Riesenzucchini Marrow: Anbau, Verarbeitung & Giftigkeit

Was sind Riesenzucchini, wo werden sie angebaut und wie kann man sie verarbeiten? Die gigantische Marrow ist nicht nur Schauobjekt traditioneller Gärtnerwettbewerbe, sondern lässt sich auch eigens anbauen und in leckere Speisen integrieren.

Eine Zucchini (Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina), so schwer wie ein Baby-Nilpferd: Bei den Fotos der größten Zucchini der Welt bleibt einem der Mund offen stehen. Etwas mehr als 1,5 m lang und fast 70 kg schwer ist beispielsweise ein echtes Prachtexemplar eines walisischen Hobbygärtners. Er präsentierte seine Marrow – das ist die englische Bezeichnung der Riesenzucchini – stolz der britischen Presse. Dass besonders in Großbritannien der Anbau und die Zucht der Marrows viele Gartenbesitzer beschäftigt, hat einen Grund: Die Riesenzucchini ist dort eine Tradition. Auch bei uns in Deutschland finden jährlich Wettbewerbe rund um das Riesengemüse statt. Aber was genau ist eine Marrow?

Unterschied zwischen Marrow und Zucchini

An sich ist der Unterschied zwischen einer normalen Zucchini und der Riesenzucchini Marrow sehr simpel. Die Bezeichnung Zucchini oder auf Englisch Courgette wird verwendet, wenn es sich um die unreife Frucht der Pflanze handelt. Ernten kann man die Zucchini in der Regel schon ab einer Länge von 10 bis 20 cm. Wächst sie weiter aus und wird reif, so bezeichnet man sie als Riesenzucchini oder eben als Marrow. Beide gehören somit den Kürbisgewächsen (Cucurbitaceae) an und aus jeder normalen Zucchini kann mit der Zeit eine echte Marrow werden.

Der Unterschied zwischen den zwei Typen liegt zum einen in der Größe und der Reife, wobei mit dem Alter der Frucht ihre Farbe von Grün zu Gelb übergeht. Dies kann man vor allem bei gestreiften und hellgrünen Sorten beobachten. Zudem lassen sich die Zucchini und Marrow auch anhand ihres Geschmacks unterscheiden. Bei der Marrow ist die Schale deutlich fester, ihre Konsistenz schwammiger sowie weniger saftig und sie schmeckt neutraler im Vergleich zur normalen Zucchini-Frucht. Aufgrund ihrer festeren Schale kann die Riesenzucchini, ähnlich wie Kürbisse (Cucurbita), länger gelagert und aufbewahrt werden als die kleinere Frucht. Außerdem besitzt die Marrow bereits deutlich größere Samenanlagen.

Auch in Anbau und Pflege unterscheiden sich beide Varianten voneinander: Damit sich aus den Früchten Riesenzucchini entwickeln können, benötigen diese viel Sonne. Somit eignen sich insbesondere rankende Zucchinisorten, die auslaufend und lichter wachsen, zum Anziehen einer Marrow. Hierfür empfiehlt sich beispielsweise eine Kletterzucchini, die 2 bis 5 m lange Ranken bildet. Anstatt sie klettern zu lassen, kultiviert man sie dann rankend über den Boden. Für kleinere Früchte bieten sich eher Sorten an, die sich als kompakte und buschige Pflanzen entwickeln. Wollen Sie Gewächse mit großen Zucchini pflanzen, sollten Sie daher sonnige, warme Orte mit reichlich Platz wählen.

Hierbei muss für ausreichend nährstoffreiches und durchlässiges Substrat gesorgt werden. Daher empfiehlt es sich, die Gartenerde mit vorgedüngter Gemüseerde wie unserer Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde anzureichern. Die Erde ist reich an essenziellen Elementen wie Phosphor, Kalium und Stickstoff, was die Marrow in ihrem Größenwachstum fördert. Zudem sorgt der darin enthaltene Blähton für ausreichend Drainage, was das Risiko von Staunässe mindert.

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Plant man es, im Beet mit der starkzehrenden Marrow eine Mischkultur anzulegen, so eignen sich schwachzehrende Gemüse wie Spinat (Spinacia oleracea) oder Rote Bete (Beta vulgaris subsp. vulgaris) als gute Nachbarn für die Zucchini.

Tipp: Setzt man die Zucchini neben Pflanzen wie die Studentenblume (Tagetes spec.) oder Ringelblume (Calendula officinalis), können diese Nachbarn schädliche Nematoden fernhalten.

In der Regel lassen sich Zucchini im Topf anbauen, doch aufgrund der Raumanforderung sollte die Riesenvariante ausschließlich im Garten angepflanzt werden. Auch als Kletterzucchini eignen sich aufgrund des Gewichts nur kleinere Sorten mit jung geernteten Früchten.

Die Zucchini pflegen Sie mit ähnlichen Maßnahmen wie die kleine Courgette, dennoch beansprucht sie mehr Zeit und Aufmerksamkeit. So ist regelmäßiges Gießen wichtig, wobei eine Marrow aufgrund ihrer Fruchtmasse deutlich mehr Wasser benötigt, sodass man sie drei- bis viermal pro Woche wässern sollte, insbesondere während der Wachstumszeit. An heißen Tagen benötigt sie sogar eine tägliche Wassergabe. Dabei sollte man sie bodennah gießen und eine direkte Bewässerung von Frucht und Blättern vermieden werden, da dies die Verbreitung von Krankheiten wie Mehltau an der Zucchini begünstigt.

Da die Zucchini-Pflanze zu den Starkzehrern gehört, ist ihr Nährstoffbedarf hoch und sie sollte daher auch regelmäßig gedüngt werden. Hierfür eignen sich vornehmlich organische Langzeitdünger wie unser Plantura Bio-Tomatendünger hervorragend. Mit seinem abgestimmten NPK-Verhältnis versorgt er das Gewächs langfristig mit essenziellen Nährstoffen und fördert es dabei in seiner Fruchtbildung. Das zusätzliche Kalium im Dünger lässt die große Frucht fester werden und vermindert ihre Anfälligkeit gegenüber Krankheiten. Eine Riesenzucchini muss jedoch keine Riesenmengen an Dünger erhalten. Es reicht, die Pflanze gleichmäßig und nach Herstelleranleitung mit einem Langzeitdünger zu versorgen.

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Um möglichst große Zucchini zu erhalten, empfiehlt es sich, die Anzahl auf ein bis zwei Exemplare pro Pflanze zu reduzieren. Hierfür werden die restlichen Früchte bereits im jungen Stadium entfernt, damit das Gewächs mehr Energie und Nährstoffe in die Entwicklung großer Zucchini aufwenden kann.

Da mit dem Voranschreiten der Reifezeit das Risiko von Fruchtfäule steigt, empfiehlt es sich, den Boden mit einer Schicht Mulch zu bedecken. Neben einem Wasserverlust durch Verdunstung reduziert diese Maßnahme auch die Gefahr einer fauligen Marrow, indem die Frucht nicht direkt der Erde aufliegt.

Große Zucchini verarbeiten

Riesenzucchini kann man auf vielfältige Weise verarbeiten. Aufgrund ihrer Größe, der festen Form und dem neutralen Geschmack bietet sich die Riesenzucchini perfekt als essbares Behältnis an und kann frei nach Lust und Laune befüllt werden. Der Länge nach aufgeschnitten ergibt die Marrow ein Gemüse-Schiffchen, indem man das Fleisch und die Samen der reifen Frucht mit einem Löffel auskratzt. Das Fruchtfleisch sollte natürlich nicht in den Müll wandern, sondern für die Füllung verwendet werden. Mit anderem Gemüse, wie beispielsweise kleingeschnittener Aubergine, Paprika und Tomaten, können die Riesenzucchini-Formen befüllt werden. Im Ofen wird das Gemüse weicher und kann dann schön auf den Tellern angerichtet werden. Bei den Füllungen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt – überbacken schmecken die großen Zucchini ebenfalls gut. Die Samen können wiederum im Backofen knusprig geröstet oder getrocknet und als Knabbersnack für Zwischendurch verspeist werden.

Wer gerne kalorienärmer backt, der kann die Marrow auch gerne als Substituente oder Ergänzung für hausgemachten Kuchen oder Brot verwenden. Integriert man sie in das Gebäck, so kann die Menge an Mehl oder Fetten reduziert werden. Außerdem verleiht die wasserreiche Frucht dem Gebäck eine sehr saftige Konsistenz. Durch ihren neutralen Geschmack eignet sich Marrow perfekt für Backwaren mit Zucchini als Basis.

Sind große Zucchini giftig?

Sollten Ihre selbst angebauten Zucchini bitter schmecken, ist Vorsicht geboten! Auch große Zucchini können den Bitter- und Giftstoff Cucurbitacin enthalten, der für den Menschen tödlich sein kann. Wenn Zucchini, vor allem die aus eigenem Nachbau, bitter schmecken, darf man die Frucht auf keinen Fall verzehren! Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel über giftige Zucchini.

Wer keine Geduld für langes Warten im Garten hat, der findet nicht nur Gefallen an der zügig reifenden Zucchini. Für den Menschen ohne Muse gibt es noch viele weitere schnellwachsende Gemüsesorten.