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Schneckenzaun & Schneckenkragen: Vorteile und Tipps zum Selberbauen

Natascha
Natascha
Natascha
Natascha

Als Kind spielte ich in meiner Heimat Rheinlandpflanz täglich in der Grünanlage vor meiner Haustür. Dort wuchs mein Interesse zur Natur und der Wunsch, Naturforscherin zu werden. Mittlerweile studiere ich Gartenbauliche Phytotechnologie und schreibe aktuell meine Bachelorarbeit im Bereich Pflanzenschutz im Obstbau. Da ich in Berlin lebe, liegt mir besonders die Steigerung der Lebensqualität in Städten mithilfe von Pflanzen am Herzen.

Lieblingsobst: Feige, Maracuja, Beerenfrüchte, Limette und Orange
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Knoblauch, Tomaten, Gürkchen, Feldsalat und Rucola

Umweltfreundlicher Schneckenschutz funktioniert mit Schneckenzaun und Schneckenkragen. Wir geben Tipps zum Selberbauen.

Schneckenring
Schneckenkragen bieten Jungpflanzen Schutz vor gefräßigen Nacktschnecken [Foto: ur72/ Shutterstock.com]

Viel Mühe und Zeit investieren wir in unseren geliebten Garten und teilen die Freude, die er uns beschert, nur allzu gern mit anderen. Auch Gehäuseschnecken sind gern gesehen, denn sie verzehren meist nur welke Blätter und andere, nicht mehr ganz so knackige Pflanzenteile. Mit Nacktschnecken hingegen teilen wir die Beete eher ungern. Denn sie knabbern über Nacht leidenschaftlich frische Pflanzen und Früchte an. Das sorgt für böse Überraschungen am Morgen. Dem können Sie auf umweltfreundliche Weise entgegenwirken mit Schneckenzaun und Schneckenkragen: Diese sperren Schnecken aus und lassen sie dabei am Leben.

Wie funktionieren Schneckenzaun und Schneckenkragen?

Für die Erklärung lohnt sich ein Blick auf die Fortbewegungsmechanismen der Schnecke. Sie bewegt sich mit einer wellenförmigen Bewegung der Sohle ihres Fußes fort und gleitet dabei auf abgesondertem Schleim. Hierbei entsteht ein Unterdruck, weshalb sie auch an glatten Oberflächen emporklettern kann. Gestört wird dieser Haftmechanismus durch eine geringere Auflagefläche. Das machen sich Schneckenzaun und Schneckenkragen zu Nutze. Durch ihre spezielle geometrische Form ist das Material so schmal, dass Schecken zu Recht befürchten, dort keinen Halt zu finden. Der Zaunrand ist nämlich am Übergang der Abkantung im 90 °-Winkel doppelt abgeknickt und stellt somit eine Gefahr für die Tiere dar. Die Schnecken vermeiden es daher, diese Hindernisse zu passieren – besonders kopfüber, um nicht die Schwerkraft herauszufordern.

Nacktschnecke auf Pflanze
Schnecken sind wahrlich Akrobaten [Foto: Thijs de Graaf/ Shutterstock.com]

Schneckenzäune gegen Nacktschnecken

Schneckenzäune sind mechanische Barrieren, die ein komplettes Beet umranden. Um hineinzugelangen, müssten Schnecken dieses Hindernis überwinden. Das ist allerdings wegen des zuvor beschrieben Aufbaus des Zauns schwer – sofern darauf geachtet wird, dass keine Lücken im Schneckenzaun auftreten und auch keine Pflanzenteile über die Barriere hängen, ähnlich einer Brücke.

Tipp: Es gibt übrigens auch Pflanzen gegen Schnecken, die von den Tierchen gemieden werden und sie zum Teil sogar vertreiben.

Schneckenzaun
Schnecken gelingt es nur selten, Schneckenzäune zu überwinden [Foto: aquapix/ Shutterstock.com]

Vorteile und verschiedene Formen

Im Handel sind Schneckenzäune aus Metall – sie werden auch als Schneckenblech bezeichnet – und Schneckenzäune aus Kunststoff erhältlich. Zwar sind diejenigen aus verzinktem Stahlblech preisintensiv, rosten jedoch nicht, überstehen allerlei Belastungen und halten daher Ewigkeiten. Günstiger sind die Schneckensperren aus Plastik. Allerdings werden diese durch Witterungseinflüsse – vor allem UV-Strahlung – schnell porös und halten Belastungen weniger lange stand. Nach einer Saison sind sie häufig bereits kaputt und müssen erneuert werden. Dabei hinterlassen sie nicht selten ein paar kleine, ungewollte Plastiksplitter im Beet.

Nacktschnecke im Gemüsebeet
Nacktschnecken fressen Löcher in Blätter und Früchte [Foto: Oleksandr_U/ Shutterstock.com]

Schneckenzäune aus Metall

Metallzäune gibt es in verschiedenen Ausführungen, meist 20 oder 25 cm hoch. Für einige sind zusätzliche Eckelemente zum Verbinden der langen Seitenteile notwendig, andere kommen ohne sie aus. Kunststoffmodelle können aus Folie selbst gebaut oder als kompletter Zaun mit variablen Modulen gekauft werden.

Schneckengitter

Ein Schneckenzaun aus Drahtgeflecht ist flexibel und biegsam. Daher können Schneckengitter einfach in Form gebracht und auch für nicht rechteckige Beete prima verwendet werden. Anders als bei durchgehenden Materialien wird von Drahtgittern kein Wasserrückhalt verursacht. Je nach Kultur – ob der Wasserbedarf hoch oder eher niedrig ist – muss das Gießverhalten angepasst werden. Von essenzieller Bedeutung ist es, eine enge Maschenweite zu wählen, damit keine Nacktschnecken hindurchkriechen können. Die Maschen sollten nicht größer als 5 mm sein, schließlich gibt es auch sehr kleine Nacktschnecken, die selbst durch winzige Lücken passen.

Schneckenzaun aus Drahtgeflecht
Obwohl dieses Gitter engmaschig ist, passen kleine Nacktschnecken noch hindurch [Foto: Natalya Kokhanova/ Shutterstock.com]

Elektrische Schneckensperre

Wie Weiden können auch Beete mit einer Art Miniatur-Elektrozaun geschützt werden. Dieser besteht aus Kupferdraht oder -band mit einer angelegten Spannung von rund sechs bis zwölf Volt. Strom fließt aus einer Batterie beziehungsweise einem Akku oder kommt von einem kleinen Solarmodul. Berührt eine Schnecke die kupferne Vorrichtung, bekommt sie einen elektrischen Schlag verpasst und zieht sich zurück. Für Menschen oder Haustiere ist die angelegte Spannung grundsätzlich nicht gefährlich, kann aber durchaus einen kleinen Schrecken einjagen. Nur solange der Strom fließt, besteht ein Schutz. Leider sind elektrische Schneckenzäune anfällig für Störungen und es können Kurzschlüsse – beispielsweise durch Regen- oder Gießwasser – entstehen.

Netz gegen Schnecken
Durch diese Maschenweite passt keine Schnecke [Foto: Th_Gim/ Shutterstock.com]

Schneckenzaun selber bauen

Im Frühjahr, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist, kann der Aufbau eines Schneckenzauns vollzogen werden. Zunächst einmal muss berechnet werden, wie viel des gewünschten Materials benötigt wird. Dies ist von der Größe der zu schützenden Fläche abhängig. Messen Sie daher die Länge der Beetumrandung und beachten Sie, dass der Zaun rund 25 bis 30 cm Abstand zur äußeren Pflanzung haben sollte. Für Modelle mit zusätzlichen Eckverbindungen muss die Anzahl dieser Ecken bekannt sein.

Haben Sie alle nötigen Materialien besorgt, sollte vor dem Aufbau das Beet zunächst von allen Schnecken befreit werden. Am besten sammeln Sie diese in einem abschließbaren Behältnis, das einen Luftaustausch ermöglicht, sodass sie während der Montage nicht plötzlich wieder ins Beet gelangen. Um die im Boden versteckten Schneckeneiner zu eliminieren, graben Sie den Boden gut 10 cm tief um. Fraßfeinde und Sonne erledigen den Rest. Anschließend sollte das Substrat dort, wo der Zaun befestigt werden soll, mindestens 10 cm tief mit dem Spaten vorgestochen werden.

Für das genaue Vorgehen beim Aufbau halten Sie sich am besten an die Angaben des Herstellers. Achten Sie auf jeden Fall auf ausreichend Standfestigkeit und darauf, dass die Barriere am Boden anliegt, sodass keine Schnecken unter dem Zaun hindurchkriechen können. Abschließend sollte die Erde an beiden Seiten des Zauns fest angedrückt werden. Werfen Sie gerne noch einen kontrollierenden Blick über das Beet, dass sich dort auch tatsächlich keine Nacktschnecken mehr aufhalten.

Überblick – Schneckenzaun selbst bauen:

  • Umfang des Beets messen
  • Rand mit 25 bis 30 cm Abstand zur Pflanzung beachten
  • Schnecken absammeln
  • Beet umgraben gegen Schneckeneier
  • Boden 10 cm vorstechen
  • Aufbau nach Anleitung des Herstellers
  • Standfestigkeit und Bodenabschluss beachten
  • Boden um Zaun herum festdrücken
Schneckeneier im Beet
Vor dem Aufbau eines Schneckenzaunes sollte die Erde von Schneckeneiern befreit werden [Foto: MagicBones/ Shutterstock.com]

Schneckenkragen und -schutzringe

Anders als ein Zaun, der um ein gesamtes Beet gelegt wird, schützen Schneckenkragen jeweils nur einzelne Pflanzen und das auch nur bis zu einer bestimmten Größe. Solche Schneckenschutzringe helfen daher besonders anfälligen Jungpflanzen und können später – wenn die Pflanzen kräftig genug sind – wieder entfernt werden.

Salatringe gegen Schnecken
Vor Nacktschneckenfraß geschützte Salate lassen auf eine üppige Ernte hoffen [Foto: ChameleonsEye/ Shutterstock.com]

Vorteile und verschiedene Formen

Ebenso wie Schneckenzäune sind auch Schneckenkragen aus Metall und Kunststoff erhältlich und weisen entsprechende Eigenschaften auf. Auch ihre Wirkungsweise beruht auf demselben Prinzip. Eine Besonderheit der Schneckenringe ist, dass sie auch zum Mini-Gewächshaus umfunktioniert werden können. Da sie recht klein sind, kann ein Deckel auf die Öffnung gelegt und die Pflanzen so vor Frost, Vertrocknung oder Starkregen geschützt werden. Ein Upgrade ist durch engmaschige Obst- und Gemüse-Schutznetze oder Fliegengitter möglich, welche auch andere Gartentiere abhalten.

Wer weder einen großen Schneckenzaun bauen noch zig Schneckenkragen ins Beet stellen möchte oder auch nach der Demontage solcher Barrieren weiterhin Schutz wünscht, kann auf ein anderes Mittel zurückgreifen. Hierbei handelt es sich um Schneckenkorn, welches die Weichtiere permanent eliminiert. Im Gegensatz zu vielen anderen Körnern ist unser Plantura Bio-Schneckenkorn ein hochkonzentrierter und zuverlässiger Obst- und Gemüseschutz, der selbst nach einigen Regentagen weiterhin wirkt und das auch noch schonend für Nützlinge und Haustiere.

Bio-Schneckenkorn mit Power-Wirkstoff
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Schneckenkragen selber machen

Am einfachsten gelingt es, aus alten Eimern Schneckenkragen selbst zu bauen. Diese sollten, wenn möglich, transparent sein. Für junge Pflanzen ist das besonders wichtig, da sie sonst über längere Zeit im Schatten stünden. Größeren Gewächse, die bereits über den Rand hinausragen, bereitet ein undurchlässiger Eimer weniger Probleme. Ein Eimer im Durchmesser von mindestens 12 cm ist für die meisten kleinen Pflanzen geeignet. Eine Höhe von rund 15 bis 20 cm garantiert, dass das Gefäß in die Erde gesteckt werden kann. Für größere Gewächse müssen auch größere Eimer verwendet werden. Geeignet sind beispielsweise solche für Vogelfutter.

Hat man einmal den richtigen Eimer gefunden, wird dessen Boden entfernt. Den Deckel, wenn vorhanden, behält man am besten, da er später noch Einsatz finden kann. Da der Eimer wahrscheinlich keinen geeigneten Rand wie den eines käuflichen Schneckenkragens aufweist, können Obst- und Gemüsenetze oder Fliegengitter über die Öffnung gespannt und am Eimer befestigt werden. Nun muss der Schutz bloß noch um die Pflanze gestellt und die Erde angedrückt werden. Achten Sie darauf, dass keine Pflanzenteile eine Brücke über den Rand ins Innere herstellen, da die Schnecken sonst doch einen Weg zum gedeckten Garten-Buffett finden.

Die handwerklich Begabten unter uns können sich auch daran versuchen, aus Zinkblech einen Schneckenkragen oder -zaun selbst zu kanten. Wer eine Kantbank hat, kann diese hervorragend nutzen. Ansonsten sind eine harte Kante, ein großer Hammer und etwas Geduld gefragt. Das Blech sollte nicht zu dünn sein, sonst biegt es sich bei Belastung durch. 1 – 1,5 mm geben genügend Stabilität, lassen sich aber auch bearbeiten. In der Höhe sollte das Blech gut 20 cm messen. Die Doppelkante besteht aus zwei einzelnen Kanten zu je 45 °. Die äußere Kante muss nach innen zur Stehwand zeigen, wie auf vorherigen Bildern zu erkennen ist.

Schnecken-Versteck
Schnecken verkriechen sich gern im Dunklen und Feuchten – dort kann man sie aufspüren [Foto: Sodel Vladyslav/ Shutterstock.com]

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