Wie kann man Bienen helfen? Experten-Tipps zur Rettung der Bienen

Frederike
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Zuhause habe ich einen kleinen Gemüsegarten, den ich hege und pflege, und verbringe die Zeit am liebsten draußen. Wenn ich nicht gerade im Freien bin, schreibe ich leidenschaftlich gerne. Meine Liebe gilt aber nicht nur Pflanzen und dem Schreiben, sondern auch ganz besonders der Tierwelt.

Lieblingsobst: Johannis- und Himbeeren.
Lieblingsgemüse: Schwarzwurzeln, Wirsing und Kartoffeln.

Das Bienensterben ist in aller Munde. Wie man auch als Laie Bienen helfen kann, erfahren Sie in unserem Beitrag.

Biene sammelt Nektar
Schon mit einfachsten Mitteln kann man Bienen helfen [Foto: Feng Lu/ Shutterstock.com]

Bienen (Anthophila) sind in unseren Gärten unersetzlich: Knapp 80 % aller Wild- und Nutzpflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen, knapp zwei Drittel der Bestäubungsleistung geht dabei auf Wild- und Honigbienen zurück. Damit sorgen Bienen nicht nur dafür, dass sich Pflanzen vermehren können, sondern tragen wesentlich zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Auch Gemüsebeete und Obstbäume profitieren von den kleinen Bestäuberinsekten, denn aus bestäubten Blüten entwickeln sich größere und qualitative hochwertigere Früchte. Umso erschreckender ist es, dass der Bestand an Bienen seit Jahren kontinuierlich sinkt: Ein knapper Lebensraum, Monokulturen und Pestizide machen den fleißigen Helfern das Leben schwer. Glücklicherweise möchten immer mehr Menschen den Bienen helfen, indem sie Bienentränken aufstellen, Nahrungsquellen schaffen oder schwache Bienen unterstützen.

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Bienen helfen: Bienentränken aufstellen

Besonders in heißen Sommern lechzen nicht nur wir Menschen nach einem Schluck Wasser – auch viele Bienen haben Durst, denn bei drückender Hitze reichen der Blütennektar und Morgentau nicht mehr als Wasserlieferant aus. Leider sind andere natürliche Wasserquellen wie Uferbereiche am Teich und kleine Pfützen in vielen Gärten rar geworden – besonders in stadtnahen Gebieten finden Bienen daher häufig nicht genügend Trinkmöglichkeiten. Abhilfe kann hier eine Bienentränke schaffen: Dazu wird eine flache Schale mit Wasser gefüllt. Da Bienen nicht schwimmen können, ist hierbei besonders auf einen flach abfallenden Zugang zu achten, an welchem die Tiere leicht landen können. Zusätzlich wird die Bienentränke mit weiteren möglichen Landeflächen ausgestattet. Neben Steinen und Holzstücken eignen sich hierfür auch Moos oder Kork. Die Bienentränke kann an einem warmen, sonnigen und möglichst windstillen Ort aufgestellt werden und nimmt dabei nur wenig Platz ein, sodass sie auch dazu geeignet ist, Bienen auf dem Balkon zu helfen. Allerdings sollte das Wasser regelmäßig auf tote Tiere überprüft und ausgetauscht werden, damit keine Giftstoffe oder Krankheitserreger übertragen werden.

Mehre Bienen an einer Bienentränke
Besonders im Sommer werden Bienentränken gerne besucht [Foto: Kostiantyn Kravchenko/ Shutterstock.com]

Bienen füttern

Viele Gärtner wollen den Bienen helfen und stellen kleine Schüsseln mit Honig als zusätzliche Nahrungsquelle auf. Was als wohlwollende Geste gedacht ist, kann für Bienen aber rasch zur Gefahr werden: Über den Honig werden häufig Krankheitserreger übertragen, die ein ganzes Volk schwächen können. So konnte in rund einem Viertel aller Importhonige aus dem Supermarkt der Erreger der Amerikanischen Faulbrut nachgewiesen werden, welcher ein ganzes Volk eingehen lassen kann. Bienen mit Honig zu füttern sollten Sie deshalb tunlichst vermeiden. Und auch beim Entsorgen von Honiggläsern sollte immer auf einen geschlossenen Deckel geachtet werden.

Auch das Füttern von Bienen mit Zuckerwasser wird von den meisten Experten nicht empfohlen. Zwar nutzen auch einige Imker diese Methode, um den entnommenen Honig zu ersetzen – Zuckerwasser ist für Bienen also nicht schädlich –, allerdings wird auch hier Laien von der Methode abgeraten. Zum einen birgt die Fütterung mit Zuckerwasser die Gefahr, dass sich Krankheiten übertragen oder die Tiere gar in der zuckerigen Lösung ertrinken. Zum anderen stellt das Anpflanzen bienenfreundlicher Blumen eine deutlich bessere Alternative dar, wenn man Bienen helfen möchte, da hier nicht nur der zuckerhaltige Nektar, sondern auch der proteinreiche Pollen zu finden ist.

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Tipp, um schwachen Bienen zu helfen: Besonders im Sommer kann es schon einmal vorkommen, dass man eine einzelne Biene findet, die zu erschöpft zum Fliegen scheint. Natürlich möchten viele der schwachen Biene helfen. Dies entpuppt sich jedoch als nicht so einfach, wie es sich im ersten Moment anhört: Da Bienen soziale Insekten sind, ist die beste Möglichkeit, sie zu retten, indem man sie zurück zu ihrem Volk bringt. Das ist aber in den meisten Fällen nicht möglich, da besonders bei Wildbienen der Standort des Bienenstocks oft nicht bekannt ist. Alternativ kann man versuchen, der schwachen Biene mit Zuckerwasser zu helfen – allerdings ist diese Methode nur erfolgreich, wenn es sich wirklich allein um Erschöpfung handelt. Kranke Bienen, die von ihrem Stock verstoßen wurden, lassen sich auch mit der Zuckerwasserlösung nicht retten. Zudem muss man bedenken, dass eine Arbeiterin bei den Bienen durchschnittlich nur 35 Tage lebt, sodass es sich bei den gefundenen Tieren nicht selten schlicht um Altersschwäche handelt. Niemals sollte man jedoch erschöpfte Bienen mit Honig füttern: Die Gefahr einer Krankheitsübertragung ist zu groß.

Biene trinkt von Löffel
Schwache Bienen kann man mit Zuckerwasser eventuell noch einmal beleben [Foto: Mirko Graul/ Shutterstock.com]

Bienen mit einer Bienenweide helfen

Die einfachste und gleichzeitig effektivste Methode, um Bienen zu helfen, ist das Anpflanzen von bienenfreundlichen Pflanzen. Dabei gilt: Je mehr, desto besser – je vielfältiger das Angebot verschiedener Pflanzen, desto mehr profitieren die Bienen davon. Besonders Wildbienen kann man mit Pflanzenvielfalt unterstützen, denn viele von ihnen sind stark spezialisiert und können nur ganz bestimmte Pflanzen nutzen. Zusätzlich sollte man darauf Acht geben, Pflanzen mit verschiedenen Blühzeitpunkten zu verwenden, um ein reichhaltiges Nahrungsangebot zu ermöglichen. Dabei ist von bienenfreundlichen Kräutern bis zu bienenfreundlichen Bäumen für jeden Garten etwas Geeignetes dabei. Selbst ohne eigenen Garten lässt sich mit bienenfreundlichen Balkonpflanzen ein Nahrungsangebot kreieren. Bewährt haben sich aber vor allem bienenfreundliche Saatgutmischungen wie die Plantura Bienenweide. Mit dieser können auch Gartenanfänger dank der verschiedenen enthaltenen Pflanzen ein reichhaltiges und über den gesamten Jahresverlauf bestehendes Nahrungsangebot für Bienen schaffen.

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Wer Bienen helfen will, sollte zudem auf einen möglichst naturnahen Garten setzen, der ohne den Einsatz chemischer Mittel auskommt. In unserem Plantura Shop finden Sie eine Auswahl verschiedener Produkte vom Dünger bis zur Erde, die durch ihre natürliche Wirksamkeit überzeugen und für Bienen absolut unbedenklich sind.

Welche Pflanzen man besser nicht pflanzen sollte, wenn man seinen Garten bienenfreundlich gestalten möchte, erfahren Sie in unserem Artikel “Welche Pflanzen mögen Bienen nicht?“.

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