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Mischkultur bei Kartoffeln: Gute Nachbarn, Fruchtfolge & Co.

Regina
Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Kartoffeln lassen sich im Beet mit verschiedenen Pflanzen kombinieren. Wir geben Tipps zur Mischkultur, guten Nachbarn sowie der Fruchtfolge nach Kartoffeln.

Feld mit Mischkultur
Artenreiche Mischkulturen besitzen verschiedene Vorzüge, auch beim Anbau von Kartoffeln [Foto: NataliaL/ Shutterstock.com]

Die Kartoffel (Solanum tuberosum) wird in immer mehr Gärten für die Selbstversorgung angebaut. Eine Mischkultur mit anderen Gemüsearten und Kräutern imitiert eine natürliche, artenreiche Anbauform und besitzt gegenüber einer Monokultur im Beet wesentliche Vorteile für Gärtner und Natur. So kann der Ertrag oft noch gesteigert und Schadorganismen abgehalten werden. Im Folgenden finden Sie Tipps zum Anlegen einer Mischkultur mit Kartoffeln und guten Nachbarn. Außerdem erklären wir den Vorteil einer Fruchtfolge und welche Pflanzen nach Kartoffeln angebaut werden können.

Mischkultur bei Kartoffeln: Lohnt sich eine Mischkultur?

Eine Mischkultur bei Kartoffeln besitzt einige Vorteile. Die Kombination der nährstoffhungrigen Kartoffeln mit genügsameren Arten schont den Boden und verhindert Bodenmüdigkeit. Manche Kulturen halten sogar Kartoffel-Schädlinge ab, beschatten den Boden und verringern so die Verdunstung. Auch die Bodenstruktur und Mikroorganismen profitieren von einer naturnahen, vielfältigen Bepflanzung. Auf lange Sicht wird die Fruchtbarkeit des Boden erhalten und teils sogar gesteigert.

Knoblauch und Zwiebeln neben Kartoffeln
Knoblauch oder Zwiebeln können gut neben Kartoffeln gepflanzt werden [Foto: Steve Cymro/ Shutterstock.com]

Gute Nachbarn für Kartoffeln

Auf einen Blick: Welche Pflanzen passen zu Kartoffeln?

Im Allgemeinen sollten die starkzehrenden Kartoffeln mit Gemüsearten kombiniert werden, die einen geringeren Nährstoffbedarf aufweisen, um den Boden nicht auszulaugen. In einer Mischkultur sollten möglichst unterschiedliche Pflanzenfamilien nebeneinander gesetzt werden. Enge Verwandte bergen das Risiko, rasch Krankheiten zu verbreiten und konkurrieren um dieselben Nährstoffe. Sie sollten daher keine Nachtschattengewächse (Solanaceae), und somit weder Auberginen (Solanum melongena) noch Paprika (Capsicum annuum) oder Tomaten (Solanum lycopersicum) neben Kartoffeln pflanzen. Auch Zucchini (Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina) passen nicht zu Kartoffeln, da sie einen ähnlich hohen Nährstoffbedarf besitzen. Kartoffeln sollten außerdem nicht mit Wurzelgemüse zusammengepflanzt werden, da sie sich gegenseitig den unterirdischen Platz streitig machen.

Tomaten mit Kraut- und Knollenfäule
Eng verwandte Arten, wie Kartoffeln und Tomate, leiden oft unter den gleichen Krankheiten, wie hier Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) [Foto: Radovan1/ Shutterstock.com]

Flach wurzelnde Gemüsearten, wie beispielsweise Spinat oder Erdbeeren sind hier die beste Wahl. So können Sie gut Kartoffeln und Bohnen zusammenpflanzen, da auch letztere ein flaches Wurzelwerk ausbilden. Eine besondere Kombination ist die Bepflanzung eines Beetes in Mischkultur aus Kartoffel, Kürbis (Cucurbita), Bohnen und Mais. All diese Kulturen kommen aus Südamerika und werden in dieser Kombination aus tief wurzelnden, steil aufrechten, rankenden und kletternden Pflanzen bereits seit Tausenden von Jahren gepflanzt. Die Bohnen klettern hierbei an den Maispflanzen hinauf, während der Kürbis den Platz zwischen den Pflanzen begrünt und die Kartoffeln vorwiegend unterirdisch gedeihen. Kohlarten (Brassica) vertragen sich ebenfalls gut mit den knollenbildenden Gewächsen. Wenn Sie Kartoffeln und Knoblauch zusammen pflanzen, kann dies Wühlmäuse (Arvicolinae) abhalten. Pfefferminze und Kapuzinerkresse sollen abschreckend auf Schnecken (Gastropoda) und diverse Insekten, wie auch den Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata), wirken.

Kartoffeln mit guten Nachbarpflanzen
Kürbis, Mais und Kartoffel, teils auch Bohnen, werden bereits seit Tausenden von Jahren zusammen angepflanzt [Foto: yuris/ Shutterstock.com]

Fruchtfolge bei Kartoffeln: Was kann man nach Kartoffeln pflanzen?

Kartoffeln sind selbst gute Vorfrüchte, das bedeutet, sie bereiten den Boden für weitere Arten vor. Von Bedeutung ist die Kartoffel als Vorfrucht besonders auf schweren Böden, da ihr großes Wurzelsystem die Erde auflockert. Nach Kartoffeln folgt mittelzehrendes Wurzelgemüse, wie Karotte (Daucus carota), Pastinake (Pastinaca sativa), Schwarzwurzel (Scorzonera hispanica) sowie Rote Bete (Beta vulgaris) und Steckrüben (Brassica napus subsp. rapifera). Im Jahr darauf wird schwachzehrendes Blattgemüse wie SalateRadieschen (Raphanus sativus), Erbsen (Pisum sativum) oder Spinat gepflanzt. Das folgende Jahr, also das dritte nach der Kartoffel wird für den Humusaufbau genutzt. Eine Gründüngung dient dem Nachschub an organischer Masse für Bodenorganismen, bietet gleichzeitig Nahrung für Insekten und bedeckt den Boden. So wird Austrocknung und Erosion verhindert. Ölrettich (Raphanus sativus), Senf (Sinapis alba), Bienenfreund (Phacelia tanacetifolia) und Kresse (Lepidium sativum) sind nur einige der vielen möglichen Gründünungspflanzen.

Ist einmal eine geeignete Fläche im Garten für den Kartoffelanbau gefunden, stellt sich spätestens im nächsten Jahr die Frage: Kann man Kartoffeln immer an die gleiche Stelle pflanzen? Kartoffeln sind grundsätzlich selbstverträglich, können also theoretisch nach sich selbst angebaut werden. Einige Kartoffelkrankheiten sind allerdings bodenbürtig, das heißt sie überdauern teils viele Jahre lang im Boden und können von dort aus die Pflanzen immer wieder neu infizieren. Kartoffeln und ihre engen Verwandten sollten daher nur etwa alle 4 – 5 Jahre auf derselben Fläche angepflanzt werden.

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