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Estragon vermehren: Samen, Teilung & Stecklinge

Alina
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Alina
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Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Estragon zu vermehren, ist nicht schwer. Allerdings sollte die Varietät des Krauts bekannt sein, um die richtige Vermehrungstechnik anzuwenden.

Estragon im Topf
Aus einem Estragon lassen sich mit der Zeit ganz einfach mehrere Pflanzen machen [Foto: Gaston Cerliani/ Shutterstock.com]

Drei Variationen des Estragons (Artemisia dracunculus) sind in unseren Gärten anzutreffen. Neben dem herb schmeckenden russischen Estragon (Artemisia dracunculus var. inodorus) erfreuen sich vor allem der deutsche Estragon (Artemisia dracunculus var. thuringiae) sowie der aromaintensive französische Estragon (Artemisia dracunculus var. sativus) großer Beliebtheit im Anbau. Doch die drei Varianten des Estragons können nicht auf die gleiche Art und Weise für den Anbau im eigenen Garten vermehrt werden, da der deutsche und französische Estragon bei uns fast nie keimfähige Samen ausbilden. Durch die vegetative Vermehrung entstehen Klone der Mutterpflanzen, die ihnen in allen Eigenschaften gleichen. Bei der generativen Vermehrung über Samen kommt es zur Neukombination der Gene, sodass auch Kreuzungen möglich sind.

Estragon durch Stecklinge vermehren

Französischer und Deutscher Estragon können nur vegetativ vermehrt werden.
Eine Möglichkeit ist das Vermehren durch Stecklinge. Dazu werden im späten Frühjahr oder Sommer die Spitzen junger Triebe abgeschnitten und in Substrat gesteckt. Bis sich die ersten Wurzeln bilden, sollte man die Stecklinge vor Austrocknung schützen. Dafür kann man sie bei hoher Luftfeuchtigkeit und 20 bis 23 °C in einen Anzuchtkasten stellen. Anschließend werden die Stecklinge nach und nach an eine normale Umgebung gewöhnt, indem das Anzuchthaus für einen immer längeren Zeitraum phasenweise gelüftet wird.

Tipp: Bevor man die Stecklinge schneidet, sollte man darauf achten, dass sie noch keine Blüten oder Blütenknospen ausgebildet haben. Das würde dem Steckling unnötig Energie rauben und auf Kosten der Wurzelbildung gehen.

Eine weitere, zuverlässige Möglichkeit ist die Vermehrung über Rhizom-Stecklinge im Frühjahr. Diese kriechen flach unterhalb der Bodenoberfläche und können einfach in 8 bis 20 cm Länge mit Wurzeln abgeschnitten und an anderer Stelle wieder eingepflanzt werden.

Estragon-Triebspitze
Für die Vermehrung über Stecklinge werden die zarten Triebspitzen verwendet [Foto: Viacheslav Rubel/ Shutterstock.com]

Estragon teilen

Alle Estragon-Unterarten lassen sich durch Teilung vermehren.
Eine weitere Methode der vegetativen Vermehrung ist die Teilung der Estragon-Pflanzen. Dieser Vorgang dient aber nicht nur der Vermehrung, sondern auch der Verjüngung des Gewürzkrauts. Deswegen sollte es als Pflegemaßnahme alle zwei bis drei Jahre durchgeführt werden. Der Estragon wird dazu im Frühjahr aus Beet oder Topf entnommen und zerteilt. Anschließend werden die Estragon-Teile einfach wieder eingepflanzt und gut angegossen. Damit die geteilten Pflanzen wieder gut anwachsen, muss auf die richtige Pflege des Estragons geachtet werden.

Für die Vermehrung, egal ob vegetativ oder generativ, sollte eine durchlässige und nährstoffarme Anzuchterde verwendet werden. Sie sorgt dafür, dass kräftige Jungpflanzen mit einem ausgeprägten Wurzelsystem entstehen. Ein solches Substrat ist beispielsweise unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde, welche durch ihre lockere Zusammensetzung für optimale Wachstumsbedingungen sorgt.

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Estragon über Samen vermehren

Nur der russische Estragon kann auch generativ vermehrt werden.
Die Samen werden entweder bereits im März ausgebracht und im Haus zu Jungpflanzen herangezogen, welche dann ab Mai nach draußen gepflanzt werden. Oder die Aussaat erfolgt direkt ins Freiland – dann aber erst ab Ende April, um die zarten Keimlinge vor Kälteschäden durch Spätfröste zu schützen.
Für die Vorkultur im Haus werden die Aussaatschalen oder -töpfe am besten an einen vollsonnigen Platz gestellt, dann zeigen sich bereits nach wenigen Tagen die ersten Keimlinge. Die optimale Keimtemperatur liegt bei etwa 18 bis 25 °C. Da die Stauden später einmal einen Abstand von etwa 40 mal 30 cm brauchen, macht es Sinn, die Keimlinge nach Entwicklung der ersten echten Laubblätter in einzelne Töpfe zu pikieren.

Tipp: Das Saatgut des Estragons ist nicht lange haltbar, deswegen lohnt sich die Aussaat alter Samen leider kaum.

Bei Estragon handelt es sich um einen sogenannten Lichtkeimer, weshalb das Saatgut nicht mit Substrat bedeckt wird. Um die keimenden Samen vor Austrocknung zu schützen, sind sie lediglich leicht ins Substrat anzudrücken und gleichmäßig feucht zu halten. Dazu kann beispielsweise eine durchsichtige Folie über die Aussaatschale gespannt werden oder man verwendet spezielle Anzuchthäuschen mit Hauben, welche eine hohe Luftfeuchtigkeit aufrechterhalten und so das Austrocknen verhindern.

Estragon-Keimlinge
Diese zarten Keimlinge stehen zu eng und sollten dringend pikiert werden [Foto: DG Stock/ Shutterstock.com]

Auf einen Blick:

  • Vorkultur im Haus ab März
  • Samen nicht mit Substrat bedecken
  • Topf an einen sonnigen Ort stellen
  • Keimtemperatur von 18 – 25 °C einhalten
  • Aussaatschale mit Folie oder Haube abdecken
  • Pflanzung ins Freie ab Mitte Mai
  • Freilandsaat ab Ende April

So geht es mit den Estragon-Jungpflanzen weiter: Die Jungpflanzen, ob vermehrt durch Aussaat oder über Stecklinge, sollten erst ab Mitte Mai ins Freie beziehungsweise in einen größeren Topf nach draußen gepflanzt werden. Hierbei sollte weiterhin ein durchlässiges, nährstoffarmes Substrat wie unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde verwendet werden, damit der Estragon sein Aroma voll entwickelt.

Wenn Sie sich Ihren Estragon aus Samen selbst gezogen haben und die Jungpflanzen kräftig genug fürs Freiland sind – dann können Sie sich in unserem weiterführenden Artikel darüber informieren, was es beim Pflanzen des Estragons zu beachten gibt.