Sauerampfer anpflanzen, pflegen & vermehren

Katja
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Ich habe Landschaftsökologie studiert und habe durch mein Studium die Liebe zu Pflanzen entdeckt. Pflanzen sind nicht nur schön, sondern faszinieren mich auch durch ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien. Um mir etwas Natur in die Wohnung zu holen, hege und pflege ich meine Zimmerpflanzen und Kräuter auf jeder verfügbaren Fensterbank.

Lieblingsobst: Rhabarber und alle Arten von Beeren
Lieblingsgemüse: Zwiebeln und Knoblauch

Der Sauerampfer überzeugt als essbares Wildkraut nicht nur mit seinem säuerlich-frischen Geschmack, sondern wird auch von Schmetterlingsraupen gerne besucht.

Sauerampfer
Sauerampfer zählt zu den essbaren Wildpflanzen und kann im Garten angebaut werden

Der Sauerampfer ist in Mitteleuropa heimisch und kann als Heilkraut verwendet werden. Wie Sie die vielseitige Pflanze pflegen und wie man Sauerampfer verwendet erfahren Sie hier. Außerdem stellen wir die wichtigsten Arten und Sorten vor und zeigen, wie man Sauerampfer vermehren kann.

Sauerampfer erkennen: Blätter, Blüte und Eigenschaften

Der Sauerampfer gehört zur Gattung der Ampfer (Rumex) in der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Wenn man vom Sauerampfer spricht, so ist in der Regel der Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa) gemeint. Allerdings gibt es noch weitere Sauerampfer-Arten, die im nächsten Abschnitt vorgestellt werden. Die krautige Pflanze wird auch als Sauerlump oder Suurampfere bezeichnet und kann bis zu 100 cm groß werden. Typisch sind die pfeilförmigen Laubblätter, die man auch essen kann. Sie schmecken, wie der Name vermuten lässt, leicht säuerlich. Die Blätter, die weiter unten am Stängel sitzen, sind weniger pfeilförmig und eher länglich. Von Mai bis August hat der Sauerampfer Blütezeit und präsentiert seine eher unscheinbaren, kleinen und roten Blüten. Die ausdauernde Staude bildet jedes Jahr wieder Blüten, weshalb der Sauerampfer als mehrjährig bezeichnet wird. Man findet den Sauerampfer auf der ganzen Welt, wobei er in Amerika als Neophyt eingebürgert wurde.

Sauerampfer-Blätter
Die Blätter des Sauerampfers haben spitze Pfeilenden [Foto: SakSa/ Shutterstock.com]

Verwechslung von Sauerampfer: Es gibt einige Pflanzen, mit denen Sie den Sauerampfer verwechselt können. Dazu zählen vor allem andere Ampfer-Arten, was nicht weiter tragisch ist. Darüber hinaus sehen die Sauerampfer-Blätter denen des gefleckten Aronstabs (Arum maculatum) ähnlich. Gerade vor der Blüte, wenn nur die Laubblätter da sind, sollte man sich die Pflanze genau ansehen. Der giftige Aronstab hat jedoch bei genauem Hinsehen abgerundete Pfeilenden am unteren Ende des Blattes. Sauerampfer erkennen Sie daran, dass die Blätter an dieser Stelle spitz sind. Außerdem blüht der Aronstab früher und zeigt im April und Mai bereits seinen kolbenförmigen Blütenstand.

Gefleckter Aronstab
Die Blätter des giftigen Gefleckten Aronstabs sind hingegen unten abgerundet [Foto: Luka Hercigonja/ Shutterstock.com]

Die schönsten Sauerampfer-Arten und Sorten

Neben dem Wiesen-Sauerampfer, der auch Großer Sauerampfer genannt wird, gibt es noch einige weitere Ampfer-Arten, die säuerlich schmecken und zum Verzehr geeignet sind.

  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella): Wie der Name schon sagt, wird dieser Ampfer nicht so hoch wie der Wiesen-Sauerampfer: Nur etwa 40 cm groß. Die Laubblätter sind ebenfalls kleiner und haben unten auffällige Spießenden.
Kleiner Sauerampfer
Den kleinen Sauerampfer erkennt man an den Spießenden [Foto: Vankich1/ Shutterstock.com]
  • Gemüseampfer (Rumex patientia): Der Gemüseampfer schmeckt weniger säuerlich und ähnelt geschmacklich dem Spinat. Er kommt ursprünglich aus Asien und Osteuropa.
Gemüseampfer
Der Gemüseampfer sieht dem Sauerampfer sehr ähnlich [Foto: Oana Raluca/ Shutterstock.com]
  • Blutampfer (Rumex sanguineus): Mit seinen rot geaderten Blättern ist der Blutampfer, der auch roter Sauerampfer genannt wird, ein echter Hingucker im Garten. Im Geschmack sind seine Blätter milder als die des Wiesen-Sauerampfers.
Blutampfer
Blutampfer hat eine rote Blattaderung [Foto: EQRoy/ Shutterstock.com]
  • Garten-Sauerampfer (Rumex rugosus): Diese Art wird bis zu 120 cm groß und ist eine Kulturpflanze. Die Blätter sind etwas dicker und größer als bei Rumex acetosa.
Garten Sorrel
Der Garten-Sauerampfer wird auch Garten Sorrel genannt [Agnes Balint/ Shutterstock.com]

Sauerampfer anpflanzen: Standort und Aussaat

Wenn Sie den Sauerampfer pflanzen, sollte der Platz einige Bedingungen erfüllen. Bevorzugt steht der Sauerampfer an einem sonnigen Standort und wurzelt dabei in feuchten, tiefgründigen, sauren und nährstoffreichen Boden.

Ab April können Sie den Sauerampfer direkt im Garten aussäen. Wahlweise kann er ab März im Haus vorgezogen werden. Da es sich um einen Lichtkeimer handelt, sollen Sie das Saatgut nur leicht andrücken und nicht mit Erde bedecken. Temperaturen von rund 15 °C sind für die Keimung ideal. Für die Aussaat wird am besten eine Anzuchterde verwendet, später sollten die kleinen Pflänzchen dann in nährstoffreichere Erde mit einem niedrigen pH-Wert gepflanzt werden. Hierfür eignet sich zum Beispiel unsere Plantura Bio-Saure Erde, die dem Sauerampfer mit ihrem pH-Wert zwischen 4 und 6 optimale Bedingungen bietet. Unsere biologische Erde wird zudem torfreduziert hergestellt und kann sowohl im Beet als auch im Topf verwendet werden.
Wir raten zu einer Pflanzung im Kübel oder Hochbeet. Sauerampfer kann sich nämlich durch Ausläufer ausbreiten und ist durch seine tiefen Wurzeln kaum wieder zu entfernen. Wollen Sie ihn doch im Beet säen, halten Sie einen Abstand von etwa 40 cm zwischen den Pflanzen ein, da der Sauerampfer recht buschig wächst.

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Der Sauerampfer hat einen hohen Nährstoffbedarf. Weil er auch zum Verzehr verwendet wird, sollte am besten ein biologischer Dünger, wie zum Beispiel unser Plantura Bio-Universaldünger, verwendet werden. Er enthält alle wichtigen Nährstoffe, die Pflanzen zum Wachsen brauchen und versorgt den Sauerampfer über einen langen Zeitraum mit Nährstoffen. Diese werden im Boden nach und nach freigesetzt, sodass es nicht zu einem Nährstoffüberschuss kommt. Vor allem im Hochbeet oder im Topf müssen regelmäßig Nährstoffe über Düngung nachgeliefert werden.

Sauerampfer im Topf
In der Sonne fühlt sich der Sauerampfer besonders wohl [Foto: Manfred Ruckszio/Shutterstock.com]

Tipp: Man kann den Sauerampfer auch im Halbschatten pflanzen, dann bleibt die Pflanze etwas kleiner und die Blätter schmecken milder.

Kann man Sauerampfer im Topf pflanzen?

Die Haltung von Sauerampfer im Topf ist nicht nur möglich, sondern sogar zu empfehlen – zum Beispiel, um ihn auf dem Balkon zu pflanzen. Da er bis zu 150 cm lange Wurzeln ausbildet, muss der Topf allerdings ziemlich groß sein. Auch eine größere Pflanzkiste oder ein Hochbeet bieten sich an. Das Pflanzgefäß wird am besten mit einer sauren und nährstoffreichen Erde wie unserer Plantura Bio-Saure Erde gefüllt, um die Bedürfnisse des Sauerampfers zu erfüllen.

Samenkapseln des Sauerampfers
Die Sauerampfer-Samenkapseln sind auch dekorativ [Foto: Erik Agar/ Shutterstock.com]

Die richtige Sauerampfer-Pflege

Außer regelmäßigen Wasser- und Düngergaben benötigt der Sauerampfer kaum Pflege. Wir zeigen Ihnen kurz, worauf es ankommt.

Gießen, schneiden und düngen

Da er einen feuchten Boden bevorzugt, ist es wichtig, den Sauerampfer zu gießen, wenn es nicht regelmäßig regnet. Gerade im Sommer benötigt er ausreichend Wasser, um gut zu wachsen. Regenwasser ist aufgrund des geringen Kalkgehalts ideal.

Sauerampfer im Hochbeet
In einem Hochbeet breitet sich der Sauerampfer nicht unkontrolliert aus [Foto: Sunbunny Studio/ Shutterstock.com]

Um eine reichere Ernte zu erzielen, können Sie den Blütenansatz entfernen. So bleibt mehr Energie für die Bildung frischer Blätter. Allerdings profitieren auch Bienen und andere Insekten von den Blüten des Sauerampfers. Schneiden Sie den Ampfer etwa dreimal im Jahr zurück, damit er wieder frisch austreibt. Lassen Sie dabei die jungen Blätter in der Mitte stehen.

Sauerampfer hat einen hohen Nährstoffbedarf und sollte deshalb regelmäßig gedüngt werden. Dafür kann einmal jährlich ein Langzeitdünger wie zum Beispiel unser Plantura Bio-Universaldünger verwendet werden. Er wird einfach leicht in den Boden eingearbeitet und hält dann lange vor. Wer lieber einen Flüssigdünger verwendet, sollte einmal im Monat ein wenig Dünger ins Gießwasser mischen. Hier bietet sich dann zum Beispiel unser Plantura Bio-Blumendünger an, der viele wichtige Nährstoffe für eine reiche Ernte enthält.

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Häufige Schädlinge am Sauerampfer

Obwohl es sich eigentlich um eine robuste Pflanze handelt, kann es passieren, dass der Sauerampfer von Schädlingen befallen wird. Das sind häufigsten Krankheiten und Schädlinge:

  • Blattfleckenkrankheit (Cercospora beticola): Diese durch einen Pilz hervorgerufene Krankheit erkennt man an den braunen und schwarzen Flecken auf den Blättern. Befallene Blätter sollten abgeschnitten und die Pflanze an einen anderen Standort umgepflanzt werden. Weil die Überdauerungsorgane ein Jahr lang im Boden bleiben können, sollte an dieser Stelle für diesen Zeitraum kein Ampfer sowie keine Rote Bete (Beta vulgaris) und kein Mangold (Beta vulgaris sbsp. vulgaris) gepflanzt werden.
  • Grüner Sauerampferkäfer (Gastrophysa viridula): Dieser Käfer frisst Löcher in die Blätter des Sauerampfers. Die Käfer sollten regelmäßig abgesammelt werden. Auch die die orangefarbenen Eier an der Blattunterseite werden entfernt.
Sauerampferkäfer
Dieser weibliche Sauerampferkäfer ist bereit zur Eiablage [Foto: IanRedding/ Shutterstock.com]

Vermehrung

Zunächst kann sich der Sauerampfer sehr gut selbst vermehren. Durch die vegetative Vermehrung sowie durch Selbstaussaat kann er sich im Garten schnell verbreiten. Sie können aber auch selbst die Früchte absammeln und die Sauerampfer-Samen wie oben beschrieben aussäen. Zwischen Juni und August werden die Früchte reif und sollten geerntet werden, bevor sie sich selbstständig öffnen. Um den Sauerampfer zu vermehren können Sie auch die Ableger nutzen. Sauerampfer breitet sich stark vegetativ aus, Sie können also die Tochterpflanzen einfach ausgraben, abstechen und umpflanzen. Das ist nicht immer einfach, da der Sauerampfer tiefreichende Wurzeln ausbildet. Durch die Verletzung der Wurzeln werden meist noch mehr Ableger gebildet.

Ist Sauerampfer winterhart?

Sauerampfer ist winterhart und benötigt keinen besonderen Schutz. Als mehrjährige Staude treibt er jährlich wieder aus seiner kräftigen Wurzel aus.

Sauerampfer im Winter
Den Winter übersteht der Sauerampfer ohne Probleme [Foto: Martina Unbehauen]

Sauerampfer bekämpfen: Wie wird man ihn los?

Sauerampfer ist eine heimische Wildpflanze und besitzt schmackhafte Blätter. Er dient den Raupen einiger Schmetterlinge außerdem als Futterpflanze. Wenn man ihn dennoch aus dem Garten entfernen möchte, sollte man beachten, dass das aufgrund der Wurzeln ein schwieriges Unterfangen sein könnte. Entfernen Sie regelmäßig die Blütenstände damit der Ampfer sich nicht weiter ausbreiten kann. Graben Sie zusätzlich alle störenden Pflanzen mitsamt den Wurzeln aus.

Schmetterling sitzt auf Sauerampfer
Der Sauerampfer ist beliebt bei Schmetterlingen und deren Raupen [Foto: DeRebus/ Shutterstock.com]

Ist Sauerampfer giftig oder essbar?

Sauerampfer ist eine essbare Wildpflanze und kann ähnlich wie Spinat verwendet werden. Er wird sogar als Heilkraut bei Magenbeschwerden angewendet. Er enthält allerdings Oxalsäure, deren Gehalt mit dem Alter der Blätter zunimmt. Blätter, die sich rot verfärben, haben bereits einen hohen Oxalsäuregehalt und sollten nicht mehr geerntet werden. In großen Mengen ist Sauerampfer giftig für Kinder und kann zu Erbrechen und Durchfall führen. Oxalsäure belastet in zu hoher Menge die Nieren. Gerade Schwangere und Stillende sollten daher zum Schutz ihres Kindes darauf achten, nicht zu große Mengen Sauerampfer zu verzehren. Menschen mit Nierenbeschwerden sollten lieber auf den Verzehr verzichten. Für Haustiere ist der Sauerampfer unproblematisch, solange er nicht in großen Mengen verzehrt wird.

Essbare Sauerampfer-Blätter
Junge und frische Blätter schmecken besonders lecker [Foto: Bozhena Melnyk/ Shutterstock.com]

Ernte und Verwendung von Sauerampfer

Die Sauerampfer-Ernte sollte vor Ende Juni erfolgen, da sich sonst zu viel Oxalsäure in den Blättern befindet. Junge und frische Blätter sind meist am mildesten und bekömmlichsten und können fortlaufend geerntet werden. Sie können die Blätter roh oder gedünstet zubereiten, der Sauerampfer verhält sich dabei ähnlich wie Spinat und gibt dem Essen eine säuerlich-bittere Note. Sauerampfer ist außerdem fester Bestandteil der bekannten Frankfurter Grünen Soße. Er schmeckt jedoch auch hervorragend im Wildkräutersalat, in Kräuterbutter oder Quark, oder als Hauptakteuer in russischer Sauerampfersuppe mit Kartoffeln und Ei.

Verwendung von Sauerampfer in einer Suppe
In dieser Suppe spielt der Sauerampfer die Hauptrolle [Foto: ValdisOsins]

Ist Sauerampfer gesund?

Da er neben der Oxalsäure auch sehr viel Vitamin C enthält, gilt Sauerampfer als gesund und bekömmlich. Er soll sogar heilend bei Magenbeschwerden sein. Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Verdauung an. Daneben gilt er als blutreinigend und soll allgemein die Vitalität fördern. Auch die Vitamine B1, B2, B6 und Vitamin E sind im Sauerampfer enthalten.

Ebenfalls leicht säuerlich im Geschmack und sehr gesund ist die Zitronenverbene. Wir zeigen, wie man sie pflanzt, pflegt und verwenden kann.

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