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Gartenbohne: Herkunft, Sorten & Verwendung

Elisabetta
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Durch mein Studium der Agrarwissenschaften in Hohenheim konnte ich meine Begeisterung für Pflanzen vertiefen und viel faszinierendes Wissen über die Pflanzenwelt gewinnen. Meine Freizeit verbringe ich gerne in der Natur, denn dort fühle ich mich am wohlsten und komme zur Ruhe. Aus diesem Grund gedeihen auf meinem Balkon neben einer Weinrebe auch viele Sommerblumen und verschiedene Kräuter, an denen ich meine Pflanzenliebe ausleben kann.

Lieblingsobst: Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Spinat, Tomaten

Die eiweißreichen Gartenbohnen bringen Ihnen im eigenen Garten eine reiche Ernte ein. Die gesunden Bohnen können nach der Ernte auf vielfältige Weise in der Küche verwendet werden.

Gartenbohnen-Ernte
Bohnen sind in der Regel ertragreich [Foto: Paul Maguire/ Shutterstock.com]

Die Gartenbohne (Phaseolus vulgaris) wird in zwei unterschiedliche Wuchsformen unterteilt: In Busch- und Stangenbohnen. Allgemein gibt es mehrere Bezeichnungen für die Gartenbohnen-Arten – so wird die Gartenbohne manchmal Buschbohne, Stangenbohne, Grüne Bohne und in einzelnen Gebieten der Alpen auch Fisole genannt.

Gartenbohne: Herkunft und Eigenschaften

Die ursprünglichen und wildwachsenden Formen der heutigen Gartenbohnen-Sorten haben ihren Ursprung in Südamerika. In der Zeit vor der Entdeckung des amerikanischen Kontinents von den Europäern wurde der Anbau von Bohnen von den verschiedenen indigenen Stämmen bereits in großem Ausmaß betrieben. Zu jener Zeit zählten Bohnen (Phaseolus spp.), Mais (Zea mays) und Kürbis (Cucurbita) wohl zu den bedeutsamsten Kulturpflanzen überhaupt und sicherten die Ernährung der Bevölkerung. Klassischerweise wurde dieses Gemüse gemeinsam in einem sogenannten Milpa-Beet angebaut. Die einjährige Gartenbohne wächst entweder windend wie Stangenbohnen oder aufrecht wie Buschbohnen. Alle Blätter der Gartenbohne sind dreizählig und behaart. Ihre Teilblättchen eiförmig und zugespitzt. Die Gartenbohne hat ihre Blütezeit von Juni bis September. Zarte Bohnenblüten in einer gelben, rosa, weißen oder violetten Farbe wachsen in achselständigen Blütenständen und bieten Bienen in dieser Zeit mäßig viel Nektar. Daher findet vor allem Selbstbestäubung statt. Die Hülsenfrüchte enthalten jeweils 4 bis 6 Samen. Nicht nur die Bohnen gibt es in verschiedenen Farben, auch die Hülsen weisen verschiedene Färbungen und Formen auf.

Die beliebtesten Gartenbohnen-Sorten

Bei Gartenbohnen wird der Wuchshabitus betrachtet, um die Sorten näher einzugrenzen. So heißen die begrenzt wachsenden Bohnen im Volksmund Buschbohnen. Die stark wachsenden, schwach bis stark windenden Typen werden meistens als Stangenbohnen bezeichnet. Reiserbohnen sind mittelhohe, teils stark verzweigte Bohnen, die eine Rankhilfe benötigen.

In der Fachsprache wird zwischen drei Varianten unterschieden:

  • Filetbohnen: Ihre fleischige Hülse darf mitgegessen werden.
  • Kernbohnen: Die Samen werden bis zur weiteren Verarbeitung getrocknet.
  • Zwiebohnen: Jene Bohnen kommen für die beiden erstgenannten Verwendungen in Frage.

Buschbohnensorten

  • ‘Borlotto Rosso ‘: Auffällig rotweiß gesprenkelte Hülsen mit rot-braunen Kernen; Buschbohne ‘Borlotto Rosso’ gut zum Trocknen geeignet und spätreif
  • ‘Borlotto Di Vigevano’: Sehr ertragreiche Sorte; cremefarben-rot gesprenkelt; fadenlos
  • ‘Speedy’: Äußerst frühreife Buschbohnensorte mit sattgrünen Hülsen; gute Resistenz gegen Brenn- und Fettflecken (Pseudomonas syringae pv. phaseolicola)
Gartenbohne am Busch
Schon am Busch machen bunte Bohnen im Garten etwas her [Foto: FotoHelin/ Shutterstock.com]

Stangenbohnensorten

  • ‘Anellino Giallo’: Spätreife, italienische Sorte mit goldgelber Hülse und roten Kernen mit kleinen, weißen Sprenkeln; optisch auffällig durch die deutlich gebogene Hülse (teilweise halbkreisförmig)
  • ‘Eva’: Frühreife, grüne Stangenbohnen mit langen Hülsen (bis zu 30cm); ertragreich und aromatisch
  • ‘Neckarkönigin’: Traditionelle Sorte; sehr produktiv mit zarter Textur und gutem Geschmack; hellgrüne, lange Hülsen; Stangenbohne ‘Neckarkönigin’ robust und widerstandsfähig gegen das Mosaikvirus

Weitere Bohnensorten haben wir in unseren Spezialartikeln Bohnenarten & -sorten und Dicke-Bohnen-Sorten für Sie zusammengefasst.

Ernte und Lagerung von Gartenbohnen

Je nach Aussaat, Standort und Klimazone haben die Stangen- und Buschbohnen im Freiland ihre Erntezeit ab Ende Juni. Die späteren Sorten können noch bis in den Oktober hinein geerntet werden. Will man sich beim Ernten von Buschbohnen die Suche ersparen, dann sollte man zu Varianten greifen, die ihre Hülsen oberhalb des Laubs oder in auffällig bunten Farben bilden. Somit sieht man schnell, welche Bohnenhülsen erntereif sind, und tut sich beim Pflücken entsprechend leichter. Je früher man sie erntet, desto zarter sind sie. Besonders bei nicht fadenlosen Sorten sollte man ernten, solange sie noch keinen Faden ausgebildet haben. Dies fördert auch die erneute Fruchtbildung.

Stangenbohnen
Bei Stangenbohnen können die Hülsen oder die reifen Samen geerntet werden

Bohnen ernten, lagern & haltbar machen ist ganz einfach. Bringt die Ernte mehr Bohnen hervor, als man auf einmal verbrauchen kann, so friert man die überzähligen Hülsen einfach ein. Bohnen können eingelegt, eingekocht oder fermentiert werden, um sie haltbar zu machen. Eine etwas in Vergessenheit geratene Methode ist das Ernten von Trockenbohnen. Die Hülsen sind somit länger haltbar und können gut für Eintöpfe und Suppen verwendet werden.

Inhaltsstoffe und Verwendung

Hinter der Sojabohne (Glycine max) und der Dicken Bohne reiht sich die Gartenbohne als ein ausgezeichneter pflanzlicher Eiweißlieferant mit etwa 21 Prozent Eiweißanteil auf Platz 3 ein. Auch der heimische Garten kann schmackhafte und eiweißhaltige Bohnen hervorbringen.

Zusätzlich enthalten die Hülsen und Kerne auch Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen sowie etliche Vitamine – A, B, C, E – und Aminosäuren. Deshalb sollten die Bohnen nicht übermäßig lange gekocht oder gebraten werden. Außerdem enthalten sind Kohlenhydrate, die teilweise für den Menschen nicht abbaubar sind. Diese Polysaccharide können zu Blähungen führen.

Zubereitung von Bohnen
Bohnen gelten vielen als Köstlichkeit [Foto: Seva_blsv/ Shutterstock]

Bohnen sollten generell nicht roh verzehrt werden, da sie in diesem Zustand leicht giftig sind. Entweder kocht man die Hülsen für etwa 10 min in heißem Salzwasser oder man brät sie einige Minuten lang mit etwas Wasser und Fett an. Bohnen eignen sich für allerlei Gerichte: Als Beilage von Salaten, zu Deftigem wie gegrillten Steaks, einem Braten oder auch in Suppen.

Frittierte Bohnen
Ein typisch französisches Gericht: Frittierte Bohnen mit Knoblauch und Petersilie [Foto: from my point of view/ Shutterstock.com]

Nicht nur Gartenbohnen lassen sich hervorragend im Garten anbauen. Die Ackerbohne (Vicia faba) beispielsweise eignet sich ebenfalls für den Anbau im Beet und verfeinert viele Gerichte.