Pfefferkraut: Standort, Ernte & Verwendung

Laura
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Meine Faszination für die Pflanzenwelt hat mich dazu gebracht, Gartenbau an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zu studieren. Seien es Nutzpflanzen oder Ziergewächse, in den Tropen vorkommend oder bei uns heimisch – jede Pflanze birgt ihre eigene Besonderheit.
In botanischen Gärten lasse ich mich gerne von der unglaublichen Vielfalt inspirieren und versuche, möglichst viel Natur in meine Wohnung und auf meinen Balkon zu bringen.

Lieblingsobst: Mango, Banane
Lieblingsgemüse: Knoblauch, Aubergine

Das Pfefferkraut lässt sich im Garten einfach pflegen und findet sogar in der Küche Verwendung. Zusätzlich entzückt die Pflanze während seiner Blütezeit mit ihrem wohlriechenden Duft.

Großes Pfefferkraut
Pfefferkraut wächst ausladend und zeigt eine üppige Blütenpracht [Foto: Sundry Photography/ Shutterstock.com]

Ob als Zier- oder Nutzpflanze, das Pfefferkraut (Lepidium latifolium) hat keine hohen Ansprüche. Wählt man den passenden Standort, wächst und vermehrt sich das Kraut fast von allein. Wir zeigen Ihnen hier, auf was es bei der Pflanzung ankommt und wie Sie die Pflanzenteile weiterverarbeiten können.

Pfefferkraut: Herkunft und Eigenschaften

Pfefferkraut, auch als Senfkresse, breitblättrige Kresse, Strand-Kresse oder verwirrenderweise als Gartenkresse bekannt, ist ursprünglich an den warmen Küsten Europas und in Asien beheimatet. Mit der Zeit hat es das Kraut in Deutschland vor allem an die Ostsee- und Nordseeküste geschafft und wächst dort in wilder Form. Dass Pfefferkraut gehört zu der Gattung der Kressen (Lepidium). Es unterscheidet sich jedoch äußerlich von seinen Verwandten und ist, im Gegensatz zu beispielsweise Gartenkresse (Lepidium sativum), mehrjährig. Lepidium-Gewächse gehören zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) und weisen die typischen vier kreuzweise gegenüberstehenden Kronblätter auf.

Tipp: Durch seinen deutschen Namen wird das Pfefferkraut leicht mit anderen Pflanzen verwechselt. So wird zum Beispiel Peperomia als Zwergpfeffer, Satureja als Pfefferkraut und Polygonum hydropiper als Wasserpfeffer bezeichnet. Weiterhin hat das Pfefferkraut trotz seines Namens nichts mit der Gattung Piper (Pfeffer) zu tun.

Die Blütenrispen sind locker verzweigt und zeigen zwischen Juli und August weiße Einzelblüten, welche angenehm duften. Generell ist der Wuchs des Krautes sehr ausladend und erreicht eine Höhe von circa 100 cm. Durch die Bildung von Wurzelausläufern entstehen dichte Gruppen an Pfefferkraut-Pflanzen, woraus sich in der Blütezeit eine dichte Blütenwolke bildet.

Pfefferkraut-Blätter
Die wintergrünen Blätter sind gezahnt und oval in ihrer Form [Foto: Dan Olsen/ Shutterstock.com]

Das Pfefferkraut wird vorrangig als Gewürzkraut angebaut, wobei sich Pfefferkraut mit seinen schönen Blütenständen und seinem wintergrünen Laub auch als Zierpflanze, beispielsweise in Rabatten, eignet. Als Nahrungsquelle für Insekten wie Bienen spielt das Kraut jedoch keine bedeutende Rolle.

Pfefferkraut pflanzen: Standort und Vorgehen

Pfefferkraut benötigt einen sonnigen bis vollsonnigen Standort und ist sehr wärmeliebend. Ebenso sollte der Platz frisch bis feucht sein, wobei gelegentliche Trockenphasen gut überstanden werden. Ein mehr oder weniger nährstoffreicher, ruhig kalkhaltiger Untergrund lässt das Pfefferkraut gut wachsen, wobei das Kraut sogar salzhaltige Böden verträgt. Zudem wird ein neutraler Boden mit einem pH-Wert von circa 7 oder sogar etwas mehr bevorzugt.

Durch seinen ausladenden und dominanten Wuchs ist ein Standort neben standhaften und kräftigen Staudenpartnern zu empfehlen. Liebstöckel (Levisticum officinale), Gefleckter Wasserdorst (Eupatorium maculatum) oder Kandelaber-Ehrenpreis-Arten (Veronicastrum) können sich beispielsweise dauerhaft gegen das Pfefferkraut durchsetzen oder seine Ausbreitung bremsen und bieten sich gut als Stütze an.

Um das Entstehen zu großer Bestände im Garten zu umgehen, kann das Kraut in großen Kübeln gepflanzt werden. Als Substrat eignet sich eine mäßig nährstoffreiche Pflanzerde, wie zum Beispiel unsere Plantura Bio-Universalerde. Sie enthält etwas weniger Dünger als eine klassische Gemüseerde und dient deswegen bei der Beetpflanzung als effektiver Bodenverbesserer, der lange seine Funktion und seine lockere Struktur erhält. Achten Sie auf einen Pflanzabstand von 30 bis 50 cm. Legen Sie in Töpfen und bei Standorten, die zu Staunässe neigen, unbedingt eine Drainageschicht unter den Wurzeln an. Hierzu bietet sich Splitt oder Kies an, wobei in einer Topfkultur häufig zu Blähton gegriffen wird.

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Tipp: Pfefferkraut ist zwar winterhart und verträgt Temperaturen bis zu – 20 °C. Wird es jedoch getopft im Handel gekauft, ist es womöglich an die Wärme des Gewächshauses gewohnt und damit nicht abgehärtet. Warten Sie deshalb mit dem Pflanzen ins Freiland die Eisheiligen im Mai ab.

Alternativ können Sie Pfefferkraut-Samen ab Mai direkt ins Freiland aussäen oder ab März im Haus vorziehen.

Aussaat von Pfefferkraut:

  • Nehmen Sie Anzuchttöpfchen zur Hand und befüllen Sie diese mit Aussaaterde.
  • Bei Lepidium latifolium-Samen handelt es sich um Lichtkeimer, weswegen sie nur auf der Erde verteilt und angedrückt werden.
  • Behalten Sie einen Samenabstand von circa 2 cm ein.
  • Gießen Sie Ihre Töpfchen leicht an und stellen Sie diese auf eine warme und helle Fensterbank bei circa 20 °C.
  • Sobald die ersten richtigen Blätter nach den Keimblättern gewachsen sind, werden die Pflanzen in einzelne Töpfe pikiert.
  • Nun gewöhnt man die Pflanzen nach und nach an den Stand im Freien, indem man die Jungpflanzen zunächst stundenweise in den Schatten stellt.
  • Ab Mitte Mai können die Jungpflanzen ins Freiland umgepflanzt oder im Topf nach draußen gestellt werden.
Pfefferkraut-Blüten
Nach einer erfolgreichen Aussaat darf man sich auf einen üppigen Wuchs freuen [Foto: nnattalli/ Shutterstock.com]

Die richtige Pflege

Das pflegeleichte Lepidium latifolium sollte regelmäßig gegossen werden, wobei kurze Trockenperioden für die Pflanze an sich kein Problem sind.

Tipp: Trockenstress regt die Produktion von Stoffen des metabolischen Stoffwechsels an – das Pfefferkraut bildet dann mehr scharf schmeckende Pflanzenstoffe.

Das Pfefferkraut wächst auch auf kargen Böden. Um später schmackhafte Blätter ernten zu können, sollte der Nährstoffbedarf allerdings gedeckt werden. Nutzen Sie dazu beispielsweise unseren Plantura Bio-Universaldünger, welcher wunderbar für Kräuter und Gemüsesorten eingesetzt werden kann. Da es sich hier um einen Langzeitdünger handelt, reichen zwei Düngergaben, einmal im Frühjahr und einmal im Spätsommer, völlig aus.

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Nach der Blütezeit können die Blütenstände zurückgeschnitten werden, um das Blätterwachstum zu stärken und eine Samenbildung zu vermeiden. Damit wird eine womöglich ungewollte Vermehrung verhindert – eine Verbreitung findet an geeigneten Standorten wie von selbst über Wurzelausläufer statt. Ist Ihnen der Bestand zu groß geworden, können die Pflanzen gut umstochen oder ausgegraben, geteilt und umgesetzt oder entfernt werden. Im Herbst zieht das Kraut ein und treibt im Frühjahr schon bei geringen Temperaturen wieder aus.

Pfefferkraut-Samen
Im Sommer nach der Blüte bildet das Pfefferkraut viele Samen aus [Foto: Maxal Tamor/ Shutterstock.com]

Pfefferkraut ernten und haltbar machen

Die Pfefferkraut-Blätter können ganzjährig geerntet werden, wobei junge Blätter am angenehmsten schmecken. Durch eine regelmäßige Ernte oder einen Rückschnitt treiben immer wieder junge Blätter aus – Sie können das Kraut kaum zu viel schneiden. Werden die Blätter nicht direkt verwendet, können diese problemlos eingefroren oder getrocknet werden, wobei die Blätter im Tiefkühler weniger an Geschmack verlieren. Die Wurzeln werden idealerweise im Herbst oder im zeitigen Frühjahr geerntet. Im Kühlschrank halten sich diese circa 4 Wochen, eingefroren mehrere Monate.

Pfefferkraut in einer Eiswürfelform
Um nicht alle Kräuter auftauen zu müssen, eignen sich Eiswürfelformen optimal zur Portionierung [Foto: Ahanov Michael/ Shutterstock.com]

Tipp: Um die Wurzel so lange wie möglich lagern zu können, sollte sie nicht geschält werden.

Wirkung und Verwendung von Pfefferkraut

Die scharfen, meerrettichähnlich schmeckenden Blätter des Pfefferkrauts können wunderbar roh verarbeitet werden – ob in Salaten oder als Kraut auf warmen Gerichten. Ältere Blätter passen gekocht gut in Suppen oder Soßen. Lange haltbar wird das Kraut beispielsweise durch die Weiterverarbeitung zu Pesto. Die Wurzel lässt sich als leckerer Meerrettich-Ersatz über passende Gerichte reiben.

Tipp: Die Blütenstände mit ihrem wohligen Duft eignen sich als Schnittblumen – einzeln oder in Blumensträußen.

Blühendes Pfefferkraut
Schöne und zierende Blüten der Pfefferkresse [Foto: hernan ceballos/ Shutterstock.com]

Eine heilende Wirkung von Lepidium latifolium ist nicht bekannt. Wasserpfeffer (Polygonum hydropiper) wird landläufig auch als Pfefferkraut bezeichnet, dessen heilende Wirkungen wissenschaftlich bewiesen wurden. Durch die doppelte Namensgebung kommt es oft zu falschen Aussagen bezüglich einer Heilwirkung des Lepidium latifolium.

Das Benediktenkraut ist eine in Vergessenheit geratene Arzneipflanze und lässt sich auch in unseren Gärten einfach anbauen. Lesen Sie mehr dazu in unserem Artikel.

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