Echtes Eisenkraut: Standort, Schneiden & Winterhärte

Katja
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Ich habe Landschaftsökologie studiert und habe durch mein Studium die Liebe zu Pflanzen entdeckt. Pflanzen sind nicht nur schön, sondern faszinieren mich auch durch ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien. Um mir etwas Natur in die Wohnung zu holen, hege und pflege ich meine Zimmerpflanzen und Kräuter auf jeder verfügbaren Fensterbank.

Lieblingsobst: Rhabarber und alle Arten von Beeren
Lieblingsgemüse: Zwiebeln und Knoblauch

Das Echte Eisenkraut ist eine bekannte Heilpflanze, die nicht nur gegen Verdauungsbeschwerden, sondern auch gegen Schlaf- und Angststörungen hilft.

Echtes Eisenkraut
Die Echte Verbene wird als Zier- und Heilpflanze verwendet [Foto: Doikanoy/ Shutterstock.com]

Es handelt sich beim Echten Eisenkraut (Verbena officinalis) also um eine ganz besondere Heilpflanze, die man sogar ganz leicht im eigenen Garten anbauen kann. Wie das am besten gelingt, erfahren Sie hier.

Echtes Eisenkraut: Herkunft und Eigenschaften

Das Echte Eisenkraut (Verbena officinalis) aus der Gattung der Eisenkräuter (Verbena) ist eine Heilpflanze, die in Süd- und Mitteleuropa verbreitet ist. Man findet die Pflanze aber ebenso in anderen gemäßigten oder tropischen Regionen. Die ausdauernde, krautige Pflanze ist auch als Taubenkraut oder Echte Verbene bekannt.

Sie besitzt einen aufrecht wachsenden, vierkantigen Stängel mit lanzettlichen oder dreilappigen, gegenständig angeordneten Blättern. Echtes Eisenkraut erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 80 cm. Oben verzweigt sich das Echte Eisenkraut und bildet ährenförmige Teilblütenstände mit weißen oder rosafarbenen Blüten. Diese erscheinen von Juni bis Oktober. Zu dieser Zeit kann die Pflanze geerntet und für Heilzwecke oder seltener in der Küche verwendet werden.

Lässt man das Eisenkraut stehen, so können sich Bienen, Hummeln und Schmetterlinge am Nektar bedienen und das Heilkraut bestäuben, sodass sich die Pflanze vermehrt. Nach der Blüte werden Früchte gebildet, die nach der Reife in vier Nüsschen zerfallen. Die hellbraunen, gerillten Samen breiten sich dann durch Wind aus oder werden durch Menschen oder Tiere verschleppt.

Blüte des Echten Eisenkrauts
Der ährige Blütenstand wird gern von Insekten besucht [Foto: Doikanoy/ Shutterstock.com]

In der Regel ist das Echte Eisenkraut mehrjährig – es gibt aber auch Exemplare, die nur einjährig sind. In jedem Fall ist das Echte Eisenkraut eher kurzlebig, steht also nur weniger Jahre, erhält sich jedoch zuverlässig durch Selbstaussaat.

Die besten Sorten

Vom Echten Eisenkraut ist nur eine Sorte bekannt. Allerdings gibt es noch viele andere Eisenkraut-Arten und -Sorten, die zwar nicht als Heilkräuter verwendet werden, im Garten jedoch genauso schön aussehen wie das Echte Eisenkraut. Wir stellen Ihnen hier ein Beispiel vor:

Purpurblättriges Eisenkraut (Verbena officinalis var. grandiflora ‘Bampton’): Sorte mit purpurfarbenen Laubblättern und kleinen, rosafarbenen Blüten. Diese Verbene ist nicht winterhart und verträgt bloß Temperaturen bis etwa – 10 °C, weshalb sie unbedingt vor Frost geschützt werden muss.

Eisenkraut mit lila Blüten
Verbena officinalis ‘Bampton’ hat purpurfarbenes Laub [Foto: simona pavan/ Shutterstock.com]

Echtes Eisenkraut pflanzen: Standort und Vorgehen

Wer das Eisenkraut im Garten halten möchte, sollte den Boden vor der Pflanzung gut vorbereiten. Steht das Eisenkraut am passenden Standort, so muss nicht mehr viel Zeit in die Pflege investiert werden. Am besten sind helle und sonnige Standorte geeignet, denn hier bilden sich große, wüchsige Pflanzen. Aber auch im Halbschatten gedeiht das Echte Eisenkraut noch gut. Der Untergrund sollte für das Echte Eisenkraut im besten Fall durchlässig, eher trocken und nährstoffarm sein. Um einen schweren Boden durchlässiger zu machen, kann Sand eingearbeitet werden.

Die Samen können ab Ende April direkt ins Freiland gesät, oder aber ab Februar auf der Fensterbank vorgezogen werden. Sie sollten auf nährstoffarmem Substrat wie zum Beispiel unserer Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde ausgebracht werden, damit sie sich gut entwickeln. Unsere Erde ist speziell für die Pflanzenanzucht zusammengestellt und beinhaltet dabei keinen Torf. Die Samen werden nur leicht oder gar nicht mit Erde bedeckt, da es sich um Lichtkeimer handelt.

Standort für Echtes Eisenkraut
Die Verbene sollte einen Platz in der Sonne bekommen [Foto: Manfred Ruckszio/ Shutterstock.com]

Bei der Aussaat geht man wie folgt vor:

  • Ab Mai direkt ins Freiland oder ab Februar auf der Fensterbank
  • Töpfe mit Erde füllen oder Beet leicht auflockern
  • Samen verteilen
  • Saatgut nicht oder nur leicht mit Erde bedecken
  • Vorsichtig angießen
  • Ideale Temperatur bei 20 °C
  • Keimdauer bei guten Bedingungen 2 – 3 Wochen

Bevor Sie die Keimlinge der Verbene pflanzen, sollte der Boden mit ein wenig Langzeitdünger, wie beispielsweise unserem Plantura Bio-Blumendünger, aufgedüngt werden. Die Nährstoffe sorgen für einen guten Wachstumsstart, wobei unser Dünger für Haus- und Gartentiere unbedenklich ist. Der Dünger hält dann im Beet für die gesamte Saison vor, da das Eisenkraut nicht besonders viele Nährstoffe benötigt. Ab Mai können die Keimlinge dann pikiert und mit einem Abstand von 30 cm ausgepflanzt werden. Das entspricht etwa acht Pflanzen pro Quadratmeter.

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Auch eine Topfkultur ist möglich. Damit das Echte Eisenkraut im Topf gut wachsen kann, sollte ein tiefes Gefäß gewählt werden, denn die Wurzel kann bis zu 70 cm tief in die Erde ragen. Legen Sie am Boden des Topfes eine Drainageschicht, zum Beispiel aus Kieselsteinen, an, sodass das Eisenkraut nicht unter Staunässe leidet. Die pikierten Keimlinge können Sie dann in etwas nährstoffreicheres Substrat, wie zum Beispiel unsere Plantura Bio-Blumenerde, einpflanzen. Unsere torffreie Erde versorgt das Eisenkraut mit wichtigen Nährstoffen, damit in den ersten Monaten nicht gedüngt werden muss. Die lockere, durchlässige Struktur bleibt lange erhalten und kann durch das Beimischen von Sand für das Eisenkraut noch verbessert werden.

Die richtige Pflege

Auch wenn das Echte Eisenkraut zu den pflegeleichten Gartenpflanzen gehört, kann man durch passende Pflegemaßnahmen dafür sorgen, dass die Pflanze stets gut wächst und gesund bleibt. Im Allgemeinen benötigt das Eisenkraut mehr Pflege, wenn es im Topf gepflanzt wurde.

Eisenkraut-Stecklinge
Ab Mai dürfen die kleinen Eisenkraut-Pflanzen ins Freiland [Foto: Martina Simonazzi/ Shutterstock.com]

Gießen, düngen und Co.

Mit Trockenheit kommt das Echte Eisenkraut gut zurecht, Staunässe wird hingegen gar nicht vertragen. Gegossen werden muss im Beet nur, wenn es über längere Zeit heiß und trocken ist, damit der Boden nicht vollständig austrocknet. Im Topf muss man das Echte Eisenkraut häufiger gießen, denn die Erde trocknet dort wesentlich schneller aus als im Freiland. Mit der Fingerprobe kann man testen, ob das Substrat im oberen Drittel noch feucht ist oder ob wieder gegossen werden muss.

Mit der Düngung verhält es sich ähnlich. Wurde der Boden vor der Pflanzung mit Langzeitdünger ausgebessert, so muss erst im nächsten Frühjahr wieder nachgedüngt werden. Vor allem bei Eisenkraut im Topf, das weniger Erdvolumen zur Verfügung hat, sollte zu Beginn der Vegetationsperiode ein Langzeitdünger eingearbeitet werden, der dann für die ganze Saison vorhält. Um eine Pflanze mit reichlich guten Inhaltsstoffen zu erhalten, sollte man sich mit zusätzlichem Düngen lieber zurückhalten.

Verblühtes Eisenkraut
Verblühte Blütenstände kann man abschneiden oder man wartet, bis sich Samen bilden [Foto: Odessa25/ Shutterstock.com]

Echtes Eisenkraut schneiden

Es gibt verschiedene Gründe, das Eisenkraut zu schneiden. Durch das Zurückschneiden verblühter Blütenstände kann man die Blütezeit ein wenig verlängern. Außerdem bietet es sich an, das Eisenkraut vor dem Winter zurückzuschneiden, da die oberirdischen Pflanzenteile in der Regel absterben und durch den Rückschnitt die Energie in die Wurzeln gesteckt werden kann. Frostempfindliche Sorten sollten lieber erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden, da sie so im Winter besser geschützt sind. Ansonsten muss man die Verbene nur schneiden, wenn sie zu Heilzwecken eingesetzt werden soll. In diesem Fall werden in der Blütezeit Blätter und Blüten oder die ganze Pflanze abgeschnitten und im Anschluss getrocknet.

Ist Echtes Eisenkraut winterhart?

In der Regel ist das Echte Eisenkraut bei uns winterhart und verträgt sogar Temperaturen bis zu
– 30 °C. Die oberirdischen Pflanzenteile sterben im Winter ab, jedoch treibt die Pflanze im Frühjahr wieder aus. Ein Rückschnitt vor dem Winter führt dazu, dass die Energie eher in die Wurzeln als in die sowieso absterbenden, oberirdischen Pflanzenteile gesteckt wird. Es gibt allerdings auch Eisenkraut-Pflanzen, die nur einjährig sind und im Winter vollständig absterben.

Verbenen im Topf müssen unbedingt vor den tiefen Temperaturen geschützt werden, denn die Erde friert hier deutlich schneller durch als im Freiland. Dafür umwickelt man das Pflanzgefäß mit Vlies und stellt es auf einen Holzblock. Auf der Erde sollte eine Mulchschicht ausgebracht werden.

Echtes Eisenkraut vermehren

Um das Echte Eisenkraut zu vermehren, verwendet man das Saatgut der Pflanze. Das kann man selbst nach der Blütezeit von den Pflanzen ernten oder im Fachhandel erwerben. Das Eisenkraut versamt sich auch von allein – vorausgesetzt, man lässt die Blütenstände stehen und schneidet die Pflanzen nicht ab. Die Eisenkraut-Samen werden dann wie oben beschrieben ausgesät und später verpflanzt. Lässt man die Verbene sich selbst vermehren, muss man in der Regel gar nichts tun.

Zudem kann man das Echte Eisenkraut durch Stecklinge vermehren. Besonders zum Erhalt reiner Sorten ist dieser Vermehrungsmethode geeignet. Dazu schneidet man im Sommer oder Herbst etwa 10 cm lange Triebstücke mit einer scharfen Schere ab und entfernt die unteren Blätter. Die Triebe werden dann in feuchte Anzuchterde gesteckt sowie warm und hell im Haus aufgestellt. Bilden sich über den Winter Wurzeln, so sollten die Stecklinge in Blumenerde umgetopft und bis Ende April im Haus weiterkultiviert werden. Ab Mai dürfen sie dann nach draußen ins Beet gepflanzt werden.

Getrocknetes Eisenkraut
Die getrockneten Eisenkraut-Blätter kann man als Tee aufbrühen [Foto: Sarah Biesinger/ Shutterstock.com]

Ernte, Wirkung und Verwendung

Wer das Eisenkraut als Heilpflanze verwenden möchte, sollte die Pflanze zur Blütezeit schneiden. Am besten sind die Morgenstunden, wenn die Blüten noch nicht oder nur teilweise geöffnet sind. Das Eisenkraut wird dann kurz über dem Boden schräg abgeschnitten. Die zu Bündeln gebundenen Pflanzen hängt man dann mit den Blüten nach unten an einer Schnur auf und lässt sie in einem dunklen und warmen Raum trocknen.

Die getrockneten Pflanzenteile, in der Regel die Blätter, kann man gut in einem Glas aufbewahren und bei Bedarf als Tee zubereiten. Echtes Eisenkraut-Tee hilft gegen Stress, Magen-Darm-Beschwerden oder sogar gegen Ängste und Schlafstörungen. Das Echte Eisenkraut wirkt zudem krampflösend und fiebersenkend. In der Schwangerschaft sollte auf die Einnahme des Heilkrauts lieber verzichtet werden, da durch die Inhaltsstoffe die Wehen eingeleitet werden können.

Hat das Eisenkraut Ihr Interesse für Heilkräuter geweckt? Mehr Inspiration gibt es in unserem Spezialartikel, in dem wir die 10 besten Heilpflanzen aus dem Garten vorstellen.

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