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Mizuna pflanzen, ernten & verwenden

Sebastian
Sebastian
Sebastian
Sebastian

Als Gartenbaustudent an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf habe ich mich vor allem mit Nutzpflanzen und Anbautechniken auseinandergesetzt. Es fasziniert mich immer wieder, wie sich aus kleinen, oft ähnlich anmutenden Samen so zahlreiche verschiedene Pflanzen entwickeln.

Lieblingsobst: Heidelbeeren, Trauben, Himbeeren, Birnen
Lieblingsgemüse: Pilze, Paprika, Kohlrabi, Zwiebel, Knoblauch

Auf den ersten Blick könnte man Mizuna mit dem uns gut bekannten Rucola verwechseln. Bei genauerem Hinsehen werden aber Unterschiede klar. Vor allem im Geschmack unterscheidet sich Mizuna.

Mizuna-Pflanze
Mizuna ist ein Kohlgemüse, das bereits im Weltall auf der ISS angebaut wurde [Foto: ElenVik/ Shutterstock.com]

Als bei uns eher unbekanntes Blatt-Kohlgemüse ist Mizuna (Brassica rapa var. japonica) vor allem in Japan sehr beliebt. Es ist allerdings gut möglich, dass Mizuna auch bei uns immer bekannter wird. Ins Weltall hat es das Kohlgemüse bereits 2019 geschafft, als es auf der ISS kultiviert wurde. Wie Sie Mizuna auch in Ihrem Garten anbauen können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Mizuna: Herkunft und Eigenschaften

Vielleicht haben Sie noch nie von Mizuna gehört, aber eventuell schon von Kyona, Senfsalat, Senfkohl oder Japanischem Blattsenf. Diese Namen sind im deutschen Sprachraum ebenfalls gebräuchlich für Brassica rapa var. japonica. Die Herkunft liegt, wie sich bereits vermuten lässt, im asiatischen Raum, wo das schnell wachsende Salatkraut schon seit langer Zeit kultiviert wird.

Mizuna ist ein einjähriges Kraut, das eine dichte Rosette bildet und hohe Erträge ermöglicht. Die Blätter sind je nach Sorte hell- bis dunkelgrün oder dunkelrot bis violett, gezahnt und haben einen weißen, schmalen Blattstiel.

roter Mizuna
Egal ob grün oder rot, die Blätter des Mizuna sind auffällig gezahnt [Foto: BearFotos/ Shutterstock.com]

Bei steigenden Temperaturen und Wassermangel kann es bereits im späten Frühjahr dazu kommen, dass der Mizuna-Salat mit langen Stängeln und kleinen, gelben Blütenbüscheln in die Höhe schießt. Die vierzähligen Blütenblätter sind, klassisch für eine Pflanze aus der Familie der Brassicaceae, kreuzförmig angeordnet und die Blüten duften mild nach Senf und etwas süß nach Honig.

Die Blüten der etwa 20 bis 30 cm hoch wachsenden Mizuna-Pflanze haben einen mittleren Nektar- und Pollenwert. Sie sind besonders beliebt bei Wildbienen, aber auch Schmetterlinge sind der Blüte nicht abgeneigt.
Aus den Blüten bilden sich anschließend etwa 5 cm lange Schoten, in welchen die runden, rötlich-braunen Mizuna-Samen heranreifen.

Kyona
Die Blüten von Mizuna sind eher klein und unauffällig [Foto: ElenVik/ Shutterstock.com]

Mizuna pflanzen: Standort und Vorgehen

Mizuna-Salat ist relativ anspruchslos, was den Standort angeht, und in den meisten Böden leicht zu kultivieren. Optimal ist ein feuchter, durchlässiger, lockerer, nährstoffreicher Boden und ein sonniger bis halbschattiger Standort. Zu lange Trockenheit verträgt der Japanische Blattsenf nur schlecht.

Auch der Anbau im Topf ist bei Mizuna möglich. Das Pflanzgefäß sollte dabei mindestens etwa einen halben Liter Fassungsvermögen haben. In der Regel eignen sich hier Töpfe mit einem Durchmesser von 10 oder 12 cm. Größere Pflanzgefäße wie Balkonkästen sind natürlich ebenfalls möglich und erleichtern die Pflege. Wollen Sie Mizuna im Topf anbauen, empfiehlt es sich, eine lockere, nährstoffreiche Erde wie zum Beispiel unsere Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde zu verwenden. Diese ist bereits vorgedüngt und kommt komplett ohne Torf aus, wodurch über 60 % CO₂ gegenüber herkömmlichen, nicht torffreien Erden eingespart werden. Für eine bessere Drainage sollte die Erde mit etwa 30 % gröberem Material wie etwa Perlite oder Blähton gemischt werden.

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Mizuna bevorzugt mildere bis kalte Temperaturen, wodurch sich eine frühe oder späte Kultur oft anbietet. Auch eine sehr späte Kultur ist noch möglich, der Senfsalat ist nämlich bis etwa – 10 °C frosthart. Eine Kultivierung über den Sommer ist vor allem dann zu empfehlen, wenn man es eher auf die essbaren Blüten als auf die Blätter abgesehen hat.

Tipp: Da Mizuna bereits nach etwa 30 Tagen erntereif ist, eignet sich der Senfsalat gut als Vor- oder Nachfrucht im Gewächshaus.

Mizuna im Topf
Auch im Topf kann Mizuna leicht angebaut werden [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]

Die Aussaat erfolgt bevorzugt direkt ins Beet oder in den Topf, da hier lediglich ausgedünnt, aber nicht extra umgepflanzt werden muss. Mizuna kann natürlich auch vorkultiviert werden: Die Aussaat zur Voranzucht beginnt dabei zwischen Februar und September, für eine Pflanzung von März bis September. Zwischen März und September kann das Saatgut direkt ausgesät werden. Eine frühere Kultur ist zudem im Gewächshaus oder in einem warmen Frühbeet wie etwa einem Mistbeet möglich.
Im Beet kann sowohl in Reihen als auch breitwürfig ausgesät werden. Der Reihenabstand beträgt dabei mindestens 15 cm und der Zwischenraum in der Reihe lediglich 2 bis 3 cm. Bei einer breitwürfigen Aussaat sollte nach dem Auflaufen auf etwa 2 bis 3 cm Abstand vereinzelt werden. Die ideale Saattiefe beträgt etwa 1 bis 2 cm. Bei etwa 15 bis 20 °C keimen die Samen innerhalb einer Woche.

Tipp: Durch das angenehm milde Senfaroma wird Mizuna auch gerne als Sprossen oder Microgreen kultiviert. Wie Sie dabei vorgehen, erfahren Sie in unseren Spezialartikeln.

Mizuna als Microgreens
Mizuna kann auch als Sprossen, oder wie hier zu sehen als Microgreen angebaut werden [Foto: uladzimir zgurski/ Shutterstock.com]

Die richtige Pflege

Mizuna wächst gerade bei milden Temperaturen sehr üppig, wohingegen sie bei wärmeren Temperaturen zum Schossen und Blühen neigt. Wenn Sie auf die Blätter des Mizuna-Salats aus sind, sollten Sie deshalb auf ein regelmäßiges Bewässern und Schneiden achten. Dadurch kann die Blattproduktion bis in den Sommer hinein verlängert werden.

Wollen Sie hingegen eine frühere Blütenbildung erreichen, können Sie umgekehrt die Bewässerung bei hohen Temperaturen reduzieren. Um anschließend eigene Mizuna-Samen zu gewinnen, müssen Sie nach der Blüte etwa einen Monat warten. Dann haben sich die Schoten mit den Samen gebildet. Sie können die Pflanzen und die Schoten im Beet reifen lassen – empfehlenswerter ist es allerdings, die Mizuna-Exemplare abzuschneiden, kurz bevor die Schoten ganz braun werden. Somit können Sie verhindern, dass sich Mizuna unkontrolliert aussät. Nach dem Abschneiden der Pflanzen müssen Sie diese noch trocknen lassen und anschließend die Samen herausschlagen und einsammeln. Bei kühler und dunkler Lagerung sind die Samen etwa 5 Jahre gut keimfähig.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist, Unkraut regelmäßig aus dem Bestand zu entfernen. Somit muss der Senfsalat nicht mit Unkräutern um Nährstoffe, Wasser und Licht konkurrieren. Übrigens: Das Unkrauthacken fällt leichter, wenn die Samen in Reihe ausgesät wurden.

Mizuna-Salat-Anbau
Mizuna kann mehrmals geerntet werden [Foto: Wanessa_p/ Shutterstock.com]

Damit Mizuna ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird, empfiehlt es sich, vor dem Pflanzen etwas Kompost oder organischen Dünger mit Langzeitwirkung wie zum Beispiel unseren Plantura Bio-Universaldünger einzuarbeiten. Dabei werden die Nährstoffe über einen Zeitraum von mehreren Wochen schonend an die Pflanze abgegeben.

Tipp: Bei einer guten Pflege können Sie Mizuna etwa fünfmal schneiden. Durch den Schnitt verzögern Sie auch das Blühen des Blatt-Kohls.

Ernte und Verwendung von Mizuna

Mizuna können Sie mehr als einmal ernten. Die erste Ernte kann dabei schon nach einigen Wochen erfolgen, ab einer Blattgröße von etwa 5 bis 10 cm. Je nach Aussaattermin wird die Ernte der Blätter meist entweder durch das Blühen des Senfkohls oder den ersten Schnee beziehungsweise Frost beendet. Wenn Mizuna zur Blüte kommt, werden die Blätter im Aroma sehr scharf und zudem zäh, können aber noch gegessen werden. In milden Wintern kann Mizuna allerdings auch im Winter durchgehend geerntet werden. Dabei ist es wichtig, die Kultur entweder mit Vlies abzudecken oder in Frühbeetkästen beziehungsweise Gewächshäuser zu setzen.

Zur Ernte können zwar nach Bedarf einzelne Blätter abgeschnitten werden. Sinnvoller ist es allerdings, sie regelmäßig komplett zurückzuschneiden, damit sich keine Blüten bilden. Schneiden Sie dabei mit einem scharfen Messer und achten Sie darauf, das Blattherz nicht zu verletzen, um einen Neuaustrieb zu ermöglichen.

Nach der Ernte sollten die Blätter möglichst zeitnah verwendet werden. Ist das nicht möglich, halten sie sich im Kühlschrank etwa 4 Tage.

Mizuna
Die jüngeren Blätter eignen sich hervorragend für Salate [Foto: Ryoko Fujiwara/ Shutterstock.com]

In der Küche gibt es zahlreiche Verwendungen und Rezepte für Mizuna, so können junge Blätter etwa als Salat, älteres Grün als Spinat und die Blattstiele als Beilage verwendet werden. Besonders häufig wird Mizuna für Pfannengerichte, Suppen, Dips, oder traditionell für Nabemono – ein japanisches Brühe-Fondue – verwendet. Der Geschmack ist mild und das Aroma liegt aufgrund seiner Senföle etwa zwischen Brokkoli und Rucola.

Kann man Mizuna roh essen? Ja, gerade junge Blätter werden bei Mizuna oft roh, etwa als Salat, verzehrt.

Sind die Blüten von Mizuna essbar? Ja, auch die Mizuna-Blüten sind essbar. Sie können leicht angebraten in Gerichten oder Suppen verarbeitet werden. Die essbaren Blüten werden ebenfalls roh in Salaten gegessen. Die grünen Mizuna-Blüten sind recht robust und können leicht angebraten oder in Suppen verarbeitet werden.

Sie mögen es ein bisschen schärfer? Dann könnte Rucola (Eruca sativa) etwas für Sie sein. Auch hier haben wir einen Artikel mit Informationen zu den Sorten, dem eigenen Anbau und mehr für Sie.