Wildrosen-Arten: Die 20 beliebtesten wilden Rosenarten

Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Ganz ihrem Namen entsprechend sind Wildrosen äußerst robust und betören mit wundervollem Duft. Wir stellen Ihnen die 20 schönsten Wildrosen-Arten vor.

Rosa Wildrosen
Bei vielen Wildrosen-Arten ist noch die fünfteilige Blüte zu erkennen [Foto: Volodymyr Nikitenko/ Shutterstock.com]

Die Gattung der Rosen (Rosa) kann auf eine lange Züchtungsgeschichte zurückblicken, aus der viele verschiedene Sorten hervorgegangen sind. Den Ursprung dieser Erfolgsgeschichte bildeten die wunderbar duftenden, aber äußerst stacheligen Wildrosen, die in vielen Teilen der Welt wachsen. Wie bei anderen Rosengewächsen (Rosaceae) – zum Beispiel bei Apfel (Malus x domestica), Kirsche (Prunus avium & Prunus cerasus) oder Mispel (Mespilus germanica) – ist bei den Wildrosen die ursprüngliche fünfteilige Blüte sehr gut zu erkennen. Aus diesen entwickeln sich später auch nahrhafte Hagebutten. Daher sind Wildrosen nicht nur bei Gärtnern, sondern auch bei Insekten und Vögeln äußerst begehrt. Auch der geringe Pflegeaufwand und die hohe Krankheitsresistenz sprechen für die Pflanzung einer Wildrose in den Garten. Die anspruchslosen, wüchsigen Pflanzen eignen sich auch für die Befestigung von Hängen und Böschungen, sowie zur Pflanzung einer Windschutz- oder Vogelhecke. Halbgefüllt und gefüllt gezüchtete Rosensorten hingegen sind häufig nicht mehr fruchtbar und können oft nicht durch ihre Robustheit überzeugen.

Wildrosen gibt es in vielen verschiedenen Farben und Formen – da fällt es gar nicht so leicht, sich für eine Art zu entscheiden. In der nachfolgenden Liste geben wir einen Überblick über die bekanntesten und schönsten 20 Wildrosen-Arten und ihre Eigenschaften.

Eschen-Rose (Rosa blanda)

Diese großblütige, rosa-rote Wildrose stammt aus dem Osten Nordamerikas und besitzt fast keine Stacheln. Sie wird etwa 300 cm hoch und im Alter genauso breit. Die Blütezeit der bis zu 6 cm großen Blüten erstreckt sich von Juni bis Juli. Die Eschen-Rose bevorzugt feuchte, sonnige und steinige Standorte mit neutralem bis stark alkalischem pH-Wert.

pinke Eschen-Rose
Die Eschen-Rose erblüht tief Rosa von Juni bis Juli [Foto: Brian Lasenby/ Shutterstock.com]

Hundsrose (Rosa canina)

Bei der Hundsrose handelt es sich um eine einheimische Wildrose mit schalenförmigen, weiß-rosa Blüten und leichtem Duft, die im Herbst scharlachroten Hagebutten bildet. Die winterharte, hitze- und trockenheitstolerante Hundsrose blüht von Ende Mai bis Juli. Sie besitzt einen aufrechten Wuchs bis 300 cm mit bogig überhängenden, kräftig bestachelten Trieben. Die Hundsrose ist anspruchslos, was den Standort angeht, nur auf staunassen Böden wächst sie schlecht. Sie gedeiht auch auf nährstoffarmen und trockenen Böden von schwach saurem bis alkalischem pH-Wert gut. Durchlässige, trockene bis frische und tiefgründige, humose Standorte werden allerdings bevorzugt.

Heckenrosen-Strauch
Die Wildrose Rosa canina wird auch Heckenrose oder Heiderose genannt [Foto: martin.dlugo/ Shutterstock.com]

Wiesenrose/ Sandrose (Rosa carolina)

Die Wiesen-Rose wird auch Carolina-Rose genannt, da sie aus dem Osten Nordamerikas stammt. Die kleine Wildrose wird gerade einmal 100 cm hoch und zeigt dünne, gerade Stacheln an den aufrechten Trieben. Die Blütezeit der rosa Blüten erstreckt sich von Juli bis August. Sie zeigt im Herbst orangerotes bis gelbes Laub und bildet viele Ausläufer, was sich ideal zur Befestigung von Böschungen eignet. Der optimale Standort für die Wiesenrose ist mäßig trocken bis feucht mit stark saurem bis neutralem pH-Wert.

pinke Wiesenrose-Blüten
Die Wiesen-Rose stammt aus dem Osten Nordamerikas und blüht von Juli bis August [Foto: ChWeiss/ Shutterstock.com]

Keilblättrige Rose (Rosa elliptica)

Rosa elliptica stammt aus Mitteleuropa und kommt dort im Voralpenland vor. Nah verwandt mit Rosa rubiginosa, teilt die Keilblättrige Rose mit ihr auch den Apfel-Duft der Blätter. Die hellrosa Blüten der Wildrose bilden im Herbst – nach der Blütezeit von Juni bis Juli – längliche Hagebutten. Die bestachelte Keilblättrige Rose wird bis zu 200 cm hoch und bevorzugt sonnige, steinige und kalkhaltige Standorte.

Essig-Rose (Rosa gallica)

Die Essig-Rose oder Apothekerrose ist in Laubwäldern und auf trockenen Wiesen Mittel- und Südeuropas zu Hause. Sie ist eine alte Nutzpflanze aus der Römerzeit – man stellte Essig, Rosenwasser oder Öle aus der Essig-Rose her. Die von Juni bis Juli blühende rosa Wildrose besitzt einen kräftigen Duft. Sie wächst buschig aufrecht mit überhängenden Trieben bis zu 120 cm hoch. Die Essig-Rose liebt humose, durchlässige Böden, ist schattenverträglich und zeigt eine gute Blattgesundheit. Sie ist auch für die Kübelpflanzung geeignet.

rosa Essig-Rosen
Die Essig-Rose ist eine uralte Nutzpflanze aus der Römerzeit [Foto: Nicolette_Wollentin/ Shutterstock.com]

Hechtrose (Rosa glauca)

Diese heimische Wildrose ist auch als Rotblättrige Rose bekannt und zeigt ab Juni schalenförmige, hellrosarote bis purpurrote Blüten und später einen starken Fruchtbehang. Das Laub der buschig aufrechten Rose schimmert im Sommer bläulich. Sie erreicht Höhen von 150 bis 250 cm, ist dabei robust und pflegeleicht. Rosa glauca bevorzugt durchlässige, trockene bis mäßig feuchte Böden. Die Hechtrose ist eine standorttreue Wildrose ohne Ausläufer-Bildung.

Wildrose Rosa glauca
Rosa glauca war ursprünglich in vielen europäischen Gebirgen verbreitet [Foto: Henri Koskinen/ Shutterstock.com]

Chinesische Goldrose (Rosa hugonis)

Die Chinesische Goldrose ist eine der seltenen gelben Wildrosen. Sie stammt aus China und blüht bereits im Mai. Im Herbst zieren schwarzrote Hagebutten die Pflanze. Sie wächst breitbuschig, überhängend und erreicht Wuchshöhen von bis zu 200 cm. Die Chinesische Goldrose liebt tiefgründige, nährstoffreiche, mäßig trockene bis feuchte Böden. Aufgrund ihrer Herkunft ist sie nur bedingt winterhart und benötigt in kalten Wintern Schutz.

gelbe Wildrose Rosa hugonis
Die Chinesische Goldrose erblüht in zarten Gelbtönen [Foto: Carmen Hauser/ Shutterstock.com]

Zimt-Rose (Rosa majalis)

Die Zimt-Rose ist eine heimische Wildrosen-Art mit zimtfarbenen, stacheligen Trieben und einer Wuchshöhe von bis zu 150 cm. Von Mai bis Juni bildet sie leicht duftende, dunkelrosa Blüten und später große, kugelige Hagebutten aus. Die Zimt-Rose gedeiht auf frischen bis nassen Böden mit hohem Nährstoffangebot und ist äußerst winterhart.

Zimt-Rose mit dunkelrosa Blüten
Die dunkelrosa Blüten der Zimtrose erblühen von Mai bis Juni [Foto: Zzzufa/ Shutterstock.com]

Kleinblütige Rose (Rosa micrantha)

Die Kleinblütige Rose ist eine seltene, einheimische Kletter-Wildrose mit kleinen, hellrosa bis weißlichen Blüten und besonderem Duft. Im Herbst zeigen sich kugelig bis oval geformte, tiefrote Früchte. Die Wildrose wächst dichtbuschig und aufrecht mit überhängenden Trieben. Sie wird bis zu 350 cm hoch, ist dabei anspruchslos, winterfest und auch für magere und felsige Standorte geeignet.

Kleinblütige Rose mit weißen Blüten
Die weißblühende, Kleinblütige Rose ist eine einheimische Kletterrose [Foto: Gabriela Beres/ Shutterstock.com]

Weiche Rose (Rosa mollis)

Die Weiche Rose ist in Mitteleuropa und Kleinasien verbreitet. Von Juni bis Juli zeigen sich an der Weichen Rose 5 cm große zartrosa Blüten. Die weich behaarten, junge Blätter sind namensgebend für die 100 bis 150 cm hohe wilde Buschrose, die dünne, gerade Stacheln trägt. Die Weiche Rose ist nicht anspruchsvoll was den Boden anbelangt, sie gedeiht jedoch am besten an einem sonnigen Standort.

Mandarin-Rose (Rosa moyesii)

Diese rot-blühende Wildrose wird auch Rote Büschelrose genannt und ist chinesischer Herkunft. Sie begeistert mit ihren zahlreichen blutroten Blüten und auffälligen Staubgefäßen. Die Blüte beginnt im Juni, im Herbst bilden sich flaschenförmige Hagebutten. Die winterharte Mandarin-Rose zeichnet sich durch ihren breit ausladenden Wuchs und Höhen von bis zu 200 cm aus. Sie wächst am besten auf sonnigen bis halbschattigen Standorten mit durchlässigen und nährstoffreichen Böden.

Strauch mit Mandarin-Rosen
Die Mandarin-Rose stammt ursprünglich aus China und blüht tiefrot [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]

Büschelrose/Vielblütige Rose (Rosa multiflora)

Die Büschelrose ist eine in Japan, Korea und China vorkommende winterharte, weiße Wildrose mit zahlreichen Blüten in Rispen. Sie duftet zur Blüte zwischen Juni und Juli stark nach Honig und bildet reichlich erbsengroße Hagebutten. Die Wildrose wird im Schnitt bis zu 300 cm hoch. Sie kann aber bis auf 500 cm hoch klettern und bildet bogig überhängende, schlanke, schwach bestachelte bis unbewehrte Triebe. Die Büschelrose liebt durchlässige Böden von saurem bis neutralem pH-Wert. Auf kalkhaltigen Böden zeigt sich jedoch ein Eisenmangel in Form einer Gelbfärbung (Chlorose) der jungen Blätter.

Rosa multiflora mit weißen Blüten
Die Büschelrose Rosa multiflora ist sehr wuchsfreudig [Foto: Tamotsu Ito/ Shutterstock.com]

Glanz-Rose (Rosa nitida)

Diese Rosenart stammt aus dem Osten Nordamerikas. Die Glanz-Rose ist eine niedrige Wildrose mit nur 80 cm Höhe und starker Ausläuferbildung. Sie eignet sich somit sehr gut zur Befestigung von Böschungen. Das glänzende, dunkelgrüne Laub gab der Wildrose den Namen. Ihre kleinen Blüten erstrahlen von Juni bis Juli in leuchtendem Rosa. Der ideale Standort für die Glanz-Rose liegt sonnig, mäßig trocken bis feucht, bei einem pH-Wert von sauer bis neutral. Wie bei Rosa multiflora entsteht auf kalkhaltigen Böden schnell eine Eisenmangel-Chlorose.

rosa Blüte der Glanz-Rose
Die Blätter der Rosa nitida glänzen und sind namensgeben [Foto: Brita Seifert/ Shutterstock.com]

Alpen-Heckenrose (Rosa pendulina)

Die leicht duftende Wildrose ist auch als Hängefrucht-Rose bekannt und zeigt einen kompakten Wuchs von bis zu 200 cm Höhe mit kaum bestachelten, überhängenden Trieben. Ihre insektenfreundlichen Blüten zeigen sich in kräftigem Purpur-Rosa, später bilden sich flaschenförmige, rote Hagebutten. Die robuste Wildrosen-Art wächst auch in höheren Lagen, ist robust, anspruchslos was den Standort angeht und äußerst winterhart. Aus dieser Art wurden bereits einige Sorten selektiert, wie ‘Plena’, ‘Harstadt’ oder ‘Mount Everest’.

Alpen-Heckenrose mit lila Blüten
Die Sorte ‘Harstadt’ der Alpen-Heckenrose bildet purpur-rosa Blüten [Foto: Edita Medeina/ Shutterstock.com]

Dünen-Rose (Rosa pimpinellifolia)

Die heimische,weiß blühende Wildrose wird bis zu 100 cm hoch und bildet stachelig-borstige Triebe. Die einen Zentimeter großen Hagebutten sind auffällig schwarz-braun gefärbt. Die Dünen-Rose ist eine der robustesten Wildrosen, der auch Hitze, Dürre, Frost oder permanenter Wind nichts anhaben kann. Die anspruchslose Dünen-Rose liebt kalkhaltige Standorte von neutralem bis stark alkalischem pH-Wert auf trockenen bis frischen, und auch nährstoffarmen Böden.

Hagebutten der Dünen-rose
Die Wildrose Rosa pimpinellifolia begeistert mit ihren glänzend schwarzen Hagebutten-Früchten [Foto: Vankich1/ Shutterstock.com]

Weinrose (Rosa rubiginosa)

Sie ist auch als Schottische Zaunrose bekannt, ist aber auch überall in Deutschland verbreitet. Die Wildrose bildet einfache, schalenförmige Blüten in hellem Karminrosa mit dunkler Aderung. Die Blätter duften stark nach Apfel und Wein. Die Weinrose zeigt einen dichten, aufrechten Wuchs mit leicht überhängenden Trieben bis 350 cm Wuchshöhe. Die Triebe sind stark bestachelt, Ausläufer bildet die Weinrose dafür keine. Auf neutralen bis stark kalkhaltigen und trockenen Böden wächst die Schottische Zaunrose am liebsten.

Weinrose mit kleinen rosa Blüten
Die Weinrose wächst dicht und bildet viele rosa Blüten aus [Foto: Vahan Abrahamyan/ Shutterstock.com]

Kartoffelrose (Rosa rugosa)

Diese winterharte, robuste Wildrose bildet große, duftende Blüten. Es gibt verschiedene Sorten der Rosa rugosa mit lila bis rosa oder weißen Blüten. Sie blüht lange, von Juni bis Oktober. Im Herbst bilden sich 2,5 cm große, plattrunde Hagebutten mit apfelartigem Geschmack. Die Kartoffelrose wächst straff aufrecht bis zu 180 cm hoch und bildet Ausläufer. Die Pflanze zeigt sich anspruchslos hinsichtlich des Standortes, selbst auf nährstoffarmen Sandböden gedeiht sie problemlos. Einzig der pH-Wert sollte beachtet werden, denn bei zu hohem Kalkgehalt entsteht eine Eisenmangel-Chlorose.

Kartoffelrosen-Hagebutten
Die schmackhaften Früchte der Kartoffelrose gehören zu den größten unter den Wildrosen

Pracht-Hagebuttenrose (Rosa sweginzowii)

Bei der Pracht-Hagebuttenrose handelt es sich um eine alte chinesische Wildrose mit einfachen, mittelgroße Blüten in Karminrot bis Rosarot, die ab Juni blühen. Besonders auffällig sind die bis zu fünf Zentimeter langen, länglichen orangen Hagebutten. Die stark bestachelte, robuste Pracht-Hagebuttenrose besitzt einen bogig überhängenden Wuchs von bis zu 250 cm Höhe. Sie bevorzugt tiefgründige, durchlässige und nährstoffreiche Böden, die nie ganz austrocknen.

Hagebutten der Pacht-Hagebuttenrose
Die Hagebutten der Rosa sweginzowii werden bis zu 5 cm lang [Foto: Wiert nieuman/ Shutterstock.com]

Apfelrose (Rosa villosa)

Eine weitere heimische Wildrose ist die Apfelrose. Sie ist eine duftende Wildrose mit tiefrosafarbenen Blüten und Laub, welches genau wie Rosa rubiginosa nach Apfel duftet. Die 2,5 cm großen, ergiebigen Hagebutten der Apfelrose gehören zu den größten unter allen Wildrosen. Sie können bereits lange vor dem ersten Frost geerntet und zu schmackhafter Marmelade verarbeitet werden. Die Apfelrose bevorzugt durchlässige, steinige und nährstoffreiche Böden mit hohem Kalkgehalt. Sie wächst auch gut im Halbschatten, daher eignet sie sich für die Unterpflanzung von hohen Sträuchern und Waldrändern.

Apfelrose mit Hagebutten
Die Hagebutten der Apfelrose eignen sich ideal zur Verarbeitung zu Marmelade [Foto: Hirundo/ Shutterstock.com]

Virginische Rose (Rosa virginiana)

Sie wird oft mit der Carolina-Rose verwechselt, ist aber eine eigene Art, die aus dem Osten Nordamerikas stammt. Ihre fünf Zentimeter großen rosa Blüten duften wohlriechend und blühen Ende Juli bis August. Die frostharte Virginische Rose bildet Ausläufer und wird etwa 150 cm hoch und breit. Sie gedeiht auf allen mäßig trockenen bis frischen Standorten zwischen saurem und neutralem pH-Wert.

lila Blüte der Virginischen Rose
Die Virginia-Rose stammt aus dem Osten Nordamerikas [Foto: John Ruberry/ Shutterstock.com]

Wildrosen bilden nach der Blüte vitaminreiche Früchte aus, die Hagebutten. In unserem Spezialartikel zur Pflanzung von Hagebutten-Rosen erfahren Sie alles zu ihren Ansprüchen und Pflegemaßnahmen.

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