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Birne Schweizerhose: Geschmack, Anbau & Pflege der Birnensorte

Lisa
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und bin für mein Leben gerne in der Natur. Meine Freizeit verbringe ich am liebsten auf dem Feld, im Weinberg oder auf dem Pferderücken. Oder man findet mich an meinem Hochbeet im Garten, wo ich gern neue und verrückte Gemüsesorten einpflanze.

Lieblingsobst: Äpfel
Lieblingsgemüse: Zucchini und Kartoffeln

Die Birnensorte ‘Schweizerhose’ wird oft als eine Liebhabersorte bezeichnet. Welchen Grund das hat und was Sie mit dieser besonderen Birne anfangen können, verraten wir Ihnen.

Nahaufnahme der 'Schweizerhose'
Die Streifen auf der Schale der ‘Schweizerhose’ sind deutlich zu erkennen [Foto: MarinaNov/ Shutterstock.com]

Die Birne ‘Schweizerhose’ fällt zuallererst durch ihre gestreifte Schale ins Auge. Aufgrund ihres Aussehens ist sie vor allem auch als Dekobirne beliebt. Diese Sorte finden Sie eher weniger im Ertragsanbau oder in der Supermarktauslage. Wegen ihrer Robustheit und des hohen Zierwertes ist die Sorte dafür aber als Blickfang für den heimischen Garten geeignet.

Birne ‘Schweizerhose’: Steckbrief

SynonymeFrühe Melonen-Birne, Gurken-Birne, Schweizer Bergamotte
FruchtMittelgroß; gelbe, grüne und rote Streifen
GeschmackMäßig gut, saftig und süß
ErtragMittelhoch, schwankend
ErntezeitAb September
GenussreifeEnde Oktober bis November
LagerfähigkeitBis Ende Dezember
WuchsAnfangs stark, später mittelstark
KlimaBreit anbaufähig, warme Lagen verbessern Fruchtqualität
Krankheiten und SchädlingeKeine bekannt

Schweizerhose: Geschichte und Herkunft

Die ‘Schweizerhose’ wurde schon um 1800 in der Schweiz mehrfach erwähnt und es wird vermutet, dass ihre Ursprünge sogar bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen. Verschiedene Vermutungen besagen, dass diese Sorte auch bereits um die 400 Jahre alt ist und es sich dabei um eine Mutation der ‘Langen Herbstbirne’ aus Frankreich handelt. Auch bei anderen Birnensorten kann es durch Mutation zum Auftreten verschiedener Streifen kommen, diese verschwinden jedoch durch Rückmutation oftmals wieder – jedoch nicht bei der ‘Schweizerhose’. Ihr besonderer Name ‘Schweizerhose’ kommt von den ebenfalls gestreiften Hosen der Schweizergarde im Vatikan. Die selten gewordene Sorte ‘Schweizerhose’ wurde im letzten Jahrzehnt durch staatliche Mittel wieder aus wenigen Bäumen vermehrt. Somit ist diese mittlerweile immer besser verfügbar und wurde 2011 in der Schweiz sogar als Birnensorte des Jahres gewählt.

Unfirom der Päpstlichen Schweizergarde
Diese Uniform soll die Inspiration für den Namen der ‘Schweizerhose’ gewesen sein [Foto: Mirko Kuzmanovic/ Shutterstock.com]

Aussehen, Geschmack und Eigenschaften der Birne ‘Schweizerhose’

Das Auffälligste an der ‘Schweizerhose’-Birne sind sicher ihre Früchte. Diese sind klein bis mittelgroß und bauchig. Ihre eigentlich hellgrüne Schale ist mit gelb-grünen oder auch roten Längsstreifen versehen. Diese Streifen verlaufen vom Stiel bis zum Kelch. Außerdem sind feine Schalenpunkte sichtbar. Das Fruchtfleisch ist sehr feinzellig und saftig. Der Geschmack der ‘Schweizerhosen’ wird von Feinschmeckern eher nur als ausreichend gut bewertet – bei dieser Frucht steht die Optik mehr im Vordergrund als der Geschmack. Durch die auffälligen Streifen und die Schalenpunkte landet die ‘Schweizerhose’-Birne gerne als Dekoration im Haus und wird nicht direkt als Tafelbirne verzehrt. Der Zierwert steht also bei dieser Sorte im Vordergrund.

Tipp: Nicht nur die Frucht, sondern auch das junge Holz der ‘Schweizerhose’ ist längs gestreift.

Schweizerhose-Birne: Anbau und Pflege

Das Wachstum des Baums der ‘Schweizerhose’ ist anfangs stark, später nur noch mittelstark. Hierbei bildet sich eine eher mittelgroße und mäßig verzweigte Krone mit dünnen Trieben aus. Ein regelmäßiger Schnitt in der Jugend ist für den Kronenaufbau nötig. Bei älteren Bäumen kann ein stärkerer Verjüngungsschnitt der Krone notwendig sein.

Die Birne ‘Schweizerhose’ ist anspruchslos und widerstandsfähig, was ihren Standort betrifft. Sie kann bis in mittlere Höhenlagen angebaut werden, benötigt hier aber einen windgeschützten Standort. Wird die ‘Schweizerhose’ jedoch in milderen oder warmen Lagen angebaut, hat dies einen positiven Effekt auf den Geschmack der Frucht. Dieser kann dann auch süßer und aromatischer sein als in kühleren Lagen. Auch an den Boden hat diese Sorte keine besonderen Anforderungen und kann damit sowohl auf normalen als auch lehmigen oder sandigen Böden angebaut werden.

Früchte am Baum der 'Schweizerhose'
Am Baum der ‘Schweizerhose’ wachsen bereits einige Früchte [Foto: MarinaNov/ Shutterstock.com]

Als Erziehungsformen sind bei der Birne ‘Schweizerhose’ der Halbstamm und Hochstamm am verbreitetsten. Für den Garten ist sie auch im Spalier oder als Buschbaum geeignet. Durch die Veredelung auf eher schwachwüchsigen Unterlagen wie ‘Pyrodwarf®’ ist der Anbau der ‘Schweizerhose’ dann auch in kleineren Gärten möglich. Ebenfalls als machbar erweist sich, als Unterlage Quitte zu verwenden, beispielsweise die schwachwüchsige Quitte C.

Zwischen April und Mai sind dann die weißen Blüten der ‘Schweizerhose’-Birne zu sehen. Als Befruchtersorten kommen die ‘Williams Christ’, ‘Conference’ und ‘Clapps Liebling’ in Frage. Die Erträge der ‘Schweizerhose’ sind mittelhoch und jährlich schwankend.

Von Schädlingen oder Krankheiten ist die Birne ‘Schweizerhose’ in der Regel nicht betroffen, da die Sorte als sehr robust gilt oder zumindest keine Anfälligkeit bekannt ist.

Ernten und Verwenden der Schweizerhose

Die Birne ‘Schweizerhose’ ist eine Herbstbirne und erreicht ihre Reife zwischen September und Oktober. Die Früchte sind bis kurz vor der Ernte festsitzend, dann aber fallend und sollten deswegen rechtzeitig geerntet werden. Nach der Ernte sind die Birnen mehrere Wochen haltbar – am besten schmeckt die Birne aber direkt vom Baum. Wer die ‘Schweizerhose’-Birne nicht direkt essen möchte, kann sie auch gut zu Saft verarbeiten oder eben als schöne Dekoration verwenden.

Wie Sie im Garten Ihren Birnbaum pflanzen und was hierbei zu beachten ist, erfahren Sie bei uns.