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Grabblumen: Die schönsten Blumen für den Friedhof

Laura
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Meine Faszination für die Pflanzenwelt hat mich dazu gebracht, Gartenbau an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zu studieren. Seien es Nutzpflanzen oder Ziergewächse, in den Tropen vorkommend oder bei uns heimisch – jede Pflanze birgt ihre eigene Besonderheit.
In botanischen Gärten lasse ich mich gerne von der unglaublichen Vielfalt inspirieren und versuche, möglichst viel Natur in meine Wohnung und auf meinen Balkon zu bringen.

Lieblingsobst: Mango, Banane
Lieblingsgemüse: Knoblauch, Aubergine

Wer Grabblumen als Andenken an geliebte Verstorbene pflanzen will, sollte neben der Ästhetik auch auf die Standortbedingungen achten. So können Sie sich lange an der Grabbepflanzung erfreuen.

Weiße Christrose auf Grab gepflanzt
Eine Vielzahl an genügsamen Pflanzen eignet sich für die Grabgestaltung [Foto: Amalia Gruber/ Shutterstock.com]

Blumen auf dem Friedhof lassen eine besondere Stimmung entstehen. Welche Pflanzen sich gut eignen und welche Bedeutung ihnen teilweise zugeschrieben werden, lesen Sie in unserem Artikel.

Grabblumen: Was ist zu beachten?

Damit Sie sich lange an den Grabblumen erfreuen können, erklären wir Ihnen hier kurz und knapp, welche Faktoren zu beachten sind:

  • Standort: Der Standort des Grabes spielt eine entscheidende Rolle: Je nachdem ob dieser vollsonnig, im Halbschatten oder komplett im Schatten liegt, kommen unterschiedliche Pflanzen in Frage.
  • Jahreszeit: Es ist ratsam, Pflanzen zu wählen, die zur aktuellen Jahreszeit verfügbar sind und sich bestenfalls in ihrer Blütezeit unterscheiden. So erhält man zu jeder Jahreszeit ein ansprechendes Gesamtbild.
  • Pflegeaufwand: Überlegen Sie, wie viel Zeit und Aufwand Sie für die Pflege der Grabblumen aufbringen können und möchten. Einige Pflanzen erfordern eine regelmäßige Bewässerung, Düngung oder Schnittmaßnahmen, während andere weniger anspruchsvoll sind.
  • Langlebigkeit: Die Lebensdauer der Grabblumen ist außerdem zu beachten. Einige Pflanzen sind mehrjährig und können über mehrere Jahre hinweg auf dem Grab stehen bleiben, während andere einjährige nur für eine Saison bestimmt sind und ausgetauscht werden müssen.
  • Persönliche Vorlieben und Symbolik: Es bietet sich an, eigene Vorlieben und die symbolische Bedeutung bestimmter Blumen mit einfließen zu lassen. Vielleicht gibt es Grabblumen, die eine persönliche Relevanz für Sie oder die verstorbene Person haben.
Rote Rosen auf Friedhof
Neben der klassischen Rose finden sich viele schöne Blumen für ein ansprechendes Grab [Foto: SB2010 studio/ Shutterstock.com]

Tipp: Tipp: Die klassische Aufteilung einer Grabbepflanzung besteht aus circa 60% Bodendeckern und 25% Rahmenpflanzen (wie beispielsweise Nadel- oder Laubgehölzen). Die restlichen 15% der Fläche bedeckt eine Wechselbepflanzung mit Saisonblumen. Des Weiteren spielen Faktoren wie Farbe, Form und Textur der Pflanzen eine wichtige Rolle bei der Grabgestaltung. In unserem Spezialartikel geben wir Ihnen hilfreiche Tipps für ein ästhetisches Grab.

Die schönsten Blumen für den Friedhof

Wie Sie sehen, sollten ein paar Punkte beachtet werden, bevor es an den Kauf von passenden Blumen für das Grab geht. Deshalb haben wir einige Pflanzenbeispiele mit ihren Standort-Bedürfnissen zusammengestellt.

Primeln (Primula)

Blühende Primeln sind der Inbegriff des Frühlingsanfangs und damit eine beliebte Wahl, wenn es um Grabblumen im Frühling geht. Glücklicherweise gibt es eine breite Auswahl an Primel-Arten, die von Februar bis Mai unterschiedliche Blütenfarben zeigen. Obwohl Primula durchaus mehrjährig wächst, werden die Frühlingsboten meist als Wechselbepflanzung für den Frühling integriert. Primeln bevorzugen einen hellen bis halbschattigen Standort, ohne der prallen Sonne ausgesetzt zu sein. Ihre Pflegeleichtigkeit macht sie neben ihrem schönen Aussehen zu einer idealen Grabblume: Die einzigen Pflegemaßnahmen stellen das regelmäßige Gießen und das gelegentliche Ausputzen der verblühten und
abgestorbenen Pflanzenteile dar.

Weiß blühende Primeln
Neben weißen Blüten bietet die Gattung der Primeln vielfältige Blütenfarben [Foto: Nitr/ Shutterstock.com]

Vergissmeinnicht (Myosotis)

Das Vergissmeinnicht ist eine Pflanze mit einer unverkennbaren Symbolik. Es steht für Treue, Erinnerung und ewige Liebe, aber auch für Trauer und Abschied. Die Blume steht für die innige Verbindung mit den Verstorbenen. Ihr zarter Charme, die kleinen Blüten, die sich von Mai bis Juni zeigen, und die einfache Pflege machen sie beliebt als Grabbepflanzung. Das Vergissmeinnicht fühlt sich in einem halbschattigen, niemals vollsonnigen Bereich am wohlsten. Ab Mai können die winterharten Vergissmeinnicht gepflanzt werden. Sie vertragen je nach Art Temperaturen bis zu -35 °C.

Blühende Vergissmeinnicht
Das Vergissmeinnicht überbringt eine schöne Botschaft für das Grab [Foto: Oksana Ivchenko/ Shutterstock.com]

Pazifik-Margerite (Ajania pacifica)

Ab April erfreut die Pazifik-Margerite mit ihren charakteristischen gelben Blütenköpfen, die an kleine Körbchen erinnern. Ein spezieller Aspekt dieser Pflanze ist ihr wintergrünes Laub, das sich in einem tiefen Dunkelgrün mit weißem Rand zeigt. Die Blätter sind eiförmig und weisen einen gelappten Rand auf. Idealerweise findet die Pazifik-Margerite ihren Platz an sonnigen Standorten mit einem gut durchlässigen und humosen Boden. Dort entfaltet sie unter optimalen Bedingungen ihre aufrechte Wuchsform und erreicht eine Höhe und Breite von bis zu 40 cm. Ajania pacifica ist mehrjährig und verträgt Temperaturen bis etwa -15 °C.

Pazifik-Margerite mit gelben Blüten
Hübsch strahlende Blüten der Pazifik-Margerite [Foto: Traveller70/ Shutterstock.com]

Hornveilchen (Viola cornuta)

Ein weiterer Klassiker unter den Grabpflanzen ist das Hornveilchen. Es blüht von April bis Juni und zeigt sich ebenfalls in vielen verschiedenen Farben. Die zweijährigen Pflanzen fühlen sich im Halbschatten wohl, überstehen Temperaturen bis zu -15 °C und sind sehr genügsam in ihrer Pflege. Halten Sie das Substrat feucht, jedoch nicht zu nass, um Wurzelfäule zu vermeiden. Der Boden sollte außerdem nährstoffreich und durchlässig sein. Für einen gesunden Wuchs und eine zweite Blüte im Herbst empfehlen wir, Verblühtes regelmäßig auszuputzen.

Hornveilchen auf einem Grab
Mehrfarbige Hornveilchen-Blüten schmücken das Grab

Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)

Die Gattung Lavandula bietet eine Vielzahl an Lavendelsorten und -arten, doch vor allem der Echte Lavendel gilt als robust und kann auch draußen überwintert werden – ideal für ein pflegeleichtes Grab. Seine duftenden Blüten zeigt die mediterrane Pflanze ab Anfang Juni und lockt zahlreiche Bienen und Hummeln an.

Lavendel 'Munstead' Blauviolett
Lavendel 'Munstead' Blauviolett
  • Stark duftender Lavendel mit mediterranem Flair
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Der Echte Lavendel wächst bevorzugt an einem warmen und sonnigen Standort auf einem gut durchlässigen und nährstoffreichen Boden. Gegossen werden muss lediglich dann, wenn sich lange Trockenperioden einstellen.

Blühender Lavendel
Lavendel darf auf einem sonnigen und duftenden Grab nicht fehlen [Foto: photoPOU/ Shutterstock.com]

Steinkraut (Lobularia maritima)

Das Steinkraut, auch bekannt als Duftsteinrich, bietet als Grabblume für den Sommer eine Vielzahl von Vorteilen: Die weißen Blüten zeigen sich von Juni bis September und verbreiten einen angenehmen Duft. Der kriechende Wuchs sorgt gleichzeitig für eine ideale Bodendeckung, die ungewollte Beikräuter fern- und den Boden länger feucht hält. Die angenehme Duftnote der Pflanze und ihre unkomplizierte Pflege machen sie zu einer immer beliebteren Wahl bei der Gestaltung von Grabstätten. Obwohl das Steinkraut nicht winterhart ist, können die Samen den Winter überdauern und im kommenden Frühjahr erneut keimen. Der ideale Standort bietet sonnigen Bedingungen.

Weiße Blüten des Steinkrauts
Das Steinkraut ist eine filigrane und dazu pflegeleichte Blume für das Grab [Foto: Melanie Hobson/ Shutterstock.com]

Leberbalsam (Ageratum houstonianum)

Die zarten Blütenstände des Leberbalsams verleihen dem Grab eine dezente Eleganz und schaffen eine ruhige Atmosphäre. Die Wuchsform ist dabei kompakt, buschig und schön verzweigt. Insgesamt wird der Leberbalsam zwischen 15 und 60 cm hoch. Das Laub ist herzförmig, mit einem gezackten Rand und einer samtigen Behaarung. Die hübschen Blüten des Leberbalsams variieren in Farbtönen von Hellblau über Violett-Blau, Purpurrot bis hin zu Weiß. Sie sind in dichten, schirmartigen Blütenständen angeordnet und bestehen aus sowohl röhrenförmigen als auch zungenförmigen Blüten. Die Blütezeit erstreckt sich von Ende Mai bis in den November hinein. Am wohlsten fühlt sich der Leberbalsam an sonnigen bis maximal halbschattigen Standorten. Der Boden sollte dabei frisch bis feucht und durchlässig, sandig-humos sein. Die Pflanze ist leider nicht winterhart.

Blau blühender Leberbalsam
Zarte und flauschig wirkende Blüten des Leberbalsams [Foto: Wuttichok Panichiwarapun/ Shutterstock.com]

Alpenveilchen (Cyclamen)

Die Vielfältigkeit der Cyclamen-Arten spiegelt sich auch in ihren Blütezeiten wider. So gibt es Frühjahrsblüher (Cyclamen coum), Sommerblüher (Cyclamen purpurascens) und Herbstblüher (Cyclamen hederifolium). Mit seinen faszinierenden und zarten Blüten in sanften Farbtönen erweist sich das Alpenveilchen als auffällige Grabblume. Die herzförmigen Blätter, die eine ansprechende Musterung aufweisen, tragen zur Schönheit dieser Pflanze bei. Aufgrund ihrer begrenzten Winterresistenz wurden die zierlichen Blumen lange Zeit eher als Zimmerpflanzen betrachtet. Moderne Züchtungen präsentieren sich jedoch wesentlich widerstandsfähiger, sodass sie auch zur Gestaltung von Gräbern im Herbst verwendet werden können. Dennoch ist es ratsam, Sorten mit kleineren Blüten zu wählen, da diese insgesamt besser mit Minusgraden umgehen können.

Alpenveilchen im Wald
Nicht nur Zimmerpflanze – Alpenveilchen bezaubern auch in Gärten und auf Gräbern [Foto: Lois GoBe/ Shutterstock.com]

Besenheide (Calluna vulgaris)

Von August bis Ende Januar erfreut uns die Besenheide mit ihren kleinen Blütenknospen. Die winterharte Pflanze erstaunt trotz ihrer geringen Blütengröße mit einer lebendigen Färbung, die von elegantem Weiß und zartem Rosa bis hin zu einer Vielfalt an Rottönen und Violett reicht. Tatsächlich existieren sogar Variationen, die nicht nur mit schönen Blüten, sondern auch mit farblich ansprechendem Laub hervorstechen – einige Besenheidearten präsentieren ein gelbes oder orangefarbenes Laubkleid. Neben ihrem ansprechenden Aussehen eignet sich die Besenheide aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit ideal für die Bepflanzung von Gräbern im Winter. Darüber hinaus erweist sie sich als überraschend pflegeleicht.

Blühende Besenheide
Die Besenheide sorgt auch im Herbst für ein farbenfrohes Grab [Foto: Al More/ Shutterstock.com]

Kleine Immergrün (Vinca minor)

Die Bezeichnung der Pflanze, das Kleine Immergrün, lässt bereits erahnen, dass sich die Blätter dieser Pflanze das ganze Jahr über in einem ansprechenden, dunklen Grünton zeigen. Besonders während der Wintermonate erweist sich das Immergrün daher als geschätzte Wahl für die Gestaltung von Gräbern. Der ideale Standort liegt halbschattig bis schattig. Das Kleine Immergrün eignet sich hervorragend als strukturierendes Element wie auch als widerstandsfähiger Bodendecker. Sie muss außerdem lediglich während langer Trockenperioden gegossen werde. Die außergewöhnliche Robustheit des Immergrüns trägt ebenfalls dazu bei, dass es für die Grabgestaltung so beliebt ist. Ab Mai bilden sich zahlreiche sternförmige Blüten.

Immergrün mit lila Blüte
Immergrün und pflegeleicht mit hübscher Blüte im Frühjahr [Foto: Anton Zhuk/ Shutterstock.com]

Christrose (Helleborus niger)

Die Christrose ist allgemein als Weihnachtspflanze bekannt, doch sie eignet sich ebenfalls hervorragend als Grabblume für den Winter. Ab dem Monat November entfalten die weißen Blüten der Christrose ihre Pracht und erstrahlen selbst bei Frost und Schnee in voller Schönheit. Mit der Zeit hat sich diese Pflanze zu einem Symbol der Hoffnung entwickelt, das sich wunderbar in die Gestaltung von Gräbern einfügt. Optimal für Christrosen sind Standorte mit mäßigem bis vollem Schatten und einem nährstoffreichen und gut durchlässigen Boden.

Blühende Christrose
Die einzigartigen Blüten der Christrose sind in verschiedenen Farben erhältlich [Foto: BlackRabbit3/ Shutterstock.com]

Weitere geeignete Pflanzen und Beispiele für das ganze Jahr finden Sie außerdem in unserem Artikel zur Grabbepflanzung. Möchten Sie ein Urnengrab gestalten, geben wir Ihnen in unserem Spezialartikel hilfreiche Tipps, wie Sie eine ansprechende und stimmige Bepflanzung kreieren können.