Inkagurke: Aussaat, Ernte & Giftigkeit des Hörnchenkürbis

Alina
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Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Die Inkagurke, auch Hörnchenkürbis genannt, ist in deutschen Supermärkten, aber ebenfalls in den Gärten kaum anzutreffen. Trotzdem ist der Anbau der Inkagurke bei uns möglich.

Hörnchenkürbis
Die Inkagurke wächst schnell und kann sehr hoch werden [Foto: Ivabalk/ Shutterstock.com]

Hauptsächlich wird die Inkagurke (Cyclanthera pedata; Syn.: Momordica pedata) in Ländern wie Peru, Ecuador und Argentinien angebaut. Da die Kletterpflanze relativ kältetolerant ist, steht jedoch auch einer Kultur in Deutschland nichts im Wege. Was es bei der Aussaat und Pflege der Inkagurke zu beachten gibt und welche Verwendung es für die Früchte gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Inkagurke: Herkunft und Eigenschaften

Neben Hörnchenkürbis ist die Pflanze als Scheibengurke, Olivengurke oder Korilla bekannt. Sie wird in die Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) eingeordnet. Die Heimat der Inkagurke liegt in Südamerika, vor allem in den Anden. Der verbreitete Anbau findet unter anderem in Asien, Mittelamerika, Kolumbien, Venezuela, Bolivien und in den bereits genannten Ländern statt.
Die einjährige Kletterpflanze kann eine Höhe von 4 bis 5 m erreichen und ihre fünf- bis siebenfach geschnittenen, handförmigen Blätter erinnern etwas an die einer Hanfpflanze (Cannabis). Die einzelnen Lappen sind am Rand leicht gezähnt und laufen zum Ende hin spitz zu. Mit zwei- oder mehrteiligen Ranken hält sich die Pflanze an den Rankhilfen fest.
Die Inkagurke besitzt männliche und weibliche Blüten mit doppelter Blütenhülle. Sie sind fünfzählig, grünlich-gelb gefärbt und im Vergleich zu anderen Arten der Familie recht klein. Im Gegensatz zu den einzelnen weiblichen Blüten stehen die männlichen in 15 bis 30 cm langen Rispen. Die eiförmigen, grünlichen Früchte des Kürbisgewächses sind mehr oder weniger mit weichen Stacheln besetzt und zum Ende hin oft gebogen und deutlich zugespitzt. Sie werden zwischen 5 und 15 cm lang, sind oft teils hohl und beinhalten mehrere matt dunkelbraune bis schwarze Samen.

Inkagurken-Anbau
Mithilfe von Ranken klettert die Pflanze in die Höhe [Foto: Stefan_Sutka/ Shutterstock.com]

Inkagurke vorziehen und pflanzen

Als Standort für die Inkagurke eignet sich auf jeden Fall ein sonniger und warmer Platz. Der Boden sollte humos, durchlässig und nährstoffreich sein sowie eine gute Wasserversorgung aufweisen. Eine Pflanzung im Gewächshaus ist möglich. Dies ist jedoch nicht unbedingt notwendig, da die Pflanze recht kältetolerant ist, und bei den Höhen, die Cyclanthera pedata erreichen kann, womöglich eher unpraktisch. Allerdings kann die Inkagurke auch gut im Topf kultiviert werden. Einer Pflanze sollte dabei ein Gefäß mit mindestens 10 l Fassungsvermögen zur Verfügung stehen, welches mit einer Abflussmöglichkeit für überschüssiges Gießwasser versehen ist. Als Substrat eignet sich zum Beispiel eine lockere, nährstoffreiche Gemüseerde.
Nur wenige Wochen vor dem Aussetzen der Pflanze kann man die Inkagurke vorziehen. Wie dabei Schritt für Schritt vorgegangen wird, erklären wir hier:

  • Zeitpunkt für Aussaat im Haus: Mitte/ Ende April
  • Aussaaterde in Töpfchen füllen
  • Samen etwa 2 cm tief in die Erde drücken
  • Substrat konstant feucht halten
  • Töpfchen an einen warmen, hellen Ort stellen
  • Keimtemperatur etwa 20 °C
  • Keimdauer ca. 2 – 4 Wochen
  • Zeitpunkt zum Auspflanzen: Nach den Eisheiligen Mitte Mai
  • Bei der Pflanzung eine Rankhilfe anbringen

Kann man selbst Inkagurken-Samen gewinnen? Die Samen zur Kultur im nächsten Jahr können auch aus den eigenen Früchten entnommen werden. Dafür sollten die Inkagurken-Früchte bei der Ernte allerdings ausgereift sein, das heißt, sie müssen deutlich länger an der Pflanze verbleiben als die zum Verzehr geernteten, jungen Früchte.

Inkagurke
Die Früchte sind innen hohl und haben mehrere schwarze Samen [Foto: Luis Echeverri Urrea/ Shutterstock.com]

Die richtige Pflege

Bei der Pflege der Inkagurke spielen vor allem die Nährstoff- und die Wasserversorgung eine Rolle. Worauf dabei zu achten ist, erfahren Sie im Folgenden.

Düngen

Da die Inkagurke zu den sogenannten Starkzehrern gehört, benötigt sie einige Nährstoffe für ein gesundes Wachstum und einen reichen Fruchtansatz. Um eine ausreichende Nährstoffversorgung zu gewährleisten, wird am besten bereits bei der Pflanzung Kompost unter die Erde gemischt. Im weiteren Verlauf kann die Kletterpflanze dann mit einem vornehmlich organischen Langzeitdünger versorgt werden. Dafür bietet sich zum Beispiel unser Plantura Bio-Tomatendünger sehr gut an, welcher einen hohen Anteil an Kalium zur Unterstützung der Fruchtbildung aufweist. Da der Dünger über eine 3-monatige Langzeitwirkung verfügt, sind nur zwei Düngergaben über die Saison notwendig.

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Inkagurken gießen

Aufgrund des ebenso hohen Anspruchs an eine konstante Wasserversorgung sollte das Austrocknen der Erde durch regelmäßige Wassergaben vermieden werden. Sobald die oberste Erdschicht ausgetrocknet ist, sollte wieder gegossen werden. Jedoch ist Staunässe genauso wie Trockenheit unerwünscht.

Inkagurken aufleiten

Des Weiteren sollte hin und wieder überprüft werden, ob die Kletterhilfe ausreicht. Gegebenenfalls müssen Triebe von Hand etwas hochgeleitet werden, da die Pflanze sehr schnellwachsend ist und lange Ausläufer bildet.

Sind Inkagurken winterhart?

Aufgrund ihrer Kältetoleranz wächst die Inkagurke sogar bei niedrigen Temperaturen knapp über 0 °C noch weiter. Minustemperaturen bis etwa –5 °C kann die Kletterpflanze auch noch standhalten. Den Winter in unseren Graden würde sie aber nicht überstehen.

Ernte: Wann sind Inkagurken reif?

Wann man die Inkagurken ernten kann, hängt ganz von der gewünschten Verwendung ab. Die jungen Früchte lassen sich etwa ab Juli ernten. Wenn die reifen Inkagurken-Früchte benötigt werden, muss man sich bis etwa Ende August gedulden. Werden die Inkagurken im ausgereiften Zustand geerntet, so sollten auf jeden Fall die harten Samen vor dem Verzehr oder der Verarbeitung entfernt werden.

Wirkung und Verwendung der Inkagurke

Mittlerweile belegen mehrere Studien, dass die Pflanze eine positive Wirkung auf die menschliche Gesundheit hat. Dabei wird jedem Pflanzenteil der Inkagurke eine solche Heilwirkung zugeschrieben: Aus den Blättern werden beispielsweise entzündungshemmende Salben hergestellt, mithilfe einer Trinkkur aus den Früchten kann die Entgiftung und Blutreinigung gefördert werden und aus den zermahlenen Samen kann ein Tee zubereitet werden, der gegen Bluthochdruck helfen soll. Auch bei Verdauungsbeschwerden oder einem hohen Cholesterinspiegel soll der Hörnchenkürbis Besserung bringen.

Cyclanthera pedata
Alle Pflanzenteile haben eine gesundheitsfördernde Wirkung [Foto: btwcapture/ Shutterstock.com]

Die Verwendung der Inkagurke in der Küche ist sehr vielseitig. Die verschiedenen Pflanzenteile lassen sich unterschiedlich einsetzen. Die jungen Triebe und Blätter können zum Beispiel als Suppengemüse, aber auch in einem frischen Salat oder Smoothie verwendet werden. Die jungen Früchte werden meist roh verzehrt, allerdings kann man die Inkagurke in diesem Stadium gut einlegen. Bei den reifen Früchten müssen vor der Zubereitung die Samen entfernt werden. In den meisten Inkagurken-Rezepten lassen sich verschiedenste Varianten finden, wie die hohlen Früchte befüllt werden: Ob mit Frischkäse, Hackfleisch oder Reis – hier sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Falls die Inkagurke Stacheln aufweist, können diese im rohen Zustand abgerieben werden – beim Kochen oder Dünsten werden diese aber sowieso weich. Da den Früchten niedrige Temperaturen im Freien nicht schaden, können sie auch gut nach der Ernte im Kühlschrank gelagert werden. Wichtig ist, die geernteten Früchte innerhalb von etwa 10 Tagen zu verarbeiten, da sie nicht sehr lange haltbar oder lagerfähig sind.

Welchen Geschmack hat die Inkagurke? Wenn die junge Frucht roh verzehrt wird, erinnert die Inkagurke geschmacklich an die Gurke (Cucumis). Wird sie später anderweitig zubereitet, zum Beispiel gebraten, gegrillt oder gedünstet, dann kann man den Geschmack mit dem einer Zucchini (Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina) vergleichen.

Inkagurke-Verwendung
Die Inkagurke ist in der Küche vielseitig einsetzbar [Foto: Hober Mendoza/ Shutterstock.com]

Sind Inkagurken giftig oder essbar?

Die Inkagurken sind nicht giftig: Im jungen Stadium geerntet können sie wie Gurken roh gegessen werden. Später lässt sich die Frucht wie Zucchini zubereiten – dabei sollten allerdings die Samen der Inkagurke entfernt werden, da diese hart werden. Sogar die Blätter und jungen Ranken des Hörnchenkürbis lassen sich im rohen oder gekochten Zustand verzehren.

Eine weitere Gemüsefrucht aus der Familie der Kürbisgewächse, die bei uns kaum verbreitet ist, ist die Bittermelone (Momordica charantia), auch Bittergurke genannt. Mehr über diese Pflanze können Sie in unserem Spezialartikel erfahren.

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