Mini-Kiwi: Herkunft & Besonderheiten der Kiwibeere
Die neue Superfrucht aus Südostasien erinnert an eine Mini-Kiwi. Wir zeigen, was man beim Pflanzen und Pflegen der Kiwibeere beachten muss.

Wer „Kiwi“ hört, denkt meist an die eiergroße Kiwi-Frucht mit pelziger, brauner Schale. Dass es aber über 100 Kiwi-Arten (Actinidia) gibt, wissen nur die wenigsten. Die handelsübliche Kiwi (Actinidia deliciosa) ist nur eine dieser 100 Arten, die meisten davon sind aber sogenannte Kiwibeeren (Actinidia arguta) und unterscheiden sich stark von der herkömmlichen Kiwi. Kiwibeeren sind beispielsweise wesentlich frostresistenter als diese. Die äußerst ertragreichen, anspruchslosen Pflanzen können deswegen problemlos in unseren Gärten angebaut werden. Woher die Kiwibeere stammt und was es bei der Sortenwahl, dem Pflanzen und Pflegen der Mini-Kiwi zu beachten gilt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Inhalt
Die oft als „kleine Schwester der Kiwi“ betitelte Kiwibeere hat viele Namen: So wird sie auch Traubenkiwi, Chinesische Stachelbeere, Honigbeere, Kokuwa, Kiwai oder kleinfruchtige Kiwi genannt. Bei uns ist sie vor allem unter dem Namen „Mini-Kiwi“ bekannt. Sowohl die Kiwi als auch die Kiwibeere gehören zu der Familie der Strahlenfruchtgewächse (Actinidiaceae). Kiwibeeren sind allerdings viel kleiner als Kiwis und haben eine glatte, essbare Schale. Äußerlich ähnelt die Mini-Kiwi am ehesten einer Stachelbeere (Ribes uva-crispa). Der süß-säuerliche Wildfrucht-Geschmack hat mit Stachelbeeren allerdings nicht viel gemein.

Mini-Kiwi: Herkunft und Eigenschaften
Kiwibeeren stammen aus dem östlichen Asien. Dort wachsen sie wie Lianen die Bäume hinauf. Seit einigen Jahren werden Mini-Kiwis in Südeuropa auch kommerziell angebaut, sind aber immer noch eher selten in den Supermärkten zu finden. Umso reizvoller ist es, die Superfrucht selbst im Garten anzubauen. Kiwibeeren sind große, verholzende, im Sommer grüne Kletterpflanzen. Diese schlingenden Kletterer können bis zu 6 Meter in die Höhe wachsen. Ab April blühen Kiwibeeren mit kleinen, cremeweißen Blüten in Scheindolden. Im September und Oktober können die Früchte schließlich geerntet werden. Die leckeren Vitaminbomben können dabei die verschiedensten Formen und Farben annehmen: Rund bis länglich, grün, gelbgrün, hell- oder dunkelrot. Fast alle Sorten der Mini-Kiwi sind zweihäusig, das heißt, jede Pflanze trägt ausschließlich männliche oder weibliche Blüten. Nur die weiblichen Pflanzen tragen Früchte. Um die Befruchtung der Blüten zu gewährleisten, müssen sowohl weibliche als auch männliche Exemplare im Garten angebaut werden.
Tipp: Wie lassen sich nun männliche von weiblichen Pflanzen voneinander unterscheiden? Dies können Sie anhand der Blüten tun. Die Blüten der weiblichen Pflanzen umgibt ein Kranz aus strahlenförmig angeordneten Griffeln. Männliche Blüten besitzen diesen Kranz hingegen nicht.

Mini-Kiwi-Sorten
Sorten der Kiwibeeren gibt es in Hülle und Fülle. Für den schnellen Erfolg sind die Sorten ‚Julie‘, ‚Issai‘ und ‚Cinderella‘ zu empfehlen, die kleinwüchsig sind und schon ab dem ersten Jahr nach der Pflanzung Früchte tragen. Bei allen anderen Sorten müssen Sie bis zum dritten Jahr warten, um die ersten Früchte zu ernten. Welche Sorten sich noch für den Anbau in Ihrem Garten eignen, haben wir nachfolgend für Sie zusammengestellt. Hinweis: All diese Sorten sind winterhart.
Fruchtende Mini-Kiwi-Sorten:
- ‚Weiki‘: Diese Sorte wird auch Bayern-Kiwi genannt und ist wohl die bekannteste der Beerenkiwi-Sorten. ‚Weiki‘-Kiwibeeren sind ertragreich und robust
- ‚Red Jumbo‘: Wie der Name schon sagt, sind das Fruchtfleisch und die Schale dieser Sorte dunkelrot bis lila. Die Früchte sind süß und saftig. Ernte erst im Spätherbst
- ‚Julie‘: Diese aus Sachsen stammende Sorte ist sehr ertragreich. Der Geschmack der kleinen, dunkelgrünen Früchte ist kräftig und aromatisch
- ‚Rote Potsdamer‘: Diese Sorte ist sehr robust und kommt, wie der Name verspricht, aus dem Garten von Schloss Sanssouci in Potsdam. Die Früchte sind innen grün, die Schale ist hellrot
- ‚Cinderella‘: Die Beeren dieser Sorte sind hellgrün, oval und haben einen hohen Vitamin-C-Gehalt. Sehr ertragreich
- ‚Bojnice‘: Die Früchte der ‚Bojnice‘-Kiwibeere sehen aus wie kleine Äpfel. Sie schmecken süß und aromatisch

Zwittrige Mini-Kiwi-Sorten:
- ‚Issai‘: Diese Sorte trägt kleine, grüne, längliche Früchte. ‚Issai‘-Kiwibeeren sind selbstbefruchtend
- ‚Jassai‘: Diese Kiwibeeren-Sorte haben einen sehr hohen Vitamin-C-Gehalt. Die Pflanze ist sehr starkwüchsig, ertragreich und die Früchte sind hellgrün und süß. Außerdem ist diese Sorte selbstbefruchtend
Befruchtende Mini-Kiwi-Sorten:
- ‚Amandus‘: Diese Sorte eignet sich als Befruchterpflanze für alle Mini-Kiwi-Sorten
- ‚Milano‘: Auch die männlichen Pflanzen diese Sorte eignen sich gut als Befruchter für alle weiblichen Mini-Kiwi-Pflanzen
Mini-Kiwi kaufen: Experten-Tipps und Bezugsquellen
Beim Kauf einer Kiwibeeren-Pflanze sollten Sie darauf achten, dass sie frei von Schädlingen und Krankheiten ist und einen gesunden Eindruck macht. Entscheidend für den Kauf sollte auch die Sorte der Mini-Kiwi sein: Ist diese nicht selbstbefruchtend wie zum Beispiel ‚Issai‘, dann sollten Sie für sechs weibliche Pflanzen eine männliche Pflanze dazu kaufen.
Mit etwas Glück können Sie Kiwibeeren-Pflanzen im Garten-Center oder im Baumarkt in Ihrer Nähe finden. Da Kiwibeeren bei uns aber noch recht unbekannt sind, empfiehlt es sich, über einen Online-Händler zu bestellen. Dort finden Sie eine große Auswahl an verschiedenen Sorten.

Mini-Kiwi pflanzen
Mini-Kiwis können im Frühjahr eingepflanzt werden, sobald kein Frost mehr herrscht. Wählen Sie hierzu einen sonnigen bis halbschattigen Standort in Baumnähe aus.
Beim Einpflanzen der Kiwibeere gehen Sie wie folgt vor:
- Boden gut auflockern und Humus einarbeiten
- Pflanzloch ausheben
- Pflanze hineinsetzen
- Pflanzloch mit Kompost und Aushub auffüllen
- Gut angießen
- Mulchschicht ausbringen
Der Pflanzabstand für Mini-Kiwis sollte 2 Meter betragen. Als typische Kletterpflanzen freuen sich die Kiwibeeren zudem über eine Rankhilfe in Form eines Spaliers oder einer Pergola.
Ausführliche Informationen zum Pflanzen der Mini-Kiwi finden Sie hier.
Mini-Kiwi pflegen
Ist die Kiwibeere erst einmal gepflanzt, ist sie äußerst pflegeleicht. Allerdings sollten Sie gerade an heißen Sommertagen das Gießen nicht vernachlässigen. Ab dem zweiten Jahr freut sich die Mini-Kiwi auch über regelmäßige Düngergaben. Hierzu empfehlen wir einen organischen Dünger wie Kompost, Tiermist oder unseren Plantura Bio-Universaldünger mit organischer Langzeitwirkung, der die Mini-Kiwi optimal und langfristig mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Damit die wuchsstarke Pflanze Ihren Garten allerdings nicht zuwuchert und der Ertrag gesteigert wird, ist ein regelmäßiger Schnitt der Mini-Kiwi nötig.
Genaue Pflegetipps für die Kiwibeere haben wir hier für Sie zusammengetragen.

- Ideal für eine Vielzahl an Pflanzen im Garten & auf dem Balkon
- Unterstützt gesundes Pflanzenwachstum sowie ein aktives Bodenleben
- Tierfreier Bio-Langzeitdünger - unbedenklich für Haus- & Gartentiere
Mini-Kiwi ernten und lagern
Im Herbst, ab September bis Ende Oktober, sind die Mini-Kiwis ausgereift und können geerntet werden. Ob die Früchte reif sind, zeigt sich daran, dass sie – je nach Sorte – rötlich oder hellgrün und weich werden. Am besten ernten Sie nicht jede Frucht einzeln, sondern immer die ganze Rebe. So geht die Fruchthaut nicht kaputt und die leckeren Früchte sind länger haltbar.
Sind die geernteten Kiwibeeren nach der Ernte noch zu hart, können Sie diese bei Zimmertemperatur zwei bis drei Wochen nachreifen lassen. Im Kühlschrank bleiben reife Mini-Kiwis bis zu drei Wochen frisch. Wer die Superfrüchte länger lagern möchte, kann sie bedenkenlos auch einfrieren.
Verwendung der Mini-Kiwi
Durch ihren hohen Vitamin-C- und E-Gehalt, dem leckeren, fruchtigen Geschmack und dem geringen Kaloriengehalt können Mini-Kiwis zu Recht als Superfrüchte bezeichnet werden. Sie lassen sich am besten frisch und mit Schale verzehren. Sie können die süßen Früchte aber auch zum Backen von Kuchen und Torten verwenden, zu Marmelade und Kompott einkochen oder zu Saft verarbeiten. Sehr lecker sind frische Kiwibeeren auch zu Joghurt oder im Müsli.
Weitere gesunde Obstsorten mit viel Vitamin C finden Sie in dieser Übersicht.