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Kugeldistel: Pflanzen, Pflegen & die schönsten Sorten

Regina
Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

An welchen Standort sollte man Kugeldisteln pflanzen? Was sollte man beim Schneiden und Pflegen von Kugeldisteln beachten? Wir geben Tipps und stellen die besten weißen und blauen Kugeldistel-Sorten vor. 

Ruthenische Kugeldisteln Viechs Blue
Die Ruthenische Kugeldistel ‘Veitchs Blue‘ erstrahlt in metallischem Blau [Foto: Brian Maudsley/ Shutterstock.com]

Die auffällige Kugeldistel mit ihren weißen oder violetten bis blauen Blütenköpfchen zieht im Garten sofort alle Blicke auf sich. Wir stellen Ihnen die Zierdistel, ihre Ansprüche und die besten Sorten vor.

Kugeldistel: Blütezeit, Herkunft und Eigenschaften

Die verschiedenen Varianten der Kugeldisteln (Echinops sp.) gehören allesamt zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie sind damit auch eng mit den anderen Disteln, wie der medizinisch genutzten Mariendistel (Silybum marianum) oder der äußerst kratzbürstigen Ackerkratzdistel (Cirsium arvense) verwandt. In unseren Gärten findet man meist eine der vier gängigsten Spezies. Die Ruthenische Kugeldistel (Echinops ritro) ist in pannonischen Gebieten heimisch, kommt in Österreich auch wild vor und ist dort gefährdet. Echinops bannaticus, die Banater Kugeldistel, stammt aus Südosteuropa. Die Drüsenblättrige Kugeldistel (Echinops sphaerocephalus) findet sich in Südeuropa, über den Kaukasus hinweg bis in der chinesische Provinz Xinjiang.

Kugeldisteln sind bei uns im Beet vollkommen winterhart und mehrjährig. Typisch für die Kugeldistel sind die tief geteilten und gezackten, bestachelten, dunkelgrünen Blätter. Diese bilden im Frühjahr zunächst eine Blattrosette nah am Boden. Im Sommer strecken sich lange, teils wollig behaarte, silberweiße bis rötliche Blütenstiele gen Himmel, die mit wenigen, kleinen Blättern besetzt sind. Die vielen kleinen Einzelblüten sitzen an der Spitze des Blütenstiels als rundes Köpfchen zusammen. Die Blütenblätter sind sternförmig und weiß, violett oder blau gefärbt. Die Blütezeit der Kugeldistel beginnt im Juli und dauert je nach Sorte bis August oder September an. Bienen und besonders Hummeln besuchen mit Vorliebe die Kugeldistel und sammeln dort Nektar und Pollen. Weitere bienenfreundliche Stauden haben wir in unserem Spezialartikel für Sie zusammengetragen.

Schmetterlinge auf blauer Kugeldistel
Neben Bienen und Hummeln bieten Kugeldisteln auch anderen Insekten wie Schmetterlingen Nahrung [Foto: CAGPhotography/ Shutterstock.com]

Kugeldistel-Sorten

Die Kugeldistel ist in verschiedenen Spezies und Sorten erhältlich, sie unterscheiden sich vor allem in Blütenfarbe und Wuchshöhe.

Blaue Kugeldisteln

  • ‘Taplow Blue’: Diese Banater Kugeldistel strahlt in intensivem Blau und bildet viele Blütenstiele aus. Die Sorte wird bis 1,20 Meter hoch und kann auch gut vegetativ vermehrt werden.
  • ‘Blue Glow’: Gehört zur Spezies der Banater Kugeldisteln und erreicht eine Wuchshöhe von etwa einem Meter.
  • ‘Veitchs Blue‘: Diese Ruthenische Kugeldistel wird etwa 50 bis 80 Zentimeter hoch und besitzt einen strahlenden Blauton mit leichtem Violettstich. Blätter und Blütenstiele sind silbrig-grün behaart.
  • ‘Platinum Blue’: Diese Ruthenische Kugeldistel erfreut uns mit leuchtend himmelblauer Blütenfarbe und einer niedrigen Wuchshöhe von 50 bis 60 Zentimetern.

Weiße Kugeldisteln

  • ‘Arctic Glow’: Diese Drüsenblättrige Kugeldistel bildet große, weißblühende Blütenköpfchen und zeigt mit ihrem rötlichen Stängel und den silbrig-grünen Blättern einen schönen Kontrast. Sie erreicht eine Höhe von bis zu einem Meter.
  • ‘Star Frost’: Eine reinweiße Banater Kugeldistel, die ihre Blütenköpfe auf hellgrünen Stängeln in etwa 80 Zentimetern Höhe trägt.
Insekten auf weißen Kugeldisteln
Weiße Kugeldistel-Sorten, wie ‘Star Frost‘, wirken besonders elegant [Foto: photoPOU/ Shutterstock.com]

Kugeldistel pflanzen

Kugeldisteln sind pflegeleicht und anspruchslos, also perfekt für jeden Garten und Staudenliebhaber geeignet. Welche Standorte die ungewöhnliche Distel bevorzugt und wann man sie am besten pflanzt, erfahren Sie hier.

Der richtige Standort für Kugeldisteln

Kugeldisteln sind recht trockenheitstolerant und vertragen die Sommerhitze auch an vollsonnigen Standorten. Sie werden außerdem nicht von Schnecken gefressen und wachsen sehr gut aufrecht und standfest auf lockeren, wenig humosen, eher trockenen Böden. An zu feuchten und nährstoffreichen Standorten neigt die Kugeldistel zum Umfallen. In Prärie- und Steinbeeten bildet sie einen abwechslungsreichen Blickfang, der sich gut mit anderen trockenheitsverträglichen Pflanzen wie Schafgarben (Achillea millefolium), Gipskräutern (Gypsophila) oder diversen Gräsern kombinieren lässt.

So pflanzt man die Kugeldistel in Kübel und Beet

Stauden pflanzt man am besten im Herbst, so kann die Kugeldistel noch ausreichend Wurzeln vor dem Winter ausbilden und startet mit dem kräftezehrenden Austrieb erst im nächsten Jahr. Kugeldisteln im Kübel sollten nicht im Freien überwintern, weil das Risiko, dass das Pflanzgefäß komplett durchfriert und die Wurzeln dabei zerstört, sehr hoch ist. Im Beet besteht diese Gefahr hingegen nicht, da niemals der komplette Boden gefriert. Der Pflanzabstand beträgt etwa 60 bis 70 Zentimeter, auf einem Quadratmeter sollten zwei Pflanzen stehen. Kleinere und kompaktere Sorten wie ‘Platinum Blue‘ können enger auf 40 Zentimeter Abstand gesetzt werden. In den ersten Wochen nach der Pflanzung sollten die Kugeldisteln je nach Witterung immer wieder leicht gewässert werden.

Kugeldistel in der Wüste
Die Kugeldistel wächst und blüht auch und besonders auf durchlässigen Böden [Foto: Dusya Kan/ Shutterstock.com]

Kugeldistel-Pflege: Unsere Tipps

Kugeldisteln sind äußerst pflegeleicht und werden kaum je von Schädlingen oder Krankheiten befallen, wenn sie an den richtigen Standort gepflanzt wurden. Gelegentlich können Blattläuse auftreten, diese werden jedoch nur in seltenen Fällen zur Plage. Bei zu feuchten Standorten kann es zur Wurzelfäule kommen.

Kugeldistel schneiden: So geht man vor

Die Kugeldistel ist schnittverträglich, die Schere kann also ohne Bedenken angesetzt werden. Notwendig kann das Zurückschneiden werden, wenn die Blütenköpfchen beispielsweise nach einem Gewitter abknicken. Die Blüten werden vor dem Öffnen auch gerne als Zierde geschnitten und getrocknet. Auch wer die unkontrollierte Ausbreitung der Kugeldistel verhindern will, muss die verblühten Blütenstände frühzeitig abschneiden, bevor sich die Samen auf den Weg machen. Meist jedoch vernaschen Vögel die fett- und proteinreichen Samen und legen sich so einen Winterspeck an. Die Blütenstiele werden immer ganz unten am Ansatz herausgeschnitten. Wie die meisten Stauden werden die Kugeldisteln im Herbst komplett bodennah zurückgeschnitten. Die Wurzeln überwintern im Boden und treiben im nächsten Frühjahr frisch aus.

Kugeldistel düngen

Kugeldisteln stellen geringe Nährstoffansprüche an den Boden. Auf sehr mageren Böden oder in Steingärten kann jedoch auch die Kugeldistel an Nährstoffmangel leiden, was sich in Verfärbungen der Blätter und geringer Wuchs- und Blühfreudigkeit ausdrückt. Im Frühjahr ist die beste Zeit, um Stauden wie die Kugeldistel zu düngen. Wir empfehlen einen vorwiegend organischen Langzeitdünger, wie unseren Plantura Bio-Universaldünger, der oberflächlich um die Pflanzen herum in den Boden eingearbeitet wird. Bodenorganismen setzen die im Granulat enthaltenen Nährstoffe langsam und schonend über die Saison hinweg frei.

Blaue Kugeldisteln mit gelben Blumen kombiniert
Die Kugeldistel lässt sich gut mit anderen trockenheitsverträglichen Stauden kombinieren [Foto: mcajan/ Shutterstock.com]

Kugeldistel vermehren

Am einfachsten lässt sich die Kugeldistel durch Teilung vermehren. Im Frühjahr wird hierfür einfach ein Teil der Staude mit einem scharfen Spaten abgestochen und an anderer Stelle wieder eingegraben. Das Anwachsen fällt der Pflanze hier besonders leicht, weil bereits viel Wurzelmasse vorhanden ist. Im Spätwinter, also noch zur Winterruhe, können Wurzelstecklinge zur Vermehrung der Kugeldistel geschnitten werden. Die dicken Wurzeln werden in 5 bis 10 Zentimeter lange Teilstücke geschnitten und in feuchte Erde mit großem Sandanteil gelegt, wobei die neue Pflanze dann aus Adventivknospen heraustreibt.

Die Gewinnung von Samen ist nur bei sortenrein bestäubten Blüten sinnvoll, die sich nicht mit anderen, in der Nähe stehenden Kugeldisteln verkreuzt haben könnten. Möchte man Samen der Kugeldistel gewinnen, so lässt man die Blütenstände einfach stehen und beobachtet das Ausreifen. Im Oktober werden die Achänen, also die Samen der Kugeldistel, reif und der Blütenstand trocknet ab. Nun können die Samen mitsamt Köpfchen abgeschnitten und im Haus nachgetrocknet werden.

Ist die Kugeldistel giftig?

Die Kugeldistel ist nicht giftig, sondern eine außergewöhnliche Zierde für jeden Staudengarten. Die Blüten werden liebend gern von Insekten besucht und Vögel verzehren die gehaltvollen Distelsamen im Herbst.

Die Kugeldistel ist nur eine der vielen insektenfreundlichen Pflanzen, die in unseren Gärten gedeihen. Heimische Wildbienen und andere wichtige Bestäuber sind auf eine abwechslungs- und artenreiche Bepflanzung angewiesen. Unsere Plantura Bienenweide enthält über 20 ein- und mehrjährige Arten, die besonders viel Pollen und Nektar produzieren. Eine Packung reicht für eine Fläche von bis zu 20 Quadratmetern, die sich bald darauf in ein blühendes Paradies für unsere Insekten verwandelt.

Bienenweide 150 g
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Wenn Ihnen viel an Bienen und anderen Insekten liegt, können Sie sich in unserem Artikel über weitere insektenfreundliche Stauden und Sträucher informieren.