Aubergine pflanzen: Standort, Aussaat & gute Nachbarn

Regina
Regina
Regina
Regina

Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Auberginen gedeihen mit Vorliebe an sonnigen, warmen Standorten. Wir erklären, was bei der Anzucht und dem Pflanzen von Auberginen zu beachten ist.

Auberginen-Anbau
Bei der Pflanzung von Auberginen sind der Standort und der Zeitpunkt entscheidend [Foto: Alexander Knyazhinsky/ Shutterstock.com]

Die Aubergine (Solanum melongena) ist ein wärmebedürftiges Nachtschattengewächs (Solanaceae), wird aber aufgrund der vielfältigen Nutzung und dank robuster und toleranter Auberginen-Sorten mittlerweile immer öfter im Garten und in Töpfen auf Terrasse und Balkon angebaut. Wir verraten Tipps und Tricks, wie der Auberginen-Anbau bei Ihnen von Erfolg gekrönt wird.

Auberginen pflanzen: Der richtige Standort

Um ertragreiche Auberginen anzubauen, muss zunächst der Platz passen. Der optimale Standort für die Auberginenpflanze liegt im Allgemeinen auf durchlässigen, mittelschweren und nährstoffreichen Böden mit guter Wasserversorgung in voller Sonne. Worauf Sie bei der Pflanzung im Gewächshaus, Freiland, Topf und Hochbeet gesondert achten sollten, erfahren Sie im Folgenden.

Auberginen im Freiland oder Gewächshaus pflanzen?

Grundsätzlich können Sie Auberginen im Gewächshaus und im Freiland kultivieren. Entscheidend für den Erfolg sind vor allem die Sortenwahl und die Witterung.

Für das Freiland sollten nur Varietäten gewählt werden, die sich tolerant gegenüber kühlerer Witterung, Niederschlägen und gewissen Krankheitserregern, wie der Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans), zeigen. Für Auberginen im Freiland empfiehlt sich zu Beginn die Verwendung einer schwarzen Mulchfolie, damit die Pflanze eine wärmere Umgebung hat.

Aubergine mit Mulchfolie
Die schwarze Mulchfolie erwärmt den Boden und hält ihn länger feucht

Wärmebedürftigere und empfindlichere Sorten werden besser nur im Gewächshaus kultiviert, um einen zufriedenstellenden Ertrag und gesunde Pflanzen zu erhalten.

Auberginen im Topf pflanzen

Auberginenpflanzen eignen sich ebenso für die Kultur im Topf, auf dem Balkon oder der Terrasse. Wichtig für die erfolgreiche Aufzucht ist ein ausreichend großer Kübel mit gutem Wasserablauf und mindestens 10 l Erdvolumen. Bei ausladenden, hochwachsenden Sorten sollte das Pflanzgefäß etwa 20 l umfassen. Ein größerer Topf erleichtert nicht nur das Gießen im Sommer, da mehr Feuchte in der Erde gespeichert wird, sondern auch die Versorgung mit Nährstoffen, was für die starkzehrenden Auberginen essentiell ist. Ein geschützter, sonniger Standort an einer Südwand ist ideal, damit die Pflanze von der Wärmestrahlung profitiert.

Tipp: Für experimentierfreudige Gärtner kann der Anbau einer Aubertoffel interessant sein. Was es damit auf sich hat und wie die Aubertoffel gepflanzt wird, stellen wir Ihnen in unserem Artikel Schritt für Schritt dar.

Aubergine im Topf
Auberginen können an einem warmen Standort gut im Topf angebaut werden [Foto: Paul Maguire/ Shutterstock.com]

Auberginen im Hochbeet

Um Auberginen im Hochbeet anzubauen, sollte man auf eher kleinwüchsige Sorten zurückgreifen, die sich auch im Freiland wohlfühlen. Auf dem Hochbeet sollten die Pflanzen ebenfalls gestützt werden, denn ein Sommergewitter kann die Auberginen leicht umwerfen oder Triebe mit dem Sturm abbrechen lassen.

Auberginen-Anbau im Hochbeet
Auch ins Hochbeet können Sie Auberginen auspflanzen [Foto: Viktorya Telminova/ Shutterstock.com]

Anzucht: Auberginen säen

Auberginen können aus Samen gut selbst vorgezogen werden. Da die Nachtschattengewächse eine recht lange Entwicklungszeit benötigen, werden die Auberginensamen bereits ab Ende Januar bis Anfang März ausgesät. Füllen Sie dafür ein passendes Anzuchtgefäß mit einer nährstoffarmen Pflanzerde, wie unserer Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde. Das mit Perlit und Kokosfaser aufgebesserte, torffreie Substrat speichert Feuchtigkeit und fördert die Wurzelbildung der Keimlinge.

Bio-Kräuter- & Aussaaterde 20 L
Bio-Kräuter- & Aussaaterde 20 L
star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder
star-rating star-rating star-rating star-rating star-rating
(4.9/5)
  • Ideal für Kräuter sowie zur Aussaat, Stecklingsvermehrung & zum Pikieren
  • Sorgt für aromatische Kräuter & kräftige Jungpflanzen mit starken Wurzeln
  • Torffrei & klimafreundlich: CO2-reduzierte Bio-Erde hergestellt in Deutschland
12,99 €
Grundpreis: 0,65 €/l
 

Verdichten Sie die Anzuchterde leicht und bringen Sie anschließend die Auberginensamen darauf aus. Die Saattiefe für Auberginen beträgt etwa 1 bis 2 cm. Bis zu dieser Höhe wird deshalb anschließend Substrat über die Samen gegeben. Danach wird ausgiebig, aber vorsichtig gewässert und die Anzuchtschale auf einem warmen, sonnigen Fensterbrett aufgestellt. Eine Abdeckung aus Frischhaltefolie oder eine kleine, durchsichtige Plastikhaube erhöhen die Luftfeuchte und erleichtern den Auberginen die Keimung. Bei 20 bis 25 °C sind die ersten Keimlinge nach 7 bis 21 Tagen zu sehen.

Sobald die Samen keimen und sich die ersten echten Laubblätter nach den Keimblättern zeigen, können Sie die Auberginenpflanzen pikieren und in nährstoffreiches Substrat umsetzen. Am besten verwenden Sie Töpfchen mit mindestens 9 cm Durchmesser, da die Jungpflanzen noch einige Zeit dort verbringen werden. Auberginen-Setzlinge sollten bis zur Pflanzung weiterhin warm und sonnig bei mindestens 16 bis 18 °C stehen und ab Mitte April langsam im Freien abgehärtet werden.

Auberginen-Jungpflanzen
Die Auberginen-Anzucht erfolgt bereits früh im Jahr auf einer warmen Fensterbank [Foto: kryska/ Shutterstock.com]

Auberginen auspflanzen

Ab Anfang Mai kann die Auberginen-Jungpflanze ins Gewächshaus wandern. Für die Pflanzung von Auberginen ins Freiland oder in Töpfe für Balkon und Terrasse sollten die Eisheiligen Mitte Mai abgewartet werden. Auberginen lieben einen nährstoffreichen Boden. Es sollte deshalb am besten vor dem Auspflanzen reifer Kompost oder ein Langzeitdünger wie unser Plantura Bio-Tomatendünger eingearbeitet werden. Das vorwiegend organische, tierfreie Düngegranulat versorgt Ihre Auberginen die ersten Monate nach der Pflanzung mit essentiellen Nährstoffen und fördert so ein gesundes Wachstum und eine reiche Blütenbildung.

Heben Sie ein ausreichend tiefes Pflanzloch aus oder befüllen Sie Ihr Pflanzgefäß mit nährstoffreicher Pflanzerde wie unserer Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde. Das in Deutschland nachhaltig produzierte Substrat kann nicht für die Topfkultur, sondern auch zur Verbesserung von zu schweren, leichten oder kargen Gartenböden und zur Befüllung von Hochbeeten eingesetzt werden. Befreien Sie nun die Auberginen-Jungpflanze vorsichtig aus ihrem Topf und setzen Sie sie in das Pflanzloch. Anders als Tomaten (Solanum lycopersicum) werden Auberginen nicht tiefer gesetzt, als sie in ihren vorherigen Pflanzgefäß saßen. Füllen Sie mit Erde auf und drücken Sie diese rund um die Pflanze leicht an. Abschließend wird ein Stützstab eingesetzt und kräftig gewässert.

Bio-Tomaten- & Gemüseerde 40 L
Bio-Tomaten- & Gemüseerde 40 L
star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder
star-rating star-rating star-rating star-rating star-rating
(4.9/5)
  • Ideal für Tomaten & anderes Gemüse wie Chili, Zucchini & Co.
  • Sorgt für ein gesundes Pflanzenwachstum & eine reiche Ernte
  • Torffrei & klimafreundlich: CO2-reduzierte Bio-Erde hergestellt in Deutschland
16,99 €
Grundpreis: 0,42 €/l

Pflanzabstand bei Auberginen

Pflanzen Sie die jungen Auberginenpflanzen mit einem Abstand von 60 bis 100 cm aus. Der optimale Pflanzabstand von Auberginen hängt stark von der Wüchsigkeit der gewählten Sorte ab. Bei der Pflanzung von Auberginen in Kübel sollte jede Pflanze ein eigenes Gefäß bekommen.

Brauchen Auberginen eine Rankhilfe?

Ähnlich wie ihre Verwandten, die Tomaten, benötigen auch Auberginen eine Rankhilfe, da die Pflanzen bis zu 150 cm hoch und fast ebenso breit werden können. Die Früchte werden manchmal sehr schwer und bringen über 1 kg auf die Waage. Eine Stütze hält die Pflanzen aufrecht und verhindert Verletzungen durch Abreißen oder Umknicken schwerer Eierfrüchte. Selbst kleinwüchsige Sorten mit geringem Fruchtgewicht und Auberginen im Topf sollten gestützt werden, damit weder Früchte noch Blätter auf dem Boden aufliegen. Bambus- oder Haselstecken eignen sich dabei ebenso gut wie das Aufleiten an Schnüren aus Sisal, Jute und Co. Tipps und detaillierte Anleitungen für das Stützen von Auberginen können Sie aus unserem Spezialartikel Tomaten anbinden übernehmen.

Auf einen Blick: Auberginen vorziehen und pflanzen

  • Aussaat ab Ende Januar bis Anfang März auf einer warmen, sonnigen Fensterbank; Saattiefe 1 – 2 cm bei 20 – 25 °C; Keimung nach 7 – 21 Tagen.
  • Pikieren in nährstoffreiche Pflanzerde ab den ersten echten Laubblättern.
  • Abhärten der Auberginen-Jungpflanzen ab Mitte April im Freien.
  • Ab Anfang Mai Pflanzung der Aubergine ins Gewächshaus; ab Mitte Mai ins Freiland und in Kübel für Balkon und Terrasse; Pflanzabstand je nach Wüchsigkeit der Sorte 60 – 100 cm.
  • Bei Pflanzung reifen Kompost oder vorwiegend organischen Langzeitdünger einbringen.
  • Stab oder Schnüre als Stütze für die Pflanzen installieren.
  • Zur schnelleren Erwärmung im Freiland am Anfang schwarze Mulchfolie verwenden.
Aubergine im Freiland
Alle Auberginen sollten nach der Pflanzung eine Stütze erhalten [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]

Mischkultur: Gute Nachbarn für Auberginen

Die Aubergine sollte nicht mit wuchernden Gemüsearten zusammengesetzt werden, da sie in der Anfangsphase langsam wächst und konkurrenzschwach ist. Sie sollten daher weder Auberginen neben Zucchini (Cucurbita pepovar. pepo convar. giromontiina) pflanzen, noch die Eierfrucht mit Kürbissen (Cucurbita) kombinieren. In einer Mischkultur mit Auberginen sollte ebenfalls auf enge Verwandte in der unmittelbaren Umgebung verzichtet werden, um keine Krankheiten und Schädlinge zu verschleppen. Man sollte daher weder Aubergine und Paprika (Capsicum annuum), noch Aubergine und Tomaten zusammen pflanzen.

Gute Nachbarn für Auberginen sind beispielsweise:

  • Blumenkohl (Brassica oleracea var. botrytis)
  • Brokkoli (Brassica oleracea var. italica)
  • Kopfkohl (Brassica oleraceae convar. capitata)
  • Kopfsalat (Lactuca sativa var. capitata)
  • Schnittsalat (Lactuca sativa var. crispa)
  • Spinat (Spinacia oleracea)

Nach dem Anbau von Auberginen sollte eine Anbaupause von etwa vier Jahren eingehalten werden. In dieser Zeit sollten auch keine anderen Nachtschattengewächse auf denselben Standort gepflanzt werden.

Nach der Pflanzung und Pflege kann man sich im Sommer auf die ersten erntereifen Auberginenfrüchte freuen. Was bei der Ernte und Lagerung der Eierfrucht wichtig ist, erfahren Sie bei uns.

Jetzt zur Plantura Garten-Post anmelden