Losbaum: Alles zum Pflanzen & Pflegen

Sarah
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Auch wenn Pflanzen sich kaum bewegen, gehören sie für mich zu den spannendsten Lebewesen. Sie haben faszinierende Fähigkeiten und unglaublich viel Potential. Deshalb habe ich Biologische Landwirtschaft in Wien studiert. Da in der Stadt Pflanzen allerdings eher dünn gesät sind, zieht es mich am Wochenende zum Wandern häufig in die nahe liegende Berge. In Zukunft möchte ich gern selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb führen.

Lieblingsobst: Erdbeeren und Stachelbeeren
Lieblingsgemüse: Zucchini

Der Losbaum, auch Clerodendrum genannt, ist bei uns noch relativ unbekannt. Für alle, die in puncto exotische Sträucher Vorreiter sein wollen, haben wir das Wichtigste zum Pflanzen und Pflegen im Garten zusammengefasst.

Früchte an Losbaum
Selbst wenn Losbäume verblüht sind, bergen sie noch so manche Überraschung. Die Früchte des Japanischen Losbaumes etwa sind eine wahre Zierde für den Garten [Foto: islavicek/ Shutterstock.com]

Mit seinen prächtigen Blüten und den außergewöhnlichen Früchten hält der exotische Losbaum (Clerodendrum) so langsam auch in europäischen Gärten und Häusern Einzug. Weshalb das durchaus berechtigt ist, erfahren Sie hier.

Losbaum: Herkunft und Eigenschaften

Losbäume sind eine sehr uneinheitliche Gruppe. Kein Wunder, denn ihr Verbreitungsgebiet umfasst die gesamten Tropen und Subtropen dieser Welt. Dabei gibt es sowohl kleine Bäume und Sträucher, die der Gattung der Losbäume angehören, als auch krautige Pflanzen und Lianen. Doch der Losbaum hat noch mehr zu bieten. Während einige Arten laubabwerfend sind, sind andere immergrün. Sie alle gehören jedoch zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die Blüten erstrahlen in allen möglichen Farben und duften in der Regel äußerst aromatisch.

Losbaum roten Blüten
Clerodendrum-Arten leben vornehmlich an Waldrändern, im Unterwuchs oder Dickicht [Foto: Justadust/ Shutterstock.com]

Clerodendrum-Arten

Mit den Losbaum-Arten ist es so eine Sache. Die Gattung scheint unglaublich artenreich und vielfältig, ja geradezu unübersichtlich. Bei genauerem Hinsehen hat man entdeckt, dass eigentlich gar nicht alle dieser Arten zur Gattung der Losbäume gehören. Und so wird noch immer heiß darüber diskutiert, welche Arten denn nun zu den Losbäumen gehören und welche nicht. Aktuell liegt die Anzahl an Clerodendrum-Arten irgendwo zwischen 150 und 300.

Die bekanntesten Vertreter der Losbäume:

  • Japanischer Losbaum (Clerodendrum trichotomum var. fargesii): Der Japanische Losbaum ist eine Mischform zwischen Strauch und Baum. Sein strauchiger Wuchs ist so kompakt, dass er schon fast wie ein kleiner Baum wächst. Das Gewächs ist mit seiner Maximalhöhe von drei Metern perfekt für kleine Gärten und Sitzecken geeignet. Er gilt als winterhart, sollte jedoch die ersten Jahre geschützt werden. Die weiß-bläulichen Blüten erscheinen erst im August/September und sind in Rispen angeordnet. Die roten und blauen Früchte sind ein wahrer Hingucker.
Japanischer Losbaum
Der Japanische Losbaum überzeugt durch seinen zwergigen und kompakten Wuchs [Foto: Gabriela Beres/ Shutterstock.com]
  • Chinesischer Losbaum (Clerodendrum bungei): Der Chinesische Losbaum bleibt mit maximal zwei Metern Größe deutlich kleiner als der Japanische Losbaum und weist mehr ein strauchartiges Aussehen auf. Mit den breiten Blättern und den kugeligen rosa Blüten erinnert er fast ein wenig an eine Hortensie. In mildem Klima ist das Gewächs zwar winterhart, kann in kalten Wintern aber bis zum Boden zurückfrieren. Seien Sie jedoch vorsichtig: Haben Sie den perfekten Standort gefunden, so breitet sich der Chinesische Losbaum gern über Wurzelausläufer aus. Eine Wurzelsperre ist hier durchaus angebracht.
Chinesischer Losbaum
Der Chinesische Losbaum hat in Wuchs und Aussehen etwas von Hortensien (Hydrangea) [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]
  • Kletternder Losbaum (Clerodendrum thomsoniae): Falls Sie schon einmal im tropischen Afrika unterwegs waren, wird Ihnen vielleicht eine rankende Pflanze mit auffälligen, ballonartig aufgeplusterten weißen Kelchen mit roten Blüten aufgefallen sein. Auch diese Liane gehört zu den Losbäumen und gibt eine wunderschöne Zimmerpflanze ab. Als Zimmerampel oder an einem Spalier rankend bilden ihre Blüten einen spannenden Kontrast. Zwar wird der Kletternde Losbaum theoretisch mehrere Meter groß, doch kann sein Wachstum auf etwa einen Meter begrenzt werden. Diese Art ist nicht winterhart.
Kletternder Losbaum
Die tiefroten Blüten des Kletternden Losbaumes entspringen reinweißen Hüllblättern [Foto: Viktor Fedorenko/ Shutterstock.com]
  • Uganda-Losstrauch (Clerodendrum ugandense): Der Uganda-Losstrauch überrascht durch seine wunderschönen blauen Blüten. Als Hochstämmchen oder Strauch im Kübel macht er sich wunderbar im Garten oder auf der Terrasse. Begünstigt wird diese Haltungsform durch seine gute Schnittverträglichkeit. Seine Blätter sind immergrün, weshalb er besser frostfrei überwintert werden sollte.
Uganda Losstrauch mit blauen Blüten
Mit seinen blauen Blüten ist der Uganda-Losbaum etwas ganz Besonderes [Foto: Sundraw Photography/ Shutterstock.com]

Losbaum pflanzen: Zeitpunkt, Standort und Vorgehen

Als tropische Gewächse lieben Losbäume zwar Sonne, doch mit praller Sommersonne kommen sie nicht gut zurecht. In ihrer Heimat wachsen sie vornehmlich am Waldrand und in Dickichten. Pflanzen Sie Ihren Losbaum deshalb besser in den Schutz anderer Gehölze oder an einen vor direkter Mittagssonne geschützten Ort. Im Haus gehaltene Losbäume bevorzugen ebenso eher halbschattige Orte in der Wohnung. Generell lieben sie einen warmen Standort, vorzugsweise mit hoher Luftfeuchte. Wichtig sind also folgende Punkte:

  • Schutz vor direkter Sonne
  • Warm
  • Hohe Luftfeuchtigkeit

Der beste Zeitpunkt für eine Pflanzung liegt im Frühjahr. Heben Sie dafür ein großes Loch aus. Es sollte unbedingt breiter und tiefer als der Wurzelballen selbst sein. Geben Sie nun einen Teil der Erde wieder in das Loch und setzen Sie den Wurzelballen ebenerdig darauf. Nun können Sie den Rest mit der ausgehobenen Erde auffüllen. So wird Ihr Losbaum es einfacher haben, die Erde mit seinen Wurzeln zu durchdringen. Drücken Sie nun die Erde wieder leicht fest, so dass der Strauch sicher steht, und gießen Sie ihn sorgfältig an. Die erste Zeit nach dem Pflanzen sollten Sie weiterhin vermehrt gießen, bis der Baum seine Wurzeln ausreichend entfaltet hat.

Pflanzloch ausgraben
Graben Sie ein ausreichend großes Loch für den Wurzelballen, so dass auch die Erde ringsum gelockert ist [Foto: Duet PandG/ Shutterstock.com]

Losbaum umtopfen

Losbäume sind bezüglich des Substrates eher weniger anspruchsvoll. Sie gedeihen auf allen gepflegten, durchlässigen Gartenböden mit schwach alkalischem pH-Wert. Den Japanischen und den Chinesischen Losbaum können Sie daher ohne große Vorbereitung in den Garten setzen. Bei eingetopften Losbäumen gilt das zwar in der Regel genauso, doch da Sie hier die Auswahl haben, sollten Sie sich für humose Gartenerde entscheiden.

Ein Umtopfen wird etwa alle ein bis zwei Jahre fällig. Natürlich sind hier auch das Wachstum und die Größe der Pflanze entscheidend.

Losbaum pflegen

Bei guter Pflege können Losbäume durchaus alt werden. Der Japanische Losbaum etwa wächst innerhalb vieler Jahrzehnte zu einem wunderschönen Baum heran. Zudem können Losbäume problemlos durch Stecklinge vermehrt werden. Ihre Genetik ist also im Prinzip unsterblich. Damit auch Ihr Losbaum ein hohes Alter erreicht, haben wir die wichtigsten Informationen hier für Sie gesammelt.

Clerodendrum gießen und düngen

Über den Sommer sollten Sie sich beim Gießen an der Heimat der Losbäume orientieren. Dort ist es recht feucht. Gießen Sie demnach regelmäßig und auch durchdringend, so dass die Erde stets feucht bleibt. Staunässe sollten Sie jedoch unbedingt vermeiden, da diese zu Wurzelfäule führen kann. Im Winter werden Losbäume etwas trockener gehalten. Gerade laubabwerfende Arten brauchen dann deutlich weniger Wasser.

Wasser auf auf Losbaum-Blüten
Als Zimmerpflanzen kultivierte Losbäume genießen es sommers wie winters, wenn sie ab und an mit etwas kalkfreiem Wasser angesprüht werden. Das reinigt ihre Blätter und erhöht die Luftfeuchte [Foto: JANRUNG SEANFUN/ Shutterstock.com]

Auch das Düngen wird während des Winters, etwa ab September, eingestellt. Im Frühjahr jedoch lieben gerade ausgepflanzte Exemplare eine Gabe frischen Kompost. Alternativ können Sie auch zweimal jährlich organische Düngemittel, wie etwa unseren Plantura Bio-Universaldünger, anwenden. Sie sollten bei Düngemitteln darauf achten, dass ein ausreichendes Maß an Phosphor vorhanden ist, denn dieses fördert die Blütenbildung. Die wichtigsten Punkte zum Gießen und Düngen sind also diese:

  • Während des Sommers immer feucht halten
  • Im Winter etwas weniger Wasser
  • Zimmerpflanzen regelmäßig mit kalkarmem Wasser besprühen
  • Düngen nur während der warmen Jahreszeit
  • Organische Düngemittel bevorzugen
  • Phosphor im Dünger fördert die Blütenbildung
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Losbaum schneiden

Bei den winterharten Losbäumen ist in der Regel kein Rückschnitt nötig, da sie recht kompakt bleiben. Sollten Sie dennoch die Gartenschere schwingen wollen, ist das frühe Frühjahr noch vor dem Neuaustrieb die richtige Zeit dafür. Im Topf oder Kübel gehaltene Losbäume benötigen da schon eher mal einen Rückschnitt.

Der Kletternde Losbaum etwa kann während der Sommermonate problemlos etwas eingekürzt werden. Auch radikalere Rückschnitte sind möglich, sollten aber im frühen Frühjahr vorgenommen werden.

Losbaum überwintern

Je nach Art können ältere Losbäume durchaus winterhart sein. Der Japanische Losbaum wird deshalb auch in Europa häufig ausgepflanzt. Er benötigt nur die ersten zwei bis drei Jahre einen leichten Winterschutz. Hier ist es hilfreich, die Wurzeln durch herabgefallenes Laub oder Reisig zu schützen und den Stamm bei extremer Kälte mit Vlies oder Noppenfolie zu umwickeln.

Viele Arten, etwa der Chinesische Losbaum oder der Uganda-Losstrauch, weisen eine gewisse Winterhärte auf und können in milden Regionen Deutschlands durchaus auch ausgepflanzt werden. Ein Schutz der Wurzel durch Laub oder Reisig kann in extremen Lagen hilfreich sein. Die Pflanzen frieren über den Winter oberirdisch meist vollständig ab. Während der Chinesische Losbaum das gut verträgt, sollte der Uganda-Losbaum sicherheitshalber besser frostfrei überwintert werden.

Nicht winterharte Arten wie der Kletternde Losbaum müssen unbedingt frostfrei überwintert werden. Ein heller Ort mit Temperaturen zwischen 10 und 15°C ist hier optimal. Der Kletternde Losbaum kann jedoch auch warm überwintert werden. Es gilt zusammengefasst also:

  • Japanischer Losbaum braucht nur während der ersten 2 – 3 Jahre Winterschutz
  • Chinesischer Losbaum friert oberirdisch ab
  • Uganda-Losbaum und Kletternden Losbaum bei 10 – 15°C an hellem Ort überwintern
Schnee liegt auf Japanischem Losbaum
Während einige Losbaum-Arten nicht winterhart sind, übersteht der Japanische Losbaum selbst deutsche Winter [Foto: nnattalli/ Shutterstock.com]

Ist der Losbaum giftig?

Die Früchte des Losbaumes sind leicht giftig. Sorgen brauchen Sie sich dennoch nicht zu machen, denn die Früchte sind alles andere als schmackhaft. Es sollte also niemand auf die Idee kommen, mehr als einen Bissen davon zu probieren. Sie können die Pflanze also guten Gewissens in Ihren Garten oder die Wohnung integrieren.

Für alle, die jetzt Lust auf ein bisschen Exotik bekommen haben, stellen wir hier 10 exotische Zimmerpflanzen aus fernen Ländern vor.

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