Gewächshaus bepflanzen: Pflanzplan, Zeitpunkt & Tipps

Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Besonders für Anfänger im Gewächshausanbau sind zu Beginn viele Fragen zur Bepflanzung offen. Bei uns erfahren Sie, wie Sie ein Gewächshaus effizient nutzen und das ganze Jahr über bepflanzen.

Tomaten im Gewächshaus
Bei der Bepflanzung von Gewächshäusern sollte auf die Verträglichkeit der Pflanzen und ausreichend Abstand geachtet werden

Beim Bepflanzen eines Gewächshauses stellt sich schnell die Frage nach dem optimalen Zeitpunkt. Und welche Arten passen zusammen? Wir geben Tipps wann, wie und mit welchen Pflanzen Sie Ihr Gewächshaus innen gestalten und optimal bepflanzen können.

Wann kann man Gewächshäuser bepflanzen?

Ein Gewächshaus kann grundsätzlich das ganze Jahr über bepflanzt werden. Im Gegensatz zu kommerziellen Gemüsebauern werden die Glashäuser im Garten eher nicht beheizt – es handelt sich um sogenannte Kalthäuser. Die Bepflanzung des Gewächshauses sollte daher immer an die jeweilige Saison und Temperaturen der Jahreszeit angepasst werden. Dennoch sind Pflanzen darin auch im Winter weit besser vor Witterung und Frost geschützt als im Freiland. Gleichzeitig heizen sich Glashäuser schneller auf, wenn die Sonne scheint, und halten höhere Temperaturen einige Stunden länger bis in die Nacht hinein.

Möchten Sie ein Folien-Gewächshaus bepflanzen, sollten Sie bedenken, dass Folie deutlich weniger gut isoliert und sich Wärme durch Sonneneinstrahlung weniger lange hält.

Im Frühjahr können ab Februar erste Frühjahrskulturen gepflanzt werden. Ab Anfang bis Mitte Mai folgen die Hauptkulturen wie Tomate (Solanum lycopersicum), Gurke (Cucumis sativus) und Paprika (Capsicum annuum). Ab September bis Oktober empfiehlt sich eine Nachkultur mit kältetoleranten Gemüsearten, damit Sie das Gewächshaus effektiv nutzen können.

Beet mit verschiedenem Blattgemüse
Eine abwechslungsreiche Bepflanzung verhindert das Auslaugen des Bodens und die Vermehrung von Krankheitserregern [Foto: Cecilia Di Dio/ Shutterstock.com]

Pflanzplan fürs Gewächshaus

Ein Pflanzplan für das Gewächshaus ergibt Sinn, um auszurechnen, wie viele Pflanzen überhaupt mit ausreichendem Pflanzabstand in das Treibhaus passen. Zudem kann über die jährliche Niederschrift eingesehen werden, welche Arten an welcher Stelle wuchsen, damit im kommenden Jahr mit anderen Gemüsearten abgewechselt werden kann.

Meist werden im Gewächshaus Paprika, Tomaten und Auberginen (Solanum melongena) – allesamt Nachtschattengewächse (Solanaceae) – zusammen mit Gurken angebaut. Vom Standpunkt einer ausgeglichenen Mischkultur aus ist diese Kombination jedoch alles andere als optimal: Nachtschattengewächse können von ähnlichen Krankheiten befallen werden. Einige Erreger überdauern in der Erde und infizieren die nächsten Pflanzen ebenfalls. Gleichzeitig sind sie alle Starkzehrer, verlangen dem Boden also große Mengen an Nährstoffen und Wasser ab.

Eine Vor- oder Nachkultur mit gänzlich anderen Pflanzenarten wirkt als Bodenkur und verhindert das Auslaugen. Außerdem können sich bodenbürtige Erreger dadurch nur schlecht ansammeln.

Basilikum und Tomaten
Basilikum und andere Kräuter eignen sich ideal für eine Mischkultur mit Tomaten [Foto: Nadezda Murmakova/ Shutterstock.com]

Für die Vorkultur ab Februar eignen sich:

Gurke und Tomaten
Gurken und Tomaten sind keine guten Nachbarn, weshalb sie besser nicht direkt nebeneinander gepflanzt werden [Foto: Valery Rybakow/ Shutterstock.com]

Tomaten und Gurken gelten zudem als schlechte Nachbarn, die sich nicht gut in ihrem Wuchs und den Ansprüchen ergänzen, sondern eher konkurrieren. Gute Pflanzpartner sind jedoch wichtig für die Bodengesundheit und verringern den Krankheits- und Schädlingsdruck. Optimalerweise werden ungünstige Nachbarn mit ausreichend Abstand gepflanzt und mit gut verträglichen Kulturen gemischt. Einige Kombinationen sind platzsparend und haben sich beim Bepflanzen des Gewächshauses bewährt.

Gewächshaus: Welche Pflanzen passen zusammen?

  • Tomate, Petersilie (Petroselinum crispum) und Basilikum (Ocimum basilicum)
  • Gurke, Buschbohnen (Phaseolus vulgaris) und Dill (Anethum graveolens)
  • Aubergine und Studentenblume (Tagetes)
  • Paprika und Okra (Abelmoschus esculentus)

Tipp: Eine ausreichende Nährstoffversorgung sollte unter den starkzehrenden Gemüsepflanzen immer sichergestellt sein, um Mangelsymptome und kränklichen Wuchs zu verhindern. Ein vorwiegend organischer Langzeitdünger wie unser Plantura Bio-Tomatendünger wird lediglich zweimal in der Saison ausgebracht, da sich die enthaltenen Nährstoffe über mehrere Wochen hinweg langsam freisetzen. Die Pflanzen werden so schonend und gleichmäßig gedüngt.

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Gewächshaus im Herbst bepflanzen

Eine Bepflanzung des Treibhauses im Herbst entlohnt nicht nur mit vitaminreicher Kost in den kalten Monaten, sondern regt auch das Bodenleben an, verhindert das Austrocknen des Substrats über den Winter und wirkt insgesamt förderlich auf die Bodenstruktur sowie den Humusgehalt. Durch die Herbstbepflanzung wird ebenfalls der Bodenmüdigkeit entgegengewirkt. Als Nachkultur für die wärmeliebenden Hauptkulturen Tomate, Paprika und Co. ab September bis Oktober eignen sich:

Tipp: Alles dazu, wie Sie Ihr Gewächshaus im Winter nutzen können, erfahren Sie in unserem Spezialartikel.

Spinat im Gewächshaus
Im unbeheizten Gewächshaus gedeiht ab September Spinat den ganzen Winter über [Foto: KorArkaR/ Shutterstock.com]

Anleitung: Gewächshaus richtig bepflanzen

Der begrenzte Platz im Gewächshaus sollte optimal bepflanzt werden, sodass alle Pflanzen darin ausreichend Abstand zu den Nachbarn haben und dennoch keine Fläche ungenutzt bleibt. Eine versetzte Anordnung hat sich dabei bewährt, falls genügend Platz für eine zweireihige Bepflanzung vorhanden ist. Die hochwachsenden Tomaten und Gurken werden an die Wände des Gewächshauses platziert. Kleinere Pflanzen wie buschige Paprika, Chili oder Kräuter pflanzen Sie versetzt dazu nah an die Wege. So können alle Pflanzen gut von der Mitte aus erreicht und gepflegt werden. Die hochwachsenden Gemüsearten werden zudem beispielsweise an den vertikalen Streben des Treibhauses nach oben geleitet und angebunden. Grundsätzlich sollte im Gewächshaus trotz des geringen Platzangebotes auf keinen Fall zu dicht gepflanzt werden, damit die Luft gut zirkuliert. Bei hoher Luftfeuchte kann es sonst rasch zu Pilzkrankheiten kommen, weshalb auch das Freihalten der Lüftungsfenster beim Bepflanzen eines Gewächshauses beachtet werden sollte.

Gewächshäuser gibt es in den verschiedensten Ausführungen – das Grundgerüst bleibt jedoch meist dasselbe. Wir geben Tipps, wie Sie mit gängigen Materialien ein Gewächshaus selber bauen.

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