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Grünkohl: Herkunft, Blüte & Inhaltsstoffe

Max
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Pflanzen und deren Vielfalt in der Natur fand ich schon immer faszinierend. Daher habe ich nach meiner Ausbildung zum Schreiner das Studium der Gartenbauwissenschaften an der Hochschule in Weihenstephan begonnen. Zuhause kultiviere ich in Garten, Wald und Haus verschiedenstes; von kleinen Zimmerpflanzen bis hin zu großen Forstbäumen, wobei mein besonderes Interesse den Obstgehölzen gilt. Auch nach der Ernte verarbeite ich gerne die Früchte weiter zu Marmeladen, Wein oder diversen anderen Produkten.

Lieblingsobst: Apfel
Lieblingsgemüse: Paprika

Grünkohl ist im deutschsprachigen Raum ein sehr beliebtes Gemüse, welches auch in der kalten Jahreszeit noch eine Ernte liefert.

Grünkohl im Korb
Frischer Grünkohl bereit zum Verarbeiten [Foto: Alice-D/ Shutterstock.com]

Der Grünkohl (Brassica oleracea var. sabellica) stammt wie einige andere Kohlarten (Brassica) vom „Urkohl“ ab, dessen Ursprung sich entlang der Küstengebiete ringsum das Mittelmeer bis nach Kleinasien zieht. Die meisten Nachkommen dieser alten Ursprungssorte haben sich auf der ganzen Welt verbreitet, der Grünkohl jedoch ist eine Spezialität in einigen wenigen Regionen geworden. Heutzutage wird er vor allem in Großbritannien, in den skandinavischen Ländern, in Holland und im norddeutschen Raum kultiviert und geschätzt. Doch auch im Norden Amerikas und in östlichen und westlichen Gebieten Afrikas wird er zum Teil angepflanzt. Durch die Eigenschaften, gerade zur kalten Jahreszeit zu gedeihen und sehr vitaminreich zu sein, erweist sich diese Kohlsorte als besonders wertvoll im Anbau.

Grünkohl: Herkunft und Eigenschaften

Das vitaminhaltige Wintergemüse ist ein echter Repräsentant der norddeutschen Küche, vor allem während der kalten Wintermonate. Von etwa Oktober bis März kann stets frischer Grünkohl erworben werden, der vorrangig auf deutschen Anbauflächen gewachsen ist. Die größte Kohlanbaufläche Europas liegt in der Gegend der Stadt Dithmarschen im Norden von Deutschland. Das wohl bekannteste Gericht aus dieser Region ist Grünkohl mit Pinkel, also Grünkohl mit einer grobkörnigen Grützwurst.

Junger Grünkohl
Junger Grünkohl kann noch bis zum Spätsommer gepflanzt werden [Foto: FootMade0525/ Shutterstock.com]

Der Grünkohl hat aufgrund seiner Verbreitung in verschiedenen Gebieten mit der Zeit die unterschiedlichsten Namen erhalten. So wird Brassica oleracea var. sabellica manchmal als Braunkohl, Federkohl, geschlitzter Kohl, Krauskohl, Winterkohl oder Blätterkohl bezeichnet. Das Gemüse gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) und ist daher mit anderen Kohlarten, aber auch beispielsweise mit Radieschen (Raphanus sativus var. sativus) und Senf (Sinapis-Arten) verwandt. Grünkohl ist ein Blattgemüse, das eine charakteristische, starke Kräuselung aufweist. Seine dunkelgrünen Blätter können mit Stiel etwa 0,5 m lang werden und haben eine ovale bis rundliche Form. Die Kohlart kann je nach Sorte bis zu 1 m hoch und ungefähr halb so breit werden. Farblich und bezüglich der Kräuselung gibt es ebenfalls Unterschiede. Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserem Artikel zu Grünkohlsorten. Die vierzähligen Blüten sind in dieser Pflanzenfamilie kreuzförmig angeordnet, woher auch ihr Name kommt. Man sollte jedoch anmerken, dass man Grünkohl meist vor der Blüte erntet, da er erst im zweiten Standjahr, etwa ab März, blüht. Der Großteil an Energie wird dann in die Entwicklung der Samen und nicht mehr der Blätter gesteckt. Die Blüten bieten jedoch vielen Nutzinsekten ein gutes Nahrungsangebot und werden dadurch von ihnen bestäubt. Das führt zur Bildung von Grünkohlsamen, welche sich in länglichen Schoten befinden. Die etwa 1 mm großen, rundlichen und bräunlichen Samen können geerntet und zur Aussaat im nächsten Jahr verwendet werden.

Häufige Krankheiten und Schädlinge

Wie bei allen Pflanzen können beim Grünkohl verschiedene Schädlinge und Krankheiten auftreten. Einige der häufigsten und wichtigsten lernen Sie hier kennen.

  • Weiße Fliege: Dieser Begriff bezieht sich auf verschiedene Arten von Mottenschildläusen (Aleyrodoidea). Die Insekten ernähren sich von den befallenen Pflanzen und schädigen diese dadurch. Ein Befall kann beispielsweise durch kleine Kunststoff- oder Glasglocken verhindert werden, die man einzeln über die Pflanzen setzt.
  • Kohlweißling (Pieris-Arten): Dieser Schädling ist ein weißer Schmetterling und schädigt die Pflanzen durch einen Fraß im Larvenstadium. Eine Nachbarbepflanzung des Kohls mit Tomaten (Lycopersicon esculentum), Beifuß (Artemisia vulgaris), Dill (Anethum graveolens) oder Salbei (Salvia officinalis) kann den Kohlweißling und andere Schädlinge durch den starken Geruch abwehren.
Schädlinge am Grünkohl
Die Raupen des Kohlweißlings können massive Fraßschäden verursachen [Foto: Elena_Gr/ Shutterstock.com]
  • Kohlblattlaus (Brevicoryne brassicae): Verschiedenste Blattläuse treten an fast allen Pflanzen auf – so trifft man oft auch die mehlige Kohlblattlaus am eigenen Grünkohl an. Hier kann schwarzer Tee, der direkt auf die Blattläuse gesprüht wird, Abhilfe schaffen.
  • Kohlhernie: Diese Krankheit wird durch einen Erreger namens Plasmodiophora brassicae verursacht und befällt mehrere Arten der Kreuzblütler, wodurch diese zu faulen beginnen. Ist der Organismus einmal im Boden, so kann er über mehrere Jahre wieder viele Arten derselben Pflanzenfamilie befallen. Eines der wichtigsten Maßnahmen zum Schutz vor diesem Erreger ist es daher, eine ausgewählte Fruchtfolge im Garten zu betreiben, damit keine Kreuzblütler mehrere Jahre hintereinander an der gleichen Stelle gepflanzt werden.

Tipp: Wie Sie Grünkohl pflanzen und welche Pflanzabstände sowie Pflanznachbarn sich eignen, erfahren Sie hier.

Ist Grünkohl winterhart?

Grünkohl ist winterhart und ein besonders kälteresistentes Gemüse. Er benötigt daher keinen Winterschutz und muss nicht von Schnee befreit werden. Grünkohl ist jedoch nicht mehrjährig, sondern nur zweijährig. Meist wird er allerdings nur einjährig, beziehungsweise den Winter über bis ins nächste Frühjahr, kultiviert. Dies hat den Grund, dass der Kohl im Sommer viele Bitterstoffe bildet, wodurch er erst bei kälteren Temperaturen und den ersten Frösten genießbar wird. Im zweiten Jahr entwickelt der Grünkohl dann eine Blüte und somit Samen, worauf er dann bis zum Winter abstirbt. Alles rund um die Ernte des Grünkohls erfahren Sie hier in unserem Artikel dazu.

Grünkohl bei Frost
Auch nach Schneefällen kann Grünkohl noch geerntet werden [Foto: Gert-Jan van Vliet/ Shutterstock.com]

Warum ist Grünkohl so gesund?

Aufgrund seiner positiven Inhaltsstoffe ist Grünkohl sehr gesund. Neben zahlreichen Vitaminen und Mineralstoffen ist das Gemüse reich an Ballaststoffen und enthält für ein Blattgemüse eine ordentliche Menge an Proteinen, dafür nur wenige Kalorien. Klassisch wird Grünkohl weichgekocht, er kann allerdings auch nur leicht blanchiert oder roh genossen werden. Obwohl er im Sommer sehr bitter schmecken kann, ist der Grünkohl zu keiner Jahreszeit giftig.

Kohl ist allgemein ein sehr facettenreiches Gemüse, weshalb es in dieser Gattung noch unzählige weitere, verschiedene Kohlarten und Zuchtformen gibt.