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Sellerie anbauen: Verschiedene Variationen im eigenen Garten

David
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Ich habe einen Master-Abschluss in Gartenbauwissenschaften und bin zudem gelernter Zierpflanzengärtner. Das Thema Anbau lässt mich seit meiner Kindheit einfach nicht los: Egal, ob auf der kleinen Stadtfensterbank oder im großzügigen Garten - Gärtnern muss ich auch in meiner Freizeit immer und überall.

Lieblingsobst: Himbeeren
Lieblingsgemüse: Brokkoli

Knollen-, Stangen- und Schnittsellerie sind weit verbreitet. Wir geben Tipps und Tricks wie Sie Sellerie im eigenen Garten anbauen können.

vorgezogener Sellerie
Ziehen Sie Sellerie am besten geschützt drinnen vor [Bild: AnEduard/ Shutterstock.com]

Der echte Sellerie (Apium graveolens) ist wohl der berühmteste Vertreter der Gattung des Selleries (Apium) in unseren Gärten. Dabei sind es drei verschiedene Variationen, in denen der echte Sellerie angebaut werden kann:

  • Knollensellerie (Apium graveolens rapaceum)
    Bildet eine Knolle, also einen verdickten Teil der Wurzel und des Sprosses aus. Auch das oberirdische Grün kann verwendet werden.
  • Staudensellerie (Apium graveolens dulce)
    Die Knolle ist deutlich kleiner, dafür sind die Blätter aber kräftiger als beim Knollensellerie. Im Aroma ist der Staudensellerie etwas midler.
  • Schnittsellerie (Apium graveolens secalinum)
    Der Schnittsellerie bildet die Knolle gar nicht aus. Das Laub ist feiner als das vom Staudensellerie und erinnert an Petersilie.

Mehr zu den Unterschieden zwischen Knollen-, Schnitt- und Staudensellerie können Sie hier nachlesen. Im Folgenden erfahren Sie nun, welche Eigenarten der einzelnen Variationen des echten Selleries im eigenen Garten zu beachten sind.

Echten Sellerie anbauen: Schritt für Schritt

1. Standort: Sellerie wird in der Regel im Beet angebaut. Ein Anbau im Topf ist natürlich möglich, doch gerade beim Knollensellerie gestaltet sich dies etwas schwierig. Außerdem kann Sellerie sehr viel Platz benötigen und muss im Topf wesentlich häufiger gegossen werden. Der Platz im Beet sollte für den echten Sellerie in sonniger Lage gewählt werden – so wird optimales Wachstum erreicht. Doch der Halbschatten ist als Standort für den Sellerie auch in Ordnung. Dabei können die Böden ruhig etwas schwerer und feuchter sein. Zu Staunässe sollten sie aber nicht neigen und auch eine lockere Struktur ist für die anständige Ausbildung der Knolle für den Knollensellerie wichtig. Das erreicht man im Zweifel mit dem Einarbeiten von Sand oder organischem Material. Stattdessen können Sie auch auf unsere Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde zurückgreifen.

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2. Vermehrung: Echter Sellerie wird über Aussaat vermehrt. Diese ist im März vorzunehmen, allerdings im Haus, da die kleinen Pflänzchen sehr frostempfindlich sind. Die Samen des Lichtkeimers dürfen nicht mit Substrat bedeckt werden, um sie vor Austrocknung zu schützen. Stattdessen kann eine durchsichtige Folie über die Aussaatschale gespannt werden, die entfernt wird, sobald sich die ersten Keimlinge zeigen.
Die vorgezogenen Jungpflanzen können ab Mitte Mai nach den Eisheiligen ins Beet ausgepflanzt werden. Es besteht keine Gefahr mehr, dass der Sellerie unter Frostschäden zu leiden hat. Dabei ist ein großzügiger Abstand von ungefähr 40 mal 40 cm zu wählen. Beim Auspflanzen, vor allem des Knollenselleries, ist darauf zu achten, dass das Pflänzchen nicht zu tief gesetzt wird, da ansonsten die Bildung der Knolle erschwert wird.

junge Sellerie-Pflanzen
Die kleinen Sellerie-Pflanzen sind noch frostempfindlich und sollten daher im Haus vorgezogen werden [Foto: sophiecat/ Shutterstock.com]

3. Gießen und Düngen: Sellerie ist sehr durstig und muss bei anhaltender Trockenheit auch beim Anbau im Beet regelmäßig gegossen werden. Die gefürchtete Staunässe ist allerdings zu vermeiden, um dem möglicherweise tödlich endenden Befall mit Wurzelpilzen vorzubeugen. Wird das Beet im Frühjahr drei bis vier Wochen vor der Auspflanzung des Selleries – also Mitte April – vorbereitet und organische Materialien wie Kompost eingearbeitet, so ist die grundlegendste Versorgung mit Nährstoffen sichergestellt. Gelegentlich kann aber im Sommer noch mit einem Dünger, beispielsweise unserem Plantura Bio-Tomatendünger, nachgeholfen und das Wachstum des Selleries begünstigt werden.

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4. Pflegen: Die verschiedenen Variationen des echten Selleries haben unterschiedliche Bedürfnisse. So ist es für den Knollensellerie förderlich, wenn die Erde im oberen Bereich der Knolle etwas abgetragen wird, sobald sie einen Durchmesser von zwei bis drei Zentimetern erreicht hat. Wird ab Mitte September der untere Teil des Sprosses vom Staudensellerie zum Beispiel mit Zeitungspapier abgedunkelt, so kann man den im Geschmack veredelten Bleichsellerie im Oktober ernten. Sellerie ist sehr selbstunverträglich und mindert so in Gruppenpflanzungen sein eigenes Wachstum. Wird Sellerie in Kombination mit Kohlrabi gepflanzt, kann das vermieden werden. Außerdem muss im Beet natürlich regelmäßig Unkraut gejätet werden, damit dem Sellerie nicht allzu viele Ressourcen gestohlen werden.

5. Ernten: Die Knolle des Knollenselleries sollte mindestens 5 cm im Durchmesser betragen. Spätestens sollte das frostempfindliche Speicherorgan aber im Oktober vor den ersten einsetzenden Frösten geerntet werden. Dazu wird die Knolle einfach am Laub aus dem Boden gezogen. Der Stangensellerie hingegen kann wie der Schnittsellerie nach und nach abgeerntet werden. Sobald die Stangen eine passende Größe erreicht haben, können sie einfach abgeschnitten werden. Der Stangensellerie kann auch als Ganzes geerntet werden. Er wird einfach kurz oberhalb der Erdoberfläche abgeschnitten und die Blätter bleiben so zusammen.

Knollensellerie nach Ernte
Der Knollensellerie bildet schöne große Knollen aus

Allerdings kann auch der Samen des Selleries von Interesse sein – sei es zur Wiederaussaat oder als Gewürz. Damit der Sellerie allerdings blüht, muss er überwintert werden. Das gestaltet sich insbesondere beim äußerst kälteempfindlichen Knollensellerie schwierig. Dessen Knolle muss bereits vor den ersten Frösten schützend und großzügig mit Sand abgedeckt werden. Im zweiten Jahr tritt dann die Blüte ein und die Blütenstände können als Ganzes im September geerntet werden. Im Anschluss an eine Nachtrocknung können sie dann entweder im Folgejahr zur Vermehrung genutzt werden oder sie dienen in der Küche als außergewöhnliches Gewürz.

6. Lagern: Natürlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Variationen des Selleries zu konservieren und haltbar zu machen.

  • Knollensellerie
    • nach der Ernte nicht waschen
    • im Kühlschrank oder Keller mehrere Wochen haltbar
    • Knolle schälen und anschließend einfrieren
    • Knolle kleinhacken oder raspeln und im Verhältnis 1:1 mit Salz mischen
  • Stangensellerie
    • trotzt kühleren Temperaturen besser und kann deshalb bei milden Wintern den gesamten Winter über frisch aus dem Beet geerntet werden
    • Einfrieren möglich, aber Stangen zuvor kleinschneiden und drei Minuten kochen, danach in kaltem Wasser abschrecken
  • Schnittsellerie
    • am besten wie Petersilie frisch verwenden
    • Trocknen ohne großen Verlust an Aromen möglich

Nun kennen Sie alle Tücken der so verschiedenen Variationen des echten Selleries und sind für einen Anbau der würzigen Pflanze im eigenen Garten gewappnet.