Petersilienwurzel: Anbau, Ernte & Zubereitung

Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Gerade in der Winterzeit mangelt es an Vitaminen, Energie und man fühlt sich oft schlapp. Dabei kann Gemüse wie die Petersilienwurzel wahre Wunder wirken und lässt sich dabei auch noch ganz einfach im eigenen Garten anbauen.

Petersilienwurzel
Die Wurzelpetersilie ist ein beliebtes Wintergemüse [Foto: Vova Shevchuk/ Shutterstock.com]

Die Petersilienwurzel (Petroselinum crispum subsp. tuberosum) ist das perfekte Wintergemüse. Es kann vielseitig zubereitet werden, punktet mit zahlreichen Nährstoffen und liefert somit viel Energie für die kalte Jahreszeit.

Petersilienwurzel: Herkunft und Eigenschaften

Die Petersilienwurzel, auch Wurzelpetersilie und Knollenpetersilie genannt, kommt ursprünglich aus Ost- und Nordeuropa, wo sie seit Jahrtausenden als beliebtes Wintergemüse gilt. Heute wird sie in beinahe jedem Land mit gemäßigtem Klima angebaut. Da es sich bei der Petersilienwurzel um eine Unterart der Petersilie handelt, ähneln ihre Blätter der Blattpetersilie. Ihr Aroma ist leicht süßlich, scharf, würzig, und erinnert stark an Petersilie. Das Wintergemüse ist eine zweijährige, krautige Pflanze. Die Petersilienwurzel entwickelt im ersten Pflanzjahr eine helle, kegelförmige Pfahlwurzel, welche unten spitz zuläuft. Die Wurzel ist dabei 15 bis 20 cm lang bei einer Dicke von bis zu 5 cm. Von außen ist die Wurzel gelblich-weiß mit braunen Querringen, wohingegen das Fruchtfleisch komplett weiß ist. Im zweiten Jahr bildet die Petersilienwurzel einen hohlen Blütenstängel, der bis zu 90 cm lang sein kann. Die Hauptblütezeit ist von Juni bis Juli – dann kann man viele kleine, sternförmige, weiße Blüten in Dolden angeordnet sehen.

Ist Petersilienwurzel die Wurzel der Petersilie?

Nein, bei der Petersilienwurzel handelt es sich um eine Unterart der Blattpetersilie. Sie sind also nahe Verwandte und ähneln sich im Geschmack sowie im Äußeren.

Petersilienwurzel-Anbau
Die Blätter der Petersilienwurzel sind größer als die der Petersilie [Foto: Andrey Venhlovskyi/ Shutterstock.com]

Unterschied zwischen Petersilienwurzel und Pastinake

Oft wird Petersilienwurzel mit den ähnlich aussehenden Pastinaken (Pastinaca sativa) verwechselt. Wenn die richtigen Merkmale bekannt sind, lässt sie sich jedoch gut unterscheiden. Beispielsweise weisen die Wurzeln eine andere Form auf: Die Rübe der Pastinake hat einen eingesunkenen Blattansatz und ein deutlich dickeres Kopfteil im Vergleich zur Petersilienwurzel. Der Blattansatz ist bei der Wurzelpetersilie hingegen nach oben gewölbt. Die Blätter der Petersilie sehen denen der Wurzelpetersilie sehr ähnlich, bloß dass Letztere etwas größer sind. Hingegen ähnelt das Grün der Pastinake dem des Selleries (Apium graveolens). Auch im Geruch unterscheiden sie sich: Petersilienwurzel duftet intensiv nach Petersilie, wohingegen Pastinaken einen ähnlichen Geruch wie ihre Verwandten, die Karotten (Daucus carota), verströmen.

Petersilienwurzel anbauen: Standort und Vorgehen

Die Petersilienwurzel bevorzugt einen sonnigen Standort und ist für den Anbau im Freiland sowie im Gewächshaus geeignet. Ein idealer Zeitpunkt für die Petersilienwurzel-Aussaat ist im Frühjahr zwischen März und Anfang April, wenn die Erde vom Winter noch etwas feucht ist. Es ist sehr wichtig, dass der Boden vor der Saat aufgelockert wird, denn die Petersilienwurzel bevorzugt einen tiefgründigen, lockeren, humosen und kalkhaltigen Untergrund. Somit ist es empfehlenswert, Kompost einzuarbeiten, um einen ausgewogenen Nährstoffgehalt im Boden zu fördern. Besonders gut sind frische Lehmböden geeignet. Die Knollenpetersilie kann dann in Reihen mit etwa 30 cm Abstand und 1 bis 2 cm Tiefe ausgesät und vorsichtig mit Erde bedeckt werden. Danach gießt man die Saat am besten mit lauwarmem Wasser an, denn das kann den Keimprozess beschleunigen. Nach etwa 2 bis 4 Wochen sind schon die ersten Keimlinge zu sehen.

Gute Nachbarn für Petersilienwurzel

Ideale Nachbarn für Petersilienwurzeln sind:

Schlechte Nachbarn für Petersilienwurzel

Neben Salaten und anderen Doldenblütlern sind als Nachbarn für die Petersilienwurzel nicht geeignet:

Die richtige Pflege

Trockenheit verträgt die Petersilienwurzel vor allem in der Wachstumsphase bis Mitte Juni nicht allzu gut und sollte deshalb regelmäßig gegossen werden. Staunässe muss aber unbedingt vermieden werden. Achten Sie darauf, nicht die Blätter der Pflanze zu begießen, sondern immer von unten, nah an der Erde, zu wässern. Eine regelmäßige Unkrautbeseitigung ist ebenso wichtig, da die Pflanze sonst überwuchert wird. Da die Wurzelpetersilie ein Mittelzehrer ist, ist die Einhaltung der Fruchtfolge sehr wichtig. Es ist ratsam, die Petersilienwurzel erst nach 3 bis 4 Jahren wieder am selben Standort anzupflanzen, damit sich der Boden wieder erholt. Aufgrund der hohen Nährstoffansprüche und dem Stickstoffentzug aus dem Substrat eignet sich unser Plantura Bio-Universaldünger hervorragend für eine Düngung direkt nach der Aussaat. Dadurch kann die Pflanze von Anfang an kräftig wachsen.

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Das Vereinzeln der Keimlinge auf 3 bis 5 cm ist sehr wichtig, damit die einzelnen Pflanzen ausreichend Platz haben und sich nicht gegenseitig im Wachstum behindern. Dabei werden überzählige Pflänzchen aus der Erde gezogen, bestenfalls bei feuchter Erde und in jungem Stadium. Zwar sind die Wurzeln der Wurzelpetersilie winterhart, jedoch sollte man den Blättern einen Winterschutz aus Laub, Reisig, Stroh oder Vlies anbieten.

Ernte: Wann hat die Petersilienwurzel Saison?

Die Petersilienwurzel ist ein klassischer Vertreter der Wintergemüse und die Saison beginnt im Herbst. Im Oktober startet man bereits mit der Ernte der Knollenpetersilie, welche meist bis in den Februar hinein reicht. Meist werden alle Wurzeln auf einmal geerntet und eingelagert, da sie über Monate hinweg gut lagerfähig sind. Die Wurzeln kann man im Winter bei frostfreiem Boden ganz einfach ausgraben, beispielsweise mit einer Grabegabel. Im Sommer kann das Kraut geerntet und wie Blattpetersilie verwendet werden.

Knollenpetersilie
Petersilienwurzel lässt sich leichter ernten, wenn man den Boden zuvor auflockert [Foto: Christine Kuchem/ Shutterstock.com]

Wurzelpetersilie einfrieren und lagern

Die Wurzel der Petersilienwurzel kann man den Winter über bei 0 °C und hoher relativer Luftfeuchte über 97 %, wie beispielsweise im Keller, für bis zu 6 Monate lagern. Im Kühlschrank können die Wurzeln problemlos für 2 bis 3 Wochen gelagert werden. Dazu befreit man die Wurzel von Erdresten und schneidet das Kraut am besten auf einen kurzen Ansatz zurück. Wichtig ist, dass man die Wurzel dabei nicht beschädigt. Waschen sollte man sie ebenfalls nicht, das führt zu einem schnelleren Verderb. Außerdem kann man Petersilienwurzel auch trocknen und somit für einige Wochen haltbar machen.

In handliche Stücke geschnitten und eingefroren lässt sich die Petersilie mindestens 3 Monate lagern. Bevor man sie in die Gefriertruhe packt, kann man die Stückchen der Petersilienwurzel blanchieren und in Eiswasser abschrecken. Somit werden Keime abgetötet, es gehen weniger Vitamine verloren und die Farbe bleibt erhalten.

Zubereitung und Verwendung

Mit ihrer aromatischen Rübe, die einen intensiveren Geschmack als Blattpetersilie hat, eignet sich die Petersilienwurzel perfekt als Suppengemüse. Sie kann ebenfalls zu aromatischer Petersilienwurzel-Suppe oder Püree zubereitet werden. Gekocht, gebraten, püriert oder als Teeaufguss: Wurzelpetersilie lässt sich auf vielerlei Arten zubereiten.

Wie schmeckt Petersilienwurzel?

Wie der Geruch und der Name schon verraten, schmeckt die Petersilienwurzel würzig und intensiv, ähnlich der Petersilie.

Muss man Petersilienwurzeln schälen?

Die Wurzel muss man nicht unbedingt schälen. Vor allem Wurzeln, welche aus dem eigenen Garten stammen, dürfen sorgenfrei mit Schale verspeist werden.

Kann man Petersilienwurzeln roh essen?

Ja, kann man. Sogar in roher Form schmeckt sie gut und gibt beispielsweise Salaten eine würzige Frische.

Petersilienwurzel-Verwendung
Roh schmeckt Petersilienwurzel besonders gut im Salat [Foto: Viktoria Hodos/ Shutterstock.com]

Wie gesund sind Petersilienwurzeln?

Der hohe Gehalt an Vitamin C, E und B sowie eine große Menge an wichtigen Nähr- und Mineralstoffen machen die Petersilienwurzel unglaublich gesund. Gerade in der kalten Jahreszeit sorgt das Wintergemüse für eine Stärkung der Abwehrkräfte. Außerdem sollen die ätherischen Öle, wie beispielsweise das Apiol, durch ihre harntreibende Wirkung entwässernd und blutreinigend wirken. Jedoch auch aufgrund dieser ätherischen Öle sollte man das Kraut nicht in allzu hohen Maßen konsumieren. Gerade Schwangere sollten auf dieses Gemüse verzichten, denn größere Dosen können Wehen auslösend wirken. In geringen Mengen ist das Kraut für Hunde und Katzen ungiftig und ein versehentliches Verspeisen dieser Pflanze führt maximal zu Durchfall. Für Kaninchen und Meerschweinchen ist das Kraut hingegen eine Delikatesse.

Achtung: Nach der Blüte kommt es zu einer hohen Anreicherung von Apiol und die Petersilienwurzel wird nicht mehr genießbar. Der Anteil ist nach der Blüte so hoch, dass der Verzehr der Petersilienwurzel sogar giftig und gesundheitsschädlich sein kann. Auch die Samen sind sehr giftig und wurden früher sogar für Abtreibungen verwendet. Außerdem wird die Wurzel nach der Blüte so faserig, dass man sie freiwillig meist nicht mehr essen möchte.

Petersilienwurzel-Suppe
Vor allem in der kalten Jahreszeit wärmen Suppen mit Petersilienwurzel besonders gut [Foto: NataliSel/ Shutterstock.com]

Petersilienwurzel ist ein vielseitiges und einfach anzubauendes Wintergemüse. Die nahe Verwandtschaft mit der ebenso pflegeleichten wie leckeren Petersilie äußert sich insbesondere im Geruch und Geschmack.

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