Knollensellerie: Anbau, Ernte & Einfrieren

Alina-Sarah
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Ich studiere Agrarwissenschaften in Freising und war schon von klein auf am liebsten in der Natur draußen. Dabei habe ich ein großes Interesse für Pflanzen entwickelt. Neben dem Anbau von Obst und Gemüse bereitet mir auch deren Verarbeitung große Freude.

Lieblingsobst: Erdbeeren, Kirschen, Pomelo
Lieblingsgemüse: Tomaten, Bärlauch

Knollensellerie mag einen Gemüsegarten zwar optisch nicht aufwerten, sein unverkennbarer Selleriegeschmack hingegen macht den Anbau sehr lohnend.

Knollensellerie
Der Knollensellerie gehört zu den ältesten Wurzelgemüsen

Knollensellerie (Apium graveolens var. rapaceum) ist nicht nur ein Suppengemüse, sondern auch sonst vielfältig einsetzbar. Wir zeigen, was Sie beim Anbauen im Gemüsegarten beachten sollten und wie man die Knolle haltbar machen kann. Mit diesem Wissen steht dem Sellerie-Anbau nichts mehr im Weg und Sie können die Wunderknolle aus dem eigenen Garten genießen.

Knollensellerie: Herkunft und Eigenschaften

Das Gemüse, das ebenfalls als Wurzelsellerie, Knaufsellerie oder in Österreich als Zeller bekannt ist, gehört zu den ältesten Kulturpflanzen in unserer Region. Generell ist die Pflanze in den gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel zu Hause.

Der Knollensellerie erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 60 cm und bildet zum Teil aus der Wurzel und aus dem Spross sein Speicherorgan. Diese gelbbraune Sellerieknolle wird je nach Sorte und Umwelteinflüssen zwischen 200 g und 2 kg schwer. Im Durchschnitt beträgt das Gewicht 650 g und der Knollendurchmesser 10 cm. Die Blätter einer gesunden Knollenselleriepflanze sehen frisch und kräftig grün aus und haben eine gefiederte Blattform.

Blätter des Knollenselleries
Knollensellerie gilt aufgrund seiner guten Lagerfähigkeit als Wintergemüse [Foto: meunierd/ Shutterstock.com]

Generell handelt es sich um eine zweijährige Pflanze. Aber da der Knollensellerie in seinem zweiten Vegetationsjahr verholzt, blüht und an Geschmack einbüßt, wird er als Gemüse im ersten Standjahr geerntet. Somit findet man ihn in den meisten Beeten nur eine Vegetationsperiode lang vor. Möchte man allerdings an die Samen gelangen, die auch als Gewürz verwendet werden können, ist ein Überwintern notwendig. Die Pflanze gilt als bienenfreundlich, da sie reichlich Nektar produziert. Dieser wird jedoch erst im zweiten Jahr zur Blütezeit gebildet. Die weißen Einzelblüten bestehen aus 5 Blütenblättern und liegen in Dolden vor. Sie blühen von Juli bis September. Nach der Bestäubung bilden sich jeweils zwei kleine, flache Samen in einer fünfrippigen Spaltfrucht. Die Selleriesamen reifen im September ab.

Die besten Knollensellerie-Sorten

Bei der Suche nach dem passenden Saatgut können Ihnen mehr als ein Dutzend verschiedene Sorten begegnen. Diese unterscheiden sich neben ihrem Geschmack größtenteils in den Aspekten Schossfestigkeit, Knollengröße, Krankheitsresistenzen und Resistenz gegen Schwarzwerden. Diese Sorten sind für den Anbau in Ihrem Garten zu empfehlen:

  • ’Athos’: Kräftig-aromatischer Geschmack; schossfest; für frühe Pflanztermine geeignet; aufgrund eines kleinen Wurzelansatzes leicht zu ernten.
  • ‘Ibis‘: Nussiger Geschmack; schnell wachsend, große und glatte Knolle; schossfest; widerstandsfähig gegenüber der Blattfleckenkrankheit (Septoria apiicola).
  • ‘Mars‘: Intensiver, leicht nussiger Geschmack; gute Lagerfähigkeit; dicke, grünweiße und fleischige Knollen; widerstandsfähig gegenüber Sellerierost (Puccinia apii).
  • ‘Monarch‘: Milder, nussiger Geschmack; äußerst große, helle Knolle; widerstandsfähig gegenüber Sellerierost.
  • ‘Prinz‘: Mild-würziger Geschmack; schossfest; gewächshausgeeignet; weißes, festes Fleisch; sehr ertragreich; widerstandsfähig gegenüber Sellerierost.
Staudensellerie bei Frost
Die kleinen Pflänzchen sind sehr frostempfindlich [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]

Knollensellerie anbauen: Wann, wo und wie?

An einem sonnigen Plätzchen im Gemüsebeet, Hochbeet oder Frühbeet gedeiht der Knollensellerie am besten. Dabei benötigt das Gemüse einen tiefgründigen, nährstoffreichen und feuchten Boden. Da es sich beim Knollensellerie um einen Starkzehrer handelt, sollte man in der Fruchtfolge darauf achten, dass in den 3 bis 4 Folgejahren kein Sellerie oder andere Doldenblütler (Apiaceae) wie Karotten (Daucus carota subsp. sativus) oder Petersilie (Petroselinum crispum ssp. crispum) an derselben Stelle angebaut werden. Außerdem hilft eine Anbaupause dabei, ein Auftreten der Möhrenfliege (Psila rosae) und von Wurzelnematoden zu vermeiden. Als gute Folgepflanzen eignen sich hingegen Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes), Blumenkohl (Brassica oleracea var. botrytis), Lauch (Allium porrum), Rosenkohl (Brassica oleracea var. gemmifera), Zuckermais (Zea mays) und Rote Bete (Beta vulgaris subsp. vulgaris var. conditiva).

Knollensellerie pflanzen: So geht man vor

Aufgrund seiner langen Vegetationsdauer sollte der Wurzelsellerie unbedingt vorgezogen werden. Dabei erfolgt die Aussaat in mit Pflanzenerde befüllte Anzuchttöpfe zwischen Mitte Januar und Anfang März. Hierfür eignet sich eine spezielle Aussaaterde, wie zum Beispiel unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde mit ihrer lockeren, luftigen Struktur besonders gut. Weil das Gewächs zu den Lichtkeimern gehört, bedeckt man die Samen nicht mit Erde, sondern drückt sie nur leicht an. Um eine gute Feuchtigkeitsversorgung sicherzustellen, sollte man gut angießen und die Töpfchen bis zur Keimung mit Folie bedecken. Sie sollten an einem hellen Platz bei circa 20 °C untergebracht werden und nach rund 14 Tagen zu keimen beginnen. Um Frostschäden zu vermeiden, werden die kleinen Pflänzchen noch bis Mitte Mai drinnen behalten und nicht kühler als 16 bis 18 °C weiterkultiviert. Dabei sollte man nicht zu viel gießen, um Staunässe zu vermeiden. Zum Pflanzzeitpunkt sollte das Gemüse eine Wuchshöhe von 5 bis 10 cm erreicht haben. Mit dem Pflanzen kann man frühestens Anfang Mai beginnen. Es wird häufig auch empfohlen, die Pflänzchen erst nach den Eisheiligen nach draußen zu pflanzen, um Frost auszuschließen. Spätestens bis Ende Juni sollte man sie jedoch pflanzen.

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Um beste Startmöglichkeiten für die Selleriepflanzen zu schaffen, sollte zuvor der Boden gelockert und von Unkraut befreit werden. Das Pflanzen des Selleries erfolgt am besten mit einem Reihen- und Pflanzabstand von jeweils 40 cm. Dabei sollte man der Vegetationspunkt nicht mit Erde bedecken.

Mischkultur mit Knollensellerie

Als gute Nachbarn des Knollenselleries in der Mischkultur im Gemüsebeet gelten:

  • Lauch
  • Bohnen (Phaseolus vulgaris)
  • Spinat (Spinacia oleracea)
  • Tomaten (Solanum lycopersicum)
  • Gurken (Cucumis sativus)
  • Blumenkohl
  • Kohlrabi
  • Andere Kohlsorten

Vermieden werden sollten:

Sellerieknolle
Sellerie hat als Starkzehrer einen erhöhten Nährstoffbedarf

Die richtige Pflege

Ein ausreichendes Bewässern der Pflanzen ist wichtig. Dabei muss Staunässe aber unbedingt vermieden werden, weil diese einen Befall mit Wurzelpilzen stark begünstigt. Da die jungen Exemplare zum Schießen neigen, sollte man sie bei Temperaturen von unter 10 °C mit Vlies abdecken. Dies ist vor allem bei älteren Sorten wichtig – neuere sind meist schossfester. Um gegen Unkraut vorzugehen, sollte man die gesamte Kulturdauer über gelegentlich zwischen den Pflanzen hacken.

Aufgrund des hohen Nährstoffbedarfes des Knollenselleries kann durch Düngen während des Wachstums eine deutliche Ertragssteigerung erzielt werden. Der Starkzehrer weist insbesondere einen erhöhten Bedarf an Kalium und Stickstoff auf. Somit eignet sich zum Beispiel unser kaliumbetonter Plantura Bio-Tomatendünger hervorragend. Dieser ist mit einer Langzeitwirkung von 3 Monaten ausgestattet. Zudem ist ab Juni ein gelegentliches Gießen mit Pflanzenjauche empfehlenswert, da diese Stickstoff und Kalium enthält und so die Knollenbildung fördert. Außerdem ist eine ausreichende Versorgung mit Bor wichtig, da Knollensellerie bei Bormangel zu Herzfäule neigt. Bor ist vor allem in Stallmist und Kompost aus Mist enthalten. Diese Dünger sollten im Herbst vor der Pflanzung oder zur Pflanzung in den Boden eingearbeitet werden.

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Wenn die Sellerieknolle die Größe einer Walnuss erreicht hat, sollte die Erde im oberen Bereich der Knolle leicht abgetragen werden. Das führt zu einem Vertrocknen der oberen Wurzeln und unterstützt die Knollenbildung.

Falls ein Befall mit Schädlingen wie der Selleriefliege (Euleia heraclei) auftritt, sollte das Beet mit Kulturschutznetzen bedeckt werden. Wühlmäuse sind weitere Schädlinge des Selleries. Wenn diese im heimischen Garten ein bekanntes Problem darstellen, empfiehlt es sich, bereits im Winter Kastenfallen aufzustellen. Da sie in der kalten Jahreszeit weniger Nahrung finden, sind Köder hier wirksamer.

Knollensellerie anpflanzen
Die kleinen Selleriesamen kann man mit etwas Geduld für die nächste Aussaat auch selbst gewinnen [Foto: aniana/ Shutterstock.com]

Um zur Vermehrung oder zum Verzehr selbst Knollensellerie-Samen zu produzieren, ist ein Überwintern des Selleries nötig. In milden Wintern kann man ihn in der Erde lassen und mit Reisig, Stroh oder Vlies abdecken. Bei Temperaturen unter -5 °C muss das Gemüse ausgegraben und an einem frostgeschützten Ort in Sand eingegraben werden. Dabei kürzt man das Kraut über dem Wurzelhals ein.

Knollensellerie ernten

Die Ernte des Knollenselleries ist etwa von Ende August bis Anfang Oktober möglich und sollte unbedingt vor dem ersten Frost erfolgen. Dazu zieht man die Pflanze am Laub aus der Erde. Eine möglichst lange Haltbarkeit des geernteten Gemüses kann erzielt werden, indem man dieses in feuchtem Sand in einem frostfreien Keller unterbringt. Dafür kürzt man die Wurzeln und dreht die Außenblätter ab. Grundsätzlich sollten Sie den Wurzelsellerie erst unmittelbar vor dem Verzehr waschen, um bestmögliche Lagerbedingungen zu gewährleisten.

Lagerung: Knollensellerie einfrieren

Im Gemüsefach des Kühlschranks hält sich das Gemüse – in Klarsichtfolie oder in ein feuchtes Tuch eingewickelt – bis zu 14 Tage. Knollensellerie kann jedoch auch gut eingefroren und dadurch haltbar gemacht werden:

  1. Wurzelreste und Blattansatz abschneiden
  2. Knollensellerie mit einem scharfen Messer schälen
  3. Je nach späterer Verwendung schneiden: Zum Beispiel in kleine Würfel für Suppen oder in Scheiben als Grundlage für ein Sellerieschnitzel
  4. In Gefrierbeutel oder Dosen füllen mit genug Platz (in Gefrierbeuteln nicht zu viel Luft mit einschließen)
  5. Gefäß luftdicht verschließen
  6. Den Sellerie bis zur Verwendung im Kühlschrank lagern
Knollensellerie lagern
Wenn man kleingeschnittenen Sellerie einfriert, lässt er sich einfach portionieren [Foto: Ahanov Michael/ Shutterstock.com]

Zubereitung

Die würzige Sellerieknolle kann auf verschiedenste Arten zubereitet werden. Zum Beispiel eignet sie sich als Suppeneinlage, für Ofengemüse, Selleriesalat oder als Hauptzutat eines vegetarischen Sellerieschnitzels. Auch die Blätter des Gemüses kann man verzehren, zum Beispiel frisch oder getrocknet als Suppengewürz.

Muss man Knollensellerie schälen?

Das Wurzelgemüse sollte geschält werden, da die Außenhaut recht hart und eher weniger schmackhaft ist.

Kann man Knollensellerie roh essen?

Den Knollensellerie kann man ebenso wie Staudensellerie (Apium graveolens var. dulce) roh essen. So bleiben alle wertvollen Nährstoffe enthalten. Allerdings kann das Gemüse in dieser Form sehr blähend wirken.

Knollensellerie im Salat
Sellerie kann roh zum Beispiel mit einem Apfel und Walnüssen zu einem Salat verarbeitet werden [Foto: Irina Rostokina/ Shutterstock.com]

Wie gesund ist Knollensellerie?

Knollensellerie gilt als äußerst gesund, da er trotz seines geringen Kaloriengehalts von nur etwa 19 kcal pro 100 g eine Vielzahl an Mineralstoffen und Vitaminen enthält. So liefert er dem Körper Zink, Eisen, Kalium, Natrium, Phosphor, Vitamin C, verschiedene Vitamine der B-Gruppe und Carotinoide. Außerdem soll er eine antioxidative, entzündungshemmende und verdauungsfördernde Wirkung aufweisen.

Möchten Sie auch mehr zu den anderen Wuchsformen des aromatischen Gemüses erfahren? Hier erklären wir Ihnen die Unterschiede zwischen Knollen-, Schnitt- und Staudensellerie.

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