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Hagebutten pflanzen: Standort, Vorgehen & richtige Pflege

Regina
Regina
Regina
Regina

Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Wer Wildrosen im Garten pflanzt, kann sich an ihren fünfzähligen Blüten und tiefroten Früchten – den Hagebutten – erfreuen. Wir geben Tipps zur erfolgreichen Pflanzung und Pflege von Wildrosen.

Hagebutten am Strauch
Hagebutten sind die Früchte von Wildrosen [Foto: ZoranKrstic/ Shutterstock.com]

Hagebutten sind die schmackhaften und äußerst gesunden Früchte von Wildrosen. Wir erklären die wichtigsten Schritte zur Pflanzung von Hagebutten und der anschließenden Pflege.

Hagebutte: Herkunft und Eigenschaften

Die große Gattung der Rosen (Rosa) beinhaltet wilde und auch kultivierte, gefüllte Rosenarten aus jahrelanger Züchtungsarbeit. Sie alle gehören zur Familie der Rosengewächse, zu der auch der Apfelbaum (Malus x domestica) und die Erdbeere (Fragaria) zählen.
Als „Wildrose“ bezeichnet man verschiedene Rosenarten ohne gefüllte Blüten und mit essbaren Früchten, den sogenannten Hagebutten. Wie ursprünglich bei allen Rosengewächsen besitzen sie fünf Blütenblätter. Viele Wildrosen-Blüten strömen zusätzlich einen zarten bis betörenden Duft aus.
Im Gegensatz zu einer Vielzahl der gefüllten Kulturrosen sind sie nicht steril und bilden nach der Bestäubung plattrunde bis zitronenförmige Früchte aus. Sie werden bei Reife im Spätherbst weich und färben sich zumeist tiefrot, was zahlreiche Vögel anlockt. Im Gegenzug für das willkommene Winterfutter verbreiten diese die zahlreichen Samen der Wildrose in der Landschaft.

Im Allgemeinen ist das Erscheinungsbild der wilden Rosen sehr variabel. Grundsätzlich zählen Wildrosen zu den Sträuchern, sie werden daher auch als „Hagebuttenstrauch“ bezeichnet. Es gibt allerdings auch Arten, die sehr hoch werden können und sich als Kletterrosen ziehen lassen. In unserem Spezialartikel finden Sie eine Übersicht über die schönsten Wildrosen-Arten sowie ihre Ansprüche an Standort und Boden.

Hagebuttenstrauch mit Vogelnest
Wildrosen sind ideale Lebensräume für Vögel, denn sie bieten Schutz und Nahrung [Foto: nortivision/ Shutterstock.com]

Hagebutten pflanzen: Standort und Vorgehen

Eine Wildrose im Garten ist nicht nur optisch eine Zierde, sondern bietet auch bestäubenden Insekten, Vögeln und kleinen Säugetieren Nahrung und Unterschlupf. Sie darf daher in naturnahen Gärten nicht fehlen.
Wildrosen können als Hecke, einzeln, in Gruppen oder flächig zur Befestigung von Böschungen gepflanzt werden. Unter den Hagebuttenrosen gibt es viele verschiedene Arten, die jeweils unterschiedliche Standorte bevorzugen. Ursprünglich kamen sie an Waldrändern, in Wildhecken und auf artenreichen Wiesen vor. Der ideale Standort für Hagebutten liegt daher sonnig bis halbschattig. Grundsätzlich sind Wildrosen anpassungsfähig und wachsen auch auf mageren, eher trockenen Böden. Der pH-Wert sollte je nach Art zwischen schwach sauer bis leicht kalkhaltig liegen. Staunässe vertragen Wildrosen jedoch nicht und sie gehen schnell an einer Wurzelfäule ein. Ein mittelschwerer, durchlässiger Boden ist daher meist die beste Wahl.

Die beste Pflanzzeit für Wildrosen liegt im Spätherbst zwischen Oktober und Ende November. Die winterharten Sträucher gehen nun in Winterruhe und bilden bis zum Frühjahr nur Wurzeln. Bis zum Blattaustrieb im folgenden Frühjahr sind sie bereits etwas angewachsen und können sich selbst mit Wasser und Nährstoffen versorgen.
Alternativ kann im zeitigen Frühjahr vor dem Blattaustrieb Anfang März gepflanzt werden, in heißen Sommern muss allerdings vermehrt gewässert werden. Die hübschen Hagebuttensträucher haben meist einen hohen Platzbedarf in die Breite. Sie sollten zu anderen Gewächsen einen Abstand von 2 – 4 m bekommen. Rosensträucher pflanzt man wurzelnackt oder als Containerpflanze mitsamt Wurzelballen. Wurzelnackte Pflanzen sollten möglichst rasch eingesetzt werden, damit die empfindlichen Wurzeln nicht unter Trockenheit und Sonneneinstrahlung leiden.

Wurzelnackte Rosensträucher
Rosensträucher werden zumeist als wurzelnackte Pflanzware angeboten und sollten rasch in die Erde gesetzt werden [Foto: Paul Maguire/ Shutterstock.com]

Lockern Sie den Boden gut auf und heben Sie anschließend ausreichend große Pflanzlöcher aus. Bei Bedarf kann man den Erdaushub mit etwas Kompost mischen. Mit einer scharfen Gartenschere werden verletzte oder zu schwache Triebe herausgeschnitten und alle Triebe auf 20 – 30 cm Länge eingekürzt. Dies fördert eine gute Verzweigung und einen buschigen Wuchs. Setzen Sie die Wildrosen nun hinein, aber pflanzen Sie die Sträucher nicht tiefer als sie bereits in der Erde saßen. Da bei den wilden Hagebuttenrosen keine empfindliche Veredelungsstelle vorhanden ist, muss nicht tiefer gesetzt oder angehäufelt werden. Zum Schluss füllt man mit Erde auf, verdichtet das Substrat um die Pflanze herum und wässert anschließend einmal kräftig.

Kann man Hagebutten im Topf pflanzen? Mit der richtigen Art können Sie Wildrosen im Kübel kultivieren. Besonders die kleinbleibenden, buschigen Arten, wie Sandrose (Rosa carolina), Essig-Rose (Rosa gallica), Zimt-Rose (Rosa majalis) oder Glanz-Rose (Rosa nitida) eignen sich dafür gut.

pinke Wildrosen-Blüte
Nur kleinwüchsige Wildrosen eignen sich für die Pflanzung im Topf, wie hier die Zimt-Rose [Foto: Svetlanistaya/ Shutterstock.com]

Wildrosen pflegen

Der Pflegeaufwand hält sich bei Wildrosen in Grenzen, da sie mit geringem Nährstoffangebot auskommen und meist nur geschnitten werden müssen. Hier ist Vorsicht geboten, denn die Triebe sind häufig mit zahlreichen spitzen bis gekrümmten Stacheln besetzt. Im Volksmund werden diese fälschlicherweise als Dornen bezeichnet.

Wildrosen gießen und düngen

Wildrosen im Garten müssen, sobald sie gut angewurzelt haben, kaum mehr gegossen werden. Im ersten Jahr nach der Pflanzung sollte jedoch in heißen und trockene Zeiten regelmäßig etwas gewässert werden. Je nach Standort der Wildrose genügt meist eine einzige Düngung im Frühjahr mit etwas Kompost oder einem vorwiegend organischen Langzeitdünger, beispielsweise mit unserem Plantura Bio-Rosendünger. Das speziell an die Bedürfnisse von Rosen angepasste Düngegranulat setzt über Wochen seine enthaltenen Nährstoffe langsam und schonend frei. Arbeiten Sie den Langzeitdünger rund um den Rosenstock oberflächlich ein und wässern Sie anschließend gut, um die Zersetzung des Granulats anzuregen. Auf armen Böden, oder wenn sich bereits Mangelsymptome, wie eine Gelbfärbung der Blätter zeigen, sollte eine zweite Düngung nach circa drei Monaten erfolgen.

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Wildrosen im Topf benötigen hingegen das ganze Jahr über regelmäßige Wassergaben und auch öfter eine Düngung. Die Nährstoffe in der Pflanzerde sind nach einigen Monaten aufgebraucht und müssen von außen zugeführt werden. Direkt bei der Pflanzung der Hagebuttensträucher in das Pflanzgefäß oder beim Umtopfen sollte daher ein vorwiegend organischer Langzeitdünger ins Substrat beigemischt werden. Nach drei Monaten erfolgt auch hier eine zweite Düngung, die Ihre Wildrosen für den Rest des Jahres mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt.

Wildrosen schneiden: Anleitung und Zeitpunkt

Wildrosen sind grundsätzlich pflegeleicht und müssen nur wenig bis gar nicht geschnitten werden. In der Regel genügt es, wenn Sie Ihre Wildrosen im Frühjahr oder Sommer leicht auslichten. Sie sind jedoch sehr schnittverträglich und treiben zuverlässig auch nach starkem Schnitt wieder aus. Daher können sie auch als Hecken gezogen werden. Diese Wildrosenhecken sollte man einmal jährlich im Frühjahr schneiden, damit sie verzweigter und blickdicht werden. Wachsen die Wildrosen zu hoch oder wuchern stark, können sie im zeitigen Frühjahr zwischen März und April tief zurückgeschnitten werden. Dasselbe gilt auch für ältere Rosenstöcke, die mit der Zeit im Inneren verkahlen. Ein kräftiger Verjüngungsschnitt der Triebe auf etwa 50 Zentimeter fördert den Neuaustrieb und sorgt dafür, dass Ihre Wildrose wieder viele Blüten und Hagebutten bildet.

Tipp: Die Triebe von Wildrosen sind meist sehr stark mit Stacheln besetzt. Damit Sie sich nicht verletzen oder Ihre Kleidung beschädigen, sollten Sie beim Rosenschnitt unbedingt dicke Handschuhe und alte Kleidung tragen.

Wie Sie beim Schnitt von Kletterrosen, Stammrosen und Co. am besten vorgehen, erklären wir Ihnen in unserem Spezialartikel zum Thema Rosen schneiden.

Rosenzweig wird geschnitten
Im Sommer können Grünstecklinge geschnitten werden, um Hagebutten zu vermehren [Foto: Evtushkova Olga/ Shutterstock.com]

Wildrosen vermehren

Wildrosen werden über die Samen der Hagebutten vermehrt. Sie gehören zu den Kaltkeimern, benötigen also eine längere Kälteperiode, um zu keimen. Im Herbst kann man die Samen aus den Früchten entfernen und in mit Erde gefüllte Töpfe etwa zwei Zentimeter tief einsäen. Stellen Sie die Töpfe nun den Winter über ins Freie. Im Frühjahr werden die ersten Samen nach der winterlichen Kälteperiode mit der Keimung beginnen und zarte Triebe bilden. Nach einigen Wochen können Sie die robusten, jungen Wildrosen in Töpfe oder direkt ins Beet umsetzen.

Alternativ können von vorhandenen Wildrosen-Sträuchern im Sommer sortenechte Stecklinge von jungen, unverholzten Trieben geschnitten werden. Sie sollten etwa 10 – 15 cm lang sein und werden nach der Entfernung der Blätter bis auf die Triebspitze in nährstoffarme und zur Hälfte mit Sand angereicherte, feuchte Anzuchterde gesteckt. Unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde eignet sich für die vegetative Vermehrung von Wildrosen besonders gut. Sie speichert nach dem Gießen Feuchtigkeit und gibt sie bei Bedarf wieder ab, sodass ein Austrocknen der Stecklinge verhindert wird. An einem hellen, absonnigem Standort bei Zimmertemperatur bilden die jungen Wildrosen-Triebe bald Wurzeln. Diese jungen Hagebuttensträucher können bereits im Herbst ausgepflanzt werden, da sie völlig winterhart sind.

reife Hagebutten
Im Herbst reifen die Hagebuttenfrüchte und können geerntet werden

Hagebutten ernten und verwenden

Ab Mitte Oktober beginnt die Erntezeit der Hagebutten. Je nach Art werden die Früchte bis in den Winter hinein langsam weich und breiig. Nun können sie geerntet und frisch genossen oder verarbeitet werden. Besonders beliebt sind Hagebutten-Marmelade, Mus, Most oder Wein, aber auch Likör. In trockenem Zustand lassen sich Blätter und Früchte zu aromatischen Tees zubereiten.

Weitere Informationen zu Inhaltsstoffen und Verwendungsmöglichkeiten der Hagebutte finden Sie in unserem Artikel „Hagebutte: 7 Fragen & Antworten zur Frucht der Wildrose“.