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Elefantenknoblauch: 6 Tipps zum Anbau im eigenen Garten

Regina
Regina
Regina
Regina

Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Für lange Zeit war der Verwandte des Porrees beinahe vergessen. Wir zeigen, wie man den Elefantenknoblauch erfolgreich im eigenen Garten anbaut.

Elefantenknoblauch in Handfläche im Vergleich zu normalem Knoblauch
Links eine einzige Zehe des Elefantenknoblauchs im Vergleich zu normalem Knoblauch [Foto: Vezzani Photography/ Shutterstock.com]

Beachtlich, oder, wie groß eine einzelne Zehe des Elefantenknoblauchs im Vergleich zu einer herkömmlichen Knoblauchzehe erscheint? Der Riesenknoblauch sieht ähnlich aus wie Porree, bildet aber knoblauchförmige Knollen. Wie Sie diese milde Alternative und Rarität auch bei sich im Garten anbauen können, erfahren Sie hier.

Der Elefantenknoblauch oder Riesenknoblauch (Allium ampeloprasum subsp. ampeloprasum) gehört eigentlich nicht zur engen Verwandtschaft unseres gewöhnlichen Knoblauchs (Allium sativum). Beide sind aber Mitglieder der Zwiebelgewächse (Alliaceae) und sehen sich unter der Erde erstaunlich ähnlich, denn auch der Elefantenknoblauch bildet viele kleine Brutzwiebeln über das Jahr aus, die dann im Herbst geerntet werden. Die Knollen erreichen die Größe einer ordentlichen Zwiebel mit etwa sieben Zentimeter Durchmesser, sind aber milder im Geschmack als der küchenübliche Knoblauch. Das Laub des Riesenknoblauchs gleicht allerdings eher seinem engen Verwandten, dem Porree (Allium ampeloprasum). Der Elefantenknoblauch blüht ab Juni weiß, rosa oder rötlich in den typischen Allium-Blütenkugeln auf langen Stielen. Die Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu 150 Zentimetern. Im Folgenden stellen wir Ihnen 6 Tipps zum Anbau von Elefantenknoblauch im eigenen Garten vor.

1. Der richtige Standort für Elefantenknoblauch

Am liebsten wächst der Elefantenknoblauch auf durchlässigen, sandigen Böden mit guter Nährstoffversorgung. Ideal hierfür ist sandiger Lehmboden, der auch genügend Wasser für das Wachstum speichern kann. Sonnige und warme Standorte fördern die Entwicklung der großen Knollen. Im Winter sollte der Boden nicht vollständig durchfrieren, ein halbwegs geschütztes Beet bewahrt dabei auch den Elefantenknoblauch vor dem Erfrieren. In der Nähe der Pflanze sollten zudem keine anderen Zwiebelgewächse stehen, da sonst das Risiko von Krankheiten deutlich ansteigt. Auch als Nachfrucht eignet er sich nach Zwiebeln (Allium cepa), Lauch oder Knoblauch nicht.

Elefantenknoblauch-Pflanzen im Beet
Elefantenknoblauch sieht dem Porree sehr ähnlich [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]

Besonders gut verträgt sich der Elefantenknoblauch mit Doldenblütlern (Apiaceae) wie Karotten (Daucus carota), Fenchel (Foenicum vulgare) oder Pastinaken (Pastinaca sativa), denn hier vertreibt er die Möhrenfliege (Chamaepsila rosae), deren Maden sich durch die schmackhaften Wurzelgemüse frisst.

2. Die richtige Pflanzzeit beim Elefantenknoblauch

Die einzelnen Zehen pflanzt man im Herbst oder Frühjahr ab März etwa 10 Zentimeter tief mit der Spitze nach oben in den Boden. Der Abstand zwischen den einzelnen Zwiebelchen sollte etwa 20 Zentimeter betragen. Die im Herbst gepflanzten Zehen können noch vor dem Winter Wurzeln bilden und haben dann im nächsten Jahr einen besseren Start in die Saison. Allerdings kann ein sehr kalter Winter den kleinen Pflänzchen auch den Garaus machen, weshalb es sich lohnt, immer für das Frühjahr noch einige Zehen aufzubewahren.

3. Elefantenknoblauch düngen und pflegen

Für den Elefantenknoblauch reicht eine Kompostgabe im Frühjahr normalerweise vollkommen aus. Falls kein Kompost zur Verfügung stehen sollte, lohnt sich die Gabe eines organischen Langzeitdüngers, wie unserem Plantura Bio-Universaldünger. Da die Pflanzen etwas dürreempfindlich sind, sollte man die Kultur regelmäßig mulchen, um so für eine geschlossene Bodenoberfläche sorgen. Das Wasser wird so besser im Boden gehalten, zudem zersetzt sich der Mulch mit der Zeit und liefert wertvolle Nährstoffe nach. Und zu guter Letzt haben Unkrautsamen es mit einer Mulchschicht viel schwerer, dem Elefantenknoblauch den Rang abzulaufen. Weitere Vorteile des Mulchens finden Sie hier. Bei längerer Trockenheit sollten die Lauchverwandten regelmäßig gegossen werden. Sobald der Riesenknoblauch damit beginnt, sein Laub einzuziehen und braun zu werden, benötigt er kein zusätzliches Wasser mehr.

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4. Elefantenknoblauch ernten

Die Ernte des Elefantenknoblauchs ist denkbar einfach. Sie beginnt im Juli und kann bis in den Herbst hinein dauern. Sobald die Pflanzen welk und braun geworden sind, können die Knollen als Ganzes ausgegraben werden. Möchten Sie die Knollen lagern, lassen Sie sie am besten mitsamt der Erde trocknen. Weitere Hinweise und Tipps finden Sie auch in unserem Spezial-Artikel zur Ernte und Lagerung von Knoblauch.

Lila Blütenkugel des Elefantenknoblauchs
Die zarten Einzelblüten sitzen zusammen in einer Blütenkugel [Foto: Harry Adam/ Shutterstock.com]

5. Elefantenknoblauch vermehren

Äußerlich an der Knolle sitzen oft winzig kleine Brutzwiebeln, die aber genauso ausgepflanzt werden können und sich dann innerhalb eines Jahres zu normal großen einzelnen Zehen und ein Jahr später zu den Riesenknollen entwickeln. Auch die Zehen können wieder ausgepflanzt werden und bilden meist neben der Knolle eine kugelige Allium-Blüte auf einem langen Blütenstiel aus. Diese Blüten sind allerdings meist unfruchtbar und bilden keine Samen, aus denen man wieder Elefantenknoblauch ziehen könnte. Dafür kann man mit der vegetativen Vermehrung durch Knollen und Zehen die Sorte erhalten und riskiert keine Einkreuzung anderer Zwiebelarten.

6. Elefantenknoblauch trocknen und haltbar machen

Die kleinen Brutzwiebeln, die außen an den Knollen des Elefantenknoblauchs sitzen, kann man genau wie Perlzwiebeln einlegen oder direkt frisch verwenden. Frisch ausgegrabene Knollen bindet man am Kraut zusammen und hängt sie einige Zeit im Trockenen witterungsgeschützt auf. Alternativ legt man die frischen Zehen auch in Öl ein, beispielsweise zusammen mit Tomaten. Die getrockneten Knollen bewahrt man am besten mit Erde und den schützenden weißen Häutchen bei etwa 5 bis 10 °C trocken und im Dunklen auf, denn sonst treiben die Zehen ähnlich wie Kartoffeln aus. Sie sind dann den Winter über haltbar und können so durchgehend in der Küche verwendet werden.

Den Elefantenknoblauch findet man leider nur sehr selten auf Spezialitätenmärkten, einfacher ist es daher, die Zwiebeln im Internet zu erstehen. Eine biologische Bezugsquelle ist der Bioland-Hof Jeebel, der auf seiner Internetseite biogartenversand.de die Rarität anbietet.

Zehen des Elefantenknoblauchs und normalen Knoblauchs
Ob getrocknet oder frisch: Elefantenknoblauch kann ganzjährig verwendet werden [Foto: WIN12_ET/ Shutterstock.com]

Wenn Sie nun neugierig geworden sind und mehr über den Knoblauch und seine Verwandten wissen möchten, schauen Sie doch auch bei unserem Artikel mit 11 kuriosen Fakten über Knoblauch vorbei und lassen Sie sich überraschen.