Thai-Aubergine: Pflanzen, Pflege & Ernte

Verena
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Aufgewachsen bin ich auf einem kleinen, biologischen Nebenerwerbshof und nach meinem FSJ auf einer Ranch in Amerika habe ich angefangen, in Hohenheim Agrarwissenschaften zu studieren. Am meisten interessieren mich hier die Bereiche Boden, ökologische Landwirtschaft und Pflanzenwissenschaften. Zuhause verbringe ich viel Zeit in unserem Garten und wenn ich dort nicht zu finden bin, trifft man mich oft in der Küche, wo ich unser Obst und Gemüse zum Kochen und Backen verwerte.

Lieblingsobst: Auch wenn sie langweilig sind – Äpfel
Lieblingsgemüse: Paprika, Rote Bete, Zucchini, Weißkraut

Bei Thai-Auberginen handelt es sich um Verwandte des bei uns bekannten, tief violetten Gemüses mit außergewöhnlichem Aussehen und Geschmack. Die Kultur ist hingegen bei allen Auberginen relativ ähnlich.

Solanum virginianum
Auf den ersten Blick würde man die Sorte ‘Thai Long Green’ nicht als Aubergine identifizieren [Foto: MONGKHON SUTTHIWET/ Shutterstock.com]

In Ihrem Garten ist mal wieder Platz für ein neues, exotisches Gemüse? Dann informieren Sie sich doch hier über den Anbau der Thai-Aubergine – von der Anzucht über das Pflanzen und Pflegen bis hin zur Ernte und Verwendung des besonderen Gemüses.

Thai-Aubergine: Herkunft und Eigenschaften

Als Thai-Aubergine werden verschiedene Pflanzen aus der Gattung Solanum bezeichnet:

  • Zum einen gibt es einige Sorten der bei uns bekannten Aubergine (Solanum melongena), die vor allem in der Thai-Küche verwendet und daher Thai-Aubergine genannt werden.
  • Allerdings wird auch die Art Solanum virginianum, Syn.: Solanum xanthocarpum von manchen als Thai-Aubergine bezeichnet. In Asien ist diese Pflanze jedoch eher unter dem Namen Kantakari und im Englischen unter Yellow Fruit Nightshade bekannt.
Thai-Aubergine
Auch einige Sorten von Solanum melongena werden als Thai-Aubergine bezeichnet [Foto: Celine Kwang/ Shutterstock.com]

Bei Solanum virginianum handelt es sich um ein meist einjährig angebautes Gemüse mit runden, gelb-grünen und golfballgroßen Früchten. Die Pflanze stammt, wie der Name bereits vermuten lässt, ursprünglich aus Südostasien, wo man sie häufig in der Nähe von Gewässern findet. Solanum virginianum wächst krautig, buschig und kann eine Höhe von bis zu 80 cm erreichen. Dabei sind die Stiele und Blattadern der ungefähr 5 auf 10 cm großen, gelappten Blätter mit Dornen besetzt.

Bei uns blüht Solanum virginianum etwa im Juli. Dann ziehen die violetten Blüten zahlreiche Insekten an. Aus den Blüten entwickeln sich die kleinen Früchte, die bis zur Reife noch reich an Bitterstoffen und daher leicht giftig sind. Auch wenn die Pflanzen bei uns noch wenig bekannt sind, kann man Thai-Auberginen-Samen bereits erwerben.

Solanum xanthocarpum
Solanum virginianum ist stachelig und hat violette Blüten [Foto: Soundarya/ Shutterstock.com]

Tipp: Falls Sie die Möglichkeit haben, die Pflanze an einem hellen, warmen Ort zu überwintern, können Sie die Mini-Thai-Aubergine über mehrere Jahre am Leben erhalten.

Bei den Sorten von Solanum melongena, die Thai-Auberginen genannt werden, handelt es sich meist um etwas ausgefallenere Sorten, die auf den ersten Blick nicht unbedingt wie Auberginen aussehen. Besonders ist zum Beispiel ‘Thai White Ribbed’ mit plattrunden, glänzend porzellanfarbenen Früchten oder ‘Thai Long Green’ mit etwa 30 cm langen, teilweise gebogenen, grünen Früchten mit einem intensiven, leicht süßlichen Auberginenaroma.

Weitere Auberginensorten stellen wir in unserer Übersicht vor.

Thai-Auberginen pflanzen

Das Vorgehen bei der Anzucht und dem Auspflanzen von Thai-Auberginen ist sehr ähnlich wie bei normalen Auberginen. Eine genauere Anleitung und weitere Tipps finden Sie daher in unserem Artikel zum Pflanzen von Auberginen.

Thai-Auberginen-Anbau
Die Anzucht von Thai-Auberginen kann auf die gleiche Weise erfolgen wie bei normalen Auberginen [Foto: schankz/ Shutterstock.com]

Da auch Thai-Auberginen sehr wärmebedürftig sind und erst Mitte Mai ins Freie können, bietet sich die Anzucht im Haus ab März bis Anfang April an. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Füllen Sie kleine Anzuchttöpfe mit einer nährstoffarmen Anzuchterde, wie zum Beispiel unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde, die Sie bereits leicht angefeuchtet haben.
  2. Stecken Sie dann je Anzuchttopf einen Thai-Auberginensamen ungefähr 1 cm tief in die Erde.
  3. Feuchten Sie nun alles noch einmal gut an und stellen Sie die Töpfe an einem hellen und warmen Ort bei etwa 20 bis 25 °C auf. Ein Mini-Gewächshaus oder das Überziehen der Töpfe sorgt für eine höhere Luftfeuchte und Wärme.
  4. Wenn die Samen nach 1 bis 3 Wochen gekeimt haben, sollten sie weiterhin warm und unter regelmäßigem Gießen kultiviert werden, bis nach den Keimblättern die ersten Laubblätter zu sehen sind.
  5. Jetzt können die Jungpflanzen in etwas größere Töpfe pikiert werden, die bereits mit einem nährstoffreichen Substrat wie zum Beispiel unserer Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde gefüllt sind. Sie deckt den hohen Kaliumbedarf der Aubergine und ist insgesamt an stark zehrende Gemüsekulturen angepasst.

Tipp: Schon am Anfang ihrer Entwicklung haben Thai-Auberginen einen hohen Wasserbedarf. Daher sollten sie regelmäßig, aber vorsichtig gegossen werden. Am besten ist es, sie über den Untersetzer zu gießen. Denn ist die Bodenoberfläche ständig feucht, sind Auberginen anfällig für die „Umfallkrankheit“, welche von pilzlichen Erregern verursacht wird.

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Nach den Eisheiligen, Mitte Mai, können die Thai-Auberginen an ihren endgültigen Standort gepflanzt werden. Dieser sollte einen sandigen, feuchten, neutral bis leicht sauren Boden aufweisen und vor allem sonnig und warm sein. Auch nachts dürfen die Temperaturen nicht unter 15 °C fallen. Deshalb bietet sich der Anbau im Gewächshaus, Folientunnel oder unter Kulturschutznetzen an. Die wärmeren Temperaturen während der Nacht und die höhere Luftfeuchte bewirken einen besseren Fruchtansatz. Da Thai-Auberginen Starkzehrer sind, empfiehlt es sich, vor der Pflanzung reifen Kompost oder zum Beispiel unseren Plantura Bio-Tomatendünger in den Boden einzuarbeiten. Dank seiner Langzeitwirkung versorgt dieser Dünger, der zusätzlich komplett tierfrei ist, Ihre Auberginen während der gesamten Wachstumsperiode. Halten Sie beim Auspflanzen einen Abstand von 50 bis 60 cm ein.

Thai-Auberginen-Anzucht
Lassen Sie 50 bis 60 cm Platz zwischen den einzelnen Thai-Auberginen-Pflanzen [Foto: svetograph/ Shutterstock.com]

Tipp: Bei der Standortwahl sollten auch Fruchtfolge und Mischkultur beachtet werden. Bei Auberginen muss man eine Anbaupause von 4 Jahren zu allen anderen Nachtschattengewächsen wie Tomaten, Paprika und Kartoffeln einhalten. Gut gemeinsam angebaut werden können Thai-Auberginen mit Knoblauch (Allium sativum), Karotten (Daucus carota subsp. sativus) oder Ringelblumen (Calendula officinalis).

Thai-Auberginen in Kübeln zu pflanzen, ist gut möglich. Achten Sie auf ein ausreichend großes Pflanzgefäß mit mindestens 10 Liter Volumen und Drainagelöchern im Boden. Es kann zum Beispiel mit unserer Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde gefüllt werden. Wie alle unsere Erden kommt sie komplett ohne Torf aus und ist daher deutlich nachhaltiger als herkömmliche Substrate. Kübel mit Auberginen stellt man am besten vor eine warme, sonnige Hauswand in Südrichtung.

Thai-Aubergine im Topf
Man kann Thai-Auberginen auch in Töpfen kultivieren [Foto: Patrick Rohr/ Shutterstock.com]

Die richtige Pflege

Gießen und düngen

Auberginen brauchen gleichmäßig feuchte Böden und vertragen keine Trockenheit. Daher ist es wichtig, die Pflanzen mindestens 2- bis 3-mal wöchentlich zu gießen, wenn es nicht regnet. Bei der Kultur im Topf kann es sogar täglich nötig sein. Versuchen Sie beim Gießen, die Blätter trocken zu halten, um Pilzinfektionen und anderen Schäden vorzubeugen.

Tipp: Auberginen zu mulchen lohnt sich, denn das hilft dabei, den Boden gleichmäßig feucht und warm zu halten. Gute Materialien zum Mulchen von Auberginen sind zum Beispiel Rasenschnitt oder Stroh.

Thai-Auberginen-Pflanzen
Thai-Auberginen können zum Beispiel mit Stroh gemulcht werden [Foto: Talonnua/ Shutterstock.com]

Da Thai-Auberginen meist kleinere Früchte als normale Auberginen haben, ist auch ihr Nährstoffbedarf marginal geringer. Wurden die Pflanzen bereits in gut vorgedüngte Erde gesetzt, muss man während der Wachstumsperiode daher nicht mehr so häufig düngen. Einmal im Monat kann zum Beispiel unser Plantura Bio-Tomaten- & Gemüsedünger ins Gießwasser gegeben werden. Der Flüssigdünger ist einfach in der Handhabung und zudem vornehmlich organisch, sowie komplett tierfrei.

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Ausgeizen

Thai-Auberginen müssen in den meisten Fällen nicht ausgegeizt werden, da es sich bei ihnen um kleinfrüchtige Sorten handelt, sodass die Pflanze meist genug Energie hat, um alle Früchte ausreichend zu versorgen. Bauen Sie ein Exemplar mit großen Früchten an, bietet es sich an, maximal 2 bis 3 Triebe wachsen zu lassen. Da dadurch die Pflanze ausgelichtet und besser belüftet wird, verringert sich auch das Risiko für die Erkrankung an bestimmten Pilzkrankheiten. Großfrüchtige Sorten sollten außerdem abgestützt werden.

Häufige Krankheiten und Schädlinge

Leider sind Thai-Auberginen anfällig für viele Krankheiten und Schädlinge. Dazu zählen zum Beispiel Blattläuse (Aphidoidea), Spinnmilben (Tetranychidae), Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata), Weiße Fliegen (Trialeurodes vaporariorum), die Blattfleckenkrankheit (Cercospora melongenae) und die Krautfäule (Phytophthora infestans). Da vieles davon auch typische Krankheiten an Tomaten sind, finden Sie Tipps zu Erkennung und Bekämpfung in unserem Artikel Tomaten vor Krankheiten schützen.

kranke Thai-Aubergine
Auberginen sind unter deutschen Anbaubedingungen relativ anfällig für viele Krankheiten und Schädlinge [Foto: Pics Man24/ Shutterstock.com]

Überwinterung

Haben Sie Thai-Auberginen im Topf angebaut, können Sie versuchen, gesunde Pflanzen zu überwintern. Stellen Sie diese dafür im Herbst an einen hellen, eher kühlen Ort, bei dem die Temperaturen dennoch nicht unter 15 °C fallen. Im Winter brauchen die Thai-Auberginen deutlich weniger Wasser. Dennoch sollte das Substrat nicht komplett austrocknen, bis die Pflanzen im Mai wieder ins Freie können.

Thai-Auberginen ernten und verwenden

Je nach Sorte und Aussaatzeitpunkt reicht die Ernte von Thai-Auberginen vom Juli bis in den Herbst. Den richtigen Erntezeitpunkt zu erkennen, ist dabei gar nicht so einfach. Tut man es zu früh, sind die Früchte noch reich an Bitterstoffen wie Solanin. Erntet man die Früchte jedoch zu spät, im vollreifen Zustand, stören die zahlreichen Samen. Der optimale Erntezeitpunkt ist erreicht, wenn die Früchte schon ihre maximale Größe erreicht haben, die bei Solanum virginianum meist Golfballgröße entspricht, und sich leicht eindrücken lassen, aber noch nicht die Farbe wechseln.

reife Thai-Auberginen
Man erntet Solanum virginianum, kurz bevor die Früchte beginnen, sich gelb zu färben [Foto: SeaStudio/ Shutterstock.com]

Verwenden Sie für die Ernte ein scharfes Messer, um die Auberginen sauber abzuschneiden. Das verringert das Risiko, dass die Schnittstellen als Eintrittspforte für Krankheitserreger dienen.

Tipp: Haben Sie aus Versehen einige Früchte unreif geerntet, können Sie diese einfach einige Tage bei Raumtemperatur an einem hellen Ort nachreifen lassen.

Viele Thai-Auberginen-Sorten können in reifem Zustand auch roh gegessen werden. Besonders gut lassen sie sich aber in Curry-Gerichte integrieren, wo sie für eine leicht bittere Note sorgen.

Zubereitung von Thai-Aubergine
In einigen thailändischen Currys sind Thai-Auberginen eine Hauptzutat [Foto: Be Saowaluck/ Shutterstock.com]

Ein weiteres, eher unbekanntes und aus Asien stammendes Gemüse ist der Tatsoi (Brassica rapa convar. narinosa). Bei ihm handelt es sich um ein schnell wachsendes Blattgemüse, das sogar im Herbst noch angebaut und vielfältig verwendet wird, zum Beispiel in Wokgerichten.

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