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Eichhörnchen anlocken & im Garten ansiedeln

Frederike
Frederike
Frederike
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Zuhause habe ich einen kleinen Gemüsegarten, den ich hege und pflege, und verbringe die Zeit am liebsten draußen. Wenn ich nicht gerade im Freien bin, schreibe ich leidenschaftlich gerne. Meine Liebe gilt aber nicht nur Pflanzen und dem Schreiben, sondern auch ganz besonders der Tierwelt.

Lieblingsobst: Johannis- und Himbeeren.
Lieblingsgemüse: Schwarzwurzeln, Wirsing und Kartoffeln.

Eichhörnchen gehören zu den beliebtesten Gästen in unseren Gärten. Hier erfahren Sie alles Wichtige, was Sie über die kleinen Nagetiere wissen sollten und wie Sie sie anlocken.

Eichhörnchen auf Blumenwiese
Eichhörnchen sind beliebte Gäste im Garten und können angelockt werden

Eigentlich leben Eichhörnchen in Nadel- und Mischwäldern und verbringen dort einen Großteil ihrer Zeit. Ab und zu kann man die putzigen Tiere aber auch im eigenen Garten beobachten. Auf der Suche nach Nahrung springen die emsigen Tiere von Baum zu Baum und sind spannend zu beobachten. Auch ihre süße Gestalt mit dem langen, buschigen Schwanz und den roten Ohren machen die Eichhörnchen zu beliebten Gästen im Garten, die gerne willkommen geheißen werden. Was man über Eichhörnchen wissen sollte und wie man durch eine clevere Gartengestaltung sogar mehr Eichhörnchen in seinen Garten locken kann, verraten wir Ihnen hier.

Eigenschaften von Eichhörnchen

Geschickt wie Artisten klettern Eichhörnchen über Zweige und Äste und springen todesmutig bis zu fünf Meter von Baum zu Baum – die kleinen Tiere sorgen im Garten für lebhaften Betrieb und sind deshalb gerade bei Kindern äußerst beliebte Beobachtungsobjekte. Als besondere Erkennungsmerkmale gelten dabei ihr buschiger Schwanz und ihre rotbraune Farbe. Ersterer dient ihnen wie ein Balancierstab bei ihren tollkühnen Kletteraktionen, sorgt aber auch im Winter für wohlige Wärme und eignet sich im Sommer als Schattenspender. Das rotbraune Haarkleid ist dagegen kein eindeutiges Zeichen für ein Eichhörnchen: Braunschwarze und graue Eichhörnchen sind ebenso üblich wie das bekannte Fuchsrot. Selbst reinweiße Varianten kommen vereinzelt vor und sind nicht, wie oftmals angenommen, Albinos.

Von ihrem Verwandten, dem Nordamerikanischen Grauhörnchen (Sciurus carolinensis) kann man die Eichhörnchen deshalb nicht alleine an der Farbe unterscheiden. Tatsächlich sind die Grauhörnchen aber deutlich größer und stämmiger, außerdem haben sie – im Gegensatz zum Europäischen Eichhörnchen – keine Pinselohren. In Deutschland sind bis heute aber nur Eichhörnchen heimisch – andere europäische Länder haben jedoch bereits mit den invasiven Grauhörnchen zu kämpfen, denn diese sind oft durchsetzungsstärker als Eichhörnchen und bedrohen so deren Population.

Grauhörnchen auf Ast sitzend
In anderen Ländern stellen die invasiven Grauhörnchen schon eine Gefahr für die heimischen Eichhörnchen dar [Foto: colin robert varndell/ Shutterstock.com]

Was essen Eichhörnchen?

Eichhörnchen fressen Nüsse, das weiß doch jedes Kind. Leider ist diese Aussage nicht ganz wahr – tatsächlich zählen Eichhörnchen nämlich zu den Allesfressern und verspeisen neben Nüssen und Samen auch vielerlei andere Dinge. Besonders Früchte und Obst wie Äpfel (Malus) und Weintrauben (Vitis vinifera) stehen ebenfalls weit oben auf der Nahrungsliste der kleinen Nagetiere. Doch auch Vogeleier, Insekten und Schnecken werden von Eichhörnchen verspeist, wenn sich eine passende Gelegenheit bietet. Leider ist Nahrungsknappheit aber eines der Hauptprobleme, mit denen sich Eichhörnchen in ihrem Leben befassen müssen. Besonders für die Winterruhe müssen die Tiere große Mengen Nahrung horten, welche sie allerdings nur noch selten finden. Glücklicherweise kann man als Gärtner diesem Problem entgegenwirken.

Pflanzen für einen eichhörnchenfreundlichen Garten

Die einfachste und gleichzeitig natürlichste Möglichkeit, für ein optimales Nahrungsangebot für Eichhörnchen zu sorgen, ist, im eigenen Garten für passende Futterpflanzen zu sorgen. Klassiker für eichhörnchenfreundliche Pflanzen sind natürlich Nussbäume, allen voran der Walnussbaum (Juglans regia) sowie der Haselnussstrauch (Corylus avellana). Die energiereichen Nüsse beider Bäume eignen sich als perfekter Nahrungsvorrat für den Winterschlaf und werden von den Eichhörnchen mit unglaublichem Geschick geknackt. Tatsächlich erweisen sich solche Nussbäume im Garten oftmals als wahrer Eichhörnchenmagnet, denn sie werden häufig von verschiedenen Eichhörnchen gleichzeitig genutzt.

Doch nicht nur Wal- und Haselnuss sorgen im Herbst für einen reich gedeckten Tisch, zahlreiche andere Pflanzenarten werden von den Eichhörnchen ebenso gut angenommen. Besonders Obstbäume wie Apfel und Birne (Pyrus) sind bei den kleinen Nagern begehrt, denn sie lieben das leckere Fallobst. Buchen (Fagus) und Edelkastanie (Castanea sativa) sind im Garten nicht nur schöne Laubbäume, sondern sorgen dank Bucheckern und Esskastanien auch für reichlich Nahrung. Selbst Nadelbäume sind bei den Eichkatern sehr beliebt, denn die Samen in den Zapfen bieten eine gute Futterquelle.

Eichhörnchen frisst Zapfen am Nadelbaum
Auch Samen von Nadelbäumen stehen bei Eichhörnchen auf dem Speiseplan [Foto: Estuary Pig/ Shutterstock.com]

Eichhörnchen füttern

Wer keinen großen Garten hat, um Bäume für die Eichhörnchen zu pflanzen, muss nicht aufs Füttern verzichten. Tatsächlich sind Eichhörnchen nur neugierig und wenig scheu, sodass sie die Fütterung von Menschen sehr gut annehmen. Dieses Phänomen können vor allem Menschen beobachten, die bereits Vögel in ihrem Garten füttern. Ob Sonnenblumenkerne oder Meisenknödel – vor den flinken Eichhörnchen ist keine Fütterungsstelle sicher. Besser und gezielter kann man die kleinen Nager allerdings versorgen, wenn man ein selbstgemachtes Eichhörnchen Futterhaus aufhängt – dadurch wird nicht nur sichergestellt, dass wirklich nur Eichhörnchen das Futter bekommen, sondern auch die Vögel können sich wieder in Ruhe ihrem Mahl widmen.

Wenn Sie ein Futterhaus für Eichhörnchen aufhängen, sollten Sie darauf achten, es möglichst weit oben im Baum und außerhalb der Reichweite von Beutegreifern wie Katzen zu platzieren. Gefüllt werden kann der Futterautomat mit Nüssen und Sonnenblumenkernen, aber auch mit Maiskörnern, Pinienkernen oder Rosinen. Frisches Obst wird von den kleinen Nagern zwar gerne angenommen, hat im Futterkasten jedoch nichts zu suchen – zu groß ist die Gefahr, dass sich Fäulnis oder Schimmel bildet. Locken Sie mit Ihrem Futterkasten gleich mehrere Eichhörnchen an, kann es sich lohnen, eine weitere Futterstelle in ausreichendem Abstand aufzustellen, um Streitereien zu vermeiden.

Eichhörnchen am Futterhaus
Ein Eichhörnchen Futterhaus sollte geschützt vor Fressfreinden installiert werden [Foto: Rudmer Zwerver/ Shutterstock.com]

Wasserstellen für Eichhörnchen schaffen

Nicht nur Futter ist für die Eichhörnchen elementar – auch ihr Wasserbedarf muss unbedingt gedeckt werden. Besonders in Städten oder Wohnsiedlungen sind geeignete Wasserstellen allerdings rar gesät, was die flinken Tiere vor ein großes Problem stellt. Abhilfe schafft hier eine Vogeltränke. Tatsächlich nutzen Eichhörnchen diese gerne, um ihren Durst zu stillen, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Optimal sind Tränken, die über einen breiten, rutschfesten Rand verfügen, auf dem die Tiere gut sitzen können. Zusätzlich sollte die Vogeltränke leicht erhöht sein, denn dies steigert den Schutz der Besucher vor gefährlichen Fraßfeinden.

Eichhörnchen: Lebensraum im Garten schaffen

Natürlicherweise leben Eichhörnchen in Wäldern, in denen sie bis zu mehrere Hektar als Lebensraum beanspruchen. Nachts ziehen sie sich in ihr Nest – den sogenannten Kobel – zurück, der hoch oben in Stammnähe alter Bäume sitzt. Dabei beschränken sich die putzigen Tiere aber nicht nur auf ein Zuhause: Bis zu acht Kobel können im Lebensraum der Eichhörnchen verteilt liegen, die unterschiedlich häufig zum Schlafen und Wohnen genutzt werden. Eine Besonderheit beim Eichhörnchen-Nestbau ist die Tatsache, dass jeder dieser Knobel grundsätzlich über zwei Ausgänge verfügt – so haben die Eichhörnchen stets eine Möglichkeit zur Flucht.

Möchte man im Garten ebenfalls einem Eichhörnchen ein Zuhause bieten, sollte man zunächst den Garten möglichst attraktiv für Eichhörnchen gestalten. Besonders wichtig ist dafür natürlich eine geeignete Anzahl von Bäumen. Da die kleinen Nager einen Großteil ihres Lebens in Baumwipfeln verbringen, bevorzugen sie Gärten, in denen möglichst viele Klettermöglichkeiten stehen. Zusätzlich lockt ein ausreichendes Nahrungsangebot die Eichkater an und fördert die Attraktivität ihres neuen Zuhauses.

Legen die Eichhörnchen trotz geeigneten Standorts keinen Kobel in Ihrem Garten an, können Sie mit einem einfachen Trick nachhelfen: Viele Fachhändler bieten künstliche Kobel an, die man im eigenen Garten befestigen kann. Achten Sie bei der Anbringung darauf, dass der Kobel hoch genug am Stamm angebracht und nicht von Beutegreifern (insbesondere von Katzen) erreicht werden kann. Die künstlichen Quartiere werden von den Eichhörnchen oftmals gut angenommen und mausern sich schon bald zum beliebten Unterschlupf. Aber auch Eichhörnchenhäuser oder gar Nistkästen werden von manchen Eichhörnchen gerne besetzt und bieten diesen ein warmes Quartier, das sie vor der Witterung und Feinden schützt.

Eichhörnchen in Baumhöhle sitzend
Hoch oben in Bäumen fühlen sich Eichhörnchen am wohlsten [Foto: Eduard_Vladimirovich/ Shutterstock.com]

Gefahrenquellen für Eichhörnchen im Garten beseitigen

In der Natur fürchten sich Eichhörnchen vor Fleischfressern wie den Greifvögeln, Madern oder auch der Hauskatze. Im Garten gibt es jedoch noch weitere Gefahrenquellen, die den Tieren einen frühzeitigen Tod bescheren können. Besonders Regentonnen stellen ein oft unterschätztes Risiko dar: Auf der Suche nach Wasser fallen die kleinen Nager allzu schnell in die halb gefüllte Regentonne und können an den glatten Wänden nicht wieder nach oben klettern, weshalb sie darin ertrinken. Vermeiden kann man dies, indem man die Regentonne vorsorglich mit einem Deckel oder engmaschigen Netz abdeckt. Wer seine Regentonne lieber offen haben möchte, kann auch ein Ast oder ein Brett schräg hineinlegen – im Fall der Fälle können die Nager über diesen hinausklettern.

Neben der Regentonne stellen Vergiftungen einen häufigen Todesgrund von Eichhörnchen im Garten dar: Blaukorn oder Rattengift ist für die Tiere extrem gefährlich, denn sie nehmen die Stoffe über die Nahrung auf und sterben kurze Zeit später. Besonders körnige Gifte und Gartendünger werden von den Eichkatern gerne mit Samen verwechselt und gefressen. Im besten Fall sollte man deshalb ganz auf Pestizide und mineralische Dünger verzichten und stattdessen auf biologische Alternativen zurückgreifen – diese sind nicht nur deutlich umweltfreundlicher, sondern auch ungefährlich für die quirligen Eichhörnchen.

Eichhörnchen trinkt aus Regentonne
Offene Regentonnen können für Eichhörnchen eine tödliche Gefahr darstellen [Foto: irishka5/ Shutterstock.com]

Erste Hilfe für Eichhörnchen

Hin und wieder kommt es vor, dass sich ein verletztes oder hilfloses Eichhörnchen im Garten findet. Besonders häufig sind Jungtiere betroffen, die bei Wind und Sturm aus dem Kobel gefallen sind und es aus eigener Kraft nicht wieder hineinschaffen. Dabei zeigen die Jungtiere eine einzigartige Besonderheit: Sie suchen aktiv Hilfe beim Menschen, indem sie auf diese zukommen und sich sogar an das Hosenbein klammern. Dieses Verhalten ist entgegen der weitläufigen Meinung kein Indikator von Tollwut, sondern ein angeborener Instinkt.

Ist ein Kobel in der Nähe und das Jungtier unverletzt, sollten Sie das Jungtier zunächst am Fundort liegen lassen und mit einem gebührenden Abstand beobachten, ob es vom Muttertier zurückgeholt wird. In der Zwischenzeit macht es Sinn, mit der Wildtierhilfe Rücksprache zu halten und eventuelle Folgeschritte zu besprechen. Verletzte Tiere sollten dagegen nach Absprache mit der Wildtierhilfe eingefangen und aufgepäppelt werden. Benutzen Sie beim Einfangen stets robuste Handschuhe und ein Handtuch, denn Eichhörnchen können stark zubeißen und Krankheiten übertragen. Bis zum Eintreffen der Tierhilfe sollten Sie das Eichhörnchen mit einer lauwarmen Wärmflasche oder einem Heizkissen versorgen, denn besonders Jungtiere oder kranke Eichhörnchen sind schnell unterkühlt. Milch sollten Sie dagegen auf keinen Fall füttern – besser ist es, Sie bieten den kleinen Patienten etwas Wasser an.

Besonders in der kalten Jahreszeit sind Gartentiere oft auf unsere Unterstützung angewiesen. Hier erfahren Sie, wie Sie Gartentieren im Winter helfen können.