Salbei vermehren: Samen, Stecklinge & mehr

Alina-Sarah
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Ich studiere Agrarwissenschaften in Freising und war schon von klein auf am liebsten in der Natur draußen. Dabei habe ich ein großes Interesse für Pflanzen entwickelt. Neben dem Anbau von Obst und Gemüse bereitet mir auch deren Verarbeitung große Freude.

Lieblingsobst: Erdbeeren, Kirschen, Pomelo
Lieblingsgemüse: Tomaten, Bärlauch

Salbei selbst vermehren ist nachhaltig, einfach möglich und schont den Geldbeutel – wir zeigen verschiedene Methoden.

Salbei-Strauch mit grün-violetten Blättern
Salbei bereichert jeden Garten und kann einfach vermehrt werden [Foto: Nak Anna/ Shutterstock.com]

Salbei (Salvia) ist eines der beliebtesten Kräuter und insbesondere der Gartensalbei (Salvia officinalis) ist bekannt als Gewürz- und Heilkraut. Der mediterrane Vertreter der Lippenblütler (Lamiaceae) ist genügsam und wächst auch in unseren Breiten bestens. Wenn Sie das Kraut bereits selbst kultivieren, bietet sich die Vermehrung von Salbei an. Im Folgenden erklären wir, wie Sie eigenes Saatgut verwenden oder Ihre Pflanze auf verschiedene Arten sogar genetisch „klonen“ können.

Salbei vermehren: Samen säen

Die wohl klassischste Art der Vermehrung von Salbei ist die Aussaat. Sie hat den Vorteil, dass ohne großen Aufwand eine Vielzahl an neuen Pflanzen angebaut werden kann. Wer bereits selbst Salbei kultiviert, kann sogar eigene Samen verwenden. Dazu geht man folgendermaßen vor:

Wenn man selbst Salbeisamen gewinnen möchte, sollte man beachten, dass sich verschiedene Salbeiarten kreuzen können und dass das Gewinnen der Samen nur möglich ist, wenn man die Pflanze nicht regelmäßig beerntet. Zunächst werden die Blütenstände bis zu ihrer Abreife stehengelassen und bei trockener Witterung im Spätherbst bis Herbst von der Salbeipflanze abgeschnitten. Schütteln Sie die Samen nun vorsichtig heraus und fangen Sie diese in einem Gefäß auf. Anschließend sollte das Saatgut bis zur Aussaat möglichst luftdicht, dunkel und kühl gelagert werden.

Vertrockenete Salbei-Blüten mit Samen
Die Samen abgereifter Blütenstände können geerntet und ausgesät werden [Foto: Nahhana/ Shutterstock.com]

Am besten zieht man im nächsten Jahr Salbeisamen vor und verschafft den Pflänzchen so einen Vorsprung im Vergleich zur Direktsaat im Beet. Dazu können Sie die Samen zwischen März und April in ein mit Erde gefülltes Pflanztöpfchen aussäen. Als Substrat für den Salbeianbau eignet sich unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde besonders gut, da sie durch einen geringen Nährstoffgehalt die Entwicklung sowie später das Aroma der Salbeipflanzen fördert. Anschließend werden die Samen leicht angedrückt und vorsichtig gewässert.

Bio-Kräuter- & Aussaaterde 20 L
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Bei Lichtkeimern wie dem Salbei ist ein Besprühen des Saatguts zu empfehlen, anstatt zu gießen. Außerdem ist eine transparente Abdeckung aus Plastik hilfreich, um die Luftfeuchtigkeit bis zur Keimung zu erhöhen. Nun sollten die Samen zum Keimen an einen hellen Ort mit 18 bis 22 °C gestellt werden. Die Keimdauer beträgt zwischen 2 und 3 Wochen. Wenn das erste echte Blattpaar vorhanden ist, kann auf einen Abstand von circa 5 bis 10 cm pikiert werden. Nach den Eisheiligen wird abgehärtet und anschließend ausgepflanzt. Alternativ können Sie die Salbeisamen ohne Voranzucht ab Mitte Mai direkt in das Beet säen und die Jungpflanzen später auf einen Abstand von 35 cm vereinzeln.

Tipp: Wenn Sie im Detail nachlesen möchten, was beim Pflanzen von Salbei zu beachten ist, können wir Ihnen unseren separaten Artikel empfehlen.

Salbeisamen werden in Anzuchtschalen gesät
Eierkartons eignen sich gut als Anzuchttöpfchen [Foto: 682A IA/ Shutterstock.com]

Salbei über Stecklinge vermehren

Eine weitere Art der Vermehrung von Salbei erfolgt über Stecklinge. Diese ist zu empfehlen, wenn Sie Klone Ihrer eigenen Pflanze erhalten möchten, da sie sich aus abgeschnittenen Teilen der Mutterpflanze entwickeln. Zudem können durch die sogenannte vegetative Vermehrung schneller größere Pflanzen gezogen werden. Auf diese Art produzierte Jungpflanzen werden generell „Ableger“ genannt, obwohl die Bezeichnung fachlich nicht korrekt ist. Denn es werden sowohl Stecklinge als auch Absenker von Salbei teilweise als Ableger bezeichnet.

Der beste Zeitpunkt, um Stecklinge zu schneiden, ist Ende April bis Anfang Juni. Dabei sollten nur Triebspitzen verwendet werden, die weder beginnen zu verholzen noch bereits eine Blütenknospe ansetzen. Nun sollten Sie einen kräftigen Trieb unter dem Blattknoten abschneiden und die Blätter bis auf 3 Blattpaare abstreifen. Dieses Triebstück muss eine Länge von circa 8 bis 10 cm haben. Anschließend wird der Steckling in einen Pflanztopf mit Anzuchterde gesteckt und feucht gehalten. Die Temperatur sollte circa 20 °C betragen. Außerdem ist es wichtig, dass es hell, aber nicht sonnig ist. Wenn sich nach wenigen Wochen neue Triebe bilden, war die Bewurzelung vermutlich erfolgreich und die neue, kleine Pflanze kann eingesetzt werden.

Tipp: In der Anfangszeit ist es bei der Stecklingsvermehrung wichtig, ein Umfeld mit erhöhter Luftfeuchtigkeit zu schaffen. Sie können den Boden einer PET-Flasche abschneiden und über den Topf mit dem Steckling stülpen.

Salbei-Stecklinge werden mit Schere geschnitten
Zum Abschneiden der Triebe sollte ein sauberes Werkzeug verwendet werden [Foto: Berna Namoglu/ Shutterstock.com]

Eine weitere Methode ist das Vermehren der Salbeistecklinge in einem Wasserglas. Das Wasser sollte dabei bis knapp unter die Blätter reichen. Hier können Sie gut beobachten, ob Ihre Stecklinge Wurzeln bilden. Falls ja, können sie nach circa zwei Wochen eingepflanzt werden.

Salbei über Absenker vermehren

Auch bei der Vermehrung durch Absenker werden Klone der Mutterpflanze erzeugt. Da die Salbei-Absenker während der Wurzelausbildung noch mit dem Mutterstock verbunden sind, können sie mitversorgt werden und bewurzeln erfolgreicher. Am besten eignen sich für diese Methode der Vermehrung die Sommermonate. Möchten Sie Ihren Salbei durch Absenker vermehren, gehen Sie wie folgt vor:

Zunächst sollten der Boden um den Salbeistrauch herum vorsichtig aufgelockert werden. Nun wählen Sie lange, kräftige und niedrig wachsende Zweige aus und biegen diese herunter. Im Anschluss wird ein Teil des Zweigs ein wenig in den aufgelockerten Boden gedrückt und mit Erde bedeckt. Es sollte darauf geachtet werden, dass auf der Seite gegenüber der Mutterpflanze noch die Triebspitze aus dem Substrat hervorschaut. Nun kann der Zweig an der eingegrabenen Stelle mit Steinen beschwert werden. Ab jetzt sollte die Erde immer feucht gehalten werden. Falls die Triebspitze erneut austreibt, hat der Absenker ein eigenes Wurzelsystem entwickelt und darf von der Mutterpflanze abgetrennt werden. Verwenden Sie dazu ein sauberes, scharfes Messer. Hier sollte man etwas geduldig sein, da es mehrere Monate dauern kann, bis der Absenker seine eigenen Wurzeln bildet.

Salbei teilen

Falls Sie im Besitz einer bereits mehrjährigen Salbeistaude sind, kann sich die Methode der Vermehrung durch Teilen lohnen. Außerdem verspricht diese einen hohen Vermehrungserfolg und hilft, die ältere Pflanze zu verjüngen. Generell sollte die Salbeipflanze jährlich durch einen Formschnitt verschönert werden. Mehr dazu können Sie in unserem Spezialartikel zum Schneiden von Salbei lesen.

Großer Salbei-Strauch
Aus einer großen Salbeipflanze können mehrere kleine gemacht werden [Foto: moins/ Shutterstock.com]

Die Zeit kurz nach der Blüte oder zu Beginn des Frühjahrs eignet sich am besten, um eine Salbeipflanze zu teilen. Dafür wird die Pflanze als Erstes vorsichtig ausgegraben und beschädigte oder kranke Wurzeln werden entfernt. Nun können Sie ein sauberes und scharfes Schneidewerkzeug wie einen Spaten zur Hand nehmen und den Wurzelballen senkrecht von oben in zwei oder sogar vier Teile zerschneiden. An jedem Teilstück sollten sich mindestens zwei Triebe und ein ausreichend großes Wurzelsystem befinden. Danach graben Sie Pflanzlöcher, die etwas größer als die Wurzelballen sind, und setzen die geteilten Salbeipflanzen ein. Anschließend wird gut gewässert.

Nach der erfolgreichen Vermehrung von Salbeipflanzen gilt es, diese nach ihren Bedürfnissen zu pflegen. In unserem Spezialartikel können Sie nachlesen, was es bei der Pflege von Salbei zu beachten gibt, um prächtige Sträucher zu erhalten.

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