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Paprika pflanzen: Paprikaschoten aus dem eigenen Garten

Lukas
Lukas
Lukas
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Ich habe mit voller Überzeugung Agrarwissenschaften studiert – für mich eine naheliegende Wahl, da ich auf dem landwirtschaftlichen Betrieb meiner Eltern groß geworden bin und früh gelernt habe, fürsorglich mit Pflanzen und Tieren umzugehen.

Lieblingsobst: Weintrauben, Mango und Bananen
Lieblingsgemüse: Rosenkohl, Spinat und Kartoffeln

Auch wärmeliebende Paprika kann man selber zu Hause pflanzen. Wir zeigen Ihnen, was es beim Anbau von Paprika zu beachten gilt.

Paprika im Garten
Die wärmeliebende Paprika kann man auch zu Hause pflanzen [Foto: IamTK/ Shutterstock.com]

Die Paprika (Capsicum) ist ein Mitglied der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und in den meisten Küchen nicht wegzudenken. Im Volksmund wird das farbenfrohe Gemüse oft als „Schote“ bezeichnet, dabei handelt es sich eigentlich um eine „Beere“. Das ändert jedoch nichts am feinwürzigen Geschmack und den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten dieser tollen Frucht! Wir verraten Ihnen, wie Sie selber Paprika anpflanzen können, welche Ansprüche das wärmeliebende Gemüse hat und was Sie bei der Paprika Pflege beachten sollten.

Paprika anbauen: Standort und richtige Pflege

Viele Hobbygärtner stehen dem Paprika Anbau etwas skeptisch gegenüber, weil Sie neben der Aubergine die wohl wärmebedürftigste Gemüseart ist. Es gibt jedoch genügend Argumente, die für den Anbau der bunten Schote sprechen. Hier erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie Paprika selber erfolgreich anpflanzen können!

Standort für Paprika

Paprika liebt nährstoff- und humusreiche Böden. Wenn Sie vor der Pflanzung Ihrer Paprika Setzlinge genügend Humus in das Beet mit einarbeiten, ist der Nährstoffbedarf bis zur Blüte gedeckt.

Wichtig: Fruchtfolge beachten! Die Paprika gehört zur Familie der Nachtschattengewächse, genau wie Kartoffel, Tomate und Aubergine. In der Fruchtfolge vertragen die Solanaceae sich nicht, da bodenbürtige Krankheiten übertragen werden können (Verticilium, Fusarium, Mehltau u.a.). Es sollte mindestens ein Jahr Anbaupause zwischen zwei Nachtschattengewächsen liegen, idealerweise sogar drei Jahre.

Noch wichtiger als ein nährstoffreicher und durchlässiger Boden, ist ein warmer und sonniger Standort. Idealerweise pflanzen Sie Ihre Paprika an eine Südwand, wo sich durch die Sonneneinstrahlung ein Mikroklima bilden kann.

Hinweis: Nicht in allen Regionen Deutschlands sind die Bedingungen für den Paprikaanbau gegeben. Wer Paprika im Gewächshaus pflanzen kann, ist auf der sicheren Seite.

Paprika pflanzen: Vorgehen und richtiger Zeitpunkt

Die beste Zeit, Paprika auszupflanzen ist Mitte bis Ende Mai. Beim Pflanzen im Beet sollte ein Abstand von ca. 50 cm eingehalten werden. Die ideale Pflanztiefe für Paprika liegt dabei zwischen 5 und 8 cm. Nach dem Pflanzen gießen Sie das Beet ein erstes Mal an. Drücken Sie vorher die Erde rings um die gepflanzten Setzlinge leicht an, um den feinen Wurzeln besseren ersten Kontakt zum Wasser zu verschaffen.

Paprika-Jungpflanzen
Gießen Sie die Jungpflanzen nach der Auspflanzung in Kübel oder Beet gut an [Foto: Natalia Duryagina/ Shutterstock.com]

Hinweis: Sie sollten Ihre Paprikapflanzen auf jeden Fall durch kleine Stangen stützen, um sie vor dem Umknicken zu schützen.

Paprika richtig gießen und düngen

Die Paprika möchte dauerhaft feucht gehalten werden. Dabei sollte man Staunässe aber dringend vermeiden. Am besten ist es, die Paprikapflanzen mehrmals am Tag zu gießen, um so eine gleichmäßige Feuchte gewährleisten zu können.

Vor der Pflanzung sollte dem Paprikabeet großzügig Humus oder ein vornehmlich organischer Bio-Dünger wie unser Plantura Bio-Tomatendünger beigemengt werden. Bis zur Blüte sollte die Paprika dann ohne Düngung auskommen. Sobald sich die ersten Blüten zeigen, sollten Sie ihre Paprika wieder etwas unterstützen. Dazu eignet sich auch beispielsweise der Plantura Bio-Tomatendünger. Weiteres zum Düngen von Paprikapflanzen finden Sie in unserem Spezial-Artikel.

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Tipp: Die erste Blüte, die die Paprikapflanze bildet, wird „Königsblüte“ genannt. Entfernen Sie diese nach dem erblühen, damit nicht die gesamte Energie in den Haupttrieb kanalisiert wird. Umso größer ist die Chance, dass sich mehrere Paprikaschoten bilden.

Paprika ausgeizen

Beim Thema „Ausgeizen“ scheiden sich die Geister. Das Ausgeizen meint das Entfernen von kleinen Seitentrieben, die in den Blattachseln des Haupttriebes wachsen. Man verspricht sich durch das Entfernen der Seitentriebe eine bessere Ausbeute bei der Ernte, weil weniger Energie in grüne Biomasse investiert wird. Bei anderen Pflanzen (z.B. Tomate) ist das Ausgeizen wichtig, um gute Erträge zu erzielen. Das Ausgeizen der Paprika ist nicht unbedingt notwendig, schaden tut es allerdings nicht und einen Versuch ist es auf jeden Fall wert!

Paprika im Folientunnel
Chillis und Paprika haben es nicht nur bei der Keimung gerne warm [Foto: FunFamilyRu/ Shutterstock.com]

Die wichtigsten Schritte beim Paprika-Pflanzen kurz zusammengefasst:

  1. Fruchtfolge beachten!
  2. Beet im Spätherbst vorbereiten; Kompost einarbeiten; über Winter brachliegen lassen
  3. Mitte/Ende Mai Paprikapflanzen in das Beet setzen; 50 cm Abstand; 5-8 cm Setztiefe
  4. Regelmäßig gießen; Staunässe vermeiden
  5. Paprika unbedingt abstützen!

Paprika selbst vermehren oder Paprikapflanzen kaufen?

Sie können selbst Paprikapflanzen aus Samen ziehen oder Paprika Setzlinge im gut sortierten Fachhandel kaufen. Wir erklären Ihnen die Unterschiede und was sie zu beachten haben.

Paprikasamen kaufen und säen

Paprikasamen gibt es in jedem gut sortierten Fachhandel oder beim Online Gartenhändler. Eine Tüte Samen kostet ca. 1,30 Euro. Säen Sie die Paprikasamen in kleine Töpfe oder Setzplatten. Als Pflanzmedium eignet sich humusreicher Kompost. Zusätzlich gedüngt werden sollte jedoch nicht. Decken Sie die frisch gesäten Samen mit einer durchsichtigen Folie bzw. Abdeckung ab. So kann man den Gewächshaus-Effekt nutzen, um den Paprika-Keimlingen einen möglichst einfachen Start zu sichern.

Pikieren von Paprika-Sämlingen
Junge Paprika-Sämlinge werden in nährstoffreiche Erde pikiert

Achtung: Die optimale Keimtemperatur liegt bei 25°C, ein warmer Platz im Gewächshaus oder auf der heimischen Fensterbank ist also unbedingt nötig! Wenn die Paprikapflanzen ca. 5 Zentimeter groß sind, können sie per Hand oder mit Hilfe einer Pinzette pikiert werden. Setzen Sie die Pflanzen in etwas größere Töpfe, dort können Sie die restliche Zeit bis zum Auspflanzen verbringen.

Paprikapflanzen kaufen

Paprikapflanzen sind in jedem größeren Gartenmarkt oder beim Onlinehändler erhältlich. Je nach Sorte kann man zwischen 3 und 6 Euro für eine fertig gezogene Paprikapflanze bezahlen. Die Setzlinge aus dem Handel sind meist veredelt, das heißt sie haben von Anfang an bessere Wachstumseigenschaften. Auch wenn es etwas teurer ist, fertige Setzlinge zu kaufen, ist meist ein größerer Erfolg bei der Ernte sicher und man spart sich das mühselige Veredeln.

Paprikasorten: Eine große Vielfalt

Von der Mini-Paprika bis hin zur feurigen Chili: Die Paprika zeigt sich in einer breitgefächerten Sortenvielfalt. Wir haben Ihnen eine exklusive Auswahl der bekanntesten und exotischsten Sorten zusammengestellt:

Paprika und Chilis
Bei Chilis gibt es eine riesige Auswahl von mild bis höllisch scharf [Foto: Volodymyr Petryshyn/ Shutterstock.com]
  • Langer Süßer: saftige, regionale Paprikasorte; robust; geeignet für kältere Regionen
  • Purple Beauty: violette Paprikasorte; saftig und feinwürzig; geeignet für Kübelanbau
  • Sweet Chocolate: neue, exotische Sorte; sehr süß im Geschmack; schokoladenbraun
  • Jalapeno: bekannteste Chilisorte; scharf und würzig im Geschmack
  • Black Pearl: Mini Paprika Schoten; geeignet als Zimmer- und Balkonpflanze

Viele weitere tolle Paprika Sorten finden Sie in unserem Sorten-Artikel.

Paprika ernten und lagern

Der beste Zeitpunkt für die Paprikaernte ist im Spätsommer, doch auch bis in den Oktober hinein können die bunten Schoten noch geerntet werden. Die Paprikaernte an sich ist vergleichsweise simpel: Schneiden Sie einfach mit einem scharfen Messer oder einer Schere die Schoten einige Zentimeter oberhalb des Stilansatzes ab. Achten Sie dabei auf einen glatten Schnitt, damit die Paprikapflanze möglichst unverletzt bleibt.

geerntete Paprika
Eine reiche Ernte ist im heimischen Garten wunderbar möglich [Foto: PhotoJuli86/ Shutterstock.com]

Paprika nachreifen lassen

Oft lassen es die Wetterbedingungen nicht zu oder man ist schlichtweg zu ungeduldig um zu warten, bis die Paprika wirklich reif ist. Die Paprika sollte dennoch am besten im reifen Zustand geerntet werden, damit sie sich frisch, knackig und gleichzeitig farbenfroh präsentieren kann. Wer doch etwas nachhelfen möchte, der kann folgende Tipps ausprobieren:

  • Paprika zusammen mit Äpfeln in einen Beutel geben: Äpfel verströmen das natürliche Phytohormon Ethylen, was den Reifeprozess der Paprika beschleunigen kann. Die meisten Nachtschattengewächse (Ausnahme ist die Tomate) sprechen jedoch nicht so gut auf diese Behandlung an oder werden schnell matschig. Ein Versuch ist es dennoch Wert
    Tipp: Wenn Sie früh genug merken, dass der Versuch missglückt ist, können Sie immer noch eine leckere Salsa aus den angereiften Paprika zaubern
  • Paprika an einem gemäßigt warmen Ort in eine verschlossene Box geben: Legen Sie Ihre Paprika zum Nachreifen in eine Box und verschließen Sie diese.
    Mit etwas Glück kann die Wärme und die verringerte Lichteinstrahlung zur Nachreife beitragen.
    Hinweis: Damit diese Methode eine Chance hat, muss schon ein farbiger Reifeansatz an der Paprika zu erkennen sein.

Paprika haltbar machen und aufbewahren

  • Paprika einlegen
    Paprika lassen sich hervorragend einlegen. Dazu müssen sie gewaschen, geschnitten und für einige Minuten in kochendem Salzwasser blanchiert werden. Lassen Sie Ihre blanchierten Paprika abkühlen und bereiten währenddessen die Marinade vor. Hierzu eignen sich vor allem gutes Olivenöl und zwei bis drei Esslöffel Essig. Je nach Belieben kann die Marinade mit Knoblauch, Salz, Pfeffer und anderen Gewürzen verfeinert werden. Geben Sie zum Schluss Ihre Paprika in ein verschließbares Gefäß und füllen dieses mit Ihrer Marinade soweit auf, dass die Paprika komplett bedeckt sind. So eingelegt halten sich Ihre Paprika ungefähr ein Jahr.
eingelegte Paprika
Eingelegte Paprika halten sich ca. ein ganzes Jahr [Foto: Minoli/ Shutterstock.com]
  • Paprika einfrieren
    Paprikas lassen sich auch einfrieren. Hierzu sollten sie vorher kurz blanchiert werden, damit sie beim Auftauen nicht zu matschig werden und ihre Farbe behalten.
  • Paprika trocknen
    Eine weitere Möglichkeit, Paprika haltbar zu machen, ist das Trocknen. Dazu schneiden Sie die Paprika in Streifen und breiten sie auf einem Backblech aus. Bei konstanten 50°C sollten die Paprika dann über 6 bis 8 Stunden „dörren“, bis sie den Großteil ihrer Feuchtigkeit verloren haben. Paprika kann man entweder in einem handelsüblichen Backofen oder einem speziellen Dörr-Ofen trocknen.
  • Paprika einkochen/einmachen
    Sie können Ihre Paprika natürlich auch einkochen bzw. einmachen. Wie schon beim Punkt „Paprika einlegen“ beschrieben, waschen, schneiden und blanchieren Sie dazu Ihre Paprika. Danach geben Sie die vorbereiteten Schoten in ein Einmachglas und gießen dieses mit abgekochten Salzwasser auf, bis das Glas gefüllt ist. Zum Schluss das verschlossene Glas noch 20 Minuten im kochenden Wasserbad stehen lassen, und fertig!

Paprikapflanzen können vom Anbau in Mischkultur mit den richtigen Nachbarn profitieren und so eine üppigere Ernte liefern. In unserem Artikel erfahren Sie, bei welchen Pflanzen es sich um gute Nachbarn für Paprika handelt und welche Pflanzkombinationen Sie vermeiden sollten.