Tausendgüldenkraut: Pflanzen, Pflege & Wirkung

Katja
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Ich habe Landschaftsökologie studiert und habe durch mein Studium die Liebe zu Pflanzen entdeckt. Pflanzen sind nicht nur schön, sondern faszinieren mich auch durch ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien. Um mir etwas Natur in die Wohnung zu holen, hege und pflege ich meine Zimmerpflanzen und Kräuter auf jeder verfügbaren Fensterbank.

Lieblingsobst: Rhabarber und alle Arten von Beeren
Lieblingsgemüse: Zwiebeln und Knoblauch

Obwohl das Tausendgüldenkraut eher klein ist, fällt es durch seine schönen pinkfarbenen Blüten auf. Zudem enthält es viele Inhaltsstoffe, die auch in der Medizin zum Einsatz kommen.

Tausendgüldenkraut
Tausendgüldenkraut sieht nicht nur schön aus, sondern besitzt auch wertvolle Inhaltsstoffe [Foto: Karin Jaehne/ Shutterstock.com]

Im Jahr 2004 wurde das Tausendgüldenkraut (Centaurium) sogar zur Heilpflanze des Jahres gewählt. Da es unter Naturschutz steht, darf es allerdings nicht gepflückt werden. Damit Sie dennoch in den Genuss der Pflanze kommen können, zeigen wir hier, wie man Tausendgüldenkraut im Garten anbauen kann.

Tausendgüldenkraut: Eigenschaften und Herkunft

Beim Tausendgüldenkraut handelt es sich um eine Pflanzengattung, die zur Familie der Enziangewächse (Gentianaceae) gehört. Zur Gattung gehören rund 20 Arten, die vor allem im Mittelmeerraum verbreitet sind. Es gibt ein- und zweijährige, aber auch ausdauernde Centaurium-Arten. In der Natur findet man das Tausendgüldenkraut bei uns nicht mehr so häufig. Die drei in Deutschland vorkommenden Arten stehen alle unter Naturschutz und dürfen demnach nicht entnommen werden.

Aber wo wächst das Tausendgüldenkraut überhaupt? Man findet es vor allem auf sonnigen, frisch-feuchten Wiesen in höheren Lagen. Die Blüten weisen meist fünf Blütenblätter auf und können, je nach Art, unterschiedliche Farben haben. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis Oktober, wobei sich die Blüten nur bei Sonnenschein öffnen. Das Tausendgüldenkraut besitzt sowohl grundständige Blätter, die als Rosette angeordnet sind, als auch Stängelblätter. Dass es beim Tausendgüldenkraut zu einer Verwechslung kommt, ist eher unwahrscheinlich. Lediglich die verschiedenen Arten können untereinander verwechselt werden.

Das Tausendgüldenkraut wurde früher schon als Heilpflanze verwendet und hat dementsprechend viele Namen, u.a. Bitterkraut, Fieberkraut, Apothekerkraut, Erdgallenkraut oder Gottesgnadenkraut, sowie auch Tausendguldenkraut oder Hundertguldenkraut.

Wildes Tausendgüldenkraut
Wild wachsende Exemplare dürfen nicht gepflückt werden [Foto: Traveller70/ Shutterstock.com]

Die schönsten Arten

Von den etwa 20 Tausendgüldenkraut-Arten kommen vier auch in Deutschland vor. Sie alle haben sehr schöne, kleine Blüten in Rosa-Pink.

  • Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea): Wenn vom Tausendgüldenkraut gesprochen wird, ist meist das Echte Tausendgüldenkraut gemeint. Es handelt sich um eine ein- bis zweijährige Pflanze, die kurzzeitig als Samen im Boden überdauern kann. Die Art kann Höhen von 50 cm erreichen, bleibt aber meist kleiner.
Echtes Tausendgüldenkraut
Das Echte Tausendgüldenkraut ist sehr bekannt [Foto: Martin Fowler/ Shutterstock.com]
  • Kopfiges Tausendgüldenkraut (Centaurium capitatum): Bei dieser Art ist man sich uneinig, ob es sich um eine Varietät oder Unterart des Echten Tausendgüldenkrauts handelt, oder um eine eigenständige Art. Es ist mit einer maximalen Höhe von 8 cm sehr klein und streng geschützt.
Kopfiges Tausendgüldenkraut
Ob das Kopfige Tausengüldenkraut eine Varietät des Echten Tausengüldenkrautes ist, ist noch nicht geklärt [Foto: Svitlyk/ Shutterstock.com]

Tipp: Neben den beiden genannten Arten gibt es noch zwei weitere, die jedoch eher im Küstenbereich wachsen und salzige, feuchte Böden benötigen. Es handelt sich um das Strand-Tausendgüldenkraut (Centaurium littorale) und um das Kleine Tausendgüldenkraut (Centaurium pulchellum).

Kleines Tausendgüldenkraut
Das Kleine Tausendgüldenkraut kommt eher im südlichen Europa vor [Foto: RukiMedia/ Shutterstock.com]

Tausendgüldenkraut pflanzen: Aussaat und Standort

Auch im Garten kann man das Tausendgüldenkraut pflanzen. Hier sollte das Echte Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea) verwendet werden, da die Küsten-Arten mit den Gegebenheiten im Garten nicht so gut zurechtkommen. Die Pflanze wird durch direkte Aussaat ins Blumenbeet ausgebracht. Ein für das Tausendgüldenkraut passender Standort ist mäßig nährstoffreich und sonnig. Freiflächen sollten trocken bis frisch sein, am Gehölzrand wird ein frischer Untergrund bevorzugt. Ist der Standort passend, so versamt sich das Tausendgüldenkraut auch selbst.

Die Aussaat sollte ab Mitte Mai erfolgen, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind. Die Samen werden leicht angedrückt, jedoch nicht mit Erde bedeckt, denn sie benötigen Licht. Für die Anzucht eignet sich am besten ein mineralisches Substrat, zum Beispiel eine Mischung aus Perliten und Vermiculit mit ein wenig Pflanzerde. Bei Temperaturen von rund 20 °C keimt das Tausendgüldenkraut schon nach zwei oder drei Wochen.

Gelbe Blüte des Tausendgüldenkrauts
Es gibt Tausendgüldenkraut auch in Gelb, zum Beispiel Centaurium maritimum [Foto: arousa/ Shutterstock.com]

Man kann das Tausendgüldenkraut auch im Topf halten. Hier verwendet man am besten eine hochwertige Erde, wie zum Beispiel unsere Plantura Bio-Blumenerde, und mischt sie mit 40 – 50 % Sand. So kann das Wasser gut gespeichert werden, ohne dass das Substrat vernässt. Dabei besteht unsere Erde aus natürlichen Rohstoffen und ist torffrei. Legen Sie am besten eine Drainageschicht an, damit es nicht zu Staunässe kommt.

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Die richtige Pflege

Da das Echte Tausendgüldenkraut einen zumindest frischen Boden sehr schätzt, sollte die Feuchtigkeit gut überwacht werden, sodass der Boden nie vollständig austrocknet. Vor allem im Sommer muss man daher manchmal auch zweimal am Tag zur Gießkanne greifen. Staunässe ist jedoch unbedingt zu vermeiden. Um die Feuchtigkeit besser in der Erde zu halten, kann auch eine Mulchschicht ausgebracht werden.

Das Echte Tausendgüldenkraut benötigt auf gutem Untergrund keinen Dünger. Im Topf oder auf ärmeren Böden sollte es etwa vier Wochen vor der Blüte mit Blumendünger, wie zum Beispiel unserem Plantura Bio-Blumendünger, versorgt werden. Dieser sorgt für eine herrliche Blütenpracht sowie gestärkte Pflanzen und muss beim Tausendgüldenkraut nur einmal im Jahr angewendet werden.

Da das Tausendgüldenkraut in der Regel einjährig wächst, sind meist keine Maßnahmen zur Überwinterung nötig. Es verträgt aber Temperaturen bis etwa – 12 °C und kann bei Bedarf durch eine Mulchschicht zusätzlich geschützt werde. So kann es manchmal auch noch ins Folgejahr überdauern.

Wiese mit Tausendgüldenkraut
Vor allem ein frischer Boden ist wichtig, damit das Tausendgüldenkraut gedeihen kann [Foto: Unicorn555/ Shutterstock.com]

Tausendgüldenkraut: Wirkung und Verwendung

Tausendgüldenkraut zu ernten ist nur im eigenen Garten erlaubt. Wilde Pflanzen stehen unter Naturschutz und dürfen nicht gepflückt werden. Alle oberirdischen Teile sind essbar und enthalten Bitterstoffe, die unter anderem fiebersenkend und appetitanregend wirken sowie gegen Entzündungen und Verdauungsprobleme helfen sollen. Getrocknet und als Tinktur oder Magenbitter kann Tausendgüldenkraut seine Wirkung entfalten.

Aber wie schmeckt Tausendgüldenkraut? Die Heilpflanze schmeckt vor allem bitter, wie es auch die enthaltenen Bitterstoffe schon vermuten lassen. Die getrockneten Blätter und Blüten werden zum Beispiel als Tausendgüldenkraut-Tee verwendet, der am besten kalt aufgegossen wird. So gehen Sie dabei vor:

  • Tausendgüldenkraut trocknen
  • 1 Teelöffel Kraut in ein Gefäß geben
  • 250 ml kaltes Wasser hinzugeben
  • Das Ganze für 6 – 8 Stunden stehen lassen

Der würzig-bittere Geschmack des Tausendgüldenkrautes macht sich ebenfalls gut in Salaten und Suppen sowie zu fettigen Speisen, die schwer im Magen liegen.

Teeblätter aus Tausendgüldenkraut
Getrocknet können Blüten und Blätter zum Beispiel als Tausendgüldenkraut-Tee genutzt werden [Foto: WalterWeiss/ Shutterstock.com]

Ein Tausendgüldenkraut-Tee kann mit Kamille verfeinert werden, da die Wildpflanze ebenfalls verdauungsfördernd wirkt und gut schmeckt. Wie Sie die Kamille pflanzen erfahren Sie bei uns.

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