Bittermelone: Anbau, Wirkung & Giftigkeit

Alina
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Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Die tropischen Früchte der Bittermelone, auch Bittergurke genannt, haben eine außergewöhnliche Erscheinung und werden in den Anbauländern als Gemüse verwendet. Sogar in der traditionellen Medizin spielt die Pflanze eine Rolle.

Bittermelone
Wie der Name schon sagt, enthält die Bittergurke einige Bitterstoffe [Foto: achariya kumsmer/ Shutterstock.com]

Da die Anbaugebiete der Bittermelone (Momordica charantia) in den feuchtheißen Tropen liegen, ist die Kultur in unserem Klima nicht ganz unkompliziert. Wie Ihnen das Anbauen der Bittergurke auch im eigenen Garten gelingt und welche Wirkung und Verwendungsmöglichkeit das Gemüse mit sich bringt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Bittermelone: Herkunft und Eigenschaften

Neben Bittergurke ist die Bittermelone unter den Synonymen Balsambirne sowie Goya-Gurke bekannt. Sie gehört zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Indien und China sind die Ursprungsländer der Pflanze, doch mittlerweile wird sie in Afrika, Teilen Asiens, Südamerika, der Karibik und Europa als Nutzpflanze kultiviert.

Bei der Bittermelone handelt es sich um eine krautige Kletterpflanze, deren fünfkantige Triebe eine Länge von bis zu 5 m erreichen können. Da das Kürbisgewächs nicht winterhart ist, wird es bei uns nur einjährig kultiviert – in den tropischen Regionen dagegen kann die Bittergurke auch mehrjährig sein. Die Triebe und Blätter sind mit einer leichten bis dichten Behaarung überzogen. Das wechselständig angeordnete Laub besitzt 3 bis 7 Lappen und ist tief handförmig geteilt. Mithilfe von dünnen, langen Ranken klettert die Bittermelone in die Höhe.

Das Gewächs trägt männliche sowie weibliche, fünfzählige Blüten mit doppelter Blütenhülle, welche jeweils einzeln in den Blattachseln stehen. Sie leuchten in einem Hellgelb von Juni bis August. Die Früchte der Bittergurke sind länglich, oval und können bis zu 10 cm lang werden. Zu Beginn sind die unreifen Beerenfrüchte noch grün gefärbt – im späteren Verlauf ändert sich der Farbton in ein leuchtendes Gelb-orange. Die Oberfläche der Frucht ist stark mit Noppen übersät. Im ausgereiften Zustand öffnet sich die Bittermelone und die Samen, welche in klebriges, rotes Fruchtfleisch eingehüllt sind, kommen zum Vorschein.

Reife Bittermelone
Die reife, leuchten gelb-orange Frucht öffnet sich [Foto: pangcom/ Shutterstock.com]

Bittermelone pflanzen und selbst anbauen

Der Standort der Bittergurke sollte bestenfalls sonnig und feuchtwarm sein. In milden oder wärmeren Regionen kann durchaus eine Kultur im Freiland in Betracht gezogen werden. Auch in größeren Töpfen mit einem Fassungsvermögen von mindestens 10 l kann das Gurkengewächs an einem geeigneten Standort kultiviert werden. Andernfalls kann der Wärmebedarf der Pflanze in einem Gewächshaus erfüllt werden. Bereits bei Temperaturen ab etwa 10 °C abwärts stellt die Kletterpflanze das Wachstum ein und stirbt schließlich ab. Wichtig ist außerdem, dass der Boden gut Feuchtigkeit speichern kann und nährstoff- sowie humusreich ist.

Die Bittermelone lässt sich gut aus Samen ziehen und ist als Jungpflanze im Handel nur selten erhältlich. Wie Sie bei der Anzucht der Bittergurke vorgehen, erklären wir Ihnen folgend Schritt für Schritt:

  • Zeitpunkt Anfang/ Mitte April
  • Samen einige Stunden in lauwarmem Wasser quellen lassen
  • Töpfe mit Aussaaterde befüllen
  • Saattiefe etwa 1 cm
  • Substrat konstant feucht halten
  • Töpfe an warmen, hellen Ort stellen
  • Keimtemperatur 20 – 23 °C
  • Keimdauer ca. 2 – 3 Wochen
  • Pflanzung ab Mitte Mai
Bittermelonen-Setzling mit Rankhilfe
Die Jungpflanzen sollten beim Setzen direkt eine Rankhilfe bekommen [Foto: Sarawut Chainawarat/ Shutterstock.com]

Die richtige Pflege

Da die Bittergurke zu den Starkzehrern gehört, spielt bei der Pflege die konstante Nährstoffversorgung eine wichtige Rolle. Hierfür eignet sich ein Flüssigdünger für Gemüse, der etwa alle ein bis zwei Wochen über die Wassergaben verabreicht werden kann. Unser Plantura Bio-Tomaten- & Gemüsedünger ist ein Beispiel für einen hochwirksamen, nachhaltigen und rein organischen Flüssigdünger. Durch den erhöhten Kaliumgehalt wird unter anderem die gewünschte Fruchtbildung der Pflanze unterstützt.

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Auf den mittleren bis hohen Wasserbedarf der Bittermelone muss ebenfalls geachtet werden. Gerade im Gewächshaus oder der Kübelkultur muss öfter gegossen werden. Wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist, sollten Sie wieder gießen. Allerdings darf der Boden auch nicht zu Staunässe neigen. Die Kletterpflanze kann zwar niederliegend auf einer Mulchschicht kultiviert werden, empfehlenswert ist aber das Aufleiten der Bittergurke an einem Rankgerüst. Bei einer Topfpflanzung muss direkt zu Beginn eine solche Rankhilfe zur Verfügung gestellt werden.

Wenn die Ranken der Pflanze eine Länge von etwa 80 bis 100 cm erreicht haben, können die Seitentriebe hinter dem ersten Blattansatz entfernt werden. Dadurch wird die Bildung von Trieben und Früchten gefördert.

Tipp: Um selbst Samen aus den Früchten der Bittermelone gewinnen zu können, müssen diese vollständig ausgereift sein. Nach der Ernte muss der Samenmantel um die Kerne herum entfernt und die Reste müssen abgewaschen werden. Schließlich können die Samen getrocknet und aufbewahrt werden.

Ernte, Wirkung und Verwendung der Bittergurke

Ungefähr zwei bis drei Wochen nach der Blüte können bereits die ersten unreifen Früchte der Bittergurke geerntet werden. Sie werden in diesem Stadium geerntet, da hier der bittere Geschmack durch die enthaltenen Bitterstoffe noch nicht ganz so stark ausgeprägt ist wie im ausgereiften Zustand. Außerdem wird die Schale beim Ausreifen härter und durch das regelmäßige Beernten der Pflanze wird die Blütenbildung angeregt. Zum Verzehr werden aber nicht nur die unreifen Früchte, sondern auch die gemahlenen Samen als Gewürz, die gedünsteten Blätter und jungen Sprosse als Gemüse und das süßliche, rote Fruchtfleisch der reifen Frucht verwendet. Vor der Zubereitung der Bittermelone wird empfohlen, die Früchte in Scheiben geschnitten kräftig zu salzen und nach etwa 15 min wieder abzuwaschen oder einfach zu blanchieren. Dadurch lässt sich die Bitterkeit deutlich reduzieren. Beispiele für Rezepte mit der Bittergurke sind verschiedene Salate, Suppen und Currys. Aber auch individuell gebraten, gefüllt oder sauer eingelegt wird die Bittermelone gern verwendet.

Aufgeschnittene Bittermelone
Auch die Blätter und jungen Triebe können in der Küche verwendet werden [Foto: Emily Li/ Shutterstock.com]

Der Bittermelone werden einige positive Wirkungen zugeschrieben, weshalb sie teilweise als Nahrungsergänzungsmittel angeboten wird. Allerdings gibt es bisher nur wenige Studien, die diese Effekte wissenschaftlich belegen. Dazu gehören das Senken des Blutzuckerspiegels, der Einfluss auf den Fettstoffwechsel, was gegen Fettsucht hilft, und die Wirkung gegen Wurmbefall. Des Weiteren sollen die Inhaltsstoffe der Bittergurke Entzündungen hemmen und magenstärkend wirken. Da es bei einer Überdosierung von Präparaten aus der Bittermelone auch zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Unterzuckerung bei Diabetikern kommen kann, sollte die Einnahme in diesem Fall mit einem Arzt abgestimmt werden. Außerdem kann es zu Magenschmerzen, Durchfall und Krämpfen kommen.

Sind Bittermelonen giftig oder essbar?

Wegen der teils giftigen Inhaltsstoffe und Bitterstoffe der Bittermelone ist sie im rohen Zustand nicht sehr verträglich. Deshalb sollten die Früchte vor dem Verzehr gekocht, gedünstet oder gebraten werden. Schwangere, Frauen mit Kinderwunsch oder Stillende sollten auf den Konsum der Bittergurke vollständig verzichten, da einzelne Inhaltsstoffe eine fruchtschädigende Wirkung haben.

Welchen Geschmack hat die Bittermelone? Der strenge Geschmack der Bittergurke ist von den Bitterstoffen geprägt und dadurch herb-bitter. Im Gegensatz dazu schmeckt das rote Fruchtfleisch, welches sich um die reifen Samen schließt, angenehm süß.

Ein anderes besonderes Kürbisgewächs, dessen Früchte neben dem Verzehr als Gemüse noch einen weiteren interessanten Nutzen haben, ist die Luffagurke (Luffa aegyptiaca). Wie Sie mit der Pflanze nachhaltige Putzschwämme in Ihrem eigenen Garten produzieren können, verraten wir Ihnen in unserem Spezialartikel.

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