragenden Geschmack ist sie beliebt als Bratkartoffel oder für Knödel und Kartoffelteiggerichte.
  • Eersteling: sehr frühe Sorte mit langovalen Knollen mit typisch gelber Schale und Fleisch. Durch ihren guten, speckigen Geschmack sind sie beliebt als Salz-, Back- oder Püreekartoffeln.
  • Aeggeblomme: mittelfrühe Sorte mit runden Knollen und gelber Schale. Das Fleisch ist tief gelb gefärbt und besticht durch seinen einzigartigen, feinwürzigen Geschmack. Sie eignet sich als Pell-, Salz-, Back- oder Püreekartoffel.
  • Lady Balfour: mittelfrühe Sorte mit rundovalen Knollen, deren gelbe Schale mit roten Punkte gespickt ist. Das hellgelbe Fleisch besticht durch einen guten aromatischen Geschmack und ist beliebt als Salz- und Backkartoffel.
  • Marabel: frühe Sorte mit ovalen, gelben Knollen. Das gelbe Fleisch ist gut aromatisch und eignet sich als Pell- oder Salzkartoffel.
geerntete Kartoffeln
Auch im eigenen Garten gelingt eine reiche Kartoffelernte [Foto: Art_Pictures/ Shutterstock.com]

Vorwiegend fest- bis mehligkochende Kartoffeln

Der vorwiegend fest- bis mehligkochende Kartoffelsorten können für dieselben Gerichte verwendet werden wie vorwiegend festkochende Kartoffeln. Einige Köche legen deshalb auch diese beiden Kategorien zusammen.

  • Hela: sehr frühe Sorte mit ovalen Knollen. Sowohl Schale als auch Fleisch sind typisch gelb gefärbt. Die Kartoffeln haben ein angenehm mildes Aroma und eignen sich als Püree-, Salz- oder Backkartoffel.
  • Bintje: mittelfrühe Sorte mit langovalen Knollen, deren Schale und Fleisch gelb gefärbt sind. Die Kartoffeln zeichnen sich durch ihren milden, cremigen Geschmack aus und sind beliebt als Back-, Püree- oder Salzkartoffeln.
  • Mandelkartoffel: mittelspäte Sorte mit kleinen, mandelähnlichen Knollen in typisch gelber Färbung. Sie ist auch als „Puikula“ bekannt und durch ihren cremigen Geschmack eine beliebte Pellkartoffel.

Wie Sie Ihre Kartoffeln im Topf pflanzen können, haben wir Ihnen in unserem Spezial-Artikel zusammengefasst. Dabei spielt die Auswahl des Substrats eine wichtige Rolle – diese sollte nährstoffreich und durchlässig sein, wie zum Beispiel unsere torffreie Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde.

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Mehligkochende Kartoffeln

Mehligkochende Kartoffelsorten weisen einen höheren Stärkegehalt auf. Diese Kartoffeln zerfallen beim Kochen leichter und bieten sich vorwiegend für Gerichte wie Püree, Gnocchi, Knödel und Kartoffelsuppen an.

  • Augusta: frühe Sorte mit rundovalen, typisch gelb gefärbten Knollen. Die Kartoffeln eignen sich durch ihren milden, aromatischen Geschmack gut für Suppen, Klöße oder Gnocchi.
  • Adretta: mittelfrühe Sorte mit gelben, runden Knollen. Das gelbe Fleisch ist kräftig-würzig im Geschmack und bestens geeignet für Knödel und Kartoffelteiggerichte.
  • Ackersegen: mittelspäte Kartoffelsorte mit runden Knollen in typisch gelber Färbung. Die Kartoffeln haben einen hervorragenden buttrigen Geschmack und eignen sich als Püree- oder Backkartoffel.

Schnellkochende Kartoffeln

  • Mayan Gold: mittelfrühe Sorte mit länglichen Knollen, welche typisch gelber Färbung. Durch ihre cremige aber angenehm trockene Textur und dem nussig-süßem Aroma eignen sich diese Kartoffeln hervorragend als Backkartoffel, Kartoffelsuppe oder Puffer.

Exoten: bunte und besondere Kartoffelsorten

Seit einigen Jahren sind auch exotischere Sorten wieder in Mode gekommen. Die Blue Annelise beispielsweise hat ein dunkelblaues bis violettes Fruchtfleisch. Generell sind solche bunten Kartoffeln meistens etwas intensiver und nussiger im Geschmack. Besonders gut eigenen sich diese Sorten für dekorative und ansprechende Gerichte, wie ein bunter Kartoffelsalat aus gelben, roten und violetten Kartoffeln.

Bunte Kartoffelsorten in Rot, Schwarz und Gelb
Die Auswahl an Kartoffelsorten ist beeindruckend [Foto: Vicki McClure Davidson]
  • Rote Emmalie: frühreife Sorte mit länglichen Knollen. Die Schale ist glatt und auffällig rot gefärbt. Die vorwiegend festkochenden Kartoffeln eignen sich durch ihren würzigen Geschmack besonders gut als Salat-, Püree-, Pellkartoffel oder als rosarote Gnocchi.
  • Heiderot: mittelspäte Sorte mit langovalen Knollen. Sowohl Schale als auch Fleisch sind rot gefärbt. Die festkochenden Kartoffeln haben einen leicht buttrigen, aromatischen Geschmack und eignen sich gut als Salat-, Brat- und Pellkartoffeln.
  • Violetta: mittelfrühe Sorte mit langovalen Knollen. Die Schale ist tief blau und das Fleisch ungewöhnlich violett gefärbt. Die festkochenden Kartoffeln mit angenehm kräftigen Geschmack sind besonders beliebt als Salz-, Pell-, Bratkartoffeln oder als bunter Kartoffelsalat.
  • Blaue Anneliese: mittelspäte Sorte mit ovalen Knollen. Die festkochenden Kartoffeln fallen vor allem durch ihre wunderschöne blaue Schale und das blaue Fleisch auf. Sie eignet sich durch ihr angenehm kräftiges Aroma gut als Salat-, Salz- oder blaue Püreekartoffel.
  • Angeliter Tannenzapfen: mittelspäte Sorte mit lang-verwachsenen (tannenzapfenartig) Knollen. Die festkochenden Knollen mit rosa Schale und gelben Fleisch haben ein feinwürziges Aroma und eignen sich als Pell-, Salat- und Bratkartoffeln.

Tipp: Für eine reiche Kartoffelernte benötigt die Pflanze genügend Nährstoffe. Hervorragend geeignet ist unser Plantura Bio-Tomatendünger mit Langzeitwirkung. Dieser versorgt die Kartoffel ideal mit Nährstoffen und schont dabei die Umwelt.

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  • Laura: mittelfrühe Sorte mit lang-ovalen Knollen, deren Schale auffällig rot und das Fleisch tief gelb gefärbt ist. Die vorwiegend festkochenden Kartoffeln haben einen angenehm kräftigen Geschmack und eignen sich als Pommes Frites, Salz-, Back- oder Püreekartoffeln.
  • Bamberger Krumbeere: mittelspäte Sorte mit hörnchen-förmigen Knollen, deren Schale gelb-rosa gefärbt ist. Das festkochende, gelbe Fleisch hat einen sehr guten würzigen Geschmack und eignet sich hervorragend als Salat-, Brat- oder Pellkartoffel.
  • Desiree: mittelfrühe Sorte mit ovalen Knollen. Auffällig sind hier die rote Schale und das hellgelbe Fleisch, welches sich durch sein saftig, fruchtiges Aroma auszeichnet. Die Kartoffeln eignen sich als Back-, Salz-, Pellkartoffel oder Rösti.
  • Schwarze Ungarin: mittelfrühe Sorte mit länglichen Knollen, deren Schale tief blauviolett gefärbt ist. Im Kontrast steht das hellgelbe, fast weiße Fleisch, das einen tollen cremigen Geschmack hat. Die mehligkochenden Kartoffeln eignen sich als Pell- und Püreekartoffeln.
  • Odenwälder Blaue: mittelspäte Sorte mit runden Knollen, deren Schale dunkelblau gefärbt ist und steht im Kontrast zum hellgelben Fleisch. Die mehligkochenden Kartoffeln haben einen guten würzigen Geschmack und eignen sich als Püree-, Back- oder Salzkartoffel.
  • Rosa Tannenzapfen: mittelspäte Sorte mit hörnchen-förmigen Knollen, deren Schale rosa gefärbt ist. Das festkochende Fleisch ist gelb gefärbt und hat ein sehr gutes würziges Aroma. Die Kartoffeln werden auch „Pink fir Apple“ genannt und eignen sich als Salat- oder Pellkartoffel.
  • Rode Erstling: frühe Sorte mit auffällig roten, rundovalen Knollen. Das gelbe Fleisch hat einen wunderbaren cremigen Geschmack. Die vorwiegend festkochenden Kartoffeln sind auch als „Red Duke of York“ bekannt und eignen sich als Püree- oder Salzkartoffel.
  • Blauer Schwede: mittelfrühe Sorte mit rundovalen Knollen, deren Schale als auch Fleisch wunderschön blauviolett gefärbt sind. Die vorwiegend festkochende Kartoffel ist auch als „Blue Congo“ bekannt und eignet sich mit ihrem kräftigen Geschmack gut als Salat-, Back-, Pell- oder Salzkartoffel.
  • Pink Gipsy: frühe bis mittelfrühe Sorte mit langovalen Knollen, deren Schale auffällig gelbrot gefärbt ist. Das vorwiegend festkochende, gelbe Fleisch zeichnet sich durch einen guten, feinen Geschmack aus und eignet sich als Salz- und Backkartoffel.
  • Red Sonia: sehr frühe Kartoffelsorte mit ovalen Knollen und auffälliger roter Schale. Das hellgelbe Fleisch besticht durch den guten würzigen Geschmack. Die vorwiegend festkochende Kartoffel eignet sich gut als Back- und Püreekartoffel.
  • Sarpo Mira: mittelspäte Sorte mit lang-ovalen, hellroten Knollen. Das hellgelbe Fleisch zeichnet sich durch den fruchtigen Geschmack aus. Die vorwiegend festkochende Kartoffel ist beliebt als Salz-, Pell- und Salatkartoffel. Sarpo Mira besitzt eine hohe Resistenz gegen Krautfäule!

Kartoffelsorten: Einteilung nach Reifezeit

Für den Hobbygärtner ist neben der Kocheigenschaft auch der Reifezeitpunkt von großer Bedeutung. Ohne besonderen Schutz oder Pflanzenschutzmittel sind mittel- und spätreifende Kartoffelsorten von der Krautfäule betroffen. Bei frühreifen Sorten kann geerntet werden, bevor dieser lästige Pilz auftritt.

Kartoffelpflanze in voller Blüte
Früher wurden Kartoffeln wegen ihrer wunderschönen Blüten angebaut [Foto: Fotografiecor.nl/ Shutterstock.com]

Sehr frühreife Sorten:

  • Acapella
  • Arosa
  • Bellaprima
  • Finka
  • Osira

Frühreife Sorten:

  • Aktiva
  • Cilena
  • Gala
  • Marabel
  • Princess

Mittelfrühreife Sorten:

  • Agria
  • Blauer Schwede
  • blaue St. Galler
  • Filea
  • Quarta

Mittelspät bis spätreife Sorten:

  • Ackersegen
  • Cascada
  • Highland Burgundy Red
  • Schwarzblaue aus dem Frankenwald
  • Vitelotte

Ein Appell für die Sortenvielfalt: Lehren aus der Großen Hungersnot

Zwar darf man die aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten beschränkte Auswahl (denn Lebensmittel müssen auch bezahlbar sein) nicht zu sehr ins Visier nehmen. Jedoch liegt die Vermutung nahe, dass ein Kapitel der europäischen Geschichte, kaum mehr in den Köpfen der Menschen präsent ist. Denn die im Englischen als Irish potato famine bekannte Große Hungersnot hatte zumindest einen Teil ihrer Ursache in der Kultur von einigen wenigen Kartoffelsorten. Dieser genetisch sehr begrenzte Sortenpool hatte keine Resistenz gegen die Kartoffelfäule (Phytophthora infestans). Die Pilzkrankheit wurde somit schnell zu einer Epidemie und führte zu enormen Ernteausfällen. In Verbindung mit der starken Abhängigkeit von der Kartoffel als Grundnahrungsmittel kam es in den Jahren 1845 bis 1852 zu einer der größten Hungersnöte in der Geschichte der Menschheit. Laut aktuellen Erkenntnissen starben an deren Folge circa eine Millionen Menschen und etwa zwei Million Menschen wanderten aus Irland aus. Die in Vergangenheit geratene Hungersnot, sollte auch noch heute als Warnung angesehen werden. Zwar ist die Ernährung deutlich vielfältiger geworden und die Landwirtschaft dank moderner Pflanzenschutzmittel gegen Ernteausfälle gewappnet. Dennoch ist für die Züchtung neuer Sorten der genetische Pool von großer Bedeutung. Selbst in den Anden, der Heimat der Kartoffel, wo die Knollen seit Jahrtausenden kultiviert werden, schrumpft die Sortenvielfalt. Viele Sorten sind in den letzten Jahrzehnten durch Krankheiten, dem Strukturumbruch und der Landflucht zum Opfer gefallen.

Ernte von Kartoffeln
Kartoffeln sind äußerst ertragreich und der Anbau lohnt in jedem Garten [Foto: benjamas11/Shutterstock.com]

Doch es gibt Hoffnung für die Artenvielfalt der Erdäpfel: 1971 wurde in Peru das International Potato Center (IPC) gegründet, kofinanziert durch den Global Crop Diversity Trust. Das IPC unterstützt unter anderem den Parque de la Papa, einem 15,000 Hektar umfassenden Park der das Ziel hat quasi die Arche Noah der Kartoffel zu werden. In dem Park werden lokale und regionale Kartoffelarten und -sorten kultiviert und geschützt. Bislang umfasst der Park circa 1300 verschiedene Sorten. Langfristig sollen möglichst viele der 4000 uns bekannten Sorten dort angesiedelt werden. In den Anden werden neben der in Europa vorwiegend bekannten Kulturkartoffel (Solanum tuberosum) etwa ein knappes Dutzend an weiteren Kartoffelarten kultiviert. Experten gehen noch dazu von über 200 Wildarten aus. Zu den je unzähligen Kartoffelarten sind etwa 3000 verschiedene Kartoffelsorten in den Anden beheimatet.

Kartoffelsorten in Deutschland: Sieglinde, Ackersegen und Reichskanzler

In Deutschland sind momentan circa 210 Kartoffelsorten für den Anbau zugelassen. Wie oben bereits erwähnt, werden in Deutschland die Sorten nach verschiedenen Eigenschaften kategorisiert. Neben dem Kochtyp (festkochend, vorwiegend festkochend und mehligkochend) sind Geschmack (mild, fein würzig, kräftig würzig, nussig, süßlich, Marzipan-Aroma), Textur (mehlig, buttrig, cremig), Farbe der Schale und des Fruchtfleisches (weiß, gelb, pink, rot, violett) sowie Erntezeitpunkt (sehr frühreif, frühreif, mittelfrühreif, mittel- bis spätreif) von Bedeutung.

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