Scheinzypresse: Eigenschaften, Pflege & die schönsten Sorten

Elisabetta
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Durch mein Studium der Agrarwissenschaften in Hohenheim konnte ich meine Begeisterung für Pflanzen vertiefen und viel faszinierendes Wissen über die Pflanzenwelt gewinnen. Meine Freizeit verbringe ich gerne in der Natur, denn dort fühle ich mich am wohlsten und komme zur Ruhe. Aus diesem Grund gedeihen auf meinem Balkon neben einer Weinrebe auch viele Sommerblumen und verschiedene Kräuter, an denen ich meine Pflanzenliebe ausleben kann.

Lieblingsobst: Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Spinat, Tomaten

Die widerstandsfähige Scheinzypresse eignet sich perfekt als blickdichte Hecke, aber einige Sorten sehen auch in Einzelstellung und im Kübel schön aus.

Scheinzypresse im Garten
Die Scheinzypressse ist auch in Einzelstellung schön anzusehen [Foto: Photodigitaal.nl/ Shutterstock.com]

Hauptsächlich als Heckenpflanze erfreuen sich Scheinzypressen (Chamaecyparis) großer Beliebtheit, denn durch ihre Robustheit sind sie sehr pflegeleicht. Der immergrüne Nadelbaum begeistert mit einer erstaunlichen Sortenvielfalt und Nadeln in verschiedenen Grüntönen. Im folgenden Artikel stellen wir die Scheinzypresse vor und geben Tipps zur Pflege und zu den schönsten Sorten.

Scheinzypresse: Herkunft und Eigenschaften

Die Scheinzypressen sind vor allem in Nordamerika und Ostasiens verbreitet. Die Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae) umfasst etwa 142 Arten, die sich in mehrere Unterfamilien gliedern lassen. Darunter fällt auch die Echte Zypresse (Cupressus sempervirens), die ebenso als Mittelmeer-Zypresse bekannt ist. Manchmal wird die Scheinzypresse als „Zypresse“ bezeichnet, was leider oft zu Missverständnissen führt, denn die Ansprüche an den Lebensraum und die Pflege der Nadelbäume können sehr unterschiedlich sein.

Zapfen der Scheinzypresse
Die männlichen Zapfen der Scheinzypresse leuchten in einem auffälligen Rot [Foto: M G White/ Shutterstock.com]

Die Scheinzypresse gibt es in einer großen Formenvielfalt wie Säulen- oder Kegelformen sowie als Heckenpflanzen, Grabpflanzen oder in Varianten für Heide- oder Steingärten. Sie hat stark abgeflachte Zweige, die mit schuppenartigen, blaugrünen Nadeln übersät sind. Die Zapfen sind etwa erbsengroß, rundlich und weisen je nach Sorte eher geneigte oder stark überhängende Triebspitzen auf. Da die Scheinzypresse einhäusig ist, trägt sie sowohl rein männliche als auch rein weibliche Blüten.

Die schönsten Sorten: Lawsons Scheinzypresse und Co.

Es sind nur wenige Arten der Scheinzypresse für den Garten geeignet. Dazu gehören Lawsons Scheinzypresse (Chamaecyparis lawsoniana), die Hinoki-Scheinzypresse beziehungsweise Muschel-Zypresse (Chamaecyparis obtusa) sowie die Sawara-Scheinzypresse (Chamaecyparis pisifera). Außerdem gibt es noch die Art Chamaecyparis nootkatensis, die zwar streng genommen der Gattung Callitropsis angehört, aber oft noch unter dem Namen Chamaecyparis geführt wird. Je nach Sorte unterscheiden sich die Scheinzypressen in Höhe, Form und Farbe der Nadeln. Im Folgenden zeigen wir Ihnen die schönsten Sorten der Scheinzypresse:

  • Chamaecyparis lawsoniana ‘Alumigold’: Sie ist gut als Heckenpflanze geeignet, denn sie erschafft eine blickdichte und kompakte Hecke mit gelben Nadeln. Dabei misst sie eine Wuchshöhe von etwa 300 – 800 cm und eine Wuchsbreite von 150 – 300 cm. Als Heckenpflanze benötigt die gelbe Scheinzypresse einen Pflanzabstand von etwa 50 – 100 cm.
  • Chamaecyparis lawsoniana ‘Columnaris’: Die Scheinzypresse ‘Columnaris’ fällt durch ihre blauen Nadeln auf. Sie erreicht eine Wuchshöhe von etwa 0,5 – 1 m und hat einen säulenförmigen, aufrechten Wuchs.
Scheinzypressen-Sorte 'Columnaris'
Die Scheinzypresse ‘Columnaris’ sticht mit ihren blauen Nadeln hervor [Foto: Beekeepx/ Shutterstock.com]
  • Chamaecyparis lawsoniana ‘Minima Glauca’: Dieser kissenförmige und kompakte Kleinstrauch schmückt sich mit grünen bis blaugrünen Nadeln. Die Scheinzypresse ‘Minima Glauca’ hat eine Wuchshöhe von etwa 80 – 120 cm.
Zwerg-Scheinzypresse
Diese Zwerg-Scheinzypresse wächst sehr kompakt [Foto: Wiert nieuman/ Shutterstock.com]
  • Chamaecyparis obtusa ‘Chirimen’: Jene schöne Zwergform der Scheinzypresse wird auch Hinoki-Scheinzypresse genannt, hat dunkelgrüne Nadeln und einen kompakten, rundlichen Wuchs. Der Name ‘Chirimen’ deutet auf den gekreppten Stoff hin, aus dem traditionelle Kimonos hergestellt werden. Die Nadeln dieser Sorte sind verkürzt, die Triebe gedreht, unregelmäßig und mit kurzen Seitentrieben bestückt, sodass sie einem Katzenschwanz ähneln. Mit einer Höhe von maximal 1,5 m ist Chamaecyparis obtusa ‘Chirimen’ hervorragend für die Kübelkultur geeignet und wird als extravaganter Blickfang genutzt.
Hinoki-Scheinzypresse Botanico® 'Chirimen'
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  • Chamaecyparis obtusa ‘Crippsii’: Die Nadeln dieser Muschel-Zypresse erscheinen in einem goldgelben Ton. Sie erreicht eine Wuchshöhe von etwa 3 – 4,5 m und hat eine pyramidale Wuchsform.
  • Chamaecyparis obtusa ‘Flabelliformis’: Diese Zwergform der Muschel-Zypresse hat hellgrüne Nadeln und wächst auf eine kompakte Wuchshöhe von etwa 15 cm heran.
Muschel-Scheinzypresse
Diese Muschel-Scheinzypresse leuchtet in einem hellen Grün [Foto: VICHAILAO/ Shutterstock.com]
  • Chamaecyparis pisifera ‘Sungold’: Jene Sorte hat gelbgrüne, zierliche und überhängende Zweige. Sie erreicht eine Wuchshöhe von etwa 1m, wächst dicht und wird doppelt so breit wie hoch.
Scheinzypressen-Sorte 'Sungold'
Gelbe Nadeln kann auch die Art pisifera ausbilden, wie die Sorte ‘Sungold‘ zeigt [Foto: robcocquyt/ Shutterstock.com]
  • Chamaecyparis pisifera ‘Boulevard’: Die Sorte ist auch als Silberzypresse bekannt, denn sie trägt schöne, silberblaue Nadeln im Sommer und ein graublauen Nadelkleid im Winter. Sie erreicht eine Wuchshöhe von etwa 3 m und hat einen kegelförmigen Wuchs mit überhängenden Zweigen.
Scheinzypressen-Sorte 'Boulevard'
Das Charakteristische dieser Sorte sind ihre silbergrauen Nadeln [Foto: liu yu shan/ Shutterstock.com]

Scheinzypresse pflanzen

Der ideale Standort für eine Pflanzung der Scheinzypresse ist ein sonniger, windgeschützter Ort. Im Halbschatten nimmt die Intensität der Nadelfarbe nämlich ab. Der Boden für die Scheinzypresse sollte idealerweise frisch bis feucht, mäßig nährstoffreich bis reichhaltig, lehmig, humusreich, kühl und mit relativ neutralem pH-Wert sein. Andauernde Trockenheit verträgt die Scheinzypresse nicht sehr gut. Falls der Standort austrocknen kann, sollte beim Pflanzen ein Tropfschlauch installiert werden. Ein windgeschützter Platz schützt ebenfalls vor Lufttrockenheit. Die Pflanzung erfolgt idealerweise im Oktober. In den Herbstmonaten gepflanzt kann die Pflanze bis zum Wintereinbruch genug neue Wurzeln bilden, da im Herbst noch milde Temperaturen herrschen und viel Regen fällt. Ein gut durchlässiger Boden mit reichlich Humus ist wichtig. Als Substrat eignet sich beispielsweise unsere Plantura Bio-Universalerde. Durch die in der Erde enthaltenen Holzfasern ist sie besonders durchlässig, lange strukturstabil, mäßig nährstoffreich und trägt zu einer guten Winterhärte bei. Das Substrat kann auch individuell für die Pflanze aufgedüngt werden.

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Zwergformen eignen sich am besten für eine Pflanzung im Topf. Aufrecht wachsende Formen brauchen ein Gefäß von mindestens 30 bis 50 l Fassungsvermögen. Der Pflanztopf muss außerdem ausreichend Gewicht aufweisen, um stabil zu stehen.

Pflanzung im Beet

  • Pflanzloch ausheben, das doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen ist.
  • Bei schweren, verdichteten Böden, eine Drainageschicht beispielsweise aus Kies in das vorbereitete Pflanzloch füllen.
  • Etwa 50 % des Hohlvolumens mit Pflanzerde füllen.
  • Anschließend die Pflanze gründlich wässern und aus dem Topf entfernen.
  • Wurzelballen in etwa 40 cm Tiefe in das Loch stellen und Hohlraum mit einer Mischung aus Aushub und Pflanzerde füllen.
  • Etwa 5 – 15 cm dicke Mulchschicht auftragen und eventuell einen Tropfschlauch installieren.
Scheinzypresse einpflanzen
Das Pflanzloch sollte doppelt so groß und tief wie der Wurzelballen sein [Foto: Radovan1/ Shutterstock.com]

Pflanzung im Topf

  • Gefäßgröße dem Wuchsverhalten entsprechend wählen, auf ein Wasserabflussloch achten.
  • Drainageschicht aus Blähton auf dem Topfboden verteilen.
  • Scheinzypresse in strukturstabile Pflanzerde pflanzen.
  • Substrat stets feucht halten und Staunässe vermeiden.

Die richtige Pflege

Die robuste und immergrüne Scheinzypresse benötigt keinen großen Pflegeaufwand. Worauf Sie bei der Pflege achten sollten, erfahren Sie im folgenden Abschnitt.

Scheinzypresse schneiden

Für eine dichte Hecke aus Scheinzypressen ist der richtige Schnitt von großer Bedeutung. Aber auch Solitärpflanzen und Formgehölze dürfen regelmäßig in Form gebracht werden. Erst ab dem zweiten Standjahr sollte ein Schnitt erfolgen. Für eine Hecke eignet sich eine elektrische Heckenschere, wohingegen Solitärpflanzen mit einer gewöhnlichen Heckenschere bearbeitet werden können. Idealerweise erfolgt der Rückschnitt von März bis Juni, denn durch die Wahl dieses Zeitraums können die Schnittstellen von der Pflanze noch vor der kalten Jahreszeit geschlossen werden. Bevor Sie beginnen, sollte auf brütende Vögel kontrolliert werden. Findet man Vogelnester, dann kann die Schnittmaßnahme auch erst im September erfolgen. In der Regel schneidet man Hecken kastenförmig, doch in jedem Fall sollte die Basis etwas breiter als die Krone geschnitten werden.

Säulenschnitt an der Scheinzypresse
Eine ausreichende Lichtversorgung wird durch die Säulenform begünstigt [Foto: Beekeepx/ Shutterstock.com]

Mindestens einmal im Jahr sollten Scheinzypressen geschnitten werden. Ein radikaler Rückschnitt wird nicht toleriert, somit ist es wichtig, dass der Schnitt nicht bis ins alte Holz geht. Säulenformen sind gut geeignet, damit noch ausreichend Licht an die unteren Partien der Heckenpflanze gelangt. Bei einem Rückschnitt entfernen Sie am besten etwa zwei Drittel des neuen Wuchses. Bei Zwergformen der Scheinzypresse genügt eine jährlicher, optionaler Formschnitt durch ein Einkürzen mit einer Gartenschere.

Scheinzypresse düngen

Für einen vitalen Wuchs ist es wichtig, die Scheinzypresse regelmäßig zu düngen. Eine Düngergabe sollte von März bis April erfolgen. Verwenden Sie dafür einen Koniferendünger, der über einen hohen Magnesiumgehalt verfügt. Dieser beugt einem absoluten Magnesiummangel vor und sorgt so für eine gesunde Farbe der Nadeln. Des Weiteren bewirken eine Kompostgabe und das Nachmulchen im Frühjahr die Verbesserung des Humusgehaltes im Boden. Scheinzypressen im Topf sollten mit einem hochwertigen Granulatdünger wie beispielsweise unserem Plantura Bio-Rosendünger erfolgen. Dieser enthält nicht nur gut verfügbare Nährstoffe, sondern auch genug Magnesium für ein gesundes und kräftiges Wachstum. Bei kurzen Standzeiten im Topf sorgt unser Plantura Bio-Zimmer- & Grünpflanzendünger für eine optimale Nährstoffausnutzung des Substrates und unterstützt mit lebenden Mikroorganismen die Wurzeln der Zypresse.

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Scheinzypresse wird braun: Was kann man tun? An einem ungeeigneten, zu schattigen oder feuchten Standort werden Scheinzypressen braun. Aber auch ein zu tiefer Schnitt in Kombination mit einer starken Sonneneinstrahlung, Hitze, Luft- oder Ballentrockenheit kann zu einer braunen Verfärbung führen. Schaderreger wie die Pilze Pestalotia funerea, Pseudocercospora thujina oder die Larven der Thujaminiermotte (Argyresthia thuiella) können ebenfalls zu einer Braunfärbung führen. Um eine Verfärbung zu vermeiden, sollte man die Schädlinge bekämpfen und die Scheinzypresse umpflanzen, wenn der Standort nicht optimal ist.

Sind Scheinzypressen winterhart?

Im Beet sind Scheinzypressen im gemäßigten Klima gut winterhart. An Standorten unterhalb der Winterhärtezone 7, wo die Temperatur unter – 15 °C fällt, benötigt die Scheinzypresse einen Winterschutz in Form von Vlies, Stroh oder Laub.

Scheinzypressen-Hecke im Winter
Die Hecke aus Scheinzypressen bleibt auch im Winter blickdicht und grün [Foto: APugach/ Shutterstock.com]

Vermehrung

Die Scheinzypresse kann erfolgreich über die Aussaat vermehrt werden. Das dauert jedoch seine Zeit. Einfacher lässt sich die Scheinzypresse über Stecklinge ziehen. Besonders Chamaecyparis lawsoniana und Chamaecyparis pisifera können Sie von Spätsommer bis Mitte Herbst einfach über Stecklinge vermehren. Zu diesem Zeitpunkt sind die Scheinzypressen-Stecklinge allerdings noch nicht vollständig verholzt und brauchen bei maximal 20 °C etwa 6 bis 8 Monate für eine Bewurzelung. Für letzteres verwendet man sogenannte Risslinge – das sind Seitenzweige, die von den Haupttrieben abgerissen werden. Im Folgenden zeigen wir, wie Sie die Scheinzypresse am besten über Stecklinge vermehren:

  • Seitentriebe abreißen und die unteren Nadeln entfernen.
  • Länge des Stecklings: Etwa 10 cm.
  • In einen Topf mit Anzuchterde pflanzen.
  • Mit einer durchsichtigen Folie abdecken und regelmäßig lüften.
  • Erde gleichmäßig feucht halten.
  • Die Scheinzypresse erst ab einer Höhe von 80 cm in den Garten pflanzen.

Sind Scheinzypressen giftig?

Die ätherischen Öle sowie das in der Pflanze enthaltene Thujon können Haut und Schleimhäute bei Kontakt reizen. Somit ist die Scheinzypresse für den Menschen giftig, aber auch für Tiere wie Hunde und Katzen.

Ob als Heckenpflanze oder im Kübel, die Scheinzypresse begeistert mit ihrer Vielfältigkeit. Lesen Sie hier mehr über die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten der Zypressen.

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