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Hecke pflanzen: Zeitpunkt, Abstand & Anleitung zum Vorgehen

Mareike
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Durch die Liebe zu Pflanzen bin ich auf das Studium der Pflanzenbiotechnologie in Hannover gekommen. Allgemein beschäftige ich mich in jeder Lebenslage mit Pflanzen - sei es im Garten, in der Wohnung oder für meine Masterarbeit. Sie machen mir immer wieder Freude!

Lieblingsobst: Johannisbeeren
Lieblingsgemüse: Brokkoli

Eine Hecke ist nicht nur Sichtschutz, sie kann auch ein Rückzugsort für Insekten und Vögel sein. Worauf es bei der Pflanzung einer neuen Hecke ankommt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Heckenpflanzung
Es gilt einige Punkte zu beachten, bevor eine Hecke gepflanzt werden kann [Foto: LianeM/ Shutterstock.com]

Sie sind nicht nur als Sichtschutz beliebt, Hecken schlucken auch ein gewisses Maß an Straßenlärm. Zudem ist Ihr Grün besser windgeschützt. Bis Hecken üppig grün und hochgewachsen sind, können allerdings durchaus einige Jahre vergehen – je nachdem, wie groß die gekauften Pflanzen sind. Wenn Sie planen, eine Hecke zu pflanzen, und sich fragen, wann der beste Zeitpunkt dafür ist und was Sie beachten müssen, finden Sie in diesem Artikel Antworten.

Hecke pflanzen: Wann ist der beste Zeitpunkt?

In Abhängigkeit davon, was Sie pflanzen möchten, ist ein anderer Zeitpunkt im Jahresverlauf optimal geeignet. Zudem sollten Sie darauf Acht geben, in welcher Form Sie die Heckenpflanzen kaufen. Container-Pflanzen, also Pflanzen im Topf, können prinzipiell das ganze Jahr über gepflanzt werden, müssen bei Hitze aber natürlich mehr gegossen werden und erhalten einen drastischeren Pflanzschnitt. Wurzelnackte Pflanzen oder hochwertige Ballenware aus der Baumschule ist etwas empfindlicher – hier sollte der jeweils bestmögliche Pflanzzeitpunkt gewählt werden.

Tipp: Bei Pflanzungen in der Wachstumsperiode kann auch unmittelbar nach dem Pflanzen geschnitten werden, damit die Pflanzen direkt verzweigter austreiben. Der Schnitt soll dabei oberflächlich erfolgen, die Spitzen werden also geschnitten.

Sommer- und wintergrüne Hecken pflanzen

Sommer- und wintergrüne Heckenpflanzen werden am besten im Herbst (Mitte Oktober bis Mitte Dezember) gepflanzt, während der Wachstumsruhe. Dadurch ist der Wasserverlust durch Transpiration minimiert. Zudem kann die Wurzel vor dem Austrieb im Frühjahr bereits einwachsen und die neuen Blätter der Pflanze versorgen. Eine Pflanzung vor dem Austrieb im Frühjahr ist bei guter Wasserversorgung aber ebenfalls sehr gut möglich.

Beispiele für sommergrüne Heckenpflanzen: Feldahorn (Acer campestre), Rotbuche (Fagus sylvatica), Gewöhnlicher Liguster (Ligustrum vulgare), Heckenkirsche (Lonicera xylosteum), Hartriegel-Arten (Cornus alba, C. mas, C. sanguinea), Dunkelrote Heckenberberitze (Berberis x ottawensis ‘Superba’)

Beispiele für wintergrüne Heckenpflanzen: Niedrige Heckenkirsche (Lonicera nitida), Hainbuche (Carpinus betulus), Wintergrüner Liguster (Ligustrum vulgare ‘Atrovirens’), Wintergrüne Baummispel (Cotoneaster x watereri)

Tipp: Wintergrüne Pflanzen sind solche, die ihr Laub zwar leicht braun einfärben, aber über den Winter nicht abstoßen. Die manchmal auch bereits braunen Blätter hängen fest an der Pflanze und dienen als Winterschutz. Im Frühjahr dann werden die alten Blätter parallel zum Austrieb der neuen mit einem Mal abgeworfen.

Immergrüne Hecken pflanzen

Das Pflanzen einer immergrünen Hecke ist bei passender Wasserversorgung fast das ganze Jahr über möglich – bloß das Frühjahr sollte als Pflanzzeitpunkt gemieden werden.

Beispiele für immergrüne Heckenpflanzen: Rotlaubige Glanzmispel (Photinia x fraseri), Eibe (Taxus baccata), Stechpalme (Ilex aquifolium), Königs-Berberitze (Berberis julianae), Obelisken-Wacholder (Juniperus chinensis ‘Obelisk’), Feuerdorn-Arten (Pyracanta spec.), für niedrige Hecken: Skimmie (Skimmia japonica)

Skimmie-Hecke mit Beeren
Skimmien eignen sich besonders für niedrige Heckenabschnitte

Der richtige Standort

Hier gilt es, sich individuell zu informieren, welche Heckenpflanzen zu welchem Standort passen. Denn gerade mit extremen Bodenverhältnissen wie Trockenheit oder einem hohen Tongehalt kommt nicht jede Heckenpflanze gut zurecht. Auch ein sehr schattiger Standort ist nicht für alle Pflanzen geeignet. Wenn Sie beispielsweise eine blühende Hecke pflanzen wollen, ist es wichtig, dass der Standort nicht zu dunkel ist. Ebenfalls sollten nur Pflanzen gewählt werden, die in unseren Breitengeraden winterhart sind.

In unserem Spezialartikel finden Sie 6 pflegeleichte Hecken, die auf vielen Standorten gut gedeihen.

Vogel in Hecke
Vögel nutzen Hecken gern als Rückzugsort [Foto: LianeM/ Shutterstock.com]

Abstand bei Heckenpflanzen

Beim Pflanzen neuer Hecken gilt es, einige Dinge zu beachten, vor allem wenn es um das Thema Abstand geht. Die wichtigsten Fragen beantworten wir Ihnen nachfolgend:

Wie viel Abstand muss zum Nachbarn eingehalten werden?
Gerade dieser Punkt ist wichtig, damit es zu keinem Streit mit Ihrem Nachbarn kommt, wenn die Hecke ausgewachsen ist. Im Nachbarschaftsrecht der einzelnen Bundesländer ist vermerkt, welche Grenzabstände einzuhalten sind. Grob gilt: Je größer die Pflanzen werden, desto größer muss auch der Abstand zur Grenze sein. In Sachsen und Bayern beispielsweise muss bei einer Pflanzenhöhe von mehr als zwei Metern ein Abstand von ebenfalls zwei Metern zur Grundstücksgrenze eingehalten werden. Ein solch großer Abstand ist in anderen Bundesländern nicht vorgeschrieben. Dennoch sollten Sie sich immer über die aktuell geltenden Regelungen in Ihrem Bundesland informieren.

Wie viel Abstand sollte man zu einem Zaun einhalten?
Was den Abstand der Heckenpflanzen zu einem Zaun betrifft, gibt es keine gesetzlichen Bestimmungen – sofern der Zaun nicht die Grenze markiert. Allerdings sollte bedacht werden, dass die Hecke einen jährlichen Schnitt braucht, nicht zuletzt damit der Zaun nicht einwächst. Je nach späterer Wuchsbreite ist dafür ein ausreichender Abstand nötig. Dabei muss im Vorfeld bereits berücksichtigt werden, dass die Heckenpflanzen im Alter breiter werden. Und auch wenn Sie eine schmale Hecke pflanzen wollen, sollte der Abstand zum Zaun einen problemlosen Schnitt ermöglichen.

Hecke vor Zaun
Der Abstand zu einem Zaun sollte so groß gehalten werden, dass ein Schnitt noch problemlos möglich ist [Foto: Olha Trotsenko/ Shutterstock.com]

Wie viel Abstand muss zwischen den Heckenpflanzen sein?
Beim Pflanzen einer Hecke gilt: Je größer und breiter eine Heckenpflanze wachsen wird, desto größer darf der Abstand sein. Verbleibt nach der Pflanzung zu viel Abstand zwischen den Heckenpflanzen, dauert es sehr lange, bis sie blick- und winddicht wird. Zu eng zu pflanzen wiederum kann einzelne Gewächse zum Absterben bringen. Um diese unnötige Zeit- und Geldverschwendung zu vermeiden, sollte der richtige Abstand eingehalten werden.
In der nachfolgenden Tabelle sind einige Pflanzenbeispiele mit dem passenden Abstand pro laufendem Meter als Referenz aufgelistet.

Deutscher Name (botanischer Name)Angemessene Höhe (cm)Mindestbreite (cm)Pflanzen pro laufendem Meter
Einfassungs-Buchsbaum
(Buxus sempervirens 'Suffruticosa')
20 – 100104 – 8
Gewöhnlicher Liguster
(Ligustrum vulgare)
100 – 3001002 – 3
Eibe
(Taxus baccata)
100 – 5001001 – 2

Beim Kauf der Pflanzen können Ihnen die Verkäufer in der Regel eine Auskunft und Empfehlung für bestimmte Pflanzen geben. Oft unterscheiden sich sogar Sorten derselben Art in ihrer Wuchsbreite, sodass man sich besser genauestens beraten lässt.

Hecken pflanzen: Anleitung Schritt für Schritt

Wenn Sie sich für eine Hecke entschieden haben, geht es an die Anpflanzung. Wie das erfolgt, lesen Sie in dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Pflanzen einer Hecke:

Schritt 1: Planung
Zuerst legen Sie den gewünschten Standort der Heckenbepflanzung fest. Auch auf die Bodenbedingungen ist zu achten. Wenn Ihre Wahl auf eine für den Standort passende Heckenpflanze gefallen ist, kann der Abstand zu der Grundstücksgrenze, einem Zaun und anderen Pflanzen geplant werden. Ebenfalls ergibt sich aus der Pflanzenart auch der richtige Pflanzzeitpunkt.

Pflanzabstand bei Hecke
Ein wichtiger Punkt ist auch der Abstand der Heckenpflanzen zueinander [Foto: Beekeepx/ Shutterstock.com]

Schritt 2: Kauf der Heckenpflanzen
Wenn Sie sich für eine Pflanzenart entschieden haben, können Sie die Pflanzen kaufen. Meist sind die Pflanzen in verschiedenen Größen zu erwerben. Zudem besteht eine Auswahl an unterschiedlichen Qualitäten. Die Pflanzen werden entweder wurzelnackt, balliert, drahtballiert oder im Container (Topf) verkauft. Containerware ist in der Regel etwas minderwertiger und günstiger und benötigt etwas länger, um sich am neuen Standort einzufinden. Dafür kann sie jedoch fast ganzjährig gepflanzt werden. Ballenware ist teurer, hochwertiger, wächst besser an – sollte aber nicht im Sommer gepflanzt werden. Wurzelnackte Pflanzen sind sehr günstig zu erwerben, müssen aber gut betreut werden, damit sie sicher und ohne zu vertrocknen anwachsen.

Schritt 3: Pflanzgraben anlegen
Nun ist der Pflanzgraben auszuheben. Dieser sollte unbedingt doppelt so tief und anderthalbmal so breit sein wie der Wurzelballen. Orientieren Sie sich dabei am besten an einer zuvor gespannten Schnur.

Schritt 4: Verteilung und Ausrichtung der Heckenpflanzen
Im Graben geht es nun an das Verteilen und die Ausrichtung der Heckenpflanzen. Hierbei ist es wichtig, den gewünschten und benötigten Abstand der Pflanze direkt einzuhalten. Die gerade Ausrichtung funktioniert sehr gut mit der zwischen zwei Stäben gespannten Schnur. Arbeiten Sie mit einem Zollstock und befestigen Sie die Pflanzballen mit etwas festgetretener Erde an der Stelle, an die sie gepflanzt werden sollen.

Anlegen einer Hecke
Der Ballen wird je nach Pflanzqualität etwas anders vorbereitet [Foto: Gorlov-KV/ Shutterstock.com]

Tipp: Wurzelballen vorbereiten

Containerpflanzen vorbereiten: Zum optimalen Anwachsen der Wurzeln ist es nötig, den zylindrischen Ballen der Containerpflanzen etwas zu lockern. Dieser Schritt ist wichtig, da die Wurzelverletzung für eine verstärkte Verzweigung und damit für ein besseres und schnelleres Einwurzeln sorgt. Stechen Sie mit einem Spaten vier- bis sechsmal in den Ballen oder ziehen Sie ihn mit beiden Händen kräftig auseinander, sodass Sie spüren, wie einige Wurzeln zerreißen. Lockern Sie den Containerballen, direkt bevor Sie die Pflanze in den Graben stellen.

Wurzelnackte Pflanzen vorbereiten: Bei wurzelnackten Pflanzen können die Wurzeln aller Pflanzen noch vor der Verteilung im Pflanzgraben um maximal ein Drittel eingekürzt werden.

Ballenware vorbereiten: Ballenware ist in Jutetücher oder Draht eingeschlagen, wenn sie angeliefert wird. Die Ballierung wird erst direkt vor dem Anfüllen mit Erde geöffnet. Das Jutetuch kann entfernt werden, wenn der Ballen darunter fest und stabil ist. Es ist organisch abbaubar und darf daher auch mit eingegraben werden, wenn man es bloß am Wurzelhals aufknotet und öffnet. Drahtballen verbleiben am Ballen, allerdings ist es sinnvoll, den Draht am Wurzelhals ebenfalls zu öffnen. Manchmal kann man dies durch Aufbiegen erreichen, manchmal muss eine Drahtschere helfen. Auch der Draht wird im Boden schnell zersetzt, da er nicht rostfrei ist. Bereits nach wenigen Jahren findet man kaum noch Rückstände im Boden.

Kleine Wurzelballen sollten vor dem Einsetzen in die Erde auch gut durchfeuchtet werden. Dazu bietet sich eine mehrmalige Bewässerung mit dem Gartenschlauch an. Für große Wurzelballen ist dieses Vorgehen nicht zu empfehlen, da sie dann zu schwer werden, um sie zu bewegen. Diese Pflanzen sollten also erst am finalen Standort gewässert werden.

Schritt 5: Auflockerung des Aushubs
Der Aushub des Grabens sollte mit einer Hacke aufgelockert werden, um den Heckenpflanzen später ein möglichst gutes Wurzelwachstum zu ermöglichen. Auch kann zum besseren Anwachsen ein Bodenaktivator hinzugegeben werden. Dieser ist zur Pflanzung besser geeignet als andere Dünger, da er das Wurzelwachstum durch gemäßigten Nährstoffgehalt unterstützt. Sie können beispielsweise unseren Plantura Bio-Bodenaktivator nutzen. In diesem sind lebende Mykorrhiza-Pilze enthalten, die den Pflanzen eine bessere Wasser- und Nährstoffversorgung ermöglichen.

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Schritt 6: Pflanzen setzen
Die Pflanzen müssen gerade und aufrecht stehen, um ein gleichmäßiges Wachstum zu gewährleisten. Dabei können Sie sich an der Schnur orientieren. Nach dem Einfüllen des restlichen Aushubs ist es ratsam, die Erde um die Pflanzen herum kräftig festzutreten, wodurch Hohlräume in der Erde aufgefüllt werden. Aus der verbliebenen Erde wird ein Gießrand modelliert, der die ganze Hecke umschließt.

Pflanzen einer Hecke
Auch wurzelnackte Pflanzen brauchen einen Pflanzgraben [Foto: LianeM/ Shutterstock.com]

Schritt 7: Hecke wässern
Auch bei feuchter Witterung sollten die Heckenpflanzen unbedingt angegossen werden. Dadurch werden noch offene Hohlräume geschlossen und die Erde gut durchfeuchtet. Dies ermöglicht den Pflanzen ein optimales Einwachsen. Dazu sollte der Gießrand vollständig gefüllt werden. Bei warmer Witterung im Frühjahr und Sommer ist die neue Hecke täglich zu gießen, im Winter hingegen nur bei Trockenheit.

Pflege einer Hecke
Neue Hecken werden angegossen und auch nach der Pflanzung zunächst täglich gewässert [Foto: Savanevich Viktar/ Shutterstock.com]

Tipp: Durch die Pufferung der Bodenfeuchte und Temperatur verbessert Mulch das Einwachsen der Hecke. Hierfür eignet sich beispielsweise unsere torffreie Plantura Bio-Pinienrinde in grober Absiebung. Dadurch wird auch starkes Unkrautwachstum vermieden, zudem bietet Pinienrinde gerade im Winter einen guten Kälteschutz. Weitere Vorteile des Mulchens können Sie in unserem Spezialartikel nachlesen.

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