Zitruspflanzen überwintern: Temperatur, Standort & Pflege-Tipps

Lea
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Ich habe ökologische Landwirtschaft studiert und erprobe gemeinsam mit Freunden neue Anbaumethoden und andere gärtnerische Experimente in einem Gemeinschaftsgarten. Mir liegt vor allem ein ressourcenschonender und rücksichtsvoller Umgang mit der Natur am Herzen. Die biologische Landwirtschaft ist deshalb meine große Leidenschaft und auch für Zierpflanzen kann ich mich begeistern.

Lieblingsobst: Erdbeere, Mango, Guave
Lieblingsgemüse: Artischocke, Tomate, Rucola

Zitronen, Mandarinen und ihre wärmeliebenden Verwandten sind nicht für die frostigen Winter in Mitteleuropa gemacht. Doch wenn einige Punkte zur Standortwahl und Pflege beachtet werden, ist es auch in nördlicheren Gefilden möglich, Zitruspflanzen erfolgreich zu überwintern.

Zitrusbaum bei Frost
Wärmeliebende Zitruspflanzen sind frostige Temperaturen nicht gewohnt [Foto: Olesia Bilkei/ Shutterstock.com]

Wenn sich die Temperaturen der Null-Grad-Marke nähern, sollten Zitruspflanzen in ihr Winterquartier umziehen. Worauf Sie bei der Wahl des Standorts achten sollten und ob eine Überwinterung im Freien auch in Frage kommt, verraten wir hier. Damit Ihr Zitrusbäumchen wohlbehalten durch den Winter kommt, erklären wir auch alle wichtigen Pflegemaßnahmen, die für eine gesunde Pflanze im Frühjahr sorgen.

Welche Zitruspflanzen sind winterhart?

Beinahe alle Zitruspflanzen wie Zitrone (Citrus x lemon), Orange (Citrus sinensis) und Mandarine (Citrus reticulata) überstehen nur Temperaturen bis circa – 5 °C.

Zitruspflanze im Winter
In einem geschlossenen Raum sind Zitrusfrüchte vor der Witterung und kalten Temperaturen geschützt [Foto: ChiccoDodiFC/ Shutterstock.com]

So winterhart sind jedoch einige hartgesottene Zitruspflanzen:

  • Die Dreiblättrige Orange (Poncirus trifoliata) verkraftet bis zu – 25 °C
  • Die Ichang-Zitrone (Citrus ichangensis) ist bis zu – 15 °C frostverträglich
  • Die Kumquat (Citrus japonica) kommt mit bis zu – 12 °C zurecht

Diese und weitere Vertreter der bedingt winterharten Zitruspflanzen werden gerne mit weniger toleranten Arten gekreuzt, um frosttolerantere Sorten zu erhalten. Beim Kauf einer Zitruspflanze sollte man sich bezüglich der Frosthärte daher kompetent beraten lassen. Wer sich nicht sicher ist, welche Kreuzung in seinem Zitrusbäumchen steckt, sollte lieber auf Nummer sicher gehen und eine Überwinterung an einem frostfreien Standort vornehmen.

winterharte Zitruspflanze
Die Dreiblättrige Orange ist frosttolerant und wirft im Winter ihr Laub ab [Foto: Toshio Umekawa/ Shutterstock.com]

Wichtig: Die Winterhärte von Zitruspflanzen hängt auch von der Pflege ab. Wird zu spät, zu stark oder mit dem falschen Nährstoff gedüngt, kann die Winterhärte leiden. Auch zu starkes Wässern und zu spätes Schneiden der Zitruspflanzen macht sie frostanfällig. Ältere Pflanzen sind allgemein frosthärter als junge. Außerdem können Zitrusbäume aufgrund von regionalen und lokalen Temperaturunterschieden in dem einen Hausgarten sicher überwintern, in einem weniger geschützten Garten ganz in der Nähe aber verfrieren, weil Wind und Luftfeuchte ihnen zusetzen. Daher gilt es, bei der Überwinterung der mediterranen Pflanzen stets auf Nummer sicher zu gehen.

Falls es sich bei Ihrer Zitruspflanze um einen Orangen- oder Zitronenbaum handelt, empfehlen wir auch unsere Spezialartikel zu den Themen Orangenbaum überwintern und Zitronenbaum überwintern.

Zitruspflanzen überwintern

Zitruspflanzen überwintern optimal bei kühlen Temperaturen an einem hellen Ort. Auch wer einen solchen Platz für die Überwinterung seines Zitrusbaumes nicht zur Verfügung hat, kann seine Pflanze gesund durch die kalte Jahreszeit bringen. Die wichtigste Faustregel bei der Standortwahl ist hierbei: Je kühler der Ort, desto dunkler kann er sein und je heller der Ort, desto wärmer darf er sein.

Umtopfen einer Zitruspflanze
Zitruspflanzen benötigen ein durchlässiges Substrat [Foto: Miriam Doerr Martin Frommherz/ Shutterstock.com]

Für alle Zitruspflanzen gilt außerdem: Solange es die Temperaturen erlauben, sollten sie im Freien bleiben. Dort bekommen sie maximal viel Licht und Schädlinge können sich nicht so schnell ausbreiten. Ein windgeschützter Ort an einer sonnigen Hauswand ist generell für Zitrusfrüchte und besonders für die Übergangszeit optimal. Die Wand wärmt sich im Laufe des Tages auf und gibt die gespeicherte Wärme nachts wieder ab – diese Bedingungen lieben die mediterranen Pflanzen.

Leichte und kurzzeitige Fröste bis – 5 °C vertragen Zitruspflanzen in der Regel gut und können sogar Schädlingsbefall während der Winterruhe vorbeugen. Wichtig ist es also, das Wetter im Auge zu behalten. Spätestens, wenn die Temperaturen weiter sinken oder sich Dauerfrostperioden ankündigen, sollten die Zitruspflanzen in ihr Winterquartier umziehen. Je nach Region ist das zwischen Ende September und Ende November der Fall. Zu beachten ist hier, dass die Temperaturen lokal, das bedeutet im eigenen Garten oder auf dem Balkon, oftmals stark von der Vorhersage abweichen. Verlassen Sie sich daher lieber auf Ihre eigenen Erfahrungswerte und das Thermometer statt auf den Wetterbericht.

Wichtig: Zitruspflanzen reagieren empfindlich auf Standortwechsel. Ein mehrmaliges Umstellen oder Drehen bedeutet großen Stress für die Pflanze und sollte vermieden werden, sonst kann es zu Blattfall kommen.

Zitruspflanzen draußen
Vor einer sonnigen Hauswand ohne Zug fühlen sich Zitrusfrüchte wohl [Foto: Studio Light and Shade/ Shutterstock.com]

Tipp: Größter Feind der mediterranen Zitruspflanzen ist ein zu nasser Herbst, denn ein feuchter Wurzelballen senkt die Frosthärte. Wichtig ist daher, ein durchlässiges Substrat zu wählen, das nicht vernässt – herkömmliche Torfsubstrate sind hier ungeeignet. Besser geeignet ist unsere Plantura Bio-Blumenerde, die aufgrund ihres Blähtonanteils besonders durchlässig ist und damit die Winterhärte von Zitruspflanzen fördern kann. Im Kübel kann die Bio-Erde zusätzlich mit mehr Blähton oder anderem gröberen Steinmaterial gemischt werden, damit sie lange strukturstabil und gut durchlässig bleibt.

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Zitruspflanzen draußen überwintern

Nur bei Zitrusarten mit besonders ausgeprägter Frosttoleranz kann eine Überwinterung im Freien in Betracht gezogen werden.

Gewächshäuser, Schuppen oder Garagen mit Tageslichtquelle kommen für eine Überwinterung außerhalb des Hauses in Frage. Eine Orangerie – es gibt auch mobile Varianten – bietet Zitrusfrüchten einen optimalen Überwinterungsort. Diese Anschaffung ist allerdings mit entsprechenden Kosten verbunden. Um zu kalte Temperaturen auszuschließen, ist auch ein Frostwächter oder die Verwendung von Frostschutzkerzen eine Überlegung wert. Um den Wurzelballen zusätzlich zu schützen, eignet sich Jute oder Bastmatten. Durch ein Bratenthermometer können Sie die Temperatur im Kübel überprüfen. Ist der Boden im Überwinterungsort besonders kalt, können Sie der Zitruspflanze mit einer isolierenden Styroporplatte oder einer Heizdecke die Füße wärmen. In unserem Spezialartikel finden Sie weitere Tipps, wie Sie Pflanzen vor Frost schützen.

Tipp: Einige Dienstleister bieten auch Überwinterungen unter optimalen Bedingungen in Orangerien an – Abholung, Pflanzenschutz vor Ort und der Rücktransport zu Ihnen sind oft im Service inbegriffen.

Überwintern von Zitruspflanzen im Gewächshaus
Gewächshäuser bieten Zitrusfrüchten optimale Überwinterungsbedingungen [Foto: Stefano Ember/ Shutterstock.com]

Wichtig: Zitruspflanzen vor Frost schützen
Wenn es draußen richtig eisig wird, können die Temperaturen je nach Isolation auch im Winterquartier unter den Gefrierpunkt fallen. Nutzen Sie einen elektrischen Frostwächter, der bei Unterschreitung einer kritischen Temperatur heizt, um Schäden an den Pflanzen vorzubeugen. Eine Alternative sind Frostschutzkerzen, die bei angesagtem starkem Frost die Temperatur im Winterquartier um maximal 2 – 3 °C anheben können. Bei dieser Methode ist es allerdings wichtig, den Wetterbericht genau im Auge zu behalten.

Überwinterung in Innenräumen

Bei möglichst kühlen Temperaturen zwischen 1 °C und 12 °C an einem hellen Ort können die Zitrusbäumchen optimal überwintern. Der Stoffwechsel wird heruntergefahren in einen kältebedingten Ruhemodus. Solche kühlen Bedingungen können unbeheizte Räume, Garagen mit Tageslicht sowie Wintergärten bieten. Auch Treppenhäuser können geeignet sein, vorausgesetzt die Pflanze ist dort keinem Zug ausgesetzt.

Überwintern von Zitruspflanzen
Im Winterquartier reduzieren Zitrusfrüchte ihren Stoffwechsel [Foto: Kristi Blokhin/ Shutterstock.com]

Steht ein solcher Ort für die Überwinterung nicht zur Verfügung, kann auch ein wärmerer, sehr heller Innenraum gewählt werden. Hier begibt sich das Zitrusbäumchen dann nicht in eine Ruhephase, sondern wächst langsam weiter. Wird die Pflanze bei Zimmertemperatur überwintert, so reicht in Häusern das Licht nicht aus, um ausreichend viel Photosynthese zu ermöglichen. Durch doppeltes Glas und Sonnenschutzverglasung kommt selbst in relativ hellen Räumen oft zu wenig nutzbares Licht bei der Pflanze an. Bei einer warmen Überwinterung sollte daher die gesamte Krone durch eine oder mehreren Pflanzenlampen mit circa 100 Watt beleuchtet werden. Geeignet sind Metallhalogen-Dampflampen oder Leuchtstoffröhren, denn sie geben photosynthetisch nutzbare Wellenlängen ab.

Tipp: Wann kommt es bei Zitruspflanzen zu Blattabwurf?

  • Bei häufigem Standortwechsel und Drehen der Pflanze.
  • Wenn der Überwinterungsort warm, aber zu dunkel ist: Das Lichtangebot genügt nicht, um Energie in der Photosynthese zu gewinnen. Aufgrund der warmen und oft trockenen Luft muss die Pflanze allerdings viel energieaufwändige Zellatmung betreiben. Als Folge dieser Unterversorgung wirft das Zitrusbäumchen dann Blätter ab, um Energie zu sparen.
  • Wenn der Überwinterungsort kalt, aber sehr hell ist: Die Helligkeit lässt die Pflanze viel Photosynthese betreiben. Die Kälte allerdings macht Prozesse zur Aufnahme und zum Transport von Wasser und Nährstoffen in der Pflanze sehr langsam. In Folge dieser Unterversorgung werden die Blätter abgeworfen, um die Photosynthese-Rate zu bremsen.
Überwintern der Zitruspflanze im Haus
Ein heller Ort ist optimal für die Überwinterung von Zitrusfrüchten [Foto: Olha Solodenko/ Shutterstock.com]

Die richtige Pflege im Winterquartier

Die Überwinterungsphase ist für Zitruspflanzen ähnlich gefährlich wie eine Vollnarkose für uns Menschen – entsprechend sollte man die Bäumchen genau im Auge behalten.

Auf Schädlinge kontrollieren

Während der Winterruhe finden viele Schädlinge optimale Bedingungen, um sich auszubreiten und auch Nachbarpflanzen zu befallen. Zur Vermeidung von Schäden ist eine Kontrolle auf typische Schädlinge vor und während der Einwinterung wichtig. Tipps zur Bekämpfung von Schildläusen, Spinnmilben und Wollläusen finden Sie in unseren Spezialartikeln.

Zitruspflanze im Winterquartier
Eine regelmäßige Kontrolle auf typische Schädlinge ist wichtig [Foto: Arayabandit/ Shutterstock.com]

Richtig düngen

Bei kühler Überwinterung ist die letzte Düngergabe des Jahres im Oktober empfehlenswert. Zwischen November und März sollten Zitruspflanzen nicht gedüngt werden, um die Ruhephase nicht zu stören. Bei heller und warmer Überwinterung mit Beleuchtung ist es sinnvoll, einmal im Monat zu düngen, sonst ist ein Nährstoffmangel vorprogrammiert. Am besten verwenden Sie einen vornehmlich organischen Flüssigdünger mit Spurennährelementen, wie unseren Plantura Bio-Zitrus- & Mediterrandünger. Dieser ist genau auf den Bedarf von Zitruspflanzen zugeschnitten und enthält alle wichtigen Nährstoffe.

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Im Winterquartier gießen

Die Pflanze sollte nach Bedarf, also wenn das Substrat trocken ist, mit zimmerwarmem, möglichst kalkarmem Wasser gegossen werden. Warm überwinterte Pflanzen nutzen und benötigen natürlich deutlich häufiger Wasser. Die Blätter alle zwei bis drei Tage mit abgekochtem Wasser zu besprühen, kann übermäßigem Blattabwurf entgegenwirken. Auch regelmäßiges Lüften, aber ohne starken Luftzug, ist wichtig.

Zitruspflanze im Frühjahr
Die lichthungrigen Zitrusbäumchen sollten im April wieder ans Licht geholt werden [Foto: KAZLOVA IRYNA/ Shutterstock.com]

Zitruspflanzen auswintern

Bei der Auswinterung gilt: Sobald es die Temperaturen erlauben, möchte eine Zitruspflanze wieder im Freien stehen. Ab April könnte es schon so weit sein, allerdings sollte bis zu den Eisheiligen Mitte Mai der Wetterbericht genau beobachtet und Winterschutzmaterial bereitgehalten werden. Mit Beginn der neuen Wachstumsperiode ab März oder April sollte auch wieder eine regelmäßige Düngergabe erfolgen, um die Pflanze optimal zu versorgen und die Bildung neuer Triebe anzuregen. Ein vornehmlich organischer Flüssigdünger mit einem speziell auf Zitruspflanzen abgestimmten Nährstoffverhältnis ist hierfür ideal geeignet. Unser Plantura Bio-Zitrus- & Mediterrandünger zum Beispiel versorgt Ihre Zitruspflanze optimal mit Nährstoffen und beugt mit zusätzlichem Eisen Chlorose – dem Gelbwerden von Blättern – vor. Der Bio-Dünger ist für Haus- und Gartentiere unbedenklich und wird einfach über das Gießwasser verabreicht.

Nach der Winterruhe ist die beste Zeit, um Zitruspflanzen umzutopfen. Worauf Sie achten sollten, wenn Sie einen Zitronenbaum umtopfen, lesen Sie in unserem Spezialartikel.

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