Stiefmütterchen und Hornveilchen im Vergleich: Das ist der Unterschied

Virginia
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Ich habe Pflanzenbiotechnologie studiert und habe mich im Studium häufig mit den schwerwiegenden Folgen konfrontiert gesehen, die Unwissenheit und Fehlinformationen für die Natur haben können. Deshalb liegt es mir besonders am Herzen, Mensch und Natur wieder näher zusammenzubringen.

Lieblingsobst: Himbeeren, Erdbeeren und Ananas
Lieblingsgemüse: Zucchini, Brokkoli und Gurken

Stiefmütterchen und Hornveilchen ähneln sich sehr und sind eng verwandt. Dennoch gibt es zum Teil deutliche Unterschiede zwischen den beiden Frühjahrsboten.

Stiefmütterchen und Hornveilchen nebeneinander
Stiefmütterchen und Hornveilchen ähneln sich sehr und sind eng verwandt

Garten-Stiefmütterchen (Viola wittrockiana) sowie Hornveilchen (Viola cornuta) gehören zur Gattung der Veilchen (Viola). Auf den ersten Blick sehen sich die beiden Arten zum Verwechseln ähnlich, doch es lohnt sich genauer hinzusehen. Die Kulturformen der Stiefmütterchen entstanden aus Kreuzungen verschiedener, hauptsächlich mitteleuropäischer Arten dieser Gattung. Wilde Hornveilchen wiederrum fühlen sich in den Pyrenäen auf Felsfluren und alpinen Matten noch in Höhenlagen bis zu 2500 Metern wohl. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der beiden Blühpflanzen überschneidet sich demnach kaum. Demensprechend unterschiedlich sind die Ansprüche und Anpassung der sich optisch sehr ähnlich sehenden Pflanzen an ihre Umgebungen. Doch trotz der räumlichen Trennung sind Garten-Stiefmütterchen und Hornveilchen so eng verwandt, dass sie ohne Probleme miteinander gekreuzt werden können. Die entstehenden Hybride verraten viel über die unterschiedlichen Ansprüche und Charakteristika der beiden Pflanzenarten. Die sogenannten Mini-Stiefmütterchen (Viola cornuta) haben kleinere Blüten, verwildern besonders leicht und können bei mildem Wetter auch mal den Winter durchblühen.

Stiefmütterchen und ihre Vorteile

Stiefmütterchen mit ihren herzförmigen Laubblättern blicken uns von März bis in den November hinein mit ihren freundlichen Blüten entgegen. Im Mittelalter waren sie ein Symbol für gute Gedanken. Bei der späteren Namensgebung wurde die Bedeutung wohl eher verdrängt. Doch weil für die Bezeichnung „Veilchen“ die Kronblattstellung nicht stimmt, musste der Botaniker eben kreativ werden. Die Stiefmutter (unteres Blütenblatt) überlagert ihre Töchter zur Linken und Rechten (seitliche Blütenblätter). Diese wiederrum lassen die Stieftöchter (hintere Blütenblätter) in der hintersten Reihe verschwinden. Bei so viel Kreativität in der Namensgebung, ist es fast verständlich, dass man 111 Jahre lang vergessen hat, dem Stiefmütterchen auch einen botanischen Namen zu geben. Allerdings haben Stiefmütterchen mehr als einen kreativen Namen zu bieten.

Blüte des Stiefmütterchens
Die Blüten der Stiefmütterchen sind groß und farbenfroh [Foto: LifeCollectionPhotography/ Shutterstock.com]

Im Vergleich zu Hornveilchen können sie mit Folgendem punkten:

  • Eine größere Blüte
  • Einen höheren Wuchs (30 cm)

Die größere Blüte macht Stiefmütterchen jedoch anfälliger für Schäden durch Regen. Hier heißt es: Einen geschützten Platz für die Pflanzen finden. Doch bei der Regenempfindlichkeit hören die Unterschiede nicht auf. Aufgrund ihrer Herkunft haben Stiefmütterchen individuelle Ansprüche an ihre Umgebung, die Sie bei der Pflanzung im eigenen Garten oder auf dem Balkon beachten müssen. Falls Sie sich für Stiefmütterchen entscheiden, erfahren Sie hier, was Sie bei der Pflanzung von Stiefmütterchen beachten müssen.

Hornveilchen und ihre Vorteile

Hornveilchen sind kleiner und zierlicher als Stiefmütterchen. Doch wie so oft im Leben trügt der Schein. Die aus dem Gebirge stammenden Hornveilchen bieten allerhand Vorteile im Vergleich zu ihren mitteleuropäischen Verwandten:

  • Säen sich gern von selbst aus und verwildern
  • Gesteigerte Winterhärte
  • Ausdauerndere Pflanzen (Zweijährig bis kurzlebig)
  • Bilden über den Winter Rhizome und verbreiten sich so
  • Die kleineren Blüten sind weniger empfindlich, z.B. bei Regen
  • Längere Blütezeit, mehr Blüten
  • Kleinere Wuchshöhe (20 – 30 cm)
  • Weniger Ansprüche an die Nährstoffversorgung
Blüte des Hornveilchens
Die Blüten des Hornveilchens sind kleiner als die der Stiefmütterchen [Foto: varvara.sharovatova/ Shutterstock.com]

Es gibt demnach viele Gründe, warum Hornveilchen ihren großen Schwestern die Zuneigung vieler Gartenenthusiasten abtrünnig gemacht haben und sich immer größerer Beliebtheit erfreuen. Doch auch die robusten Hornveilchen wollen im Garten ein Plätzchen ergattern, an dem sie zu Höchstformen auflaufen können. Wie Sie Ihre Hornveilchen pflanzen und pflegen, sodass Sie die Ausdauer dieser Dauerblüher auch richtig genießen können, erfahren Sie hier.

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Wann Stiefmütterchen, wann Hornveilchen pflanzen?

Hornveilchen sowie Stiefmütterchen können fast das ganze Jahr über ausgepflanzt werden. Von März bis Oktober können die beiden blühenden Schwestern bei frostfreiem Boden in Ihren Garten umziehen. Allerdings beeinflusst bei Stiefmütterchen die Pflanzzeit die Blütezeit. Eine Pflanzung im Herbst führt zu einer Blüte, die mit einer kurzen Winterpause bis ins späte Frühjahr hinein dauert. Im Frühjahr gepflanzte Stiefmütterchen blühen von März bis in den Sommer hinein. Hornveilchen hingegen haben eine längere Blütezeit und präsentieren sich mit der richtigen Pflege von April bis in den Oktober hinein in einem bunten Blütenkleid. Hier ist die Pflanzzeit nebensächlich.

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