Wurzelgemüse: Liste verschiedener Arten

Wurzelgemüse sind meist lagerfähig und stets gesund – die besten Wurzelgemüse-Arten stellen wir in unserer Liste vor.

Wurzelgemüse sind echte Alleskönner in der Küche und im Garten. Die unterirdischen Schätze bieten nicht nur eine Vielfalt an Aromen, sondern auch eine Fülle an Nährstoffen. In diesem Artikel stellen wir dir die beliebtesten Arten vor und erklären den Unterschied zwischen Zwiebelgemüse, Knollen und Wurzelgemüse. Außerdem erhältst du spannende Infos zur Ernte und Lagerung von Wurzelgemüse.

Was sind Wurzelgemüse? 

Bei Wurzelgemüse handelt es sich nicht etwa um einen botanischen, sondern einen eher umgangssprachlichen Sammelbegriff. Dieser bezeichnet Pflanzen mit unterirdischen, essbaren Speicherwurzeln. Zum Teil ist die Sprossachse unterirdisch zu einem Speicherorgan verdickt – so beispielsweise bei der Karotte. Bei diesen Pflanzen sind oftmals aber auch oberirdische Pflanzenteile essbar. Da die Pflanzen in ihren Wurzeln wichtige Inhaltsstoffe speichern, sind meist sehr wertvolle Nährstoffe wie Vitamine und Spurenelemente enthalten. Dank der hohen Nährstoffdichte erhältst du bei Wurzelgemüse also geballte Power.

Anders als du vielleicht vermutest, gehören Kartoffeln, Ingwer, Knoblauch und Zwiebeln nicht zu den Wurzelgemüsen. Bei Kartoffeln handelt es sich um Knollen. Diese sind eine Verdickung des unterirdischen Sprosses und werden durch sogenannte Stolonen verbunden. Sie dienen der Pflanze als Nährstoffspeicher. Ingwer wird hingegen zu den Gewürzen und nicht zu Gemüse gezählt. Außerdem wird hier das Rhizom, also ein unterirdischer Spross gegessen.

Bei Zwiebelgemüse sind die Blätter unterirdisch verwachsen. Das lässt sich an den einzelnen Ringen erkennen. Der Fruchtkörper des Wurzelgemüses hingegen besteht nicht aus einzelnen Schichten, sondern aus einem festen Stück. Die Wurzeln übernehmen bei der Pflanze wichtige Aufgaben: Sie verankern die Pflanze im Boden und nehmen Nährstoffe und Wasser aus dem Boden auf. Wurzelgemüse lässt sich normalerweise gut lagern und ist gut einzufrieren. Am besten wird es dazu bereits in Stücke geschnitten und kurz blanchiert.

Hier nochmal die wichtigsten Merkmale von Wurzelgemüse:

• Essbare Speicherwurzeln; unterirdischer Teil der Pflanze
• Bestehen aus einem festen Stück
• Reich an Nährstoffen
• Meist gute Lagerfähigkeit

Wurzelgemüse: Die beliebtesten Arten

Unter den Wurzelgemüsen findet man einige alte Gemüsesorten, die zwischenzeitlich in Vergessenheit geraten sind. Im Folgenden stellen wir dir einige der beliebtesten Wurzelgemüse-Arten vor, deren Anbau sich wirklich lohnt. Die Gemüsearten überzeugen nicht nur geschmacklich, sondern bringen auch wertvolle Inhaltsstoffe auf deinen Teller.

1. Pastinake

Pastinaken (Pastinaca sativa) sind ein altes Wurzelgemüse, das im 14. Jahrhundert gegen die Pest eingesetzt wurde. Dem hat sie den Namen „Pestnacke“ zu verdanken. Bis ins 18. Jahrhundert war sie eine sehr wichtige Kulturpflanze, die dann aber von anderen Pflanzen wie der Kartoffel (Solanum tuberosum) weitgehend abgelöst wurde. Langsam erobert sich die Pastinake mit ihrem süßlichen, aber zugleich würzigen Geschmack zurück in unsere Küchen. Die bis zu 40 cm langen Wurzeln sind winterhart und können sogar eisige Temperaturen im Beet überdauern – sie sollen sogar erst nach den ersten Nachtfrösten so richtig gut schmecken.

2. Sellerie

Unter den verschiedenen Wuchsformen des Selleries ist der Knollensellerie (Apium graveolens var. rapaceum) ein Wurzelgemüse. Hier ist die bis zu 2 kg schwere Sellerieknolle die Hauptakteurin. Bereits im Alten Ägypten war der Sellerie eine wichtige Heilpflanze. Grund hierfür ist die Vielzahl an gesundheitsfördernden Wirkungen, die dem Sellerie zugeschrieben werden. So mitunter die antirheumatische und schmerzlindernde Wirkung. Auch bei Verdauungsproblemen und Bluthochdruck soll er behilflich sein. Dabei punktet er mit einer Vielzahl an Mineralstoffen und Vitaminen und zugleich wenigen Kalorien.

3. Radieschen

Radieschen (Raphanus sativus var. sativus) sind ein ursprünglich asiatisches Wurzelgemüse und bekannt für ihren würzigen Geschmack, der durch enthaltene Senföle entsteht. Da sie bereits ab 5 °C wachsen, gehören Radieschen zu den ersten und letzten Kulturen, die im Jahr im Freien angebaut werden können. Mit ihrer kurzen Kulturdauer von etwa 4 bis 8 Wochen sind sie ein äußerst flexibel anzubauendes Wurzelgemüse, ideal als Vor- und Nachkultur für viele andere Gemüsearten. Neben den klassischen roten Radieschen gibt es auch viele farbenfrohe Radieschensorten, die für Abwechslung im Garten sorgen.

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4. Karotte

Karotten (Daucus carota subsp. sativus) sind das Wurzelgemüse schlechthin – pflegeleicht und ideal für Gemüsebau-Einsteiger. Neben den klassischen orangefarbenen Sorten gibt es sie auch in leuchtenden Gelb- und Rottönen. Beta-Carotin ist der bekannteste Inhaltsstoff der Karotte, und das zu Recht: Es ist das Gemüse mit dem höchsten Gehalt an diesem wichtigen Nährstoff. Im Körper wird er zu Vitamin A umgewandelt, das wichtig für die Sehkraft ist. Zudem ist die Karotte reich an Vitamin C, Kalium und Eisen, was sie zu einem wahren Nährstoffpaket macht.

Tipp: Da Vitamin A zu den fettlöslichen Vitaminen gehört, solltest du es mit etwas Öl zubereiten. So kann es dein Körper am besten verwerten.

5. Rettich

Der Gartenrettich (Raphanus sativus var. niger) ist eng mit dem Radieschen verwandt und verdankt seinen scharfen Geschmack ebenfalls den Senfölen. Rettich wird eine appetitanregende und verdauungsfördernde Wirkung nachgesagt und findet auch bei Gallenkrankheiten, Husten und Erkältungen Anwendung. Dank früher und später wachsender Rettich-Sorten kann das Wurzelgemüse über viele Monate hinweg geerntet werden. Ein Merkmal der Erntereife ist der aus dem Boden ragende Wurzelhals. Es ist wichtig, Rettich nicht zu spät zu ernten, damit er saftig und mild bleibt; sonst kann er sehr scharf und holzig werden.

Tipp: Sowohl Radieschen als auch Rettiche neigen bei wechselnder Bodenfeuchtigkeit zum Platzen. Achte deshalb darauf, den Boden gleichmäßig feucht zu halten.

6. Schwarzwurzel

Der Name „Spargel für Arme“, unter dem die Schwarzwurzel (Scorzonera hispanica) bekannt ist, wird dem außen schwarzen und innen weißen Wurzelgemüse nicht gerecht. Die bis zu 35 cm langen Wurzeln überzeugen mit einem kräftigen, leicht nussigen Geschmack. Das mit dem Topinambur (Helianthus tuberosus) verwandte Gemüse enthält ebenso wie letzterer Inulin. Dabei handelt es sich um ein Kohlenhydrat, das ohne Insulin verdaut wird. Somit ist dieses Gemüse auch für Diabetiker gut geeignet. Hinzu kommt, dass viele Ballaststoffe enthalten sind und die Schwarzwurzel zu den eisenreichen Gemüsesorten gehört. Sie ist eine historische Heilpflanze, die im alten Rom gegen Schlangenbisse eingesetzt wurde. In unseren Breiten ist die Schwarzwurzel erst seit dem 16. Jahrhundert geläufig. Das Wurzelgemüse kann ab Ende Oktober bis Anfang November geerntet und den Winter über sogar im Boden bleiben.

7. Rote Bete

Die Rote Bete (Beta vulgaris subsp. vulgaris), auch als Rote Rübe bekannt, stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Ihre heutzutage übliche, rote Farbe hat sie dabei erst seit dem 20. Jahrhundert. Verantwortlich dafür ist der Farbstoff Betain, der zudem mit einer antioxidativen Wirkung punktet. Zudem überzeugt die Rote Bete mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt und es werden ihr eine blutbildende und blutreinigende Wirkung zugeschrieben. Auch bei Kopfschmerzen und Erkältungen soll sie helfen. Ob Als Beilage, Suppenzutat oder Hauptdarstellerin in einem beliebten Rote-Bete-Carpaccio – das Wurzelgemüse punktet mit seinem aromatischen Geschmack und einer milden Süße. Dank der langen Lagerfähigkeit bis ins Frühjahr ist die Rote Bete also das perfekte Wintergemüse. Für die Lagerung optimal sind Temperaturen zwischen 3 und 4 °C.

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