Rasen düngen mit Blaukorn: Anwendung & Nachteile

Kati
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Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder.
Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.

Lieblingsobst: Heidelbeere, Apfel
Lieblingsgemüse: Schmorgurke, Grünkohl, grüne Paprika

Viele Gärtner greifen beim Rasendüngen gerne zu den blauen Körnern. Wir zeigen, warum Sie beim Rasendüngen lieber die Finger von Blaukorn lassen sollten.

Blaukorn im Sack auf Rasen
Bei dem mineralischen Dünger Blaukorn besteht schnell die Gefahr der Überdüngung und Auswaschung nicht genutzter Nährstoffe [Foto: Kym McLeod/ Shutterstock.com]

Ursprünglich wurde Blaukorn von Compo Expert entwickelt, inzwischen jedoch vielfältig kopiert. Wir erklären Ihnen hier, ob die Eigenschaften von Blaukorn diesen auch zu einem geeigneten Dünger für Ihren Rasen machen.

Nachfolgend erläutern wir Ihnen die Wirkung und Anwendung von Blaukorn, anschließend benennen wir die wichtigsten Nachteile. Wir gehen dabei stets vom ursprünglichen Produkt und nicht von eventuellen Kopien anderer Marken aus. Zum Schluss weisen wir Sie zudem noch auf gute Alternativen für Blaukorn hin, die Ihren Rasen auf natürliche Weise versorgen.

Rasen düngen mit Blaukorn: Wirkung und Anwendung

Blaukorn ist ein bekannter mineralischer Universaldünger mit der Zusammensetzung 12 – 8 – 16 – 3 – 10, diese Angabe steht für 12 % Stickstoff, 8 % Phosphoroxid, 16 % Kaliumoxid, 3 % Magnesiumoxid und 10 % Schwefel. Daneben sind noch die Spurennährelemente Bor, Eisen und Zink enthalten. Bei speziellen Sonderreihen – beispielsweise „Blaukorn Premium“ – kann die Zusammensetzung auch anders ausfallen. Kopien anderer Hersteller sind ebenfalls verändert zusammengesetzt und profitieren nur von der Prominenz der blauen Kügelchen. Mehr Informationen zu mineralischen Düngern im Allgemeinen finden Sie in diesem Spezialartikel.

Blaukorn wird in einer Hand mit Handschuh gehalten
Bei der Ausbringung mineralischer Dünger sollten Sie Handschuhe tragen, um Ihre Haut zu schützen [Foto: Wathana/ Shutterstock.com]

Wie wirkt Blaukorn auf den Rasen?

Blaukorn-Dünger ist so konzipiert, dass er bei Wasserkontakt besonders schnell zerfällt. Seine Inhaltsstoffe sind sehr leicht löslich und sollen so innerhalb kürzester Zeit für Pflanzen verfügbar werden. Laut Herstellerangaben ist er geeignet für Böden mit nachweislich geringen bis mittleren Phosphor- und Kaligehalten. Auch der Nitrifikationshemmstoff DMPP ist zum Teil enthalten, allerdings können wir dies mit Sicherheit nur von den originalen Blaukorn-Düngern von Compo Expert behaupten. Die Anwendung sollte immer nach den Herstellerangaben erfolgen, die man im Zweifelsfall auf der zugehörigen Internetseite abfragen kann. Der Anwendungszeitraum ist zudem streng auf die Hauptvegetationszeit (Mitte März bis September) beschränkt.

Tipp: Der Einsatz von Nitrifikationshemmern hemmt die Aktivität von Nitrosomona-Bakterien. Diese sorgen im Boden für die Oxidation von Ammonium zu Nitrat. Nitrat ist zwar gut zur Aufnahme durch Pflanzen geeignet, allerdings wird es enorm leicht ausgewaschen und sollte daher nie in zu großen Mengen ungenutzt im Boden vorliegen. Bei starker Nitrifikation kommt es auch vermehrt zum Ausgasen von gesundheits- und klimaschädlichen Stickoxiden (NOX). Nitrifikationshemmer helfen also, Stickstoff effizienter zu nutzen und Umweltschäden zu vermeiden.

Blaukorn-Dünger in einem Streuwagen
Auch wenn Blaukorn dem Rasen schnell Nährstoffe liefert, sprechen einige Argumente gegen den dauerhaften Einsatz [Foto: ND700/ Shutterstock.com]

Nachteile von Blaukorn

Blaukorn-Dünger ist ein rein mineralischer Universaldünger mit schneller Wirkung. Was zunächst einmal recht positiv klingt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung jedoch als Problem:

  • Mineralische Dünger umgehen den natürlichen Zersetzungsprozess des Bodens, liefern nützlichen Bodenlebewesen keine Nahrung und lassen die Bodenfauna damit verarmen. Nicht nur die bekannten Regenwürmer, auch andere kleine Helfer, die an der Verfügbarmachung von Nährstoffen, der Wasserversorgung der Pflanzen und teilweise sogar an der Verteidigung gegen Krankheiten beteiligt sind, verringert man so in ihrer Zahl.
  • Einige wenige Bakterienarten werden mit großen Mengen schnell verfügbaren Stickstoffs dazu motiviert, im Boden enthaltenes organisches Material abzubauen. Wird jedoch nicht zugleich neues Material eingebracht, beginnen sie damit, Humus abzubauen. Welche besonderen Eigenschaften Humus hat und weshalb Sie ihn eher fördern als verringern sollten, können Sie hier nachlesen.
  • Die schnelle Verfügbarkeit kann bei falscher Anwendung zur Überdüngung führen. Alles zur Überdüngung von Rasen finden Sie hier.
Rasen mit ausgetrockneten Stellen
Ein mit Stickstoff überversorgter Rasen ist anfälliger für Krankheiten wie die Anthraknose [Foto: mykhailo pavlenko/ Shutterstock.com]

Tipp: Sie haben einen Düngeschaden durch mineralische Dünger verursacht oder ein Hund hat mit seinem stickstoffhaltigen Urin ein Loch in den Rasen gepinkelt? Hier erfahren Sie alles zur Reparatur von Rasen mit dem richtigen Rasenpflaster. Die Plantura Rasen-Reparatur ist dafür beispielsweise bestens geeignet.

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  • Die rasche Verfügbarkeit kann bei falscher Anwendung zudem zu einer Auswaschung von Nitrat ins Grundwasser und zur Ausgasung von Stickoxiden in die Atmosphäre führen, sobald die Wirkung der Nitrifikationshemmer nach vier bis zehn Wochen nachlässt.
  • Universaldünger – wie zum Beispiel unser Plantura Bio-Universaldünger – sollen eine breite Auswahl verschiedener Pflanzen abdecken. Die hohen Phosphor- und Kaliumgehalte werden für die meisten Pflanzen allerdings nicht vonnöten sein. Rasengräser profitieren zwar von Kalium, das am Wasserhaushalt und am Zellwandaufbau beteiligt ist, die in Blaukorn enthaltene Menge übersteigt den Bedarf jedoch bei Weitem. Phosphor ist zudem in sehr vielen Gartenböden in ausreichenden Mengen vorhanden und kann bei starkem Überschuss durch Erosion in empfindliche Ökosysteme gespült werden. Auch die enthaltenen Spurenelemente sollte man nur dann düngen, wenn tatsächlich ein Mangel besteht, da Pflanzen sie nur in geringsten Mengen benötigen. Auch von der ökonomischen Warte aus, ist die Verwendung von Blaukorn zur Rasendüngung also nicht sinnvoll.
  • Die sofortige Stickstoffverfügbarkeit kann bei Rasen zu stoßartigem Wachstum führen. Die entstehenden Halme sind durch den Stickstoffüberschuss oft nicht ausreichend gegenüber Frost, Hitze und Pilzinfektionen geschützt.

Tipp: Zu gut mit Stickstoff versorgte Gräser können im Winter noch leichter vom Frost überrascht werden. Dann wird vor allem das empfindliche Deutsche Weidelgras (Lolium perenne) vom Frost angegriffen – man spricht dann von einer „Auswinterung“ des Rasens. In diesem Fall sollten Sie dieses wichtige, regenerationsfreudige Untergras mithilfe einer Rasen-Nachsaat wieder in den Rasen integrieren. Sonst erscheint die Fläche licht und ist wenig konkurrenzfähig gegenüber Unkräutern. Mit der Plantura Rasen-Nachsaat beispielsweise strahlt Ihr Rasen bald wieder in sattem Grün.

  • Mineralischer Dünger wird industriell hergestellt oder aus fossilen Vorkommen abgebaut. Gerade die Phosphor-Vorkommen sind begrenzt und ihr Abbau stellt eine eigentlich unnötige Belastung der Umwelt dar: In vielen organischen Materialien ist bei Weitem genug Phosphor zur Pflanzendüngung enthalten.

Alternativen zu Blaukorn als Rasendünger

Ihren Rasen – oder Pflanzen allgemein – nur mit mineralischen Nährstoffen zu versorgen, die Pflanzen aufnehmen und nutzen, ist sehr kurz gedacht. Bei der Düngung sollte es auch darum gehen, den Boden unter den Pflanzen zu pflegen und seine Qualität zu erhalten. Denn der Boden ist mehr als nur etwas Dreck, in dem sich die Wurzeln festhalten: Es handelt sich vielmehr um ein empfindliches, komplexes und sehr leistungsfähiges System Dieses System muss täglich die Ernährung von Pflanzen, das Speichern von Wasser, das Binden von Kohlendioxid und viele weitere Aufgaben leisten.

Aus diesem Grund empfehlen wir vornehmlich organische Rasendünger mit Bio-Zertifikat für die Rasendüngung. Diese wirken nicht nur als Pflanzendünger, sondern auch als Bodendünger. Mikroorganismen werden gefördert und der Humusgehalt wird stabilisiert oder sogar gesteigert. Überdüngungen und Auswaschungen sind so gut wie ausgeschlossen und der natürliche Langzeiteffekt sorgt für ein gleichmäßiges und gesundes Wachstum. Rasengräser sind dadurch besser auf Widrigkeiten – wie Pilzinfektionen des Rasens, Hitze- und Trockenstress oder Frost – vorbereitet. Wir haben daher unseren Plantura Bio-Rasendünger und unseren Plantura Bio-Herbstrasendünger entwickelt, damit Sie Ihren Boden und Ihre Pflanzen gleichermaßen schützen und können. Speziell für Ihren Boden sorgt zusätzlich der Plantura Bio-Bodenaktivator.

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Weitere Informationen zum Thema Rasendünger sowie eine Übersicht über die verschiedenen Rasendünger-Typen finden Sie hier in unserem Artikel.

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