Hochbeet selber bauen oder kaufen?

Max
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Pflanzen und deren Vielfalt in der Natur fand ich schon immer faszinierend. Daher habe ich nach meiner Ausbildung zum Schreiner das Studium der Gartenbauwissenschaften an der Hochschule in Weihenstephan begonnen. Zuhause kultiviere ich in Garten, Wald und Haus verschiedenstes; von kleinen Zimmerpflanzen bis hin zu großen Forstbäumen, wobei mein besonderes Interesse den Obstgehölzen gilt. Auch nach der Ernte verarbeite ich gerne die Früchte weiter zu Marmeladen, Wein oder diversen anderen Produkten.

Lieblingsobst: Apfel
Lieblingsgemüse: Paprika

Lohnt sich der Aufwand, ein Hochbeet selber zu bauen? Oder sollte man lieber ein Hochbeet oder einen Bausatz kaufen? Hier finden Sie Antworten auf Ihre Fragen.

Hochbeet im Garten
Ein Hochbeet passt in fast jeden Garten [Foto: fotofantasia/ Shutterstock.com]

Hochbeete sind aus vielerlei Gründen beliebt im Garten. Sie ermöglichen es, auch auf weniger fruchtbarem Boden oder Terrassen und Balkonen Gemüse, Erdbeeren oder Kräuter anzubauen. Außerdem erschweren sie Schnecken den Zugang, erleichtern die Bekämpfung von Unkraut und machen das Gärtnern auf einer Höhe von 70 oder 80 cm wesentlich bequemer und rückenfreundlicher als am Boden. Nicht zuletzt sind Hochbeete im Garten oft ein optischer Blickfang. Will man sich aus einem dieser Gründe seinen Garten mit einem Hochbeet verschönern, stellt sich schnell die Frage, wie und woher man sich das Hochbeet am besten beschafft. Sollte man lieber Bretter oder Paletten kaufen und ein Hochbeet bauen oder gleich einen Bausatz oder ein fertiges Hochbeet kaufen? Diese Entscheidung fällt Ihnen bestimmt leichter, indem Sie die Vor- und Nachteile beider Möglichkeiten genau abwägen.

Hochbeet selber bauen

Ein Hochbeet selber zu bauen, ist meist günstig im Vergleich zum Kauf. Jedoch bieten sich noch andere Vorteile.

Vorteile

Absolute Flexibilität

Angenommen, Sie entscheiden sich dafür, ein Hochbeet selber zu bauen, dann erweist sich die Flexibilität bei den Maßen und Materialien sowie bei der Ausstattung als sehr großer Vorteil. Sie können individuell aussuchen, wie groß und wie hoch Ihr Beet sein soll. Verfügen Sie über einen großen Garten, spricht einiges dafür, das Hochbeet größer als ein Standard-Hochbeet von circa 2 x 1 m zu bauen. Wenn Sie etwas längere Bretter wählen, vergrößert sich Ihre Anbaufläche ohne Probleme um einen oder mehr Quadratmeter. Kleingärtner dagegen können ihr Hochbeet perfekt an die eine oder andere Nische im Garten anpassen. Auch die Höhe des Hochbeetes kann beim Eigenbau-Modell individuell an die eigene Körpergröße oder an die Wurzelansprüche der zukünftigen Bepflanzung angepasst werden. Für flachwurzelnde Kräuter oder Erdbeeren wären Hochbeete höher als 50 cm der reinste Luxus.

Selbstgebautes Hochbeet
Wenn Sie ein Hochbeet selber bauen, können Sie kreativ werden [Foto: SalHar/ Shutterstock.com]

Freie Wahl über das Material und Möglichkeit, kreativ zu werden

Des Weiteren können Sie selbst auswählen, welches Material Sie verwenden. Bei Hochbeeten aus Holz können Sie bei einem Wunsch nach Langlebigkeit beispielsweise robuste Hölzer wie Eiche oder Lärche wählen. Besonders wasserbeständig ist Robinienholz. Diese Möglichkeit besteht bei erwerbbaren Hochbeeten, die meistens aus günstigem Holz wie Fichte angefertigt sind, nicht immer. Bezüglich des Materials stellt sich natürlich auch die Frage, ob für Sie nicht irgendwelche Werkstoffe wie Paletten, Steine oder Holz zur Verfügung stehen oder günstig zu erwerben sind. In diesem Fall könnten Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen und beispielsweise ein Hochbeet aus Paletten, ein mehr oder weniger aufwändiges Hochbeet aus Holz oder ein gemauertes oder trocken verbautes Hochbeet aus Stein bauen. Für mit Rollen versehene, fahrbare Hochbeete sollten wegen des Gewichts am besten nur kleinere Konstruktionen gebaut werden, damit ausreichend Stabilität gewährleistet werden kann und damit sich das Hochbeet nach dem Befüllen noch schieben lässt.

gemauertes Hochbeet
Ein gemauertes Hochbeet ist ein Blickfang [Foto: vaivirga/ Shutterstock.com]

Individualität und niedrige Kosten

Ein selbstgebautes Hochbeet punktet sicherlich durch seine Individualität und den persönlichen Wert, den es für den Erbauer hat. Schlussendlich ist ein selbstgebautes Hochbeet insofern vorteilhaft, da es im Mittel normalerweise kostengünstiger ist, einige Pfosten und Bretter oder Paletten, Nägel, Tackerklammern und Kaninchendraht zu kaufen als ein durchschnittliches, 80 cm hohes Hochbeet.

Hochbeet aus Paletten
Auch aus Paletten lassen sich schöne und kostengünstige Hochbeete bauen [Foto: kelifamily/ Shutterstock.com]

Nachteile

Zeitaufwand

An Vorteilen soll es also nicht mangeln, die dafür sprechen, ein Hochbeet selbst zu bauen. Doch die ganze Sache hat natürlich auch einen kleinen Haken. Denn ein Hochbeet baut sich nicht in zwei Stunden. Schon eine gut durchdachte Planung bedarf ein wenig Zeit, das Zusammensuchen der passenden Materialien im Sägewerk oder Baumarkt ist aufwendiger, als den Bausatz ins Auto zu laden. Wenn die Materialien noch in die richtige Größe gesägt werden müssen, kostet das zusätzlich Zeit. Um ein einigermaßen ebenes und stabiles Hochbeet zu bauen, sollte man außerdem ein wenig handwerkliches Geschick mitbringen. Ein Hochbeet aus Paletten oder ein Bausatz können preislich – bezüglich des Zeitaufwands – ein guter Kompromiss sein.

selbstgebautes Hochbeet aus Holz
Ein Hochbeet aus Holz kann relativ leicht selber gebaut werden [Foto: Kristen Prahl/ Shutterstock.com]

Hochbeet selber bauen: Vor- und Nachteile auf einen Blick

Vorteile:

  • Die Maße des Hochbeets können vollkommen flexibel gewählt werden.
  • Das Material kann je nach Ansprüchen an Optik und Langlebigkeit frei gestaltet werden.
  • Das Hochbeet selbst zu bauen, bietet eine handwerkliche Herausforderung und die Möglichkeit, kreativ zu werden und etwas Individuelles zu erschaffen.
  • Im Durchschnitt sind selbstgebaute Hochbeete kostengünstiger.

Nachteile:

  • Es dauert seine Zeit, den Bau zu planen, das passende Material zu besorgen und das Hochbeet zu zimmern.
  • Ein wenig handwerkliches Geschick und Werkzeug werden benötigt.
Hochbeet als Gewächshaus
Mit etwas Folie und einem Gerüst wird aus dem Hochbeet ein Mini-Gewächshaus [Foto: Trevor Clark/ Shutterstock.com]

Hochbeet kaufen: Wann ein gekauftes Hochbeet Sinn ergibt

Minimaler Zeitaufwand

Ein fertiges Hochbeet und teilweise auch Hochbeet-Bausätze sind in Bezug auf den Zeitaufwand unschlagbar. Es muss lediglich ein Standort mit den passenden Maßen vorhanden sein, das Beet oder der Bausatz bestellt oder im Baumarkt erworben werden und schon steht das Hochbeet im Garten. Was die handwerkliche Fingerfertigkeit und den Aufwand des Zusammenbauens anbelangt, können sich Bausätze natürlich stark unterscheiden. Wer also wirklich gar keine Arbeit haben möchte, sollte bei einem Bausatzangebot eher vorsichtig sein und sicherheitshalber eher ein fertiges Hochbeet kaufen.

Gekaufte Hochbeete: Eine Preisfrage

Preislich können Hochbeete oder Bausätze je nach optischem Anspruch gegenüber dem selbstgebauten Hochbeet klar im Nachteil sein. Vor allem sollte man beim Kauf des Hochbeets auch bedenken, dass eventuell zusätzlich zum Hochbeet noch einiges an Füllmaterial und Erde erworben werden müssen, wenn im Garten nicht mehrere Kubikmeter an organischem Material und Erde zur Verfügung stehen. Gerade wenn es um den Preis eines Hochbeets geht, sollte man sich auf jeden Fall Gedanken über das verwendete Material machen. Die meisten fertigen, hölzernen Hochbeete oder Bausätze bestehen aus Weichholz wie Fichte, Douglasie oder Lärche, wobei letztere in ihrer Verwitterungsbeständigkeit vergleichbar mit Harthölzern, also gut, abschneidet. Die Douglasie ist noch besser als Fichte, kann jedoch nicht mit einem harten Gehölz mithalten. Eher selten zu finden sind Hochbeete aus Eiche. Sie sind daher durchaus einen höheren Preis wert, wenn es sich um eine längerfristige Anschaffung handeln soll. Mitunter am langlebigsten sind Hochbeete aus Metall. Diese sollten allerdings korrosionsbeständig sein. So gibt es sogar spezielle Metalle wie Cortenstahl, welcher eine dünne Rostschicht ausbildet, die den darunterliegenden Stahl vor Verwitterung schützt. Diese Stahlvariante wird beispielsweise auch auf italienischen Autobahnen bei Leitplanken verwendet und bietet eine großartige Optik.

Hochbeet aus Stahl
Trotz toller Rostoptik können spezielle Stahlarten witterungsbeständig sein [Foto: Seepix/ Shutterstock.com]

Unterschiedliche Hochbeete zur Auswahl

Des Weiteren ist man bei einem gekauften Hochbeet bei den angebotenen Maßen eingeschränkter, als wenn man das Beet selbst baut. Das erworbene Hochbeet kann schwieriger individuell dem Garten oder der Körpergröße des Gärtners angepasst werden. Für die unterschiedlichen Wurzelansprüche der geplanten Kulturen gibt es jedoch bereits eine beachtliche Auswahl an tieferen Hochbeeten oder Beeten auf Stelzen. Diese sind praktisch, da sie leichter zu befüllen sind und nicht Unmengen an organischem Füllmaterial und teurer Erde verschlucken. Für viele flachwurzelnde Pflanzen wie zum Beispiel Radieschen, Zwiebeln, Salat oder Erdbeeren sind Hochbeete mit einer Tiefe von 40 bis 50 cm absolut ausreichend. Trotzdem lohnen sich für diese Kulturen Hochbeete, da sie für Schnecken wesentlich schwerer erreichbar sind – insbesondere, wenn zusätzlich ein Schutz vor Schnecken im Hochbeet angebracht wird. Für hochwachsende Pflanzen wie Tomaten oder Beerensträucher eignen sich ebenfalls tiefer liegende Hochbeete mit 40 bis 50 cm ab dem Boden – keine Stelzen-Hochbeete – besser, da die Kulturen befestigt und aufrecht gehalten werden können.

Tipp: Nicht nur die Wahl der Hochbeet-Art wird durch die geplante Bepflanzung beeinflusst, sondern auch der Standort des Hochbeets.

kleines Hochbeet
Für Balkon und Terrasse eignen sich kleine Hochbeete [Foto: Otto Born/ Shutterstock.com]

Wenn Sie Ihr Hochbeet gebaut oder gekauft haben, geht es daran, das Hochbeet zu bepflanzen. Dabei sollte immer auf die verschiedenen Ansprüche der Pflanzen geachtet werden.

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