Sommerflieder schneiden: Zeitpunkt & Anleitung

Elisabetta
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Durch mein Studium der Agrarwissenschaften in Hohenheim konnte ich meine Begeisterung für Pflanzen vertiefen und viel faszinierendes Wissen über die Pflanzenwelt gewinnen. Meine Freizeit verbringe ich gerne in der Natur, denn dort fühle ich mich am wohlsten und komme zur Ruhe. Aus diesem Grund gedeihen auf meinem Balkon neben einer Weinrebe auch viele Sommerblumen und verschiedene Kräuter, an denen ich meine Pflanzenliebe ausleben kann.

Lieblingsobst: Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Spinat, Tomaten

Der Sommerflieder wird auch Schmetterlingsflieder genannt – und das nicht ohne Grund. Seine Blüten ziehen Schmetterlinge magisch an, die ihn umschwirren.

Blüten des Sommerflieders
Seine Blüten duften wunderbar süßlich und ziehen reichlich Schmetterlinge an [Foto: Linda Bestwick/ Shutterstock.com]

Unzählige Herzen von Hobbygärtnern hat der einst exotische Sommerflieder (Buddleja davidii) bereits erobert. Sein Erfolg beruht auf der Fülle an Blüten, die Schmetterlinge in Heerscharen anziehen. Inzwischen darf man sich bei den zahlreichen Sommerflieder-Sorten entscheiden, welche Blütenfarbe besonders gut in den Garten passt. Damit der Strauch jedes Jahr von Neuem reich blüht, wird ab und an ein Rückschnitt fällig.

Muss man Sommerflieder schneiden?

Zwar ist dieser nicht zwingend erforderlich, doch er kann blühfaule Exemplare zu neuen Anstrengungen anspornen. Natürlich ist es ebenso wichtig, dass der Sommerflieder am richtigen Standort gepflanzt und später entsprechend gepflegt wird. Um den üppig wachsenden Schmetterlingsstrauch kleiner zu halten, ist ein regelmäßiger Rückschnitt unabdingbar. Gerade bei verkahlten Sommerfliedern bewirkt ein Verjüngungsschnitt wahre Wunder. Da Schmetterlingssträucher ein starkes Ausbreitungsbedürfnis haben, ist es durchaus sinnvoll, Verblühtes beizeiten zu entfernen.

Wann schneidet man Schmetterlingsflieder?

Sie können den Rückschnitt zu verschiedenen Jahreszeiten vornehmen – wie Sie dabei vorgehen, erklären wir Ihnen im Folgenden.

Tipp: Die Vermehrung der Sommerflieder funktioniert unter anderem über Stecklinge. Möchten Sie ein weiteres Exemplar in Ihrem Garten haben, können Sie während des Rückschnitts passende Triebe aufbewahren.

Schnitt des Schmetterlingsflieders
Nach einem erfolgreichen Schnitt bildet sich eine Vielzahl an Blütenständen [Foto: Wut_Moppie/ Shutterstock.com]

Verjüngungsschnitt im Winter oder Frühjahr

Schneiden Sie Ihren Sommerflieder im späten Winter beziehungsweise frühen Frühjahr. Zu diesem Zeitpunkt steht der Flieder nicht im Saft und es nisten keine Vögel oder andere Lebewesen im Geäst. Optimal ist ein Schnitt im Februar an einem frostfreien Tag. Im Spätwinter können Sie Ihren Sommerflieder radikal verjüngen und auf Stock setzen.

Rückschnitt im Herbst

Auch im Herbst nach der Blüte können Sie Ihren Schmetterlingsflieder beschneiden. Dabei sollten Sie allerdings nicht so radikal vorgehen wie beim Winterschnitt. So dürfen Sie höchstens kleine Eingriffe vornehmen, etwa wenn der Strauch etwas eingekürzt werden muss.

Schmetterlingsflieder
Lediglich zur Blütezeit sollte Schmetterlingsflieder nicht geschnitten werden

Verblühtes im Spätsommer entfernen

Wichtig ist das Entfernen von verwelkten Blüten im Spätsommer und Herbst. Der Blütezeitpunkt des Gewächses liegt zwischen Juli und September. Schmetterlingssträucher produzieren Unmengen an Samen – versäumen Sie es, die vertrockneten Blütenstände wegzuschneiden, so wächst der Flieder bald überall.

Anleitung: Sommerflieder richtig schneiden

Schmetterlingssträucher sind schnellwüchsig und äußerst schnittverträglich. Bei einem Rückschnitt können Sie also nicht viel falsch machen. Selbst wenn Sie einmal radikaler vorgehen möchten, müssen Sie nicht auf die Blüten im selben Jahr verzichten. Diese erscheinen ohnehin nur an den einjährigen Trieben, die sich erst nach dem Schnitt entwickeln.

Schmetterlingsflieder nach dem Rückschnitt
Ein konsequenter Rückschnitt ist wichtig für zahlreiche neue Blüten [Foto: Thijs de Graaf/ Shutterstock.com]

Verjüngungsschnitt

Sommerflieder kann bedenkenlos radikal zurückgeschnitten werden – und das sogar jährlich. Lassen Sie etwa die letzten 20 bis 30 cm der Pflanze stehen und schneiden Sie immer knapp oberhalb einer Knospe beziehungsweise einer Blattachsel. Verwenden Sie dazu unbedingt scharfes und sauberes Werkzeug, sodass keine Eintrittspforten für Pathogene entstehen und die Wunden schnell heilen können. Damit das Wasser nicht auf der Schnittkante stehen bleibt, sollten Sie immer in einem schrägen Winkel schneiden.

Verwelkte Blüten am Sommerflieder abschneiden

Sind die Blüten erst einmal verblüht, lohnt es sich, die Blütenstände zu entfernen, bevor sich Samen ausbilden. Andernfalls kann es passieren, dass sich der Schmetterlingsstrauch rasch im Garten und ringsherum ausbreitet. Die jungen Sämlinge sind zwar schnell wieder entfernt, aber man kann sich diese Arbeit auch sparen. Schneiden Sie die verwelkten Blütenstände einfach bis zur nächsten Blattachsel zurück. Haben Sie das Verblühte rechtzeitig entfernt, können Sie es unbesorgt in den Kompost geben. Sind allerdings bereits Samenanlagen vorhanden, sollten Sie zur Entsorgung besser den Hausmüll wählen.

Blüten des Schmetterlingsflieders
Die verwelkten Blütenstände sollten unbedingt entfernt werden [Foto: Michelle Le Grand/ Shutterstock.com]

Hinweis: Der Schmetterlingsstrauch oder Sommerflieder gilt aufgrund seiner Ausbreitungstendenz in Europa als invasiv. Die exotische Pflanze hält sich nicht an Gartenzäune, sondern dringt in die Landschaft vor und verdrängt dabei einheimische Arten. Doch verdammen sollte man den Strauch trotzdem nicht. Der Name „Schmetterlingsstrauch“ wurde gewählt, weil er für Schmetterlinge und Hummeln durch die lange Blütezeit und den Blütenreichtum eine wertvolle Nahrungspflanze darstellt. Schmetterlingssträucher haben also definitiv einen Mehrwert für die Insekten. Dennoch ist es ratsam, eine unkontrollierte Ausbreitung beispielsweise durch das Abschneiden der verwelkten Blüten zu verhindern. Zwar gibt es auch sterile Sorten – diese sind aber für Insekten wertlos.

Natürlich existieren noch zahlreiche weitere Futterpflanzen für Insekten. Möchten Sie den Bestäubern etwas Gutes tun, dann finden Sie hier eine Auswahl an insektenfreundlichen Pflanzen. Sie können ebenfalls auf insektenfreundliche Saatgutmischungen wie die Plantura Schmetterlingswiese zurückgreifen. Dieser bietet Schmetterlingen und Raupen ein reichhaltiges Nahrungsangebot.

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