Dörrobstmotte: Die Lebensmittelmotte erfolgreich bekämpfen & erkennen

Verena
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Aufgewachsen bin ich auf einem kleinen, biologischen Nebenerwerbshof und nach meinem FSJ auf einer Ranch in Amerika habe ich angefangen, in Hohenheim Agrarwissenschaften zu studieren. Am meisten interessieren mich hier die Bereiche Boden, ökologische Landwirtschaft und Pflanzenwissenschaften. Zuhause verbringe ich viel Zeit in unserem Garten und wenn ich dort nicht zu finden bin, trifft man mich oft in der Küche, wo ich unser Obst und Gemüse zum Kochen und Backen verwerte.

Lieblingsobst: Auch wenn sie langweilig sind – Äpfel
Lieblingsgemüse: Paprika, Rote Bete, Zucchini, Weißkraut

Man findet sie leider manchmal in Müsli und Studentenfutter – wir zeigen Ihnen, wie man die Dörrobstmotte erfolgreich bekämpfen und ihr vorbeugen kann.

Dörrobstmotte
Die Dörrobstmotte ist ein Vorratsschädling [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Der Vorratsschädling ist weit verbreitet und vielen von uns ist die Dörrobstmotte (Plodia interpunctella) bereits begegnet. Gerade in der Küche findet man immer wieder Spuren des Schädlings in den Vorräten, weshalb man bei der Lagerung von Lebensmitteln stets vorsichtig sein sollte. Für Menschen ist die Dörrobstmotte nicht gefährlich, allerdings können die Motten beim Menschen allergische Reaktionen auslösen und indirekt durch Schimmelbildung an Lebensmittel der menschlichen Gesundheit schädigen.

Dörrobstmotte: Steckbrief

Die Dörrobstmotte ist auch bekannt als Hausmotte oder Vorratsmotte und gehört unter den Schmetterlingen zu den Zünslern (Pyralidae). Ursprünglich stammt die Dörrobstmotte wahrscheinlich aus dem Nahen Osten oder dem Mittelmeerraum. Sie wurde schon im 19. Jahrhundert durch den Handel nach Europa eingeschleppt und macht sich seitdem in Haushalten und in der Lebensmittelindustrie breit.

Die erwachsene Dörrobstmotte hat eine Flügelspannweite von 13 bis 20 Millimetern und ihr Körper ist 4 bis 10 Millimeter groß. Die Flügel der Dörrobstmotten sind am Grund hellgrau bis gelbgrau gefärbt, der übrige, hintere Teil der Flügel ist von dunklerer kupferroter Farbe.

Dörrobstmotte
Die Flügelspannweite kann bis zu 20 mm betragen [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Erwachsene Dörrobstmotten nehmen während ihres zweiwöchigen Lebens keine Nahrung mehr auf. In dieser Zeit können weibliche Dörrobstmotten 300 Eier legen, die ungefähr einen Durchmesser von 0,5 Millimeter aufweisen. Die Weibchen bevorzugen dabei ruhige und geschützte Orte, an denen ihre Kinderschar gut mit Futter versorgt ist. Die Wahl fällt also häufig auf unsere Lebensmittel, besonders natürlich auf leicht zugängliche Verpackungen, die hinten im Schrank ungestört und vergessen herumstehen. Aus den Eiern schlüpfen nach drei bis vier Tagen Dörrobstmotten-Larven aus, die sehr unterschiedlich gefärbt sein können. Diese Larven häuten sich bis zu fünfmal und erreichen zum Ende ihrer Entwicklung eine Länge von bis zu 17 Millimetern.

Die Dörrobstmotten-Larven verstecken sich gerne in Gespinsten und verpuppen sich dann nach einiger Zeit außerhalb ihres Nahrungsvorrates. Während ihrer Entwicklung fressen die Raupen, bilden Gespinste und verschmutzen dabei mit ihrem Kot die Nahrungsmittel, in denen sie sich entwickeln. Gerne werden Lebensmittel wie Nüsse, Getreide, Nudeln, Tee, Dörrobst, Hülsenfrüchte und vieles mehr von den Dörrobstmotten befallen. Durch ihr weites Nahrungsspektrum besiedeln sie viele von unseren Vorräten und sind durch ihre hohe Kältetoleranz und aufgrund ihrer Robustheit ein ernst zu nehmender Vorratsschädling.

Bei einer Temperatur von 30 °C hat die Dörrobstmotte einen Lebenszyklus von ungefähr einem Monat. Wenn die Temperatur auf 20 °C sinkt, benötigt die gesamte Entwicklung der Dörrobstmotten schon über 70 Tage. In Mitteleuropa schaffen es die kleinen Schädlinge, zwei Generationen pro Jahr auszubilden. In wärmeren Regionen können sich sogar mehr entwickeln.

Diese Nahrungsmittel nutzt die Dörrobsmotte besonders gern als Kinderstube: Nüsse, Kakao, Schokolade, Trockenfrüchte, Getreideprodukte wie Mehl, Gries, Nudeln oder Haferflocken, Tee und Kaffee, Gewürze, Malz und Hülsenfrüchte. In seltenen Fällen wird sogar frisches Obst befallen.

Dörrobstmotten erkennen

Da die Dörrobstmotten-Larven Gespinste erzeugen, sind feste Gespinstklumpen und silbrig glänzende Gespinste ein wichtiges Erkennungsmerkmal eines Dörrobstmottenbefalls. Wenn ein Lebensmittel stark befallen wird, ist das ganze Produkt mit Gespinsten der Larven durchzogen, verklumpt und durch den Kot der Larven verunreinigt.

Gespinste
Befallene Lebensmittel sind oft von Gespinsten durchzogen [Foto: Marco Uliana/ Shutterstock.com]

Die Larven der Dörrobstmotten haben eine weißliche Farbe und können eine rötliche und grünliche Tönung aufweisen. Der Kopf der Larven ist zudem braun und der gesamte Körper glänzt fettig.

Um frühzeitig und zuverlässig einen Dörrobstmotten-Befall zu erkennen, helfen auch Pheromonfallen. Unsere Plantura Lebensmittel-Mottenfallen sind mit einem Lockstoff versehen, der nur auf männliche Lebensmittelmotten anziehend wirkt. Bei Pheromonen handelt es sich nämlich um Sexuallockstoffe, die natürlicherweise von Weibchen ausgeschieden werden, um männliche Motten zur Paarung anzulocken. Mit unseren Fallen erwartet die Männchen jedoch statt eines paarungswilligen Weibchens eine mit Leim bestrichene Tafel, an der sie kleben bleiben. Pheromonfallen helfen also, einen Befall mit Lebensmittelmotten früh festzustellen. Auch im Laufe der Bekämpfung können die Mottenfallen zum Monitoring dienen und anzeigen, wie viele Motten noch unterwegs sind.

Lebensmittel-Mottenfallen 6 Stück
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Wichtig: Da stets einige Männchen den Fallen entgehen und umherfliegende Weibchen begatten, sind Mottenfallen keine Bekämpfungsmethode zum Dörrobstmotten loswerden – sie können lediglich die Anzahl männlicher Falter verringern. Zur Befallserkennung und -überwachung sind unsere Lebensmittel-Mottenfallen jedoch die beste Möglichkeit. Wie Sie einen Mottenbefall zuverlässig in den Griff bekommen, erfahren Sie weiter unten im Artikel.

Dörrobstmotten vorbeugen

Der Befall mit Dörrobstmotten erfolgt meistens durch ein bereits befallenes und beschädigtes Lebensmittel in Ihrem Haushalt. Jedoch ist es in seltenen Fällen auch möglich, dass die Dörrobstmotten von draußen durch geöffnete Fenster zufliegen. Überprüfen Sie daher beim Lebensmittelkauf schon die Verpackungen auf kleine Löcher und Beschädigungen, egal ob die Verpackung aus Papier oder Plastik besteht.

Zu Hause sollten Sie auf saubere Vorratsräume achten und Ihre Schränke und Regale immer wieder auf einen Befall überprüfen, um Dörrobstmotten in der Wohnung zu vermeiden. Es empfiehlt sich, Ihre Lebensmittel zu Hause sicher in luftdicht schließende Vorratsbehälter aus dickem Plastik, Glas oder Keramik zu lagern. Denn selbst durch Schraubverschlüsse – ohne Dichtung – können junge Dörrobstmotten-Larven in die Gefäße gelangen.

Einmachgläser mit Trockenvorräten
Luftdicht verschlossene Einmachgläser schützen vor Lebensmittelmotten

Halten Sie sich bei der Lagerung an den altbewährten Hinweis und lagern Sie Ihre Lebensmittel immer kühl, denn Dörrobstmotten mögen Kälte nicht besonders gerne.

Gewisse ätherische Öle haben auf Dörrobstmotten eine abschreckende Wirkung und man kann Duftlämpchen mit ätherischen Ölen aufstellen, um die Schädlinge abzuwehren. Eine solche abwehrende Wirkung zeigen Pfefferminze, Lavendel, Anis, Geranie, Zitrone, Zeder, Orange oder Eukalyptus. Diese verbreiten zudem noch einen angenehmen Duft in Ihren Lagerräumen.

Zusammenfassung Dörrobstmotten vorbeugen:

  • Lebensmittelverpackungen schon beim Kauf auf Löcher und Beschädigungen überprüfen
  • Sauberkeit in Vorratsräumen
  • Luftdicht schließende Vorratsbehälter aus Glas oder dickem Plastik verwenden
  • Kühle Lagerung
  • Ätherische Öle verwenden
Ätherische Öle
Einige ätherische Öle wirken abschreckend auf Dörrobstmotten [Foto: ORLIO/ Shutterstock.com]

Dörrobstmotten bekämpfen

Wenn sich die Lebensmittelmotte in Ihrer Küche oder in Ihren Vorratsräumen breitgemacht hat, dann sollten Sie so schnell wie möglich die Dörrobstmotte lowerden.

Sollten Sie stark befallene Lebensmittel in Ihrer Küche finden, geben Sie diese sofort in einen Müllbeutel, verschließen diesen fest und entsorgen ihn auf der Stelle außerhalb Ihrer Wohnung. Danach sollten Sie Ihre eingelagerten Lebensmittel alle auf einen Befall überprüfen und Ihre Vorratsräume gründlich reinigen. Reinigen Sie am besten mit einem Staubsauger alle Ritzen und Ecken gründlich und putzen Sie alle Flächen gewissenhaft mit Essigreiniger. Eine gründliche Reinigung ist hier notwendig, da die Dörrobstmotte-Puppe sich oft geschickt in einer Ecke verbirgt. Wenn Sie sich bei einigen Lebensmitteln nicht sicher sind, ob sie befallen sind, können Sie diese für zwei bis drei Tage einfrieren oder im Backofen für eine Stunde auf 60 bis 70 °C erhitzen.

Dörrobstmotten chemisch bekämpfen

Chemische Bekämpfungsmittel wie Mottensprays enthalten fast immer Stoffe, die auch giftig oder reizend für Menschen und Tiere sind. Zum Beispiel können schon kleine Mengen des häufigen Inhaltsstoffs Permithrin tödlich für Katzen sein. Solche Mittel will eigentlich niemand in seiner Küche haben. Zum Glück kann die Bekämpfung auch über biologische Methoden mit Nützlingen erfolgen, denn der Einsatz dieser zeigt großen Erfolg und man bekämpft die Schädlinge auf eine natürliche Art und Weise.

Dörrobstmotten biologisch mit Nützlingen und Hausmitteln bekämpfen

Auch mithilfe von Nützlingen kann man erfolgreich Dörrobstmotten loswerden. Dafür eignen sich besonders gut unsere Plantura Schlupfwespen gegen Lebensmittelmotten. Schlupfwespen haben lange Legestachel, mit denen sie ihre Eier in die Eier der Dörrobstmotte ablegen und diese damit parasitieren. Die Larve der Schlupfwespe ernährt sich dann nach dem Schlupf vom Ei der Dörrobstmotte und entwickelt sich zu einer erwachsenen Schlupfwespe. Damit beginnt der Zyklus der Parasitierung wieder von Neuem. Doch keine Sorge – Schlupfwespen können weder stechen noch fliegen und sind für Mensch und Haustiere unbedenklich.

Schlupfwespen gegen Lebensmittelmotten
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Als Schlupfwespen, die man zur Bekämpfung der Dörrobstmotte in Lageräumen einsetzen kann, werden zum Beispiel die Brackwespe (Habrobracon hebetor) oder die Erzwespe (Trichogramma evanescens) verwendet. Diese Nützlinge werden auch gegen andere Motten eingesetzt, wie etwa die Mehlmotte (Ephestia kuehniella) oder die Speichermotte (Ephestia elutella).

Tipp: Auch wenn Mottenfallen nicht zur vollständigen Bekämpfung geeignet sind, empfehlen wir, im Bekämpfungszeitraum zusätzlich Mottenfallen wie unsere Plantura Lebensmittel-Mottenfallen anzubringen. Dank dieser können die Befallszahlen überwacht und der abschließende Bekämpfungserfolg erkannt werden.

Plantura Schlupfwespenkarte gegen Lebensmittelmotten
Schlupfwespen sind winzige Insekten, die mit bloßem Auge kaum zu sehen sind

Zusammenfassung Dörrobstmotten bekämpfen:

  • Entfernen Sie befallene Lebensmittel schnellstmöglich, überprüfen Sie Ihre gesamten Vorräte auf einen Befall und reinigen Sie Ihre Vorratsräume gründlich.
  • Chemische Mittel sind wirksam, enthalten aber oft auch für Mensch und Tier giftige Stoffe.
  • Für eine erfolgreiche Bekämpfung von Dörrobstmotten lohnt sich der Nützlingseinsatz von Erzwespen oder Brackwespen, beispielsweise unserer Plantura Schlupfwespen gegen Lebensmittelmotten.
  • Pheromonfallen wie unsere Lebensmittel-Mottenfallen dienen der Befallsüberwachung und zeigen, ob die Bekämpfung funktioniert und wann der Befall abgewendet ist.

Weitere Informationen zur Bekämpfung von Motten mithilfe von Schlupfwespen finden Sie in unserem Spezialartikel.

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