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Goldregen: Steckbrief, Sorten & Vermehrung

Alina
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Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Der Goldregen wird aufgrund seiner goldgelben, herabhängenden Blütentrauben häufig als Ziergehölz genutzt. Dabei erweist sich die attraktive Pflanze als pflegeleicht und trockenheitsresistent.

Hängende Blüten des Goldregen
Die goldgelben, langen Blütentrauben machen den Goldregen zu einem Blickfang [Foto: BestPhotoStudio/ Shutterstock.com]

Besonders wegen der langen Blütezeit, in der die zahlreichen Schmetterlingsblüten einen zarten Duft verströmen, wird der Goldregen (Laburnum spec.) geschätzt. Trotz seiner äußerst dekorativen Erscheinung darf nicht vergessen werden, dass der Goldregen sehr giftig ist und nur geringe Dosen schon gefährliche bis tödliche Auswirkungen haben können.

Goldregen: Eigenschaften und Herkunft

Der Goldregen ist auch unter den Synonymen Goldrausch, Gelbstrauch und Bohnenbaum bekannt. Er gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) und kann anhand der Blütenform eindeutig den Schmetterlingsblütlern (Faboideae) zugeordnet werden. Die Gattung des Goldregens setzt sich nur aus zwei Arten zusammen. Das Ursprungsgebiet des Gemeinen Goldregens (Laburnum anagyroides) erstreckt sich von den Alpen bis zu den Pyrenäen in Höhenlagen von etwa 300 bis 1.000 m. Diese Art ist im südlichen Mitteleuropa und bis Südosteuropa verbreitet. Der Alpen-Goldregen (Laburnum alpinum) ist in denselben Gebirgsregionen – von Frankreich bis Italien, im gesamten Balkan sowie in Österreich, Ungarn, Tschechien und der Slowakei – verbreitet. In Deutschland sind außerdem beide Arten mehr oder weniger neophytisch etabliert. Das bedeutet, dass sie sich in nicht-heimischen Gebieten integriert haben. Zu den Naturstandorten gehören unter anderem Felshänge und Busch- sowie Buchenwälder.

Goldregen-Baum im Gebirge
Der Goldregen ist in bestimmten Gebirgsregionen zu finden [Foto: ilGhisle/ Shutterstock.com]

Der sommergrüne Goldregen kann ein 6 bis 8 m hoher Strauch oder ein mehrstämmiger Baum werden. Seine Breite erstreckt sich auf bis zu 4 m. Der Wuchs ist aufrecht buschig und seine Form ähnelt meist der eines Trichters. Die langgestielten Blätter des Goldregens sind dreiteilig gefiedert und stehen wechselständig an den Zweigen. Sie sind schmal eiförmig bis elliptisch geformt. Das Holz des Goldregens ist äußerst hart und eignet sich deshalb gut für Schreinerarbeiten, wird allerdings eher selten verwendet. Die gelben, zwittrigen Blüten des Goldregens hängen in bis zu 30 cm langen Trauben von den Zweigen herab. Später bildet sich eine erst grüne und schließlich braune Hülsenfrucht aus. Die Blüten sind aufgrund des geringen bis mäßigen Nektar- und Pollenangebots nicht sehr attraktiv für Insekten.

Wann hat Goldregen Blütezeit?

Die Blütezeit des Goldregens erstreckt sich von Mai bis Juni. In warmen Regionen kann sich der Beginn der Blüte schon etwas früher, etwa ab Mitte April, ankündigen. Grundsätzlich sollte aber beachtet werden, dass der Goldregen erst ab einem gewissen Alter blüht. Erwirbt man also ein recht junges Exemplar, dann kann es sein, dass die Blüte des Goldregens noch etwas auf sich warten lässt. Meist blüht die Pflanze ab dem fünften Jahr – das ist allerdings auch davon abhängig, ob es sich um einen generativ oder vegetativ vermehrten Goldregen handelt.

Früchte des Goldregen
Die Früchte des Goldregens haben eine bohnenähnliche Form [Foto: simona pavan/ Shutterstock.com]

Dem Goldregen ähnliche Pflanzen

Eine starke Ähnlichkeit zum Goldregen weist die Röhren-Kassie (Cassia fistula) auf. Sie wird sogar unter anderem als Indischer Goldregen bezeichnet. Betrachtet man die Blüten und das Laub etwas genauer, so werden jedoch Unterschiede sichtbar: Im Gegensatz zu den Schmetterlingsblüten des Goldregens weist die Röhren-Kassie Blüten mit 5 freien Kronblättern auf und ihre Blätter sind paarig anstatt dreiteilig gefiedert. Vor allem die 30 bis 60 cm lange Frucht der Röhren-Kassie ist auffällig anders. Deren Kerne sind das hauptsächlich Giftige an den Pflanzen. Eine weitere dem Goldregen ähnliche Strauchpflanze ist die Petterie (Petteria ramentacea). Dieser Kleinstrauch wird bis zu 2 m hoch und trägt eine etwas dezentere Blütenpracht, die nicht von den Zweigen herabhängt. Seine Samen sind ebenfalls giftig.

Blüten des Indischen Goldregen
Die Röhren-Kassie ähnelt dem Goldregen stark [Foto: happykamill/ Shutterstock.com]

Die schönsten Arten und Sorten

Wie bereits erwähnt, besteht die Gattung des Goldregens nur aus zwei Arten. Zusätzlich findet man häufig eine Hybridform im Handel. Außerdem gibt es einige verschiedene Sorten, die sich hauptsächlich in ihrer Wuchsform unterscheiden. Wir stellen die Goldregen-Arten und -Sorten folgend vor.

Gemeiner Goldregen

Der Gemeine Goldregen ist ebenfalls als Gewöhnlicher Goldregen bekannt und kann zwischen 6 und 8 m hoch sowie 4 m breit werden. Er wächst bevorzugt in wärmebegünstigten Lagen an sonnigen bis halbschattigen Standorten auf stickstoffärmeren, trockenen und durchlässigen Böden. Der Gemeine Goldregen ist als gut hitze- und trockenheitstolerant einzustufen.

  • Laburnum anagyroides ˈAureumˈ: Diese schwachwüchsige Sorte wird nur etwa 4 m hoch und 3 m breit. Sie trägt gelblich-grünes Laub, welches später vollständig grün wird.
  • Laburnum anagyroides ˈAutumnaleˈ: An dieser Variante erscheint ein zweiter Blütenflor im Oktober.
  • Laburnum anagyroides ˈPendulumˈ: Bei ˈPendulumˈ handelt es sich ebenfalls um eine schwachwüchsige Sorte mit einer Höhe von 4 m und Breite von 3 m. Außergewöhnlich sind hier die bogig überhängenden Seitenäste.
  • Laburnum anagyroides ˈQuercifoliumˈ: Auch dieser Goldregen ist schwachwüchsig und besitzt dieselben Maße wie die vorherigen Sorten. Er besitzt gelappte Blätter.
Zweige des Gewöhnlichen Goldregen
Der Gemeine Goldregen ist gelegentlich auch als Hochstamm erhältlich [Foto: Ihor Hvozdetskyi/ Shutterstock.com]

Alpen-Goldregen

Der Alpen-Goldregen erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 6 m und wird 4 m breit. Sein Standort sollte ebenfalls sonnig bis halbschattig liegen und einen stickstoffärmeren bis mäßig stickstoffreichen, humusarmen Boden aufweisen, der mäßig trocken bis frisch sowie durchlässig ist. Wenn die Art angewachsen ist, übersteht auch sie gelegentliche Trockenphasen.

  • Laburnum alpinum ˈColumnareˈ: Bei dieser Sorte handelt es sich um eine Säulenform, die etwa 4 m hoch und 1 m breit wird.
  • Laburnum alpinum ˈPendulumˈ: ˈPendulumˈ ist eine Trauerform. Der Goldregen erreicht eine Höhe von 6 m und eine Breite von 4 m und besitzt bogig überhängende Zweige.
Alpen-Goldregen in den Bergen
Der Alpen-Goldregen kann bis zu 6 m hoch werden [Foto: COULANGES/ Shutterstock.com]

Edel-Goldregen

Der Edel-Goldregen (Laburnum x watereri) ist durch Kreuzung der beiden vorherigen Arten entstanden. Er wird ebenfalls bis zu 6 m hoch und 4 m breit. Auffällig ist der stärker ausgeprägte Duft der Blüten. In den Standortansprüchen ähnelt er den beiden Elternarten.

  • Laburnum x watereri ˈVossiiˈ: Diese Sorte wird zwischen 4 und 5 m hoch sowie 3 bis 4 m breit. Sie ist außerdem sehr reichblühend.
Blüten des Edelgoldregen
Die Blütenpracht des Edelgoldregens duftet angenehm [Foto: Fotokon/ Shutterstock.com]

Tipp: Der außergewöhnliche Chimären-Goldregen (Laburnocytisus adamii) ist bei einer Veredelung von Purpur-Ginster (Chamaecytisus purpureus) auf den Gewöhnlichen Goldregen zufällig an einem Nebentrieb entstanden. Ein Chimären-Goldregen bildet goldgelbe, blass- und dunkelpurpurfarbene Blüten an einer einzigen Pflanze.

Rosafarbene Blüte des Chimären-Goldregen
Diese Färbung des zufällig entstandenen Chimären-Goldregens ist außergewöhnlich [Foto: Nahhana/ Shutterstock.com]

Ist Goldregen winterhart?

Der Goldregen verfügt über eine Winterhärte von bis zu -26 °C. Allerdings kann es sinnvoll sein, einen Schutz am Stamm anzubringen, um Frostrisse zu vermeiden, die durch hohe Temperaturschwankungen entstehen können. Dafür kann entweder ein Bio-Baumanstrich verwendet werden oder eine eng angelegte Schilfrohrmatte. Außerdem steigert ein geschützter Standort wie zum Beispiel an einer Mauer im Winter die Vitalität des Goldregens.

Goldregen vermehren

Das Vermehren des Goldregens kann über Samen, Stecklinge, Steckhölzer, aber auch Veredelung stattfinden. Letztere Methode benötigt auf jeden Fall etwas Erfahrung und ist weniger für Anfänger geeignet. Die Stecklingsvermehrung ist die einfachste Methode für die Vermehrung des Goldregens. Stecklinge werden am besten im zeitigen Frühjahr geschnitten – dafür werden etwa 15 cm lange Stücke von verholzten einjährigen Trieben abgenommen. Steckhölzer dagegen kürzt man außerhalb der Vegetationsperiode der Pflanze, also im Winter. Dabei werden komplett verholzte, kahle Aststücke mit mehreren Blattknoten verwendet. Wie bei der Vermehrung des Goldregens über Samen vorgegangen wird, erläutern wir im Folgenden.

Goldregen aussäen:

  • Aussaatzeitraum: September – Dezember
  • Samen aus vertrockneten Hülsen entnehmen
  • Saatgut vor der Aussaat 24 Stunden in lauwarmem Wasser einweichen
  • Töpfe mit durchlässigem Pflanzsubstrat befüllen, Goldregen-Samen ca. 1 cm tief säen und leicht mit Erde bedecken
  • Substrat gleichmäßig feucht halten
  • Pflanztöpfe an einen frostgeschützten Ort ins Freie stellen, da der Goldregen ein Kaltkeimer ist
  • Keimungsprozess dauert mehrere Monate
Junge Goldregenpflanze
Es kann auch vorkommen, dass sich der Goldregen selbst über Samen vermehrt [Foto: Volodymyr Nikitenko/ Shutterstock.com]

Tipp: Vor allem bei der Aussaat, aber auch bei den anderen Vermehrungsmethoden lässt die erste Blüte ein paar Jahre auf sich warten. Wer also schon bald den Anblick der bezaubernden Blütenpracht genießen möchte, der sollte sich besser ein etwas älteres Exemplar anschaffen. Wie Sie den Goldregen pflanzen und pflegen, erfahren Sie in unserem Spezialartikel.

Der winterharte Blasenstrauch (Colutea spec.) gehört ebenfalls zu den Hülsenfrüchtlern und ist leicht giftig. Besonders durch seine aufgeblasenen Früchte hat die Pflanze einen hohen Zierwert.