Weißer Salbei: Pflanzen, Pflege & Wirkung des Räuchersalbeis

Franziska
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Ich studiere ökologische Landwirtschaft an der Uni Hohenheim und bin sehr pflanzen- und naturverbunden. Zuhause bewirtschaften wir einen kleinen Biobetrieb mit einigen Tieren, verschiedenen Ackerfrüchten und etwas Wald. Die Gewinnung von gesunden Lebensmitteln im Einklang mit der Natur begeistert mich jedes Mal wieder aufs Neue.

Lieblingsobst: Apfel, Birne und Zwetschge
Lieblingsgemüse: Kartoffel, Kürbis und Spinat

Der Weiße Salbei gilt als Heilpflanze und wird hauptsächlich bei Räucherungsritualen verwendet. Die aus Mexiko stammende Salbeiart wird bei uns als Topfpflanze kultiviert und besitzt auch eine desinfizierende Wirkung.

Weißer Salbei
Weißer Salbei lässt sich leicht an seinen hellen Blättern erkennen [Foto: Danny Hummel/ Shutterstock.com]

Der Weiße Salbei (Salvia apiana) wurde schon von indigenen Völkern Nordamerikas für traditionelle Räucherungsrituale verwendet. Heute ist er zusätzlich wegen seiner desinfizierenden Wirkung beliebt. Im folgenden Artikel stellen wir die intensiv duftende Heilpflanze genauer vor.

Weißer Salbei: Herkunft und Eigenschaften

Der Weiße Salbei (Salvia apiana) ist ebenso unter den Namen Indianischer Salbei oder Räuchersalbei bekannt und gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Er gilt wie der Echte Salbei (Salvia officinalis) als Heilpflanze und ist im Nordwesten Mexikos und Südwesten der USA beheimatet. Mittlerweile ist der Räuchersalbei auf der ganzen Welt verbreitet.

Die immergrüne, mehrjährige, größtenteils krautige Pflanze wächst als Halbstrauch und kann bis zu 1,3 m hoch werden. Die 4 bis 8 cm langen Blätter sind lanzettlich geformt und dicht mit weißen Haaren, streng genommen Trichomen, überzogen, die der Pflanze ihren Namen verleihen. An den aufrechten, rotbraunen Stängeln stehen die bizarr geformten Blüten in Rispen zusammen. Die Salbeiblüten sind weiß bis violett und die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juni. Die Blüten locken auch zahlreiche Insekten an, vor allem Honigbienen und Holzbienen finden die weißen Lippenblüten sehr attraktiv. Der intensiv duftende Pflanzensaft verströmt einen herben, harzigen Geruch, weshalb die Pflanze gerne zum Räuchern verwendet wird.

Der bei uns hauptsächlich als Kübelpflanze kultivierte Weiße Salbei ist nicht winterhart und muss dementsprechend vor Frost geschützt werden.

Blätter des weißen Salbeis
Die Blätter sind dicht mit weißen Härchen bedeckt und erscheinen deshalb weiß [Foto: Zach Behrens/ Shutterstock.com]

Was ist der Unterschied zwischen Weißem Salbei und Echtem Salbei? Botanisch gehören der Weiße Salbei (Salvia apiana) und der Echte Salbei (Salvia officinalis) zur selben Gattung (Salvia). Auch die Inhaltsstoffe der beiden Pflanzen sind vergleichbar, denn beide enthalten Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide, Harze und ätherische Öle. Der Hauptunterschied liegt wohl in der Verwendung der beiden Arten. Während der Echte Salbei häufig in der Küche eingesetzt wird, kommt der Weiße Salbei eher bei Räucherungsritualen und als aromatische Duftpflanze vor. Das liegt daran, dass der Weiße Salbei einen noch viel intensiveren, herben und harzigen Duft verströmt. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Blätter. Die unbehaarten und meist grünen Blätter des Echten Salbeis können leicht von den weißlich-grünen Blättern des Weißen Salbeis unterschieden werden. Des Weiteren ist der Echte Salbei deutlich winterhärter als der Weiße Salbei und treibt in den meisten Fällen im Frühjahr aus seinen alten verholzten Stängeln wieder aus, während der Weiße Salbei vor Frost geschützt werden muss. Neben dem Echten Salbei und dem Weißen Salbei gibt es noch viele weitere Salbeiarten für die Verwendung in der Küche, als Heilpflanze oder als Zierpflanze im Garten.

Geerntete Weiße Salbei-Blätter
Die Blätter des Räuchersalbeis werden geerntet und anschließend getrocknet [Foto: natalia bulatova/ Shutterstock.com]

Weißen Salbei pflanzen

Der optimale Standort für Weißen Salbei ist vollsonnig. Da er in gemäßigten Klimaten nicht winterhart ist, muss er im Topf kultiviert werden. Hierzu verwendet man ein gut wasserdurchlässiges, mageres, sandiges Substrat. Zu nasse Bedingungen und Staunässe müssen vermieden werden.

Zum Pflanzen des Weißen Salbeis ist es wichtig, einen Topf in ausreichender Größe zu wählen, da er sehr wüchsig ist. Der Topf sollte mindestens ein Drittel größer sein als der Wurzelballen der Pflanze, langfristig wird ein breiter Kübel mit mindestens 25 l Volumen benötigt. Als Substrat eignet sich beispielsweise unsere Plantura Bio-Universalerde. Mischen Sie ein Drittel Sand unter die Erde, so spendet sie ausreichend Nährstoffe für das Pflanzenwachstum und gleichzeitig einen lockeren und durchlässigen Untergrund für die Pflanzenwurzeln. Zusätzlich ist es nötig, eine Drainageschicht aus Tonscherben im unteren Teil des Topfes einzubauen, um Staunässe zu vermeiden. Der Wurzelballen der Pflanze wird in dem Pflanzloch vergraben, festgedrückt und angegossen. Vor allem junge Exemplare wachsen unter wärmeren Bedingungen besser an.

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Aussaat

Bei Salvia apiana handelt es sich um einen Lichtkeimer. Das heißt, er benötigt Licht, um die Keimung zu beginnen. Zum Vorbereiten der Aussaat wird eine flache Schale beispielsweise mit unserer Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde gefüllt. Anschließend werden die Samen des Weißen Salbeis auf der Bodenoberfläche ausgesät und leicht angedrückt. Es ist wichtig, dass ausreichend Wasser für die Keimung der Samen zur Verfügung steht, die Erde aber nicht getränkt nass ist. Die Samen keimen bei 20 bis 30 °C innerhalb von 2 bis 3 Wochen.

Vermehrung über Stecklinge

Eine weitere Möglichkeit ist die Vermehrung über Stecklinge. Hierfür werden im Frühling oder Frühsommer junge, nicht blühende und nicht verholzte Pflanzenteile in einer Länge von 8 bis 10 cm abgeschnitten. Anschließend entfernen Sie alle Blattpaare bis auf die 2 obersten und drücken den Steckling so tief ins Substrat, dass die Blätter noch aus dem Substrat herausschauen. Im lichten Schatten, mit regelmäßiger Befeuchtung und bei Temperaturen um 12 °C bewurzeln die Stecklinge mit fortschreitendem Frühjahr. Als Stecklingssubstrat eignet sich zum Beispiel unserer Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde, welche durch ihre Nährstoffarmut optimale Bedingungen für die Wurzelentwicklung bietet.

Weißer Salbei-Blüte
Die weißen Salbeiblüten locken Bienen und andere Insekten an [Foto: Traveller70/ Shutterstock.com]

Die richtige Pflege

Mit der richtigen Pflege des Weißen Salbeis wächst die Pflanze rasch zu einer duftenden Bereicherung in Ihrem Garten heran.

Gießen und düngen

Da der Räuchersalbei in seiner Heimat an trockene Bedingungen gewöhnt ist, sollte er nur bescheiden gegossen werden. Die Erde nicht komplett austrocknen lassen und Staunässe unbedingt vermeiden.

Bei der Topfkultur ist es während der Vegetationsperiode empfehlenswert, alle 2 Monate einen vornehmlich organischen Flüssigdünger wie zum Beispiel unseren Plantura Bio-Zimmer- & Grünpflanzendünger zu geben. Eine zu reichliche Versorgung oder mineralische Düngung sollten Sie vermeiden, denn eine solche ginge zu Lasten des Aromas. Wenn Sie Ihren Weißen Salbei umtopfen, können Sie eine Vorratsdüngung mit einem organischen Langzeitdünger wie unserem Plantura Bio-Blumendünger am Topfgrund vornehmen.

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Räuchersalbei schneiden

Der Räuchersalbei kann im Frühjahr zurückgeschnitten werden. Dabei ist es wichtig, nicht die verholzten Triebe anzuschneiden, sondern nur die krautigen. Dadurch kann er kräftiger austreiben und kompakter wachsen. Nach der Blüte können Sie ihn auf Wunsch erneut schneiden, um eine zweite Blüte zu provozieren. Der letzte Schnitt des Zierstrauchs sollte Mitte August erfolgen.

Tipp: Ein Umtopfen ist erst notwendig, wenn der Topf überall fest durchwurzelt ist. Die Wahl einer lange strukturstabilen, zu einem Gutteil steinigen Erde ist langfristig die beste Wahl. Denn sie sackt nicht zusammen und kann deshalb den Zeitabstand zwischen dem Umtopfen verlängern.

Ist Weißer Salbei winterhart?

Hierzulande ist der Weiße Salbei nicht winterhart und muss dementsprechend vor extremer Kälte und Frost geschützt werden. Der optimale Standort zum Überwintern ist ein heller, kühler aber frostfreier Raum mit einer Temperatur von 1 bis 10 °C. Zusätzlich sollte der Topf mit einer Folie isoliert und vom Boden abgehoben gelagert werden. Leichten Frost bis zu – 2 °C übersteht der Weiße Salbei für kurze Zeit auch ohne Schutz.

Tipp: Es kann passieren, dass der Weiße Salbei im Winterquartier von Läusen befallen wird. Hiergegen hilft eine akribische Untersuchung vor dem Einwintern und während der Überwinterung. Sie können gegen Blattläuse zum Beispiel unser Plantura Bio-Schädlingsfrei Neem zum Einsatz bringen. Das Spritzmittel wirkt schnell, erwischt sogar versteckte Blattläuse und wird dann zügig wieder abgebaut, um die Umwelt zu schonen.

Zusammengebundene Weiße Salbei-Blätter
Die Blätter werden zu sogenannten „smudge sticks“ zusammengebunden [Foto: FotoHelin/ Shutterstock.com]

Verwendung und Wirkung von Weißem Salbei

Schon die indigenen Völker Nordamerikas nutzten den Weißen Salbei für traditionelle Räucherungsrituale. Weißer Salbei besitzt eine Heilwirkung und hilft gegen Atemwegserkrankungen wie Husten und Erkältung. Beim Räuchern werden die trockenen Blätter des Weißen Salbeis zu sogenannten „smudge sticks“ zusammengebunden und angezündet. Das Räuchern mit Weißem Salbei hat eine antibakterielle und desinfizierende Wirkung, weshalb er gerne für Hausreinigungen genutzt wird. Er verbessert nicht nur das Raumklima, sondern wirkt sich ebenso positiv auf die Konzentrationsfähigkeit aus und hellt die Stimmung auf. Es wird gesagt, dass der Rauch des Weißen Salbeis von negativen Energien befreit und damit Platz für Neues schafft. Eine weitere Anwendung ist als reinigender Aufguss in Schwitzhütten.

Weiße Salbei-Bündel
„Smudge sticks“ aus den Blättern des Weißen Salbeis werden zum Räuchern verwendet [Foto: Pam Walker/ Shutterstock.com]

Ist Weißer Salbei essbar? Allgemein ist die Weiße Salbeipflanze essbar, darf aber nur in geringen Mengen verzehrt werden, da er das schwache Gift Thujon beinhaltet. Vor allem schwangere und stillende Frauen sollten den Weißen Salbei nicht verzehren oder verräuchern. Die duftenden Blätter und Blüten eignen sich zum Würzen verschiedener Gerichte und auch die Samen können roh oder gekocht verzehrt werden.

Der Weiße Salbei ist eine schöne Zierpflanze, die unseren Garten mit einem wunderbar intensiven und harzigen Duft bereichert. In Innenräumen schafft er außerdem eine angenehme Atmosphäre. Weitere luftreinigende Pflanzen finden Sie in unserem Spezialartikel.

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