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Weiden-Arten & -Sorten im Überblick

Laura
Laura
Sudiengang Gartenbau
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Sudiengang Gartenbau

Meine Faszination für die Pflanzenwelt hat mich dazu gebracht, Gartenbau an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zu studieren. Seien es Nutzpflanzen oder Ziergewächse, in den Tropen vorkommend oder bei uns heimisch – jede Pflanze birgt ihre eigene Besonderheit.
In botanischen Gärten lasse ich mich gerne von der unglaublichen Vielfalt inspirieren und versuche, möglichst viel Natur in meine Wohnung und auf meinen Balkon zu bringen.

Die Trauerweide dürfte wohl die bekannteste Weidenart sein. Die Gattung Salix hat jedoch noch einiges an schönen Wuchsformen zu bieten.

Baum-Weide Wuchsform
Weiden zeigen eine einzigartige Wuchsform [Foto: “Frodo’s Dad”/ Shutterstock.com]

Die Gattung der Weiden (Salix sp.) umfasst etwa 400 bis 500 Arten und gehört zur Familie der Weidengewächse (Salicaceae). Sie zeigen eine üppige Vielfalt in ihrer Erscheinung: Einige Arten bleiben klein und unauffällig, während andere zu imposanten Bäumen mit einer Höhe von bis zu 30 m heranwachsen. Weiden sind Frühblüher, die von März bis Mai blühen und damit den Bestäubern im Frühling eine wichtige Nahrungsquelle bieten. Die weichen, grauen Knospen, bekannt als Weidenkätzchen, sind nicht nur für Insekten wertvoll, sondern auch eine beliebte Dekoration in Blumengestecken.

Harlekinweide

Die Harlekinweide (Salix integra ‘Hakuro Nishiki’) stammt aus Ostasien und zeichnet sich durch ihr weiß-grün bis rosa panaschiertes Laub aus. Ihre Blätter, die nach der Blüte einen rosa Schimmer aufweisen, machen die Weide zu etwas Besonderem, während die eigentlichen Blüten als kleine, längliche Kätzchen erscheinen und eher unauffällig, jedoch insektenfreundlich sind. Die Harlekinweide wächst als kompakter Strauch oder als Hochstamm mit überhängender Krone. Sie erreicht eine Höhe von 150 bis 300 cm und eine Breite von 80 bis 150 cm. Hochstämme wachsen nach Erreichen ihrer endgültigen Höhe nur noch in die Breite, mit einem jährlichen Zuwachs von etwa 10 bis 30 cm. Die Pflanze bevorzugt sonnige Standorte, an denen ihre Blattfärbung am intensivsten ist. Salix integra ‘Hakuro Nishiki’ ist hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit anspruchslos und gedeiht in jedem normalen, durchlässigen Gartenboden, der locker, frisch bis feucht und nicht staunass ist. In Gärten wird die Harlekinweide oft in Einzelstellung oder als Teil von Stauden- und Gehölzpflanzungen eingesetzt.

Japanische Harlekinweide 'Hakuro Nishiki'
Japanische Harlekinweide 'Hakuro Nishiki'
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(4.8/5)
  • Farbenfrohe Zierweide mit bienenfreundlichen Blüten-Kätzchen
  • Schöner Farbwechsel: Panaschiertes Laub in Rosa bis Grün-Weiß
  • Buschig-kompakte Wuchsform: Ideal für Topf & Beet
26,99 €

Purpurweide

Die Purpurweide, auch Bachweide (Salix purpurea) genannt, ist in Europa heimisch und kommt in feuchten Gebieten wie Flussufern und Auen natürlich vor. Diese Weidenart zeichnet sich durch ihre dünnen, purpurfarbenen Triebe aus, die zunächst eine samtige Oberfläche haben und im Laufe des Wachstums braun und später grau werden. Die Kätzchen, die im Frühjahr gemeinsam mit den Blättern erscheinen, sind zunächst purpurn, färben sich später gelb und entwickeln schließlich einen grau-weißen Flaum. Die Blüten der Purpurweide sind eine wichtige frühe Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten, was sie für bienenfreundliche Hecken geeignet macht. Die lanzettlichen Blätter sind oberseits mittelgrün und unterseits blau-grün, was bei Wind ein schönes Farbspiel erzeugt. Die Purpurweide wächst dichtbuschig auf eine Höhe von 300 bis 450 cm, kann in freier Wildbahn aber auch bis zu 600 cm erreichen. Sie bevorzugt feuchte Böden an Bächen oder Flüssen, gedeiht jedoch auch auf trockenen, sandigen Substraten und übersteht selbst strenge Dürren. Mit einem jährlichen Zuwachs von 20 bis 60 cm erreicht sie nach einem Rückschnitt schnell wieder ihre ursprüngliche Höhe. Die schmalen, biegsamen Zweige eignen sich gut für Flechtarbeiten, wie das Binden von Körben oder den Bau von Zäunen.

  • ‘Nancy Saunders’: Die Sorte unterscheidet sich vor allem durch ihre Wuchshöhe. Sie wird lediglich 250 cm hoch und 150 cm breit.
Purpurweide Ruten
Die Purpurweide überzeugt mit gefärbten Ruten [Foto: “Elena Tratsevskaya”/ Shutterstock.com]

Kugelweide

Die Kugelweide ‘Nana’ (Salix purpurea ‘Nana’) ist eine strauchig wachsende Variante der Purpurweide, die eine Höhe von 200 bis 300 cm erreicht. Ihre auffällig rote Rinde und die schlanken, leicht gebogenen Kätzchen sind charakteristische Merkmale dieser Sorte. Die jungen Zweige sind zunächst leicht behaart, verlieren diesen Flaum jedoch im Laufe der Zeit. Die Blätter sind schmal, lang und gestielt, wechselständig angeordnet und schimmern oberseits blau-grün, während die Unterseite gräulich ist.

Purpurweide Nana
Die Sorte ‘Nana’ wächst dicht-buschig zu einer Kugel [Foto: “crystaldream”/ Shutterstock.com]

Rosmarinweide

Die Rosmarinweide (Salix rosmarinifolia) verdankt ihren Namen den Blättern, die denen des Rosmarins ähneln. Diese Weidenart wächst in verschiedenen Regionen Deutschlands – in Europa findet man sie zudem in einem kleinen isolierten Gebiet im Nordwesten Frankreichs und bis nach Osteuropa. Ihr bevorzugter Lebensraum sind Moorwiesen, wo sie häufig zusammen mit anderen Weiden und Birken vorkommt, auch wenn sie insgesamt selten anzutreffen ist. Sie erreicht eine Höhe von 80 bis 200 cm. Sie bildet zahlreiche, reich verzweigte, dünne Äste, die niederliegend und bogig aufsteigend wachsen. Diese Äste besitzen eine dünne rotbraune Rinde, die in der Jugend behaart ist und spätestens bis zum zweiten Jahr verkahlt. Die Winterknospen sind bräunlich bis rötlich und stehen deutlich ab. Die länglich-elliptischen Blätter der Rosmarinweide sind grau-grün, 2 bis 4 cm lang und 4- bis 10-mal so lang wie breit. Die Blattoberseite ist bei jungen Blättern stärker behaart als bei älteren, während die Blattunterseite auch im Alter silbrig-weißhaarig bleibt. Wie alle Weiden ist auch die Rosmarinweide zweihäusig, das heißt, sie bildet an einzelnen Pflanzen entweder weibliche oder männliche Blüten. Die Kätzchen erscheinen lange vor dem Laubaustrieb. Die männlichen Kätzchen stehen aufrecht, haben gelbliche, an der Spitze dunkle Tragblätter und bestehen aus zwei Staubblättern, während die weiblichen Kätzchen grünlich und sitzend sind und einen langhaarigen, gestielten Fruchtknoten tragen. Die Rosmarinweide ist aufgrund ihrer frühen Blütezeit eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten, insbesondere für Honigbienen und Wildbienen, und gilt als wertvolle Bienenweide.

Rosmarinweide Zweige
Die Rosmarin-Weide sieht dem Rosmarin tatsächlich sehr ähnlich [Foto: “Nahhana”/ Shutterstock.com]

Lockenweide

Die Lockenweide (Salix erythroflexuosa) ist ein stark wachsendes Gehölz, das eine Höhe von 600 bis 800 cm und eine Breite von 400 bis 600 cm erreicht. Diese Weide zeichnet sich durch ihre markant gedrehten Zweige aus. Besonders im Winter kommen die spiralförmig gedrehten Äste zur Geltung, da sie eine auffällige rötliche Färbung annehmen und so auch in der kargen Jahreszeit einen schönen Akzent setzen. Die Blätter der Lockenweide sind länglich und haben eine blau-grüne Unterseite, die dem Laub einen zusätzlichen Farbakzent verleiht. Von Februar bis April erscheinen die gelben, männlichen Kätzchen, die zunächst silbrig schimmern und damit früh im Jahr eine erste Blütenpracht bieten. Die Lockenweide wächst schnell, ist sehr widerstandsfähig und schnittverträglich. Sie zeigt eine hohe Anpassungsfähigkeit an verschiedene Boden- und Standortverhältnisse.

Lockenweide Zweige
Zierende Ruten der Lockenweide [Foto: “Natalia Savilova”/ Shutterstock.com]

Mandelweide

Die Mandelweide (Salix triandra) ist eine heimische Weidenart, die man in Mitteleuropa häufig in Auenwäldern sowie entlang von Bächen und Flüssen antrifft. Sie wächst als verzweigter Strauch, selten auch als kleiner Baum, auf eine Höhe von 1,5 bis 4 m. Die jungen Zweige dieser Weide haben eine zimtbraune Rinde, die im Laufe der Zeit gelb-grün bis braun wird und im Alter eine graue Farbe annimmt, wobei sie sich in Streifen ablöst. Die Blätter der Mandel-Weide sind breit-lanzettlich, 4 bis 11 cm lang, beidseitig grün und oben glänzend, mit einem fein gesägten Blattrand. Diese Weidenart fügt sich gut in feuchte Standorte ein und ist typischerweise in natürlichen Gewässernähe anzutreffen.

Mandelweide Blüte
Die Mandelweide zeigt in jungen Jahren zimtbraune Ruten [Foto: “ChWeiss”/ Shutterstock.com]

Spießweide

Die Spießweide (Salix hastata) ist ein sommergrünes Gehölz, das eine Wuchshöhe von etwa 180 cm erreicht. Sie zeichnet sich durch ihr grünes Laub und ein flach wurzelndes Wurzelwerk aus. Die Blütezeit der Spießweide erstreckt sich von April bis Mai, wobei die Pflanze silber-graue Blüten bildet. Das Verbreitungsgebiet dieser Weideart liegt im mitteldeutschen Tief- und Hügelland, im südlichen Alpenvorland sowie in den Alpen. Man findet sie in Regionen vom Mittelgebirge bis ins Hochgebirge. Die Spieß-Weide ist laut der Roten Liste als extrem selten eingestuft und zählt daher zu den besonders schützenswerten Pflanzenarten.

  • ‘Wehrhahnii’: Die Sorte ist eine kleinwüchsige Zwergform der Spießweide, die sich durch einen langsamen Zuwachs von nur 10 bis 20 cm pro Jahr auszeichnet. Im Gegensatz zur Wildart bleibt sie mit einer Höhe von bis zu 125 cm deutlich niedriger und entwickelt sich breiter als hoch. Ihre dicht beieinander liegenden gelben Blütenkätzchen, die wie eine Perlschnur am Triebende erscheinen, sind ein charakteristisches Merkmal dieser Sorte.
Mandelweide Wehrhahnii
Im Vergleich zur Wildart bildet ‘Wehrhahnii’ gelbliche Kätzchen aus [Foto: “Robert Buchel”/ Shutterstock.com]

Korkenzieherweide

Die Korkenzieherweide (Salix matsudana ‘Tortuosa’) ist eine Sorte der Chinesischen Weide (Salix matsudana), die sich durch ihre auffällig gedrehten Zweige auszeichnet. Die Korkenzieher-Weide wird 8 bis 12 m hoch und etwa 250 bis 350 cm breit.

Korkenzieherweide Wuchsform
Einzigartige Wuchsform der Korkenzieherweide [Foto: “Bits And Splits”/ Shutterstock.com]

Trauerweide

Die Trauerweide (Salix babylonica) fällt vor allem durch ihre hängenden, langen Zweige und schmalen, lanzettlichen Blätter auf. Ursprünglich in Ostasien beheimatet, hat sich die Trauerweide weltweit verbreitet und wird oft als Zierbaum in Parks und Gärten gepflanzt. Sie kann eine Höhe von bis zu 20 m erreichen und bevorzugt feuchte Standorte wie Flussufer und Teichränder. Die Blätter sind hellgrün, schmal und etwa 5-15 cm lang. Im Herbst färben sie sich gelb, bevor sie abfallen. Ein charakteristisches Merkmal der Trauerweide sind ihre langen, biegsamen Zweige, die oft bis zum Boden reichen.

Trauerweide Triebe
Die Triebe der Trauerweide reichen teilweise bis zum Boden [Foto: “ON-Photography Germany”/ Shutterstock.com]

Salweide

Die Sal-Weide (Salix caprea), auch als Palm-Weide oder Kätzchen-Weide bekannt, ist ein häufig vorkommender Laubbaum oder Strauch, der in Europa und Asien heimisch ist. Die Sal-Weide wird bis zu 6 m hoch werden. Die Blätter der Sal-Weide sind eiförmig, etwa 5 bis 10 cm lang und haben eine charakteristisch raue, leicht behaarte Oberseite sowie eine hellere, filzige Unterseite. Im Frühjahr, bevor die Blätter austreiben, bildet die Sal-Weide ihre markanten Blütenstände. Die männlichen Kätzchen sind gelblich, während die weiblichen eher grünlich sind. Diese Blütenstände sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten, da sie reich an Pollen und Nektar sind – dadurch gilt die Sal-Weide als eine besonders bienenfreundliche Pflanze.

Weiden Blüte
Sie gehört zu den ersten Blühgehölzen des Jahres und ist für Insekten sehr wertvoll [Foto: “nnattalli”/ Shutterstock.com]

Silberweide

Die Silber-Weide (Salix alba) ist eine einheimische Weidenart. Sie ist ein häufig anzutreffender Baum, der vor allem an Ufern, in Auenwäldern sowie entlang von Bächen und Seen gedeiht, bevorzugt auf feuchtem und zeitweise überschwemmtem Grund. Silber-Weiden können beeindruckende Höhen von bis zu 25 m erreichen und ein Alter von etwa 100 Jahren, in seltenen Fällen sogar bis zu 300 Jahren, erreichen. Im hohen Alter entwickeln sie oft einen Stammdurchmesser von einem Meter oder mehr. Ein markantes Merkmal der Silber-Weide ist ihre dunkelgraue, tief gefurchte Rinde. Die jungen Zweige des Baumes sind braun oder gelb, biegsam und von einem dünnen, dicht anliegenden Flaum bedeckt. Die Blätter der Silber-Weide sind schmal-lanzettlich, 5 bis 12 cm lang und laufen an beiden Enden spitz zu. Der Blattrand ist fein gesägt. Die Oberseite der Blätter ist dünn behaart, während die Unterseite dicht befilzt ist und im Licht silbrig glänzt. Dieser silbrige Glanz verleiht der Silber-Weide ihren Namen.

Salix Alba Weide
Die schimmernden Blätter geben der Silber-Weide ihren Namen [Foto: “limipix”/ Shutterstock.com]

Die besondere Wuchsform der Weide bereichert jeden Garten – wie und wo du Weiden pflanzen kannst, haben wir dir in unserem Spezial-Artikel zusammengefasst.