Chinakohl: Leckeres Wok-Gemüse aus dem eigenen Garten

Simon
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Ich habe Gartenbauwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Ich baue Kräuter, Naschobst und Gemüse an, wobei ich ausschließlich biologische Produkte einsetze. Neben meiner Liebe zur Natur koche ich für mein Leben gern - natürlich am liebsten mit frischem Gemüse aus meinem Garten.

Lieblingsobst: Holunder und Himbeeren
Lieblingsgemüse: Schwarzkohl, Artischocken und Spargel

Chinakohl: Das Allroundtalent erfreut sich immer steigender Beliebtheit. Wir geben Tipps und Tricks zum Anbau, Ernten und Lagern.

Chinakohl-Kopf in Beet
Der Chinakohl kommt zwar usprünglich aus dem asiatischen Raum, kann aber auch sehr gut bei uns angebaut werden [Foto: Hemerocallis/ Shutterstock.com]

Der Chinakohl wird bereits viele Jahrhunderte in China, Korea und Japan kultiviert. Seit dem 20. Jahrhundert kennt man ihn auch in unseren Breitengraden. In seiner ursprünglichen Heimat wird Chinakohl meistens zu einer Art fermentiertem Sauerkraut eingelegt, das auch sehr pikant sein kann. In Südkorea findet man das sogenannte Kimchi als übliche Beilage zu vielen Speisen. Archäologische Funde von Tongefäßen zeigen, dass eine derartige Zubereitung schon seit über 2000 Jahre praktiziert wird. Erfahren Sie mehr über die Herkunft des Chinakohls in unserem Artikel.

Chinakohl-Sorten

Mittlerweile gibt es diverse Chinakohlsorten im Angebot. Neben den alten Sorten dominieren in den Gartencentern der Baumärkte meist moderne F1-Hybriden. Einige F1-Hybriden sind mittlerweile auch gegen die Kohlhernie resistent. Mit Scarlette gibt es nun auch eine Sorte mit rötlichem Blattwerk.

Eine umfangreiche Sortenübersicht des Chinakohls finden Sie hier.

  • Granat: Sorte mit länglichen Köpfen und gezackten Blatträndern; Granat wird besonders wegen des guten Geschmacks und seiner zarten Blätter geschätzt; laut Untersuchungen soll die Sorte überdurchschnittlich viele Vitamine haben.
  • Hong-Kong (F1): kurze, gedrungene und festgepackte Köpfe; guter Geschmack.
  • Kasumi (F1): sehr frühe Sorte mit sehr guten optischen und geschmacklichen Eigenschaften.
  • Parkin (F1): Schossfeste und mittelfrühe Sorte mit einer Resistenz gegen die Kohlhernie. Mittelgroße Köpfe mit zarten und aromatischen Blättern.
  • Scarlette (F1): die Besonderheit an dieser Sorte sind die rot-violetten Blätter; sind die äußeren Umblätter noch grün mit einem leichten violett Stich, sind die inneren Blätter im Herzen beinahe vollständig rot-violett; Scarlette ist ertragreich und besonders mild im Aroma.
  • Yuki (F1): mittelfrühe Sorte mit sehr festen Köpfen; sehr milder Geschmack.

Chinakohl anbauen

Auch im heimischen Garten kann der schmackhafte Chinakohl problemlos angebaut werden. Er bevorzugt einen nährstoffreichen Boden an einem geschützten und sonnigen bis halbschattigen Standort. Entgegen der häufigen Fragen unserer Leser ist der Wärmebedarf nicht so hoch, wie seine Hauptanbauländer vermuten lassen würden. Viel wichtiger ist ein windgeschützter Standort und eine gute Versorgung mit Feuchtigkeit.

Junger Chinesischer Kohl in Beet
Der Chinakohl freut sich über einen gut aufgelockerten Boden im Beet [Foto: Tommie Bear/ Shutterstock.com]

Chinakohl zählt wie die meisten Kohlarten zu den Starkzehrern. Magere Böden sollten vor dem Setzen der Jungpflanzen ausgebessert werden. Hierfür kann ein vornehmlich organischer Bio-Dünger wie unser Plantura Bio-Tomatendünger mit Langzeitwirkung verwendet werden. Alternativ geht auch Kompost oder etwas Mist aus biologischer Tierhaltung.

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Den Chinakohl pflanzt man meistens erst recht spät. Deshalb eignet er sich gut als Nachkultur von frühgeräumten Pflanzen wie Möhren oder Bohnen. Gesät wird erst Mitte Juni bis Anfang August. Man kann die Pflanzen in kleineren Töpfen anziehen oder direkt ins Beet säen. Die Saattiefe beträgt 1,5 cm. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte 30 bsi 40 cm und zwischen den Reihen 50-60 cm betragen. Bei einer Bodentemperatur von 15 bis 18° C erfolgt die Keimung innerhalb einer guten Woche.

Er ist eine typische Hackfrucht. Wird das Erdreich regelmäßig durch Hacken aufgelockert, dankt es der Kohl mit einem gesunden Wachstum und einem hohen Ertrag. Bei Trockenheit muss stets gegossen werden.

Chinakohl ernten und lagern

Je nach Sorte benötigt Chinakohl circa 75-95 Tage bis zur Ernte. Je nach Aussaat kann im September, Oktober und sogar im November geerntet werden. Chinakohl verträgt leichte Fröste problemlos und falls nicht in der Küche benötigt, sollte er somit so lange wie möglich im Beet verbleiben. Vor Frost kann man die Pflanzen auch mit etwas Fleece, großen Pappkartons oder Tannenzweigen schützen. Spätere und größere Kohlköpfe können besser und länger eingelagert werden. Der Kopf sollte hierzu möglichst fest sein. Warten Sie jedoch nicht zu lange, denn zu tiefe Temperaturen schädigen den Chinakohl.

Bei der Ernte sollten lose Umblätter entfernt werden und die Pflanze möglichst tief am Wurzelansatz abgeschnitten werden. Die Blattstiele sollten nicht verletzt werden, da dies ein Einfallstor für Krankheitserreger ist. Der Chinakohl fängt während der Lagerung schnell an zu faulen.
Chinakohl kann im Kühlschrank etwa eine Woche problemlos lagern. Schlägt man die Köpfe in feuchte Zeitung oder in ein feuchtes Handtuch ein, kann er auch einige Woche im Kühlschrank verleiben. Auch in einem passenden, kühlen Keller kann der Chinakohl eingelagert werden. Zwar rät es sich nicht diese Kohlart einzufrieren, jedoch kann man den Kohl recht einfach zu einem leckeren Chi Kimchi verarbeiten und so für Monate haltbar machen. Kimchi ist traditionell in Asien (besonders in Korea) beliebt. Am besten kann man es als fermentiertes und pikant eingelegtes Sauerkraut beschreiben.

Chinakohl-Köpfe geerntet in Korb
Chinakohl ist sehr vielseitig und kann zum Beispiel als Krautsalat verarbeitet werden [Foto: TippaPatt/ Shutterstock.com]

Krankheiten und Schadbilder beim Chinakohl

Die Schadbilder reichen von Blattfraß (Nacktschnecken oder Kohlweißling) über löchrige Blätter (Erdflöhe) bis hin zur Kohlhernie, einer Pilzkrankheit, die die Wurzeln des Chinakohls verdicken lässt.

Inhaltsstoffe und Verwendung von Chinakohl

Mit einem Brennwert von lediglich 10-18 kcal pro 100g gilt Chinakohl als sehr kalorienarm. Er kann zu gemischten Salaten beigegeben werden, als milder Krautsalat angemacht werden oder eben als Wok-Gemüse dienen. Wer experimentierfreudig ist, kann versuchen das koreanische Kimchi zubereiten.

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