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Hanf vermehren: Stecklinge und Samen

Rika
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Erfahre, wie Hanf durch Samen und Stecklinge vermehrt wird und welche Schritte dabei zu beachten sind.

Eingepflanzter Hanfsteckling
Hanf lässt sich über Samen oder Stecklinge vermehren [Foto: C.Aphirak/ Shutterstock.com]

Hanf kann auf zwei verschiedene Weisen vermehrt werden: durch vegetative oder durch sexuelle Vermehrung. Bei der sexuellen, auch generative Vermehrung genannt, bestäubt der Pollen der männlichen Hanfpflanzen die weiblichen Blüten der weiblichen Hanfpflanzen. Die daraus entstehenden Samen enthalten die genetischen Merkmale beider Elternpflanzen, was unter anderem die Schaffung vielfältiger Hybride ermöglicht. Die vegetative Vermehrung hingegen erfolgt durch die Erzeugung von Stecklingen. Hierbei werden Triebe von einer Hanfpflanze entfernt und bewurzelt, wodurch genetisch identische Klone der Mutterpflanze entstehen. Dieser Artikel stellt die Vermehrung über Samen und Stecklinge vor und zeigt, wie du Hanf umtopfst.

Hanf über Stecklinge vermehren

Hanfstecklinge werden durch das Abschneiden von Trieben einer Mutterpflanze erzeugt, wodurch im Prinzip Klone der Mutterpflanze entstehen. Da die Stecklinge die genetischen Eigenschaften der Mutterpflanze übernehmen, ist es entscheidend, eine gesunde und starke Mutterpflanze auszuwählen. Besonders wenn du eine Pflanze mit gewünschten Eigenschaften hinsichtlich Geschmacks, Ertrag, Größe und anderen Merkmalen hast, kannst du diese durch Klonen erhalten.

Nahaufnahme eines Hanfstecklings
Stecklinge übernehmen die Eigenschaften der Mutterpflanze [Foto: MakroBetz/ Shutterstock.com]

Die Stecklinge übernehmen jedoch nicht nur die positiven, sondern auch die negativen Eigenschaften der Mutterpflanze. Ein großer Vorteil von Hanfstecklingen ist, dass bei einer weiblichen Mutterpflanze nur weibliche Stecklinge entstehen, wodurch du die Kosten für teure Hanfsamen sparst.

Nach Auswahl einer gesunden Mutterpflanze kann mit dem Schneiden der Stecklinge begonnen werden. Idealerweise befindet sich die Mutterpflanze in der Wachstumsphase. In der Blütephase können ebenfalls Stecklinge geschnitten werden, allerdings wachsen diese langsamer und benötigen länger zum Anwurzeln.

Vermehrung einer Cannabispflanze
Wähle eine gesunde Mutterpflanze für die Stecklinge aus [Foto: Stokkete/ Shutterstock.com]

Hanfstecklinge schneiden: Schritt für Schritt

  • Um Cannabisstecklinge zu schneiden, benötigst du Handschuhe, eine saubere Schere oder Rasierklinge sowie ein Glas mit lauwarmem Wasser. Wasche deine Hände gründlich und desinfiziere dein Werkzeug am besten mit hochprozentigem Alkohol.
  • Wähle vorzugsweise Triebe weiter unten von der Pflanze aus, da diese tendenziell kleinere Blüten produzieren würden. Die Stecklinge werden von den Spitzen gesunder Triebe geschnitten.
  • Schneide einen 8 bis 12 cm langen Trieb schräg zwischen der dritten und vierten Blattverzweigung von oben ab. Durch den schrägen Schnitt in einem 45°-Winkel wird der Pflanze die Wurzelbildung erleichtert.
Junge Cannabisstecklinge in Anzuchtplatte
Hanfstecklinge sind idealerweise 8 bis 12 cm lang [Foto: ZenkyPhoto/ Shutterstock.com]
  • Entferne von unten etwa die Hälfte der Blätter, um die Verdunstung zu reduzieren.
  • Stelle die Hanfstecklinge in ein Glas mit lauwarmem Wasser. Hier können sie bleiben und wurzeln. Wenn die Wurzeln im Wasserglas etwa 3 bis 5 cm lang sind, können die Stecklinge eingetopft werden.
  • Wenn du alle Hanfstecklinge geschnitten hast, kannst du sie auch direkt in Anzuchterde pflanzen, wie beispielsweise unsere Plantura Bio-Kräuter- und Aussaaterde. Diese Erde ist nur leicht vorgedüngt und fördert besonders das Wurzelwachstum von Stecklingen und Jungpflanzen. Um die Bewurzelung zu verbessern, kannst du die Hanfstecklinge vor dem Einpflanzen auch in Wurzelhormone eintauchen.
  • Gieße die Hanfstecklinge an und decke sie mit einer Plastiktüte ab, um eine optimale Luftfeuchtigkeit und Temperatur zu gewährleisten.
  • Stelle die Hanfstecklinge auf eine Fensterbank oder beleuchte sie in einer Growbox täglich 18 Stunden mit Licht. Achte darauf, dass die Lampe nicht zu dicht am Steckling und die Lichtintensität nicht zu hoch ist. Die optimale Temperatur liegt zwischen 20 und 25 °C und die optimale Luftfeuchtigkeit bei etwa 60 bis 70 %.
  • Die Stecklinge von Hanf benötigen etwa 7 bis 15 Tage, um Wurzeln zu bilden.
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Hanf über Samen vermehren

Hanf vermehren über Samen bietet insbesondere den Vorteil, dass Samen lange gelagert werden können. Werden aus zwei Hanfpflanzen mit hervorragender Qualität neue Samen gewonnen, kann die nächste Generation noch bessere Eigenschaften zeigen. Allerdings dauert der Prozess der Vermehrung über Samen länger und man benötigt männliche Pflanzen dafür, es sei denn, man feminisiert die Samen selbst. Um Hanf erfolgreich über Samen zu vermehren, ist es zunächst wichtig, zwischen den verschiedenen Arten von Hanfsamen zu unterscheiden. Diese werden unterteilt in reguläre Hanfsamen, feminisierte Hanfsamen und autoflowering Samen. Grundsätzlich ist Cannabis eine photoperiodische Pflanze, was bedeutet, dass die Länge von Tag und Nacht die Entwicklung und das Wachstum der Pflanze beeinflusst. Im Photoperiodismus unterscheidet man zwischen Kurztagpflanzen und Langtagpflanzen. Cannabis ist eine Kurztagpflanze, was bedeutet, dass sie bei einer täglichen Belichtungsdauer von unter 12 Stunden zu blühen beginnt. Autoflowering Hanfpflanzen sind da eine Ausnahme.

  • Reguläre Hanfsamen: Bei diesen Samen besteht eine 50%ige Chance, dass es sich um eine weibliche und eine 50%ige Chance, dass es sich um eine männliche Pflanze handelt. Männliche Cannabispflanzen produzieren Pollen, die die Blüten der weiblichen Pflanzen bestäuben. Durch die Bestäubung entstehen Samen. Als Rauschmittel werden die getrockneten, unbestäubten weiblichen Blütenstände genutzt, da eine Bestäubung zu geringerer Ernte führt.
Ernte von Hanfsamen
Man unterscheidet zwischen regulären, feminisierten und autoflowering Hanfsamen [Foto: Owlie Productions/ Shutterstock.com]
  • Feminisierte Hanfsamen: Diese Samen entstehen aus der Kreuzung zweier weiblicher Hanfpflanzen, wobei eine der Pflanzen unter Stressbedingungen anfängt, Pollen zu produzieren. Diese Pollen bestäuben die weiblichen Blüten der anderen Pflanze, wodurch Samen erzeugt werden, aus denen ausschließlich weibliche Pflanzen hervorgehen.
  • Autoflowering Samen: Autoflowering Hanf ist unabhängig von einem Lichtzyklus und beginnt nach einer bestimmten Zeit von selbst zu blühen. Diese Eigenschaft stammt ursprünglich von Cannabis Ruderalis.

Für die eigene Herstellung von Hanfsamen ist es am einfachsten, reguläre Hanfsamen zu nutzen. Nachdem du die passenden Samen ausgewählt hast, kannst du den Hanf anbauen. Die Samen kannst du entweder in feuchter Anzuchterde oder auf feuchtem Küchenpapier keimen lassen. Die Keimlinge zeigen sich nach 3 bis 7 Tagen. Sobald deine Pflanzen gut gewachsen sind und Blüten bilden, kannst du deine eigenen Hanfsamen produzieren.

Hanfsamen Bild
Hanfsamen sind dunkelbraun gefärbt [Foto: xpixel/ Shutterstock.com]

Eigene Hanfsamen produzieren:

Möchtest du deine eigenen Hanfsamen produzieren, benötigst du sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen. Die männlichen Pflanzen produzieren Pollen in ihren Blüten, die zur Bestäubung der weiblichen Pflanzen notwendig sind. Der Pollen hat eine goldgelbe Farbe und wird aus den Pollensäcken freigegeben. Sobald die Pollensäcke geöffnet sind und du Pollenflecken auf den Blättern siehst, kannst du den Pollen einsammeln. Schneide dafür die Pollensäcke ab, trockne sie eine Woche lang und bewahre sie in einem wiederverschließbaren Beutel auf. Mit diesem Pollen kannst du die weiblichen Blüten bestäuben. Alternativ kannst du die männlichen und weiblichen Pflanzen in unmittelbarer Nähe zueinander platzieren und die männlichen Pflanzen leicht schütteln, um den Pollen zu verteilen. Im Freien übernimmt der Wind diese Aufgabe, indem er den Pollen zu den weiblichen Blüten trägt. Nach der Bestäubung dauert es etwa 4 bis 6 Wochen, bis sich die Samen entwickeln. Die reifen Samen sind dunkelbraun gefärbt und haben eine harte Schale. Der Prozess zur Erzeugung eigener regulärer autoflowering Samen ist derselbe. Allerdings sind die meisten aAutoflowering Samen feminisiert, weshalb es schwieriger ist, reguläre autoflowering Samen zu bekommen. Feminisierte Hanfsamen selbst zu erzeugen, ist komplizierter. Dazu muss man eine weibliche Pflanze zunächst stressen, damit diese zwittrig wird und Pollensäcke produziert. Ein gängiges Verfahren hierfür ist das Besprühen der Blüten mit kolloidalem Silber.

Männliche Cannabisblüte
Der Pollen der männlichen Blüten dient der Bestäubung [Foto: BartTa/ Shutterstock.com]

Hanf umpflanzen 

Genug Wurzelraum für deine Hanfpflanze bedeutet größere Pflanzen und eine größere Ernte. Wenn du deinen Hanf in Töpfen hältst, solltest du die Hanfpflanzen daher ab und zu in größere Töpfe umpflanzen. Mit dem Umpflanzen gibst du den Wurzeln genügend Platz zum Wachsen. Es empfiehlt sich, etwa 2- bis 3-mal umzutopfen, da zu häufiges Umtopfen Stress für die Pflanzen bedeutet. Anzeichen dafür, dass dein Hanf umgepflanzt werden muss, sind:

  • Die Wurzeln wachsen aus den Drainagelöchern des aktuellen Topfes heraus.
  • Das Wachstum der Pflanze verlangsamt sich deutlich.
  • Der Wurzelballen füllt den gesamten Topf aus, wenn du den Hanf vorsichtig aus dem Topf ziehst.
  • Der Topf trocknet nach dem Gießen zu schnell aus.
Hanf umtopfen
Hanf sollte ab und zu umgetopft werden [Foto: Creativan/ Shutterstock.com]

Wir raten davon ab, die Pflanzen direkt in den größten Topf zu setzen, da dies zu Staunässe führen kann. Wähle zum Umtopfen einen Topf, der mindestens doppelt so groß ist wie der aktuelle. Als Endgröße empfehlen wir einen Topf mit einem Durchmesser von 30 cm. So topfst du richtig um:

  • Fülle den neuen Topf zunächst mit hochwertiger, gut durchlässiger Erde, wie zum Beispiel unserer Plantura-Bio-Universalerde.
  • Nimm deine Hanfpflanze vorsichtig aus ihrem aktuellen Topf, um die Wurzeln nicht zu beschädigen.
  • Setze den Hanf in den neuen Topf und fülle die Seiten mit Erde auf. Drücke die Erde leicht an.
  • Gieße die Hanfpflanze gut, um die Erde zu setzen und die Wurzeln mit Feuchtigkeit zu versorgen.
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Hanfpflanzen sind Starkzehrer und benötigen viele Nährstoffe. In unserem Artikel Hanfpflanzen pflegen erfährst du, wie du Hanf richtig düngst, schneidest und gießt.