Goldfliegen: Die lästigen Fliegen vertreiben & bekämpfen

Kathi
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Ich studiere Phytomedizin in Wien und bin auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen. Die Vielfalt der Natur begleitet mich also schon mein ganzes Leben: Angefangen im großen Gemüsegarten bis hin zu unseren Weideflächen. Besonders haben es mir Themen rund um den Pflanzenschutz angetan.

Lieblingsobst: Erdbeere
Lieblingsgemüse: Tomate

Die kleinen, grün schillernden Fliegen können ganz schön nerven. Wir zeigen Ihnen, wie man die lästige Goldfliege erkennen und bekämpfen kann.

Goldfliege auf Blatt
Die kleinen Goldfliegen sind lästige Zeitgenossen [Foto: Volker Rauch/ Shutterstock.com]

Die Goldfliege gehört zur Familie der Schmeißfliegen (Calliphoridae) und wird auch oft Goldgrüne Schmeißfliege genannt. Goldfliegen sind in der Welt weit verbreitet – man findet sie vor allem in Asien, Europa und Nordamerika. Jeder von uns kennt die lästigen Fliegen in schillernden Farben. Die wenigsten aber wissen, dass diese Goldfliegen (Lucilia sericata) auch gesundheitliche Folgen für uns haben können und wir sie daher nicht unterschätzen sollten.

Goldfliegen: Steckbrief und Eigenschaften

Erwachsene Goldfliegen haben eine Größe von fünf bis elf Millimetern und sind am ganzen Körper behaart. Ihr Körper ist grünlich bis golden eingefärbt und glänzt metallisch. Sie sind tagaktiv und ihre Flugzeit ist von Juni bis September.

Eine weibliche Goldfliege kann im Laufe ihres Lebens bis zu 3000 Eier ablegen und so für eine riesige Zahl an Nachkommen sorgen. An warmen Tagen können Goldfliegen mehrere Kilometer weit fliegen, um passende Brutplätze und Nahrung zu finden. Besonders in Küchen und anderen Bereichen, an denen es Lebensmittel gibt, finden die Goldfliegen optimales Brutmaterial. Die elfenbeinfarbenen Larven der Goldfliegen schlüpfen oft schon nach einem Tag und bohren sich dann in das Brutsubstrat ein. Die Larven werden dabei bis zu elf Millimeter lang und schließen nach fünf Tagen ihre Entwicklung ab und verpuppen sich. Wenn die Temperatur dann auf 30 °C ansteigt, schlüpfen die Goldfliegen nach ungefähr einer Woche aus. Angler verwenden die Fliegenlarven gerne als Köder, zudem dienen sie auch als Futtermittel für Echsen und andere Tiere, die in Terrarien gehalten werden und sich von Insekten ernähren.

Goldfliege auf Blume
Goldfliegen ernähren sich auch von Nektar [Foto: Ava Peattie/ Shutterstock.com]

Die Goldfliegen gehören zu den Vorratsschädlingen und bevorzugen die Nähe von menschlichen Siedlungen, denn dort finden sie Exkremente, faulende Stoffe und Nektar in den vielen blühenden Pflanzen. In Mitteleuropa können Goldfliegen bis zu acht Generationen über den Sommer ausbilden und somit für eine beträchtliche Anzahl an neuen Fliegen sorgen.

Das lockt die Goldfliege an

Goldfliegen findet man oft auf faulenden Stoffen und besonders angezogen werden sie durch den Geruch von verwesendem Fleisch. Diesen Geruch können sie über mehrere Kilometer hinweg wahrnehmen und werden davon wie magisch angezogen. Sie ernähren sich von verfaulenden Lebensmitteln wie verwesendem Fleisch, worin sie auch ihre Eier ablegen. Die Fliegenmaden fressen sich dann in die faulenden Lebensmittel ein und machen diese für Menschen ungenießbar.

Die Schadwirkung der Goldfliege: Mehr als nur lästig

Goldfliegen sind nicht nur lästige Zeitgenossen, die uns beim Nachmittagskaffee stören, sondern sie können auch gehörigen Schaden an Lebensmitteln anrichten und unserer Gesundheit schaden. Wie bereits erwähnt, gehören die Goldfliegen zu den Vorratsschädlingen und stellen damit eine Bedrohung für die Gesundheit dar, denn sie sind in der Lage, krankheitserregende und Nahrungsmittel zersetzende Keime zu übertragen. Sollten solche Keime nun auf unsere Lebensmittel übertragen werden, können sie Durchfallerkrankungen auslösen. Die Schmeißfliegen sind aber auch Auslöser von Blutvergiftungen, wenn sie mit offenen Wunden in Berührung kommen. Außerdem können sie auch Krankheiten wie Sommerdiarrhöen, Typhus oder Cholera übertragen.

Auch für Tiere sind die Goldfliegen eine echte Plage, denn wenn sie ihre Eier in die Wunden oder auf die Haut legen, kann es zu einer Hauterkrankung kommen, die auch Wundmyiasis oder Fliegenmadenkrankheit genannt wird. Diese Krankheit kann sogar zum Tod der Tiere führen. Die Goldfliegen legen ihre Eier gerne hinter den Ohren der Tiere ab, besonders oft werden Schafe befallen. Diese Wundmyasis kann übrigens auch bei Menschen durch Goldfliegen ausgelöst werden.

Goldfliege auf verrottetem Fleisch
Goldfliegen können gefährliche Erreger verbreiten [Foto: Supachai sopaporn/ Shutterstock.com]

Neben den vielen schädlichen Wirkungen der Goldfliegen gibt es aber auch ein nützliches Einsatzgebiet, denn man kann sie zum Bestäuben in Saatkulturen einsetzen.

Goldfliegen vorbeugen

Zur Vorbeugung gegen Goldfliegen können Sie ganz einfach Insektenschutzgitter an Ihre Fenster und Türen anbringen und damit verhindern, dass die kleinen Plagegeister in Ihre Wohnräume eindringen. Halten Sie auch Ihre Lebensmittel immer fest verschlossen, um die Goldfliegen davon fernzuhalten. Bedenken Sie zudem, dass es den Fliegen auch möglich ist, im Kühlschrank ihre Eier abzulegen – daher ist es ebenfalls wichtig, die Lebensmittel im Kühlschrank ordentlich zu verschließen.

Um Goldfliegen von Ihren vier Wänden fernzuhalten, sollten Sie auch besonders gut auf Sauberkeit achten. Vermeiden Sie, dass Essensreste lange offen stehen bleiben, denn dort finden Goldfliegen ihre Nahrung. Leeren Sie besonders im Sommer Ihren Biomüll regelmäßig aus und bringen Sie Ihre Küchenabfälle immer sofort auf Ihren Kompost. Achten Sie zudem auf Lebensmittelreste, die sich zum Beispiel am Boden rund um Ihren Biomüll ansammeln, und entfernen Sie auch diese Brutstätten der Goldfliegen.

Goldfliegen vertreiben und bekämpfen

Die Bekämpfung von Goldfliegen kann mit unterschiedlichen Methoden erfolgen. So gibt es UV-Fallen, die mit der Aussendung von ultraviolettem Licht die Goldfliegen anlocken, die dann an einer Klebefolie hängen bleiben. Es gibt außerdem Modelle, bei denen die Fliegen durch ein unter Strom gesetztes Gitter abgetötet werden. Solche UV-Fallen werden häufig in der Gastronomie verwendet und dürfen nicht im Freien benutzt werden, denn dort würden auch nützliche Insekten wie Schwebfliegen angelockt und bekämpft.

Goldfliege in Venusfliegenfalle
Fleischfressende Pflanzen ernähren sich von den lästigen Insekten [Foto: EsHanPhot/ Shutterstock.com]

Im Haushalt werden besonders oft klebende Fliegenstrips oder Insektensprays zur Bekämpfung von Goldfliegen verwendet. Die einfachste Methode ist natürlich immer noch die altbewährte Fliegenklatsche, jedoch muss man hier jede einzelne Fliege erwischen. Eine Verbesserung der klassischen Fliegenklatsche sind elektrische Fliegenklatschen, die über Batterien eine geringe Spannung erzeugen, damit man die Fliegen nicht mehr mit voller Wucht treffen muss, denn die elektrische Spannung erledigt die Fliegen schon, wenn man in ihre Nähe kommt.

Eine weitere interessante Methode zur Bekämpfung von Goldfliegen sind natürlich fleischfressende Pflanzen. Diese speziellen Gewächse ernähren sich von Insekten wie Fliegen und können Sie so bei der Bekämpfung von lästigen Goldfliegen unterstützen. Hier erfahren Sie noch mehr über fleischfressende Pflanzen, insbesondere zur Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula), und darüber, wie man diese Pflanzen richtig pflegt.

Zusammenfassung Goldfliegen vertreiben und bekämpfen:

  • UV-Fallen sind zwar eine effektive Bekämpfungsmethode, allerdings locken diese auch Nützlinge an und töten sie, weswegen wir eine alternative Bekämpfung empfehlen
  • Als Alternative zur klassischen Fliegenklatsche können Sie auch eine elektrische Fliegenklatsche einsetzen, die häufig schneller zum Erfolg führt
  • Fleischfressende Pflanzen wie die Venusfliegenfalle ernähren sich unter anderem von Goldfliegen und können diese selbstständig fangen

In diesem Artikel finden Sie zusätzlich verschiedene Pflanzen, die Fliegen ganz natürlich vertreiben.

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