Hochbeet selber bauen vs. Hochbeet kaufen
Lohnt sich der Aufwand, ein Hochbeet selber zu bauen? Oder lieber ein Hochbeet oder einen Bausatz kaufen? Hier finden Sie Antworten auf Ihre Fragen.

Hochbeete sind aus vielerlei Gründen beliebt im Garten. Sie ermöglichen es, auch auf weniger fruchtbarem Boden oder Terrassen und Balkonen Gemüse, Erdbeeren oder Kräuter anzubauen. Sie erschweren Schnecken den Zugang, erleichtern die Bekämpfung von Unkraut und machen das Gärtnern auf einer Höhe von 70 oder 80cm wesentlich bequemer und rückenfreundlicher als am Boden. Nicht zuletzt sind Hochbeete im Garten oft ein optischer Blickfang. Will man sich aus einem dieser Gründe seinen Garten mit einem Hochbeet verschönern, stellt sich schnell die Frage, wie und woher man sich das Hochbeet am besten beschafft. Lieber Bretter oder Paletten kaufen und das Hochbeet selber bauen oder gleich einen Bausatz oder ein fertiges Hochbeet kaufen? Diese Entscheidung fällt Ihnen bestimmt leichter, wenn Sie die Vor- und Nachteile beider Möglichkeiten besser abwägen können.
Inhalt
Hochbeet selber bauen: Was spricht dafür
Absolute Flexibilität
Angenommen, Sie entscheiden sich dafür, ein Hochbeet selber zu bauen, erweist sich Flexibilität bei den Maßen und Materialien sowie bei der Ausstattung als sehr großer Vorteil. Sie können individuell entscheiden, wie groß und wie hoch Ihr Beet sein soll. Verfügen Sie über einen großen Garten, spricht einiges dafür, das Hochbeet größer als ein Standard-Hochbeet von ca. 2 x 1m zu bauen. Lediglich etwas längere Bretter können Ihre Anbaufläche ohne Probleme um einen oder mehr Quadratmeter vergrößern. Kleingärtner dagegen können ihr Hochbeet perfekt an die eine oder andere Nische im Garten anpassen. Auch die Höhe des Hochbeets kann beim Eigenbau-Modell individuell an die eigene Körpergröße oder an die Wurzelansprüche der zukünftigen Bepflanzung angepasst werden. Für flachwurzelnde Kräuter oder Erdbeeren wären Hochbeete höher als 50cm der reinste Luxus.

Freie Wahl über das Material & Möglichkeit, kreativ zu werden
Des Weiteren können Sie selbst auswählen, welches Material Sie verwenden. Bei Hochbeeten aus Holz können Sie bei dem Wunsch nach Langlebigkeit beispielsweise Hartholz wählen. Diese Möglichkeit besteht bei erwerbbaren Hochbeeten, die meistens aus weicherem Holz (Fichte, Lärche etc.) bestehen, nicht immer. Bezüglich Material stellt sich natürlich auch die Frage, ob Ihnen nicht sowieso irgendwelche Werkstoffe wie Paletten, Steine oder Holz zur Verfügung stehen oder günstig zu erwerben sind. In diesem Fall könnten Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen und beispielsweise ein (fahrbares) Hochbeet aus Paletten, ein mehr oder weniger aufwendiges Hochbeet aus Holz oder ein gemauertes oder trockenverbautes Hochbeet aus Stein bauen. Für mit Rollen versehene fahrbare Hochbeete sollten wegen des Gewichts am besten nur zerteile Paletten (die ein 40cm hohes Hochbeet ergeben) oder Bretter aus Weichholz verwendet werden.

Individualität & niedrige Kosten
Ein selbstgebautes Hochbeet punktet sicherlich auch durch seine Individualität und den persönlichen Wert, den es für den Erbauer hat. Schlussendlich ist ein selbstgebautes Hochbeet natürlich insofern vorteilhaft, da es im Mittel normalerweise kostengünstiger ist, einige Pfosten und Bretter oder Paletten, Nägel, Tackerklammern und Kaninchendraht zu kaufen als ein durchschnittliches 80cm hohes Hochbeet.

Hochbeet selber bauen: Was spricht dagegen
Zeitaufwand
An Vorteilen soll es also nicht mangeln, die dafürsprechen, ein Hochbeet selbst zu bauen. Doch die ganze Sache hat natürlich auch einen kleinen Haken. Denn ein Hochbeet baut sich nicht in zwei Stunden. Schon eine gut durchdachte Planung bedarf ein wenig Zeit, das Zusammensuchen der passenden Materialien im Sägewerk oder Baumarkt ist aufwendiger, als den Bausatz ins Auto zu laden und wenn die Materialien noch in die richtige Größe gesägt werden müssen, dauert das nochmal ein Weilchen. Um ein einigermaßen ebenes und stabiles Hochbeet zu bauen, sollte man außerdem ein wenig handwerkliches Geschick mitbringen. Ein Hochbeet aus Paletten oder ein Bausatz, können preislich als auch bezüglich des Zeitaufwands ein guter Kompromiss sein.

Hochbeet selber bauen: Die Vor- und Nachteile auf einen Blick
Vorteile:
- die Maße des Hochbeets können vollkommen flexibel gewählt werden
- das Material kann je nach Ansprüchen an Optik und Langlebigkeit frei gewählt werden
- das Hochbeet selbst zu bauen, bietet eine handwerkliche Herausforderung und die Möglichkeit, selbst kreativ zu werden und etwas Individuelles zu erschaffen
- im Durchschnitt kostengünstiger
Nachteile:
- es dauert seine Zeit, den Bau zu planen, das passende Material zu besorgen und das Hochbeet zu zimmern
- ein wenig handwerkliches Geschick wird benötigt

Hochbeet kaufen: Wann ein gekauftes Hochbeet Sinn macht
Minimaler Zeitaufwand
Ein fertiges Hochbeet und teilweise auch Hochbeet Bausätze sind in Bezug auf den Zeitaufwand unschlagbar. Es muss lediglich ein Standort mit den passenden Maßen vorhanden sein, das Beet oder der Bausatz bestellt oder im Baumarkt erworben werden und schon steht das Hochbeet im Garten. Was die handwerkliche Fingerfertigkeit und den Aufwand des Zusammenbauens anbelangt, können sich Bausätze natürlich stark unterscheiden. Wer also wirklich gar keine Arbeit haben möchte, sollte bei einem Bausatz eher vorsichtig sein und sicherheitshalber eher ein fertiges Hochbeet kaufen.
Gekaufte Hochbeete: Eine Preisfrage
Preislich können Hochbeete oder Bausätze je nach optischem Anspruch gegenüber dem selbstgebauten Hochbeet ein klarer Nachteil sein. Vor allem sollte man beim Kauf des Hochbeets auch bedenken, dass eventuell zusätzlich zum Hochbeet noch einiges an Füllmaterial und Erde erworben werden müssen, wenn im Garten nicht mehrere Kubikmeter an organischem Material und Erde zur Verfügung stehen. Gerade wenn es um den Preis eines Hochbeets geht, sollte man sich auf jeden Fall Gedanken über das verwendete Material machen. Die meisten fertigen, hölzernen Hochbeete oder Bausätze bestehen aus Weichholz (Fichte, Douglasie, Lärche), wobei Lärche in ihrer Verwitterungsbeständigkeit vergleichbar mit Harthölzern gut abschneidet. Douglasie schneidet noch besser ab als Fichte, kann jedoch nicht mit einem Hartholz wie Eiche mithalten. Eher seltener zu findende Hochbeete aus Eiche sind daher durchaus einen höheren Preis wert, wenn es sich um eine längerfristige Anschaffung handeln soll.

Unterschiedliche Hochbeete zur Auswahl: Geplante Bepflanzung im Blick haben
Des Weiteren ist man bei einem gekauften Hochbeet bei den angebotenen Maßen natürlich bei weitem eingeschränkter als wenn man das Beet selbst baut. Das Beet kann schwieriger individuell dem Garten oder der Körpergröße des Gärtners oder der Gärtnerin angepasst werden. Für die unterschiedlichen Wurzelansprüche der geplanten Kulturen gibt es jedoch bereits eine beachtliche Auswahl an tieferen Hochbeeten oder Beeten auf Stelzen. Diese sind praktisch, da sie leichter zu befüllen sind und nicht Unmengen an organischem Füllmaterial und teurer Erde verschlucken. Für viele flachwurzelnde Pflanzen wie zum Beispiel Radieschen, Zwiebeln, Salat oder Erdbeeren sind Hochbeete mit einer Tiefe von 40-50 cm absolut ausreichend. Trotzdem lohnen sich für diese Kulturen Hochbeete, da diese für Schnecken wesentlich schwerer erreichbar sind, insbesondere wenn zusätzlich ein Schutz vor Schnecken im Hochbeet angebracht wird. Für hochwachsende Pflanzen wie Tomaten oder Beerensträucher eignen sich ebenfalls tiefer liegende Hochbeete (40-50cm ab Boden; keine Stelzen-Hochbeete) besser, da die Pflanzen besser befestigt und aufrecht gehalten werden können.
Tipp: Nicht nur die Wahl der Hochbeet-Art wird durch die geplante Bepflanzung beeinflusst, sondern auch der Standort des Hochbeets.

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