Baumchili: Tipps zum Pflanzen & Pflegen eines Chili-Baumes

Lea
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Ich habe ökologische Landwirtschaft studiert und erprobe gemeinsam mit Freunden neue Anbaumethoden und andere gärtnerische Experimente in einem Gemeinschaftsgarten. Mir liegt vor allem ein ressourcenschonender und rücksichtsvoller Umgang mit der Natur am Herzen. Die biologische Landwirtschaft ist deshalb meine große Leidenschaft und auch für Zierpflanzen kann ich mich begeistern.

Lieblingsobst: Erdbeere, Mango, Guave
Lieblingsgemüse: Artischocke, Tomate, Rucola

Der Chili-Baum ist eine ganz besondere Chili-Art und ein echter Hingucker. Hier erfahren Sie, wie man Baumchili richtig pflanzt und pflegt.

kleine rote Chili am Chili-Baum
Der scharfe Baumchili kann auch in unseren Gärten gedeihen [Foto: Little Adventures/ Shutterstock.com]

Baumchilis (Capsicum pubescens) sind ein besonderer Hingucker im Garten oder auf dem Balkon. An einem kleinen Stamm wachsen dabei viele bunte Chilis wie auf einem kleinen Baum. Weil diese Chili-Art viele Jahre alt werden kann und der Stamm der Pflanze verholzt, wird sie auch Chili-Baum genannt. Mit einigen Tipps und Tricks können Sie diese exotische Pflanze auch bei sich Zuhause anbauen. In unserem Artikel erfahren Sie, woher der Baumchili kommt und wie sie richtig gepflanzt und gepflegt wird.

Baumchili: Herkunft und Eigenschaften

Der Baumchili (manchmal auch Chili-Baum genannt) ist eine ganz besondere Chili-Art der Gattung der Paprika (Capsicum). Bekannt ist sie vor allem in Mittel- und Südamerika. Sie erfreut sich aber auch bei uns immer größerer Beliebtheit. Der Artname pubescens bedeutet so viel wie „behaart“, womit die Blätter des Baumchilis gemeint sind, die in der Tat sehr haarig sind. Der Baumchili hat viele unterschiedliche Namen, je nachdem in welcher Gegend der Welt man sich befindet. In Bolivien und Peru wird er „Rocoto“ und „Locoto“ genannt. In Mexiko dagegen „Chile Manzano“ und „Chile Peron“. Auch die Inkas schätzten wohl schon die scharfen Schoten und kultivierten den Baumchili schon vor tausenden von Jahren. Die Schärfe liefert nicht nur die Frucht selbst, die verschiedenste Farben haben kann, sondern auch die schwarzen Samen der Früchte.

Aufgeschnittene Früchte des Chili-Baumes
Die Samen und das Fruchtfleisch machen die Schärfe des Baumchili aus [Foto: Dany Kurniawan/ Shutterstock.com]

Der Baumchili blüht in sehr schönen, zarten lila Blüten. In ihrer tropischen Heimat können Baumchilis bis zu 15 Jahre alt werden und vier Meter hoch wachsen. Die Früchte des Chili-Baumes sind unterschiedlich geformt, aber deutlich kleiner als „normale“ Chilis. Verwendung findet der Baumchili in der Küche zum Würzen und Verfeinern von Speisen. Am bekanntesten ist wohl die feurig fruchtig-scharfe Salsa aus Mexiko, bei der reichlich Baumchili zum Einsatz kommt. In Peru werden die Baumchilis mit Fleisch gefüllt und als „Rocotto relleno“ verspeist.

Baumchili kaufen: Das sollten Sie beachten

Beim Kauf eines Chili-Baumes sollten Sie darauf achten, wirklich auch eine Pflanze der Art Capsicum pubescens zu erstehen. In vielen Baummärkten und Gartencentern werden sogenannte „Zierchilis“ angeboten, die den Eindruck eines kleinen Chili-Baumes machen. Dabei handelt es sich allerdings meist um eine Sorte der Art Capisum annum und nicht um einen richtigem Baumchili. Also lieber zweimal nachschauen und auf Nummer sicher gehen. Von Interesse beim Kauf sollte auch die Sorte der Baumchili sein – diese bestimmt nämlich Form und Farbe der Früchte. Einige interessante Sorten des Baumchilis sind:

  • ‚Chile de Seda‘: Diese Baumchili-Sorte trägt viele kleine, gelbe und längliche Früchte.
  • ‚Rocoto Canario‘: Diese Sorte wird auch Kanarienfarbiger Rocoto genannt und trägt gelbe runde Früchte.
  • ‚Rocoto Manzano‘: Der sogenannte Apfelrocoto trägt rote oder orange runde Früchte.
  • ‚Rocoto Peron‘: Mit roten länglichen Früchten überzeugt der sogenannte Birnenrocoto.
  • ‚Rocoto Rojo‘: Diese Sorte trägt rote, runde Früchte.
Bunte Chilis
Beim Kauf kann man sich zwischen verschiedenen bunten Sorten des Baumchilis entscheiden [Foto: mircea dobre/ Shutterstock.com]

Außerdem sollten Sie beim Kauf eines Chili-Baumes Wert auf einen guten Gesundheitszustand der Pflanze legen. Der Strauch sollte einen vitalen und gesunden Eindruck machen und frei von Schädlingen oder Krankheiten sein.

Baumchili pflanzen

Ursprünglich von der Sonne Mexikos verwöhnt, ist der Baumchili nicht winterhart. Daher kann er bei uns nur im Topf angebaut werden. Im Winter kann die Pflanze im Topf dann ins Warme umziehen. Im Sommer freut sich Ihr Chili-Baum über einen Platz im Garten oder auf der Terrasse. Dieser sollte allerdings halbschattig sein. Während der Blüte möchte der Baumchili am liebsten ganz im Schatten stehen. Zum Reifen stellen Sie die Pflanze dann an einen windgeschützten, halbschattigen Standort. Das Substrat für den Chili-Baum sollte locker und nährstoffreich sein. Baumchilis lieben einen neutralen, sogar eher leicht sauren pH-Wert. Optimal ist ein pH-Wert von 6,5.

Standortansprüche des Chili-Baums:

  • Im Winter im Haus
  • Im Sommer draußen
  • Bei der Blüte im Schatten
  • Sonst im Halbschatten und windgeschützt
  • Lockeres, nährstoffreiches Substrat
  • pH-Wert von 6,5
Blüte der Baumchili
Während der Blütezeit sollte die Pflanze an einem schattigen Standort stehen [Foto: Manfred Ruckszio/ Shutterstock.com]

Anleitung Chili-Baum pflanzen

Zum Pflanzen wählen Sie einen ausreichend großen Topf aus – ein Fassvermögen von 10 Litern ist dabei ausreichend. Der gesamte Wurzelballen sollte ausreichend Platz haben, um sich ungestört ausbreiten zu können. Außerdem sollte der Topf mit einem Abflussloch und einer Drainageschicht, beispielsweise aus Tonscherben oder Kies, ausgestattet sein. Als Substrat können Sie Blumenerde mit Kompost, Sand, Hornspänen und Kalk vermengen. Auch unsere Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde eignet sich ideal für Ihre Chilis.

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Zusammenfassung Baumchili pflanzen:

  • Ausreichend großen Pflanzkübel wählen
  • Drainageschicht anlegen
  • Pflanzerde anmischen
  • Topf zu einem Drittel mit Substrat füllen
  • Pflanze einsetzen, sodass der Wurzelballen sich ausreichend entfalten kann
  • Topf mit Substrat auffüllen
  • Gut angießen

Eine allgemeine Anleitung zum Pflanzen von Chilis können Sie hier nachlesen.

Baumchili pflegen

Nur mit einer sachgemäßen Pflege kann der Baumchili Ihnen eine reiche Ernte an Rocotos bescheren. Im Vergleich zu anderen Chili-Arten benötigt der Baumchili deutlich mehr Wasser. Besonders zur Zeit der Blüte sollten Sie das Substrat im Topf durchgehend feucht halten. Im Vergleich zu anderen Chilipflanzen braucht der Chili-Baum deutlich mehr Wasser. Die Blüte setzt zur Tag-Nacht-Gleiche ein. Halten Sie die Bäumchen während dieser Zeit besonders feucht und schattig. Während der Blüte sollte der Baumchili außerdem weder Wind noch Sonne ausgesetzt sein, da das zum Abwurf der Blüten führt. Um die Blüten zu bestäuben, können Sie mit einem Haarpinsel durch alle Blüten fahren.

Chili-Baum
Nur mit der entsprechenden Pflege kommt es zu einer reichen Ernte der Baumchilis [Foto: stamptam/ Shutterstock.com]

Sobald die ersten Blüten erscheinen, können Sie auch mit der Düngung beginnen. Alle 14 Tage freut sich Ihr Baumchili dann über eine mineralische Volldüngergabe. Alternativ können Sie auch mit organischem Langzeitdünger arbeiten. Hier ist nur eine Düngergabe nach dem Auspflanzen des Baumchilis und eine weitere nach zwei Monaten notwendig. Optimale Nährstoffe für Ihren Baumchili bietet beispielsweise unser Plantura Bio-Tomatendünger mit organischer Langzeitwirkung. Alles Weitere zur Düngung von Chilis finden Sie hier in unserem Spezialartikel.

Wenn Ihnen der Chili-Baum zu groß wird, können Sie ihn im Frühjahr zurückschneiden, bevor die Pflanze neu austreibt. Das Frühjahr ist auch der optimale Zeitpunkt zum Umtopfen. Vor dem Winter können Sie dann die Zweige einkürzen, falls nicht genügend Platz im Winterquartier zur Verfügung stehen sollte. Das steckt der Baumchili normalerweise sehr gut weg. Außerdem können Sie im gleichen Zug welke Triebe und Blätter entfernen. Auch im Winter sollte der Baumchili nicht austrocknen, Düngen ist hingegen in den Wintermonaten nicht nötig.

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